Pilatus PC-21 - Fragen und Diskussionen über den derzeit schnellsten Turboproptrainer

[Porter_Pilot]

... und wo kann man diese kaufen? Da ist nichts auf der Internet-Seite der Pilatus, oder ich hab's einfach nicht gesehen.

..daraufhin zielte meine Frage grundsätzlich auch ab..

viele Grüße
Alex

 

[PC-9M]

Kurze Frage zum momentanen Stand:
-bin ich richtig informiert, dass zur Zeit bereits 3 PC-21 (9101,9102 und 9103) in der Luft sind?

-wird man die 6 PC-21 rechtzeitig (März 08) fertig haben für den Flug nach Australien?

 

[farmer88]

In der Region Grenchen Biel Solothurn . sind seit Afangs Jahr sehr Viele Flüge mit dem Pc 21 ZU beobachten

 

[Tigerfan]

Wie ihr vielleicht im Tschad-Thread gelesen habt, plant der Bundesrat eine Verschärfung der Exportbedingungen für die Pc-9 und alle Trainingsflugzeuge.

Bei den Pilatus-Flugzeugwerken reagiert man bestürzt über die neuen Pläne des Bundesrates. Falls die Exportbestimmungen verschärft werden, wird das Flugzeugwerk aus der Schweiz wegziehen. so Pilatuschef Oskar Schwenk. Quelle: Radiopilatus

Was dies für die Zukunft des Pilatus Pc-21 und für die Flugzeugwerke bedeuten würde, sollte jedem klar sein.

 

[PC-9M]

Ich hoffe mal sehr fest, dass dies eine Drohung seitens von O.J.Schwenk ist! Es wäre KATASTROPHAL wenn Pilatus wegziehen würde - für die CH Flugzeugindustrie, für eine grosse Region in der Innerschweiz und für über 1000 Mitarbeiter...

 

[beat]

Bei den Pilatus-Flugzeugwerken reagiert man bestürzt über die neuen Pläne des Bundesrates. Falls die Exportbestimmungen verschärft werden, wird das Flugzeugwerk aus der Schweiz wegziehen.

Das glaub ich weniger, erscheint mir eher als wolle man (verständlicherweise) Gegendruck aufbauen, damit die Einschränkungen nicht zu gross werden. Meines Wissens beansprucht die Produktion der PC-12 aber einen deutlichen grösseren Teil der Ressourcen als diejenige für die Trainingsflugzeuge. Dazu würden m.E. der Grossteil der möglichen Kunden für die PC-21 nicht unter diese Einschränkungen fallen. Daher halte ich das Risiko für ein "aus" für die Produktion in der Schweiz für eher gering.

Aber es ist natürlich schon richtig, dass einzelne Aufträge dadurch an die Konkurrenz gehen könnten. Aber wenn ich den aktuellen Markt betrachte, gibt es doch schon einige für bewaffnete Einsätze deutlich besser geeignete Modelle als die in dieser Kategorie wohl teurste Variante PC-21 (z.B. Super Tucano, T-6B Texan, koreanische KT-1).

 

[Tigerfan]

@beat
Naja es ist eine Drohung, aber für Pilatus stellt sich jetzt grundsätzlich die Frage, ob sie überhaupt unter diesen Bedingungen weiter in der Schweiz bleiben wollen. Nebst den Pc-12 will Pilatus auch weiterhin Trainingsflugezuge produzieren (als zweites Standbein). Der Bundesrat möchte, dass keine Trainingsflugzeuge mehr in Ländern mit internationalen oder internen Konflikten geliefert werden. Das kommt ungelegen weil scheinbar zeigt China grosses Interesse am Pc-21. Kritsiert wird vorallem, dass sich der Bundesrat nicht mit den Pilatus Flugzeugwerken abgesprochen hat und das die Einschränkung nur für ein Unternehmen gilt. Es gibt ja bereits das Güterkontrollgesetz und die Internationalen Embargos, an die sich Pilatus hält. Man vermutet, dass der Bundesrat dem Druck der Medien und der GsoA nachgibt, weil nächstes Jahr über die Kriegsmaterialexportinitiative abgestommen wird.

10vor10-Bericht von gestern: http://www.sf.tv/sf1/10vor10/index.php

 

[beat]

=Tigerfan;909153 Das kommt ungelegen weil scheinbar zeigt China grosses Interesse am Pc-21.

Man vermutet, dass der Bundesrat dem Druck der Medien und der GsoA nachgibt, weil nächstes Jahr über die Kriegsmaterialexportinitiative abgestommen wird.

Dass die kommende Abstimmung möglicherweise einen Einfluss auf diesen Entscheid hatte ist sicher nicht von der Hand zu weisen.

Eine Lieferung an China? Erscheint mir aber nicht ganz realistisch, da

- China sicher in der Lage ist, selber ein Trainingsflugzeug dieser Kategorie zu entwickeln
- wohl nur eine Lizenzfertigung in Frage käme
- und wohl bald eine Kopie der PC-21 angeboten würde

 

[Tigerfan]

Laut der NLZ soll Bundesrätin Doris Leuthard vorgeschlagen haben, dass sich Pilatus auf den zivilen Bereich konzentriert und auf die Auslieferung von militärischen Trainingsflugzeugen verzichtet!
Zum Glück ist diese Idee wieder vom Tisch, denn sonst hätte Pilatus vergebens für 200 Mio CHF ein Trainingsflugzeug entwickelt.

Bis der Nationalrat- und Ständerat über die Exportbestimmungen entscheidet, kann es bis zu 8 Monate dauern. Also 8 Monate Unsicherheit wie es mit den Pc-21 weitergeht. Somit wird Pilatus in den nächsten 8 Monaten kaum Pc-21 verkaufen können.:(

 

[n/a]

Pilatus

@all:

immer diese wunschvorstellungen des grün-libaralen leuchturms, das schadet zum schluss noch der ganzen schweizer luftwaffe!

für pilatus ist das sicher sehr ärgerlich, den nur mit der zivilen produktion lässts sich wohl kaum leben in stans.....

 

[PC-9M]

Einen direkten Zusammenhang zwischen Pilatus und einem eventuellen Schaden unsere Luftwaffe kann ich nun nicht ganz erkennen...
Was meinst du genau?

Ich denke im Namen unserer Neutralität dürfte es durchaus im Interesse sein, dass wir kein Material in Kriege liefern.
Trotzdem - Pilatus entwickelt und verkauft Trainingsflugzeuge, die primär dem Pilotentraining dienen!
Also kann nun nicht einfach das ganze Chaos mit dem PC-9 in Tchad auf Pilatus' Schultern gelegt werden.
Unsere liebe Frau Leuthard sollte sich aus meiner Sicht viel eher dafür einsetzen, dass endlich auch der Tchad entsprechen zur Konsequenz gezogen wird.
Leider scheint es langam in diesem Land zum einzig guten Ton geworden sein, dass nur immer die Schweiz an allem die Schuld trägt und immer wir dafür büssen müssen...

 

[farmer88]

Ein Info über den Trainingsraum des Pc 21:!http://www.skyguide.ch/de/AIMServices/AicKosifVfrBulletin/AICSerieB/AIC_B_005_2008_D.pdf:

 

[LimaIndia]

Laut der NLZ soll Bundesrätin Doris Leuthard vorgeschlagen haben, dass sich Pilatus auf den zivilen Bereich konzentriert und auf die Auslieferung von militärischen Trainingsflugzeugen verzichtet!
Zum Glück ist diese Idee wieder vom Tisch, denn sonst hätte Pilatus vergebens für 200 Mio CHF ein Trainingsflugzeug entwickelt.

Ich habe den Bericht auch gelesen. Doris Leuthard hat aber nicht vorgeschlagen, auf die Produktion von militärischen Trainingsflugzeugen zu verzichten. Ihr Vorschlag war, an Staaten, welche von der Schweiz Entwicklungs-Gelder kriegen, keine Trainingsflugzeuge mehr zu liefern. So u.a. auch der Tschad.

Joe Lang (Präsident GSoA) hingegen kritisierte die Pilatus, dass sie zu wenig für den zivilen Bereich machen, bzw. dass Pilatus sich auf den zivilen Bereich konzentrieren sollte.

 

[PC-9M]

Joe Lang nehme ich im Bezug auf solche Fragen schon lange nicht mehr ernst - und die meisten hier haben es wohl ähnlich :red:

Hoffen wir, dass alles gut kommt mit dem 21'er...

 

[PC-9M]

Zum Thema PC-21 gibt es schlechte Nachrichten:

das Rennen um einen Trainer für die Luftwaffe von Chile hat PILATUS verloren. Der PC-21 wurde gestestet und für das bessere Flugzeug (performance, etc.) befunden. Trotzdem entschied man sich für den Embraer Super Tucano - weil besser im Preis und Industrie-Kooperation.

 

[Tigerfan]

OK für Export an Vereinigte Arabische Emirate

Der Bundesrat hat am Mittwoch die Ausfuhr von 25 militärischen Trainings*flugzeugen des Typs PC-21 an die Vereinigten Arabischen Emirate gutgeheissen.

Die Herstellerfirma Pilatus beteiligt sich zur Zeit an einer Ausschreibung der emiri*schen Luftwaffe für die Beschaffung neuer Flugzeuge als Ersatz für die PC-7, wie das Eidgenössische Volkswirtschaftsdeparte*ment (EVD) mitteilte. Wer den Zuschlag für die Lieferung der neuen Flugzeuge erhalten wird, soll im kommenden November anlässlich der Dubai Airshow bekannt gegeben werden.

zisch.ch

 

[sir_roma]

Zum Thema PC-21 gibt es schlechte Nachrichten:

das Rennen um einen Trainer für die Luftwaffe von Chile hat PILATUS verloren. Der PC-21 wurde gestestet und für das bessere Flugzeug (performance, etc.) befunden. Trotzdem entschied man sich für den Embraer Super Tucano - weil besser im Preis und Industrie-Kooperation.

Das war leider fast klar. Aber trotzdem, die PC21 ist schon ein geiles gerät

 

[beat]

Der Bundesrat hat am Mittwoch die Ausfuhr von 25 militärischen Trainings*flugzeugen des Typs PC-21 an die Vereinigten Arabischen Emirate gutgeheissen.

Die Herstellerfirma Pilatus beteiligt sich zur Zeit an einer Ausschreibung der emiri*schen Luftwaffe für die Beschaffung neuer Flugzeuge als Ersatz für die PC-7, wie das Eidgenössische Volkswirtschaftsdeparte*ment (EVD) mitteilte. Wer den Zuschlag für die Lieferung der neuen Flugzeuge erhalten wird, soll im kommenden November anlässlich der Dubai Airshow bekannt gegeben werden.

Gemäss einer Meldung auf "teletext.ch" wurde auch eine Bewilligung erteilt, das Flugzeug in der bewaffneten Version (?) anzubieten bzw. zu liefern, da auch Italien seine Maschine voll bewaffnet anbiete ........

 

[Tigerfan]

Gemäss einer Meldung auf "teletext.ch" wurde auch eine Bewilligung erteilt, das Flugzeug in der bewaffneten Version (?) anzubieten bzw. zu liefern, da auch Italien seine Maschine voll bewaffnet anbiete ........

Ja, dass stimmt. Siehe Meldung:

Der Bundesrat hat grünes Licht für die Lieferung von 25 PC-21 der Stanser Flugzeugwerke in die Vereinigten Arabischen Emirate gegeben. Die Emirate wollen die PC-21-Flugzeuge bewaffnen.

Dies bestätigt der Amtsdirektor des Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), Jean-Daniel Gerber zu Recherchen von «10vor10». «Die Flugzeuge werden zu Lernzwecken gebraucht in den Emiraten, aber sie könnten auch zur Landesverteidung gebraucht und entsprechend auch bewaffnet werden.»

Das links-grüne Lager kündigt Widerstand an gegen das Pilatus-Geschäft: Der grüne Nationalrat Josef Lang sagte gegenüber «10 vor 10»: «In den Emiraten werden Menschenrechte schwer verletzt, es gibt Folterungen, zudem sind die Emirate eine Waffendrehscheibe in einem heiklen Konfliktgebiet.

Pilatus bietet Unterstützung

Oscar Schwenk, Chef von Pilatus, bestätigte, dass Pilatus die Emirate bei der Bewaffnung unterstützen würde. Dies mit der ausdrücklicher Bewilligung von Bundesbern:

«Die italienische Konkurrenz bietet ein vollbewaffnetes Trainingsflugzeug an, also musste Pilatus nachziehen», sagt er. Im November wollen die Emirate definitiv entscheiden, ob sie den Flieger aus Stans oder das italienische Konkurrenzflugzeug bestellen.

Der Bundesrat hatte von 2005 bis 2006 ein faktisches Kriegsmaterial-Ausfuhrverbot gegen die Emirate erlassen. Medien hatten zwei brisante illegale Panzerdeals enthüllt. Die Emirate hatten 40 Schweizer Panzerhaubitzen nach Marokko weitergeliefert. Die geplante Lieferung von 180 Schweizer Schützenpanzern in den Irak-Krieg über die Emirate wurde erst nach öffentlichem Druck gestoppt.

sf.tv

 

[_Michael]

Joe Lang (Präsident GSoA) hingegen kritisierte die Pilatus, dass sie zu wenig für den zivilen Bereich machen, bzw. dass Pilatus sich auf den zivilen Bereich konzentrieren sollte.

Auch wenn Kriegsgütern zu Recht immer ein etwas zweifelhafter Ruf anhaftet, so ist es trotzdem wichtig, dass unsere Industrie auch in diesem Zweig gewisse Kompetenzen hat. Man kann doch nicht eine Armee haben und gleichzeitig Produktion und Verkauf von Rüstungsgütern verurteilen. Nicht zu vergessen auch der Zugang zu Know-How und Resourcen - im Krisenfall für ein kleines Land durchaus wichtig.