Nachrichten rund um den Flughafen BER (ex-BBI)

Diskutiere Nachrichten rund um den Flughafen BER (ex-BBI) im News aus der Luftfahrt Forum im Bereich Aktuell; dass das Geld nicht reicht / reichen wird, hängt nicht nur mit den Fehlplanungen und ewigen Verzögerungen zusammen, sondern auch mit der tatsache...

YankeeZulu1

Fluglehrer
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Der BER beschreibt, dass das Geld für die nächsten 5 Jahre gebraucht wird und es auch um "größere Zahlungen für den Schuldendienst" geht.
Schuldendienst bedeutet Zins + Tilgung für bereits existierende Schulden.

Um irgendetwas mit diesen Zahlen anfangen zu können, müsste man zumindest grob wissen, welcher Anteil der 2,4 Milliarden Euro für die Tilgung existierender Kredite gebraucht wird. Leider steht das nirgendwo - insofern kann man eigentlich nichts mit den Zahlen anfangen (allerdings das schlimmste befürchten, weil es hier um BER+Berlin geht...).

Wenn der BER dringend frisches Geld braucht, um existierende Kredite fristgerecht zurückzahlen zu können, ist das nicht schön - letztlich würde es dabei aber nur um eine Verschiebung bereits existierender Schulden gehen (Banken bekommen durch die Tilgung einen Teil ihrer Kredite zurück, die Eigentümer des BER müssten dafür aufkommen, bzw. dem BER in gleicher Höhe neue Kredite geben.). Unter dem Strich würde sich nicht viel ändern - nur der Name des Kreditgebers.

Falls der Löwenanteil der 2,4 Milliarden aber nicht für die Tilgung gebraucht wird, sondern komplett neue Schulden bedeutet (kurz: der Betrieb des Flughafens führt fortlaufend zu neuen Schulden), ist das natürlich eine komplett andere Nummer. Dann müsste man so langsam wirklich darüber nachdenken, den fertigen Flughafen doch lieber wieder abzureißen...
dass das Geld nicht reicht / reichen wird, hängt nicht nur mit den Fehlplanungen und ewigen Verzögerungen zusammen, sondern auch mit der tatsache, daß "C"-bedingt ab Eröffnung nicht die kalkulierten laufenden Einnahmen erzielt werden können, was bei enormen Fixkosten (nicht nur Kapitaldienst) fatal ist und zu einem "Katze beißt sich in den Schwanz" führt.
Egal wie man über den Standort, die Größe und sonstige Plan- und schlimme Ausführungsfehler denkt: der ausgeschiedene Chef hat das Ding durchgezogen und der Airport zur Eröffnung gefühft; Aufgabe bestens erldeigt. Die neue Chefin soll das Ding zuum Normalbetrieb führen, was "C"-bedingt schwierig bis fast unmöglich ist, und soll als Finanzfachfrau die künftige Finanzierung sicherstellen. Für das Rechenergebnis kann sie nichts, aber es ist ihr anzurechnen, daß sie schonungslos den Fehlbedarf nennt und keine Vertröstungstaktik fährt. Da der Flughafen nun mal da ist (und die Hauptstadt eines so wirtschaftsstarken Landes braucht diesen halt), muss man einen Weg finden, um ihn am Laufen zu halten. Egal, woher der Bedarf kommt. Ein in den Brunnen gefallenes Kind muss zuallererst mal da raus und möglichst gesund am Leben erhalten werden, erst dann (aber zeitnah) muss man sich Gedanken über die Ursachen machen und diese bestmöglich abstellen.
 
mcnoch

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Zumal diese C-bedingten Problemen ja nicht auf BER beschränkt sind. Auch in Frankfurt hat man mit dem neuen Terminal Kapazitäten neugeschaffen, die sich in absehbarer Zeit nicht rechnen werden, bei Planungsbeginn aber als notwendig angesehen wurden. Trotzdem käme jetzt keiner auf die Idee FRA abzureisen, wie es ja aus alter Gewohnheit bei BER immer mal wieder gefordert wird.
 

Philipus II

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Eine Insolvenz bedeutet ja nicht die Betriebseinstellung, sondern den Totalverlust der Anteilseigner und der Bürgen entsprechend der ausgesprochenen Bürgschaften und einen anteiligen Verlust der Gläubiger. Ziel der Insolvenz ist eine möglichst weitgehende Befriedigung der Gläubiger. An sich profitable oder auf absehbare Zeit profitable Betriebe werden schon lange nicht mehr stillgelegt, nur weil sie überschuldet oder zahlungsunfähig sind. Wenn der Betrieb auch operativ nachhaltig Verluste erwirtschaftet wird der Insolvenzverwalter den Betrieb einstellen lassen. Eine Insolvenz der Betreibergesellschaft ist daher zunächst mal eine Express-Privatisierung, die die politische Einflussnahme minimiert.

Ich denke, dieser Verlust an Gestaltungsmöglichkeiten ist aktuell politisch schlicht nicht erwünscht. Selbst bei den wirtschaftlich erfolgreichen Flugafengesellschaften München und Frankfurt nutzt die Politik ihren Einfluss hin und wieder strategisch. Für die Praxis halte ich den Vertrauensverlust in privatrechtliche aber in Staatsbesitz befindliche Unternehmen für viel problematischer. Wenn dann diverse Unternehmen von Bahn bis lokale Stadtwerke aufgrund des neu bewerteten Risikos mehr Zinsen bezahlen ist nichts gewonnen.
 

Michael aus G.

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Selbst bei den wirtschaftlich erfolgreichen Flughafengesellschaften München und Frankfurt nutzt die Politik ihren Einfluss hin und wieder strategisch.
Wobei man ja faierweise sagen muss, daß man nur München, aufgrund seiner ähnlichen Beteiligungsstuktur aus Bund und Bundesland, mit Berlin vergleichen sollte. FRAPORT AG ist ein international tätiges, börsennotiertes Unternehmen, daß mehr als 20 Flughäfen weltweit besitzt bzw daran beteiligt ist. Kein Vergleich mit den beiden "Staatsunternehmen".
 

Philipus II

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Sehe ich persönlich anders. Auch bei Fraport haben Land Hessen und Stadt Frankfurt (vertreten durch die Stadtwerke) zusammen bereits auch heute noch eine Mehrheit der Anteile, auch wenn der Bund seine Anteile bereits 2005 verkauft hat. Solange sich Land und Stand einig sind, haben die weiteren Aktionäre nur ihre gesetzlichen Rechte und keinen darüber hinausgehenden aktiven Gestaltungsspielraum.

Eine Kapitalerhöhung mit Aufnahme neuer Gesellschafter oder ein Börsengang wären für die nächsten Jahre grundsätzlich auch eine Vision, wie Berlin und Brandenburg die Belastung für den Haushalt minimieren können. Die Börsenwerte diverser Flughafengesellschaften weltweit erholen sich bereits - Investoren sind mehr und mehr optimistisch, dass sich der Flugbetrieb erholt. So oder so - die Baukostenexplosion durch die massive Fehlplanung, auch unter Führung der damaligen politischen Entscheider, wird in irgendeiner Form in Vermögenverlust für die heutigen Anteilseigner führen.
 
macfly

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Chaos in Berlin, nachdem ein Brandmelder auf einer Toilette ausgelöst hatte. Die Polizei räumte den Sicherheitsbereich, der für zwei Stunden geschlossen war. Tausende Passagiere mussten erneut durch die Sicherheitsschleuse. Flüge waren Stunden verspätet oder fielen aus.

"Die Verantwortlichen schlossen nicht aus, dass in der Toilette jemand geraucht hatte."

 

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Der BER hat das erste mal einen operativen Gewinn gemacht. Das war auch zu erwarten sobald sich die Zahlen wieder erholen.
Jetzt muss nur die Frage der Baulastkredit noch geklärt werden. Dafür kann ja die Flughafenbetreibergesellschaft nichts. Das ist ja politisch zu Verantworten.
Das der Flughafen Gewinn machen wird war schon vor deren Bau klar. Schließlich wurde auch Gewinn gemacht und das konstant mit drei kleineren Flughäfen.
 

Zuschauer

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Wie die BZ berichtet, gibt es am BER weiterhin Probleme mit Stromschlägen an den Sicherheitsschleusen.
Die Serie der Stromunfälle an den Sicherheitsschleusen vom Flughafen reißt nicht ab. Ein Problem, das der Pannen-Airport seit über einem Jahr nicht in den Griff bekommt. Jetzt sollen neue Sicherheitsschuhe das Personal schützen.
mfg
 
macfly

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"ESD Schuhe". Es geht also bei diesen "Stromschlägen" um statische Aufladung. Kennt jeder, wenn man mit Turn-/Gummischuhen über Kunstfoffteppich läuft. Klar, das kann fies sein. Und ja, rein physikalisch fliest da ein kleiner "Strom", wenn man sich aufgeladen hat und dann irgendwas anfasst und ein kleiner Funke überspringt. "ESD Schuhe" helfen gegen solche statische Auflandung - weil sie die Ladung langsam (und nicht schlagartig) in den Boden ableiten (dass ist das Problem mit Turn-/Gummisohlen, dass die so gut isolieren, dass man sich statisch auflädt - und sich die Ladung dann irgendwann schlagartig entlädt, wenn man irgendwas anfasst).

Aber dass die Boulevardpresse hier gleich von "Blitzen", "Stromschlägen" und "Stromunfällen" schreibt, wenn es um "ESD" geht, ist mal wieder, nu ja, Boulevardpresse halt...
 
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Zuschauer

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"ESD Schuhe". Es geht also bei diesen "Stromschlägen" um statische Aufladung. Kennt jeder, wenn man mit Turn-/Gummischuhen über Kunstfoffteppich läuft. Klar, das kann fies sein. Und ja, rein physikalisch fliest da ein kleiner "Strom", wenn man sich aufgeladen hat und dann irgendwas anfasst und ein kleiner Funke überspringt. "ESD Schuhe" helfen gegen solche statische Auflandung - weil sie die Ladung langsam (und nicht schlagartig) in den Boden ableiten (dass ist das Problem mit Turn-/Gummisohlen, dass die so gut isolieren, dass man sich statisch auflädt - und sich die Ladung dann irgendwann schlagartig entlädt, wenn man irgendwas anfasst).

Aber dass die Boulevardpresse hier gleich von "Blitzen", "Stromschlägen" und "Stromunfällen" schreibt, wenn es um "ESD" geht, ist mal wieder, nu ja, Boulevardpresse halt...
Zitate aus dem verlinkten Artikel:
Mitarbeiter liegt benommen am Boden
Der Stromschlag war so stark, dass auch die Sicherungen rausflogen
sogar ins Krankenhaus eingeliefert
Sofern das zutrifft (was ich auch nicht sicher als gegeben annehme), halte ich das durchaus für ein ernstzunnehmendes Problem.
Das ESD-Schuhe es lösen (können sollen), heißt ja nicht, dass es nur um ein bißchen Aufladung vom raschelnden Polyester-Pullover geht. Denkbar wären auch systematische Quellen (Transportbänder?) oder tatsächlich fehlerhafte Elektrik.

mfg
 

alois

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Wenn es um statische Aufladung geht, warum, zum Henker, bekommen sie es nicht hin die Geräte zu erden?
 
lutz_manne

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Das Thema hatten wir in diesem Faden schon mal behandelt. Erspart euch doch die erneute Diskussion und schlagt mal in der "Vergangenheit" nach. Da gabs auch, IIRC, diverse Erklärungen. Danke. :-)
 
RomanW.

RomanW.

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Auf aero.de gesehen:
"Voraussichtlich ab Ende nächster Woche sollen Passagiere kostenlos Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle vor ihrem Flug buchen können. Das soll Wartezeiten verkürzen. Auch Sicherheitskontrollen ohne Termin sollen aber möglich bleiben."

BER vergibt Slots an Kontrollspuren
 
Intrepid

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Wenn es mit den Kontrollen im Terminal klappt, ist der nächste Engpass das Bodenabfertigungspersonal.

Wenn es da klappt, sind es die Flugbesatzungen/Kabinenpersonal.

Und wenn es da klappt, sind Wartung und Instandsetzung der Flaschenhals.
 
mcnoch

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Da bin ich ja mal gespannt, wie gut das funktioniert. Gibt es Ermäßigungen auf die Flughafen-Gebühr, wenn man Randzeiten bucht?
 
umbrellatown

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Das ehemalige "Generalshotel" soll ja nun endgültig abgerissen werden. Einen offenen Brief für den Erhalt gibt es auch, den man unterschreiben kann.
 
Bleiente

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"... Wegen eines Stromausfalls im Tower hat es am Berliner Flughafen am Abend für kurze Zeit keine Starts und Landungen gegeben. Wie ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung sagte, fiel der Strom gegen 17.30 Uhr aus, doch die Notstromaggregate sprangen nicht an.
Vorübergehend musste daher auf Strom aus Batterien zurückgegriffen werden. ..."
Stromausfall im Tower des Berliner Flughafens (msn.com)

Herjee, das kann doch wohl nicht wahr sein. Die Notstromaggregate sind nicht angesprungen ?
 
Thema:

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