Gore schrieb:
Was ich mich immer frage: Flugzeuge, wie die F-15, die F-16 oder die MiG-29 kosteten wohl nur einen Bruchteil dessen, was der F-22 geschluckt hat. Bringt der F-22 auch so viel mehr wie er gekostet hat?
Es gibt sicherlich keine lineare Beziehung zwischen Preis und Leistungsfähigkeit eines Waffensystems. Hinzu kommt, dass Konflikte meist nicht so ablaufen, wie einst geplant. Dann kann es passieren, dass mein Superflugzeug von einer billigen Flak abgeschossen wird.
Allgemein ist die F-22 sehr amerikanisch: Extreme Betonung der Qualität bei geringer Quantität. Dorthin kommt man nicht mehr ohne Einsatz riesiger Summe. Die F-15 haben die Russen seinerzeit mit der Su-27 eingeholt, in manchen Punkten gar übertroffen. Jedoch waren dazu 15 Jahre Entwicklung und riesige Summen erforderlich. Die F-22 ist jenseits von dem, was irgendein Staat auszugeben bereit ist.
Gore schrieb:
Zurück zur MiG-29 OVT (oder OWT): Ist dies die aktuellste Version? Bei der Su gehen die zahlen ja immer weiter nach oben, so dass man jetzt bei Su-35 angkommen ist.
Das Bezeichnungssystem der Russen ist bestenfalls verwirrend, manchmal kann man denken, dass es absichtlich irreführend ist. NAch der Basisversion der MiG-29 kam die M-Version bzw. SMT. Diese wurden jedoch nur in geringer Stückzahl gebaut. Das ist das Problem von MAPO: Man kann sich bei den neueren Versionen kaum auf Einsatzerfahrung (damit meine ich normalen Truppendienst, kein Kampfeinsatz) stützen. Ist vor allem schlecht fürs Marketing.
intelion schrieb:
Eine sehr gute Frage ... mich würde es auch mal interessieren was die Fachleute dazu sagen. Ich denke es ist einfach nicht Wert soviel Geld in ein Flugzeug zu investieren, wo man nicht genau weiss, was als nächstes kommen wird.
Ich finde EU Länder haben mit EF Typhoon durchaus die optimalste Lösung, ebenfalls mit Rafale und Gipen ( zumindest technisch gesehen )
Für den Auftrag ihrer Betreiber ist ein Eurofighter sicherlich die brauchbarste Lösung. Ich bin gespannt, wie Konkurrenzmodelle wie der JSF oder eben die MiG-29 abschneiden werden. Gerade bei der MiG bin ich relativ skeptisch, dass sich noch Käufer finden werden.
Die Investition in die F-22 war sicherlich im Nachhinein übertrieben. Es ist nur zu verstehen als Beschäftigungsprogramm der Industrie, Technologievalidierung (auch für zukünftige Flugzeuge) und der amerikanischen Paranoia, jemand könnte ein besseres Jagdflugzeug als sie haben, was ja mit wenigen Ausnahmen praktisch nie der Fall war. Für die amerikanische Volkswirtschaft sind Programme wie die F-22 Peanuts.
jhonny38 schrieb:
Im übrigen, die Eurofighter waren außer lauter von Ihrer Vorführung her auch nicht wendiger oder besonders beweglicher als die F-5 der schweizer Luftwaffe, etwas enttäuschent, auch wenn die Bundeswehr ständig den Jet hoch anpries konnte er niemanden so richtig überzeugen. Vor allem wenn man bedenkt, dass er teurer als ne F-22 oder ne Mig-29 OWT ist...
Eine F-5 wiegt ein Bruchteil, kann keinen brauchbaren Einsatz fliegen. Des Weiteren hast Du Wendigkeit und Agilität verwechselt. Es dünkt mir, dass Du allgemein keinen Plan von Flugleistungen hast, wenn Du Deine Rückschlüsse anhand der ILA-Vorführung festmachst. Man sollte auch bedenken, dass die EF-Vorführung von einem Serienflugzeug geflogen wurde.
Interessant in dieser Hinsicht: Vorführung der Luftwaffe am Ende, zwei EF gegen F-4F: Phantom auf Außenkreis benötigt Nachbrenner, EF keinen für kleineren Radius.
jhonny38 schrieb:
Außerdem, wozu braucht die Bundeswehr überhaupt einen Eurofighter? Wenn sich dies Armee um jeden Konflikt den es im Bereich seiner Nato Mitgliedschaft gibt drückt und windet? Damit diese Fluzeuge in den Hangars verotten? Oder damit eine Handvoll Piloten über der BRD ein paar Samstag Nachmittag Riemenrunden drehen können? Oder damit dieser Staat die Steuergelder seiner Bürger zum Fenster rausschmeißen und dann im nächsten Jahr wieder eine neue Fantasiesteuer erfinden kann und sein Volk noch mehr schröpft? Sorry aber die Eurofighter sind für mich eine vollkommen sinnlose Ausgabe vom Bund...
Die Bundeswehr braucht einen Eurofighter, um die nächsten 20 bis 30 Jahre ein brauchbare, halbwegs moderne, nachrüstbare und entwicklungsfähige Luftkomponente zu haben. In punkto Kosten für Leistung ist der Eurofighter allen anderen Lösungen überlegen. Mit 180 EFs (oder mehr) kann die Luftwaffe alle Aufträge erfüllen.
Steuergelder wirft der Staat woanders weg. Ein Eurofighter ist volkswirtschaftlich ein Nullsummenspiel.