AW: Hubschrauberabsturz bei Neuhausen
Zur Sache: Ich fahre privat u.a. einen VW Käfer. Der ist legal zugelassen und versichert, in gutem technischen Zustand und entspricht allen geltenden Vorschriften. Ich selber habe 25 Jahre Fahrpraxis, halte mich für einen besonnenen Fahrer und hatte noch nie einen schweren Unfall. Trotzdem weiß ich wenn ich einsteige, daß ich in einem Fahrzeug sitze, welches in keinster weise aktuellen Sicherheitsstandards entspricht. Alleine die Bremsen sind eine Frechheit. Das kompensiere ich durch vorausschauende Fahrweise, aber davor daß mir vielleicht mal jemand blind vor die Schnauze fährt bewahrt mich das im Zweifel auch nicht. Will sagen: Jedesmal wenn ich einsteige, gehe ich ein Risiko ein. Ich muß also für mich selbst abwägen wie groß ich dieses Risiko einschätze, ob ich es zu tragen bereit bin, und ob mir der Fahrspaß das Risiko wert ist. Die Antwort war bisher jedes mal ein klares ja. Das kann man denke ich auch mit der Fliegerei in dieser Art von Fluggeräten vergleichen. Nicht modern, besonders sicher oder gut ausgerüstet, aber mit einem besonnenen und erfahrenen Piloten am Steuer sicher kein übermäßiges Risiko. Je mehr dieser Luftfahrzeuge unterwegs sind, desto öfter passiert natürlich auch was. Von den 30 Millionen Käfern sind schließlich auch jede Menge verunfallt. Das heißt aber nicht daß dort lauter Raser am Steuer waren, ebensowenig werden die Mehrzahl der Robinsons vermutlich von halbgaren Bruchpiloten gesteuert. Ob man in so einen Heli einsteigt bleibt jedem selber überlassen, sie verbieten zu wollen weil die Ausstattung nicht modernsten Standards entspricht ist jedenfalls bestimmt nicht der richtige Ansatz. Wer das ernsthaft fordert darf auch keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen - die haben nämlich nichtmal Gurte.