MUF schrieb:
Bei den Versuchen wurden offiziell nur die Standarttriebwerke eingesetzt. Die relevanten konstruktiven Veränderungen wurden im Suchoi-Buch eingehend beschrieben. Von getuneten Triebwerken ist da jedenfalls nicht die Rede. Es geht ja um Rekordaufstellungen einer Serienmaschine. Also blieb da vorrangig die Einsparung von Gewicht, um das Schub-Gewichtsverhältnis zu verbessern.
OKB Sukhoi Konstrukteur Mikhail Simonov gibt an, dass die T10-15 der Vorserie ausgewählt wurde. Der Name P-42 sollte an den Wendepunkt der Schlacht von Stalingrad im November 1942 erinnern. Diese Maschine wurde speziell für die Rekordversuche vorbereitet. Alles entbehrliche wurde entfernt. Es gab kein Radar und der Radom wurde durch eine Alu-Hülle ersetzt. Sie hatte keinerlei Farbe und war geglättet. Auch das AL-31F war so ein "Serientriebwerk" das "wahrheitsgemäß" einen nominalen Schub von 12,5 Tonnen hatte?!
OKB Sukhoi gibt auf S. 232 an, dass sie getunt waren und jeweils einen realen Schub von mehr als 15890 kp lieferten.
Das max. Tankvolumen war 4,1 Tonnen. Die Maschine wurde mit einem "Haltepanzer" am Boden festgehalten, bis die Triebwerke ihren max. Schub entwickelten. ( Siehe Bild S. 234) Mit dem Lösen dieses Startkabels began der 'offizielle' Start für die Zeitmessung. (Vom Stillstand bis auf eine geeichte Höhe) Zu Startzeitpunkt wog die Maschine etwa 16 Tonnen und hatte ein Schub-Gewichtsverhältnis von ~2:1.
Es überrascht Niemanden, dass bisher kein Versuch unternommen wurde diese Steigrekorde zu brechen.
Der längste Steigflug betrug keine 90 Sekunden, danach "glitt" die Maschine zur SLB zurück.
Alle Details sind in OKB SUKHOI (ISBN 9 781857 800128) nach zu lesen. Die Angaben stammen vom Hersteller.
Auf 3 km 15,573 Sek ~193 m/s
Auf 6 km 37,050 Sek ~162 m/s
Auf 9 km 44,000 Sek ~205 m/s
Auf 12 km 55,200 Sek ~217 m/s
Auf 15 km 70,329 Sek ~212 m/s
(Hier könnte Schorsch etwas über die unterschiedlichen Steigprofile sagen)
Die FAI kontrolliert nur die Meßdaten und die Einhaltung der Regularien. Der Schub der Triebwerke und die Seriennähe der Muster spielen da keine Rolle, solange die Abmessungen eingehalten werden. Die Amerikaner mit ihrer F-15 waren ähnlich vorgegangen. Im Gegensatz zu den Russen hatten sie nicht immer das Bedürfnis alle Rekorde zu reklamieren und damit die Leistungsfähigkeit aller Muster zu offenbaren. (Siehe SR-71)
So ergibt es sich noch heute, dass einige reguläre Maschinen von Zeit zu Zeit Klassen-Rekorde brechen, falls es dem Hersteller für Marketing-Zwecke den Aufwand wert ist.