Irak - Nachkrieg

Diskutiere Irak - Nachkrieg im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Ja, es wurde bis gestern immer ein US Soldat als vermist geführt. Jetzt ist dieser Eintrag zwar weg, aber ich konnte noch nicht herausfinden, wer...
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Tschaika schrieb:
"
Internet: Sarkawi-Gruppe bekennt sich zu Tötung von US-Geisel

Dubai (AFP) - Die Gruppe des Extremistenführers Abu Mussab el Sarkawi hat sich im Internet zur Tötung eines von ihr im Irak als Geisel genommenen US-Piloten bekannt. Der Mann habe während des US-Einmarschs im Irak mehrere Moscheen und das Sheraton-Hotel in Bagdad sowie eine Reihe von Wohnhäusern bombardiert, hieß es am Sonntag in einer Erklärung auf einer islamistischen Website. Die Authentizität des Schreibens, das von Fotografien und Ausweispapieren der Geisel namens Neenus Y. Koshaba begleitet war, konnte zunächst nicht überprüft werden."
Ja, es wurde bis gestern immer ein US Soldat als vermist geführt. Jetzt ist dieser Eintrag zwar weg, aber ich konnte noch nicht herausfinden, wer es ist. Zu dem Verlust selber wird man aus Gründen des Schutzes des Gefangenen auch nichts veröffentlicht haben.
 
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UK soldiers may begin pullout from Iraq within a few months

IAN BRUCE, Defence Correspondent June 09 2005

BRITISH forces may begin a withdrawal from Iraq "in three or four months", a senior UK commander claimed yesterday.

Lieutenant-Colonel Andrew Williams leads a 1000-man battle-group based near the flashpoint town of al Amarah, about 100 miles north of Basra.
He said that the security situation on his area of operation near the Iranian border remained "serious", but that British-trained Iraqi forces were on track to take over responsibility this year. He also claimed that violence in the Maysan province would ease when coalition soldiers were withdrawn.

However, the Ministry of Defence played down the suggestion of any timetable for the removal of the 8500 UK troops in Iraq, saying that any cut in force levels was "contingent on the security situation and the availability of Iraqi forces to shoulder responsibility".

The Maysan province saw the heaviest fighting since the 2003 invasion last summer when tribal militias loyal to Moqtada al Sadr, the renegade Shi'ite cleric, staged an uprising and targeted coalition bases and patrols.
Units under siege fired more than 100,000 rounds of rifle and machine-gun ammunition and sustained 400 mortar and rocket attacks before the militia was defeated.

Maysan is the poorest and least-populated of Iraq's 18 provinces and has traditionally been a conduit for heroin and weapons smuggled through Iran.
Major David Steel, a spokesman for the UK military's permanent joint headquarters at Northwood, near London, said: "We are in this for the long term. Conditions will determine when we withdraw."

http://www.theherald.co.uk/politics/40927.html
 
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Wie es scheint ist die Lage auf See auch nicht ganz so sicher, wie gewünscht. Piraten machen den Sicherheitskräften und Energieversorgern zu schaffen.


Security increased in Iraq to fend off pirates
WASHINGTON, (UPI) June 9, 2005
By ANDREA R. MIHAILESCU

Coalition forces in Iraq are increasing their presence in and around oil platforms following recent piracy and banditry.
Security forces are boosting security in Basra's oil terminals A and B Deep Water Anchorages.

Patrols will be conducted periodically throughout the day and night over areas adjacent to the oil platforms, in what are termed "blue light patrols," in an effort to maximize visibility of Coalition patrol vessels.

Patrols will use Rigid Hull Inflatable Boats, Fast Attack Crafts and Iraqi Navy Patrol Boats, all of which will be reachable on VHF Ch16 should merchant lookout vessels need to report on any activities or if they see anything suspicious.

Pirates struck Basra oil terminal May 31 and maritime experts continue to warn about potential collaboration between pirates and terrorists.




http://www.spacewar.com/upi/2005/WWN-UPI-20050614-14365800-bc-upienergywatch.html
 
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Es gab zwei Kriegsgründe:
Massenverrnichtungswaffen und massive Menschenrechtsverletzungen durch das Regime von S. Hussein.
Der erste stellte sich schon vor einiger Zeit als Lüge heraus und der zweite...
Nach dem die neuen Herren im Lande sich schon nicht mit humanistischem Ruhm bekleckert haben....
"Eine Berufungsinstanz der britischen Armee hat entschieden, das Strafmaß für zwei wegen Misshandlungen im Irak verurteilten Soldaten [etwas]abzumildern. Das teilte am Dienstagabend das Verteidigungsministerium in London mit. Gründe wurden nicht genannt." N 24
Wie die Lehrmeister so die Schüler. Von westlichen Sicherheitskräften ausgebildet und bezahlt.
"Bagdad - Die irakische Regierung hat eingeräumt, daß Sicherheitskräfte im Kampf gegen sunnitische Aufständische zum Teil Foltermethoden wie unter dem gestürzten Präsidenten Saddam Hussein anwenden [damit darüber keine Unklarheiten herrschen: damit sind Elektroschocks, Aufhängen an Handschellen, Vergewaltigung, Zigaretten auf dem Deliquenten ausdrücken, Prügel bis zum Tod gemeint]. "Diese Dinge passieren. Wir wissen das", sagte ein Regierungssprecher. ...Der Sprecher machte vor allem die Brutalisierung der Gesellschaft unter Saddam für die Vorgehensweise einiger Sicherheitskräfte verantwortlich. Die britische Zeitung "The Observer" hatte von geheimen Folterzentren und den Aktivitäten von Todesschwadronen [das heißt umbringen und auf Mülldeponien ablegen von mißliebigen Personen] im Land berichtet. Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte vor einem halben Jahr (!)von weitverbreiteten Mißhandlungen durch irakische Kräfte gesprochen." Die Welt

"Alles wird besser, doch nichts wird gut." T. Danz
 
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Eidner schrieb:
Es gab zwei Kriegsgründe:
Massenverrnichtungswaffen und massive Menschenrechtsverletzungen durch das Regime von S. Hussein.
Der erste stellte sich schon vor einiger Zeit als Lüge heraus und der zweite...
Nach dem die neuen Herren im Lande sich schon nicht mit humanistischem Ruhm bekleckert haben....
"Eine Berufungsinstanz der britischen Armee hat entschieden, das Strafmaß für zwei wegen Misshandlungen im Irak verurteilten Soldaten [etwas]abzumildern. Das teilte am Dienstagabend das Verteidigungsministerium in London mit. Gründe wurden nicht genannt." N 24
Wie die Lehrmeister so die Schüler. Von westlichen Sicherheitskräften ausgebildet und bezahlt.
"Bagdad - Die irakische Regierung hat eingeräumt, daß Sicherheitskräfte im Kampf gegen sunnitische Aufständische zum Teil Foltermethoden wie unter dem gestürzten Präsidenten Saddam Hussein anwenden [damit darüber keine Unklarheiten herrschen: damit sind Elektroschocks, Aufhängen an Handschellen, Vergewaltigung, Zigaretten auf dem Deliquenten ausdrücken, Prügel bis zum Tod gemeint]. "Diese Dinge passieren. Wir wissen das", sagte ein Regierungssprecher. ...Der Sprecher machte vor allem die Brutalisierung der Gesellschaft unter Saddam für die Vorgehensweise einiger Sicherheitskräfte verantwortlich. Die britische Zeitung "The Observer" hatte von geheimen Folterzentren und den Aktivitäten von Todesschwadronen [das heißt umbringen und auf Mülldeponien ablegen von mißliebigen Personen] im Land berichtet. Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte vor einem halben Jahr (!)von weitverbreiteten Mißhandlungen durch irakische Kräfte gesprochen." Die Welt

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Da drückt sich jemand um eine klare Aussage! Es sei denn, die beklagte 'Brutalisierung' ist das alleinige Ergebnis des amerikanischen Einmarsches?!
Was war die Alternative? Man könnte fast meinen die harte Dikatur Saddams war die einzig praktikable Herrschaftsform im Irak. Nur wer nichts tut macht keine Fehler und entgeht dabei doch nicht seiner Mitverantwortung!
Solange nicht die Amerikaner in einen Konflikt involviert sind, ist uns doch die dortige Menschenrechtslage relativ egal. Außer Lippenbekenntnissen und das irgendwelche Politiker das bei ihrem nächsten Treffen Ansprechen sollten, ist da nicht zu erwarten.
 
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Sens schrieb:
Da drückt sich jemand um eine klare Aussage!
Wie ist dieser Satz zu verstehen?
Es handelt sich um Pressemeldungen und die Einfügungen (eckige Klammern) sind Zusammenfassungen aus Radio- und Fernsehberichten, da das Wort Folter im Moment etwas überstrapaziert wird (den Koran auf den Boden werfen ist sicher nicht nett, aber unter Folter verstehe ich etwas anderes).
Wenn mein Standpunkt hier im FF bis jetzt nicht klar genung zum Ausdruck gekommen ist: Ich bin gegen jede Form der Folter und Gewalt an Wehrlosen. Es ist mir dabei völlig egal ob der Ausübende sich hinter dem Manifest oder der UN oder der USA Armee versteckt. Die Begründung "einer muss es ja machen" ist inakzeptabel. Die Begründung "es ist zum Wohle der westlichen Demokratie" ist inakzeptabel.

Sens schrieb:
Es sei denn, die beklagte 'Brutalisierung' ist das alleinige Ergebnis des amerikanischen Einmarsches?!
Was war die Alternative? Man könnte fast meinen die harte Dikatur Saddams war die einzig praktikable Herrschaftsform im Irak. Nur wer nichts tut macht keine Fehler und entgeht dabei doch nicht seiner Mitverantwortung!
Solange nicht die Amerikaner in einen Konflikt involviert sind, ist uns doch die dortige Menschenrechtslage relativ egal. Außer Lippenbekenntnissen und das irgendwelche Politiker das bei ihrem nächsten Treffen Ansprechen sollten, ist da nicht zu erwarten.
Wieso 'Brutalisierung' in Gänsefüsschen? Massenhafte Ermordung politischer Gegner ist nicht brutal genug? Und "Fehler" ist dabei nicht das Wort der Wahl. Es ist mir unverständlich, dass Menschenrechtsverletzungen nicht informativ aufgezeigt werden dürfen, nur weil indirekt Amerikaner darin verstrickt sind. Ja, dass die einstigen Unterdrückten heute das Gleiche tun wie die Gestürzten, ist das Ergebnis des Amerikanischen Einmarsches, der ein militärisches aber kein politisches Konzept hatte.

Was meinst Du mit UNS? Mir ist die Menschenrechtslage nirgendwo gleichgültig, (gegen solche Unterstellungen verwahre ich mich ausdrücklich) ich kann nur wenig dagegen tun. Die Morde unter der Regierung S. Hussein sind nicht schlimmer und nicht besser als die unter Britischer und Amerikanischer Aufsicht.

Im Moment sieht es so aus, dass EINE harte Diktatur für den Irak mit seinen vielen Machtkämpfen die einzige Lösung ist. Hoffentlich gewinnen die am wenigsten brutalen Kräfte, wer immer die auch sein mögen.
Ich sehe nur den Tunnel am Ende des Lichts.
Oder mit Dante: "Hier lasset alle Hoffnung fahren."
 
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Naja, ich denke, keine Seite sollte es sich so einfach machen.

Natürlich wird man von den USA eine andere Herangehensweise erwarten dürfen, als von einem arabischen Diktator - mag dieser sonst auch noch so westlich orientiert gewesen sein -, denn schließlich wirft man ihm seine Verbrechen ja massiv vor. Da macht es sich mächtig schlecht, gleichzeitig ähnliches selber anzustellen. Das ruiniert nicht nur die eigene Glaubwürdigkeit völlig, sondern hilft auch nicht, die Situation vor Ort in den Griff zu bekommen. Das Problem ist, dass Gewalt dieser Art ein Disziplin-Problem ist, welches seine Wurzeln recht weit oben hat.

Wenn man den Zweck alle Mittel heiligen lässt, dann kann man manchmal vieles schaffen, was sonst nicht möglich wäre, aber man manövriert sich in eine gefährliche Position, von der aus es nicht mehr weit bis zur völlig sinnlosen Gewalt ist. Und diese Gewalt wird dann zum eigenen, mächtigsten Gegner, weil dann alles nur noch Feindesland um dich herum ist. Wir haben dies in Teilen Vietnams und in Israel seit der zweiten Intifada gesehen und sehen es nun in Teilen des Irak wieder. Bei den Briten läuft auch nicht immer alles super, aber diese Probleme haben sie nicht. Und dies liegt nicht - wie von den USA immer gerne behauptet - an der ruhigeren Bevölkerung in der britischen Zone, sondern an der britischen Einsatzdoktrin, die ihren Offizieren die Anwendung solcher Gewalt eben so streng verbietet, dass sie auch keiner anwendet.

Die Selbstbeschränkung der Macht, die Bereitschaft mal eine Niederlage hinzunehmen, dafür aber bestimmte Grundprinzipien aufrechtzuerhalten, ist den USA derzeit sowohl im zivilen als auch im militärischen Sektor abhanden gekommen. Bestimmte Restriktionen z.B. im Strafrecht wurden zurückgedreht bis zum "Geht-nicht-Mehr" und so eben auch beim Militär. "America wins!" ist zu einem echten Credo, einem Glaubensbekenntnis geworden. Nichts darf diesen Glaubensgrundsatz gefährden, wohl besonders aus dem Grunde, weil es draußen einfach zu schlecht an allen Fronten läuft.

Die einzelnen Soldaten sind da ziemlich hilflos. Schaut nur mal, wie schwer das israelische Militär immer noch damit zu kämpfen hat, die alte Disziplin wieder herzustellen. Ist so etwas einmal eingerissen, hat sich ein gewisses Gedankengut (z.B. "Warum sollte ich auch nur das kleinste Risiko für diese unwürdigen, undankbaren Typen eingehen?") einmal in die Hirne der Soldaten eingefressen, dann ist es sehr, sehr schwer dem wieder entgegen zu wirken, besonders, wenn diese Soldaten immer und immer wieder in den Irak geschickt werden.

Es ist eben nicht eine aktuelle Kampfsituation, in der so etwas eben mal passiert ist, sondern ein grundlegendes Problem und es bedarf daher grundlegender Veränderungen, um dieses Problem wieder aus der Welt zu schaffen. Die USA sind da in einer sehr ähnlichen Lage wie die Israelis. Man hat sich auf das Niveau seiner Gegner herunter gelassen und nun jeden moralischen Vorteil verloren. Ohne diesen erscheint ihr Verhalten oftmals nur noch als willkürliche Brutalität und solch ein "Militärregime" kann keine Grundlage für ein wirklich gedeihliches demokratisches Regierungssystem darstellen. Das US Militär und die verantwortlichen politischen Führer sind in die Falle der Aufständischen gegangen und der Versuchung der mit ihrer Macht verbundenen Gewalt erlegen. Mal sehen, wie sie es schaffen, da wieder heraus zukommen. Sie könnten es, die Frage ist nur, ob sie es mit der derzeitigen Regierung könnten.
 
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@mcnoch
Auch wenn es kein Beitrag zum Thema ist:
Ich möchte mich hiermit öffentlich lobend über die Qualität Deiner Beiträge äußern. Immer um Sachlichkeit bemüht, beispielhaft. :engel:
 

Sens

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Eidner schrieb:
Wie ist dieser Satz zu verstehen?
Es handelt sich um Pressemeldungen und die Einfügungen (eckige Klammern) sind Zusammenfassungen aus Radio- und Fernsehberichten, da das Wort Folter im Moment etwas überstrapaziert wird (den Koran auf den Boden werfen ist sicher nicht nett, aber unter Folter verstehe ich etwas anderes).
Wenn mein Standpunkt hier im FF bis jetzt nicht klar genung zum Ausdruck gekommen ist: Ich bin gegen jede Form der Folter und Gewalt an Wehrlosen. Es ist mir dabei völlig egal ob der Ausübende sich hinter dem Manifest oder der UN oder der USA Armee versteckt. Die Begründung "einer muss es ja machen" ist inakzeptabel. Die Begründung "es ist zum Wohle der westlichen Demokratie" ist inakzeptabel.



Wieso 'Brutalisierung' in Gänsefüsschen? Massenhafte Ermordung politischer Gegner ist nicht brutal genug? Und "Fehler" ist dabei nicht das Wort der Wahl. Es ist mir unverständlich, dass Menschenrechtsverletzungen nicht informativ aufgezeigt werden dürfen, nur weil indirekt Amerikaner darin verstrickt sind. Ja, dass die einstigen Unterdrückten heute das Gleiche tun wie die Gestürzten, ist das Ergebnis des Amerikanischen Einmarsches, der ein militärisches aber kein politisches Konzept hatte.

Was meinst Du mit UNS? Mir ist die Menschenrechtslage nirgendwo gleichgültig, (gegen solche Unterstellungen verwahre ich mich ausdrücklich) ich kann nur wenig dagegen tun. Die Morde unter der Regierung S. Hussein sind nicht schlimmer und nicht besser als die unter Britischer und Amerikanischer Aufsicht.

Im Moment sieht es so aus, dass EINE harte Diktatur für den Irak mit seinen vielen Machtkämpfen die einzige Lösung ist. Hoffentlich gewinnen die am wenigsten brutalen Kräfte, wer immer die auch sein mögen.
Ich sehe nur den Tunnel am Ende des Lichts.
Oder mit Dante: "Hier lasset alle Hoffnung fahren."
Um die Situation nicht zu verschärfen, will ich konkrekter werden.
Zu Punkt eins der Kriegsgründe sind wir uns einig.
Bei Punkt zwei divergieren wir.
Da gibt es keine eindeutige Antwort sondern nur '....' (?!) und das dürfte seine Gründe haben.
Über die politischen Fehler der USA zum und im Irak möchte ich mich nicht näher äußern. Die USA zahlen für ihre Fehler täglich mit Blut und Geld. Die US-Bürger hatten die Gelegenheit die jetzige Administration abzuwählen. Es hat leider nicht geklappt, doch nach dieser Amtsperiode muß sie gehen, weil keine Wiederwahl mehr möglich ist. Für Saddam haben sich diese Fragen nie gestellt.
Der heutige Nationalstaat Irak ist ein Ergebnis britischer Interessenpolitik nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Unterschiedliche Stämme und Interessengruppen fanden sich dort zwangsvereint wieder.
Der Interessenausgleich zwischen den Gruppierungen fand durch die Aufteilung der Pfründe oder Repression statt. Gewaltsame und blutige Machtwechsel waren im Irak keine Ausnahme. Saddam war jedoch der erste, der mit angepaßten stalinistischen Methoden und einer Hausmacht diesem Lande seinen Willen aufzwang. Die Iraker hatten nie demokratische Verhältnisse kennengelernt, dafür jedoch tägliche Gewalt und Willkühr zu fast allen Zeiten.
Deshalb - "Brutalisierung" - (hier nicht als aktuelle Entwicklung zu sehen!), sondern ein Element der dortigen Gesellschaft und des täglichen Lebens, schon lange vor den Auseinandersetzungen mit den USA. Auf diese Gefahren hatte Peter Scholl-Latour zuvor ausgiebig hingewiesen. Im Irak waren nie demokratische Tugenden und Menschenrechte gefragt. Das Überleben dort und die Durchsetzung eigener Interessen verlangte andere Eigenschaften. Die Solidarität galt nur der eigenen Sippe. Der Staat war nur Repressionmacht oder Versorgungsinstitution, je nach Stellung zur herrschenden Gruppe.
Wäre man zynisch, dann könnte man raten, die Iraker hätten halt ihren eignen gesellschaftlichen Wandel erzwingen müssen. Für die Europäer und auch die USA wäre es sicher günstiger gewesen, den Boykott des Irak einzustellen. Um seine Schuldenlast zu drücken und die inneren Spannungen nicht zu groß werden zu lassen, wäre der Irak unter Saddam gezwungen gewesen, jegliche Fördermöglichkeit und Export auszuschöpfen. Auch Menschenrechtler müssen zugeben, dass dies Saddam sicher geschafft hätte. Auch die Kindersterblichkeit im damaligen Irak wäre sicher zurückgegangen, weil Saddam schon mehr Paläste hatte, als er jemals "sinnvoll" nutzen konnte.

Die Amerikaner und ihre irakischen Helfer schaffen es noch nicht einmal die Vorkriegsproduktion zu erreichen und auch zu sichern, was den USA jeden Monat Milliardenkosten beschert. Der Irak unter Saddam hatte doch Förderkonzessionen in Milliardenhöhe an internationale Konsortien vergeben. Diese Gelder fließen ja nun nicht mehr und die Steuerzahler vieler Staaten durften den größten Teil der irakischen Staatsschulden übernehmen, um dem Lande eine eigenständige,wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen. Den meisten Irakern war und ist ja nicht bewußt, daß schon unter Saddam der größte Teil der Staatseinahmen aus der Ölförderung für Jahrzehnte verpfändet war. Als "Zyniker" würde ich nur zu gerne die "Geschichtsuhr" in diesem Falle um einige Jahre zurückdrehen. Als Realist und Optimist kann ich den Amerikanern und allen Beteiligten nur wünschen, das wenigstens ein kleiner Teil der angestrebten Veränderungen dort noch Realität werde. Ansonsten müßte ich auch den sofortigen Rückzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan fordern. (Entwicklungsmöglichkeit und Kosten im Sinn.)

"Die Morde unter der Regierung S. Hussein sind nicht schlimmer und nicht besser als die unter Britischer und Amerikanischer Aufsicht."

Der letzte Satz entlarvt dich. Es gibt natürlich keine Rechtfertigung für Morde.
Die Iraker sind inzwischen wieder ein souveräner Staat mit einer gewählten Regierung und Verfassung. Es sind die irakischen Staatsbürger, die auf die Einhaltung der Menschenrechte achten müssen. Scheinbar können die das noch weniger als die Amerikaner, was einen Kenner der dortigen Situation und Geschichte nicht überrascht?! Menschenrechtsorganisationen ziehen es natürlich vor sich über die dortige Situation mit den Amerikanern auseinander zu setzen, als unter dem Einsatz des eigenen Leben die Bewohner vor Ort (z.B. Bagdad) über Demokratie und Menschenrechte auf zu klären
Die Situation der GI im Lande wird wird im folgenden Beitrag von 'mcnoch' sehr gut beschrieben. Hier sind wir uns einig, wenn ich Deinen Kommentar dazu richtig deute.
 
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Eine UPI-Meldung gibt etwas nähren Aufschluss über die Zahl und Auffächerung der Verletzten-Zahlen. Danach mussten bislang bei 254 Soldaten Amputationen vorgenommen werden. Etwa 19 000 Soldaten wurden aus medizinischen Gründen evakuiert, davon hatten 2527 Kampfverletzungen davon getragen, die übrigen waren nicht kampfbedingte Verletzungen oder Erkrankungen.

upi: Iraq war results in at least 254 amputees

Army hospitals treated 254 amputees from the Iraq war...Nearly 19,000 soldiers have been medically evacuated ...There were 2,527 evacuated with battle injuries, 5,444 with non-battle injuries and 10,758 with disease.
 
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Saddam raucht im Knast kubanische Zigarren.

Seine Vorliebe für kubanische Zigarren hat der frühere irakische Diktator Saddam Hussein auch im Gefängnis nicht abgelegt. Nach Informationen einer Nachrichtenagentur wird der Despot damit sogar regelmäßig versorgt.

zur vollstädigen Meldung: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,364598,00.html
 
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USA und Briten erwägen massiven Truppenabzug.

Ein von der amerikanischen und britischen Armee avisierter Truppenabzug aus dem Irak fällt möglicherweise weit umfangreicher aus als bisher angenommen.
Bereits 2006 hoffen die USA die Zahl der stationierten Soldaten von 170.000 auf 66.000 Mann zu reduzieren.

zum vollständigen Artikel: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,364608,00.html
 
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mcnoch schrieb:
Eine UPI-Meldung gibt etwas nähren Aufschluss über die Zahl und Auffächerung der Verletzten-Zahlen. Danach mussten bislang bei 254 Soldaten Amputationen vorgenommen werden. Etwa 19 000 Soldaten wurden aus medizinischen Gründen evakuiert, davon hatten 2527 Kampfverletzungen davon getragen, die übrigen waren nicht kampfbedingte Verletzungen oder Erkrankungen.

upi: Iraq war results in at least 254 amputees

Army hospitals treated 254 amputees from the Iraq war...Nearly 19,000 soldiers have been medically evacuated ...There were 2,527 evacuated with battle injuries, 5,444 with non-battle injuries and 10,758 with disease.
Gibt es Zahlen, wie viele Soldaten dauerhaft "dienstunfähig" bzw. im Klartext körperlich behindert sind? Nebst der einfach zu quantifizierenden Zahl der Toten ist die Zahl der dauerhaft körperlich Geschädigten eine Sache, die recht selten ins Blickpunkt der Medien rückt.
 
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nur mal rasch zum Verständnis:

Seit Beginn des Krieges wurden 19000 Soldaten aus dem Irak ausgeflogen, aufrund von medizinischen Gründen.

Davon waren 2527 Kampfverletzungen, und der Rest niht durch Kampfverursachte Verletzungen.

Nun die Frage:

Zählen zu den 2527 auch Verletzunegn durch Autobomben und Co, oder nur Verletzungen, die direkt im Feuergefecht erlitten wurden? Weil bei ~1600 Toten eine Zahl von "nur" 2527 Verletzten durch direkte Kriegseinflüsse erscheint etwas unwirklich; vorallem wenn der Rest, 17000 Verletzte nur aus nicht Kampfbedingten Verletzungen (Autounfall, Bein gebrochen beim Basketballspielen etcpp) bestehen soll.

Schorsch: Über die Leute mit Amputationen gab es mal einen Bericht. Zum Teil schieden die einfach aus dem Militärdienst aus, andere haben versucht wieder rein zu kommen ins Militär, teilweise mit Erfolg.
 
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Das stimmt. Das macht irgendwie wenig Sinn. Ausgehend von der guten medizinischen Versorgung der Amis haben die wahrscheinlich relativ viele Verwundete, die früher "KIA" gewesen wären. Außerdem muten die Amis ihren Soldaten wahrscheinlich nicht zu, im Irak im Feldlazarett zu liegen und bei Bedarf wieder an die "Front" zu kommen. Daher finde ich ~2600 auch recht wenig. Warum ist mir das nicht aufgefallen :?! ?
 
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Zwischenbilanz des Schreckens

New York - Seit dem US-geführten Einmarsch in den Irak sind einer Studie zufolge etwa 39.000 Iraker durch Kämpfe oder Waffengewalt getötet worden.

Die von dem Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien veröffentlichte Zahl liegt damit höher als bisherige Untersuchungen. Sie ergebe sich aus einer genauen Analyse der Daten des britischen Medizin-Fachblattes „The Lancet“, das 100.000 zusätzliche Tote durch verschiedene Ursachen seit März 2003 festgestellt hatte. Der öffentliche Iraqi Body Count geht dagegen von 25.814 getöteten irakischen Zivilisten aus. Grundlage sind hier mindestens zwei übereinstimmende Berichte, die in unterschiedlichen Medienorganen erschienen.

Offizielle irakische Totenzahlen aus dem Krieg sind nicht veröffentlicht worden. Die Zahl der Toten auf Seiten der US-geführten Truppen liegt bei 1937. - WELT.de
 
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Ministerpräsident fordert Abzug von US-Einheiten

Die ausländischen Truppen könnten damit beginnen, einzelne Städte in die Verantwortung der irakischen Sicherheitskräfte zu übergeben, sagte Ministerpräsident Ibrahim al Dschaafari bei einem Treffen mit dem stellvertretenden US-Außenminister Robert Zoellick.

zum vollständigen Artikel: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,364864,00.html
 
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Saddam-Sondertribunal nähert sich dem Abschluss der Ermittlungen.

Bagdad (AFP) - Das irakische Sondertribunal, das über den früheren Präsidenten Saddam Hussein richten soll, nähert sich nach eigenen Angaben dem Abschluss seiner Ermittlungen. Das Gericht könne kein Datum für einen Beginn des Prozesses festlegen, sagte einer der Hauptrichter des Tribunals, Rajed Dschuhi, am Mittwoch. 80 Prozent der Ermittlungen seien aber abgeschlossen. Das irakische Sondertribunal war von den USA eingerichtet worden. Über den Beginn des Prozesses gab es zuletzt widersprüchliche Angaben. Saddam Hussein werden Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Verstöße gegen irakisches Recht vorgeworfen. Er ist seit Dezember 2003 in Haft.

http://de.news.yahoo.com/050713/286/4m3lh.html
 
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