Auf Bundeswehr.de gibt's einen neuen Bericht über den NH-90...
Praxistest: Erster Sprung aus neuem Hubschrauber
Aus 4.000 Metern Höhe mit einer Geschwindigkeit von rund 200 Stundenkilometern Richtung Erde, innerhalb von Sekundenbruchteilen ein abrupter Stopp, und dann nur noch schweben. Dazu große Begeisterung bei Truppe und Industrie: Der erste Sprungdienst aus dem leichten Transporthubschrauber NH 90 am 25. Juli in Altenstadt war für alle Beteiligten ein voller Erfolg.
Nicht nur wegen der atemberaubenden Sprünge aus Südbayerns Höhen. Auch weil der Drehflügler kurz vor der Abnahme steht und die Veranstaltung mit dem ersten militärischem Sprungbefehl aus dem NH 90 an der Luftlande- und Lufttransportschule als richtungsweisend für die geplante Auslieferung gilt. Der Helikopter muss jetzt noch ein paar Testverfahren durchlaufen, bis er am 8. September 2006 als erster Serienhubschrauber und Nachfolger der Bell UH-1D an die Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg zum Beginn der Ausbildung übergeben werden kann.
Sicherer Einsatz
In Altenstadt hat man im Einsatzbetrieb nachgewiesen, dass der NH 90 Fallschirmspringer sicher absetzt. "Wir werden hier die Infanterie-Kräfte der Division Spezielle Operationen und die Division Luftbewegliche Operationen in der Nutzung dieses Luftfahrzeuges ausbilden", erklärt Oberst Dietmar Werstler, stellvertretender Schulkommandeur und Ausbildungsleiter. Neben dem Fallschirm- und Luftlandeeinsatz hat der NH 90 den gesamten weiteren Einsatz der Streitkräfte zu unterstützen: luftmechanisierte Operationen in der Tiefe, den luftgestützten Einsatz von engem Zusammenwirken mit Kampfhubschraubern und Infanterie bis zu komplexen, autarken Spezialoperationen, geschützt durch den mehrrollenfähigen Kampfhubschrauber Tiger. "Um unsere Kräfte im Ernstfall zum Einsatz zu bringen, ist es wichtig, an der Schule die Lehre, Ausbildung und Weiterentwicklung rechtzeitig auf das neue Muster vorzubereiten", fährt Werstler fort. Deswegen sei es schön, dass dieser Sprungdienst gemeinsam mit der Industrie zum Abschluss gebracht worden sei. "Alle die gesprungen sind, waren voll des Lobes." Der Vorgänger, die Bell UH-1D, könne mit den Qualitäten des NH 90 nicht mithalten.
Wichtiger Test
Von der eindrucksvollen Leistungsschau konnten sich neben den Freifall-Springern der 2. Inspektion weitere Angehörige der Truppe und Vertreter der Industrie mehr als ein Bild machen. Die Führungsriege der Heeresflieger, von EADS und Eurocopter, sprang selbst aus dem Tactical Transport Helicopter. Aus der Heeresversion, die 20 Passagiere oder 16 voll ausgerüstete Soldaten transportieren kann. Und aus 4.000 Metern Höhe. Der Hubschrauber wird im Heer bei der Division Luftbewegliche Operationen in Faßberg und Niederstetten stationiert werden. Von dort aus werden die zahlreichen Bedarfsträger des Heeres im In- und Auslandseinsatz unterstützt - unter anderem die Luftlande- und Lufttransportschule in Altenstadt.
Robust und ergonomisch
Die Vorzüge des ersten Fly-by-wire-Hubschraubers der Welt, einer vollkommen elektronischen Flugsteuerung, die Avionik mit Forward Looking Infrared (Infrarotsystem zur Abbildung des Vorgeländes) und das klare Cockpitdesign hob Brigadegeneral Reinhard Wolski, Kommandeur der Luftmechanisierten Brigade in Fritzlar, hervor. "Mit dem NH 90 werden der Verbund von Navigation, Flugregelung und Überwachungssystemen in einem noch nie da gewesenen Zusammenhang realisiert, die Übersichtlichkeit im Cockpit ist von großem Vorteil. Der Hubschrauber nimmt einem sehr viel Arbeit im fliegerischen Verfahren ab, so dass sich die Besatzungen auf Operationsplanung und Flugverfahren konzentrieren können", sagt Wolski. Robust, ergonomisch, vertrauenswürdig: Die Truppe soll einen mit diesen Qualitäten ausgestatteten leichten Transporthubschrauber erhalten, damit sie ab 2009 im Verbund mit dem Tiger operieren kann.
Quelle:
Bundeswehr.de
Leider steht nicht in dem Artikel wieviele NH-90 sich z.Z. in der Deutschen Produktionslinie oder in der Flugerprobung befinden.
Gruss,
Majestic
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