Mal ein Vorschlag aus dem Lehnstuhl für die zukünftige Fast Jet-Flotte der Spanier.
Zu ersetzen:
84 Hornets (davon 20 "alte" F/A-18A+)
13 Harrier (inkl. 1 Trainer)
Bereits geordert:
20 EF Tranche 4
Sinnvollerweise:
20-24 weitere EF Tranche 4
20-24 EF Tranche 1 (gebraucht + Upgrade)
24 F-35B
Warum?
Die
Ejército del Aire hat derzeit 64 modernisierte Multi-Role-Hornets (ungefähr auf dem Stand F-18C/D). Das wären dann zwar "nur" 44 zusätzliche, Mulit-Role-EF zur Ablösung, aber man darf ja nicht die bereits gelieferten 54 Tranche 2+3 EF vergessen.
Für Luftverteidigungsaufgaben könnte man dann zusätzlich zu den 17 eigenen Tranche 1-Flugzeugen weitere gebrauchte T1-Eurofighter bei D oder GB erwerben und upgraden. Zwar habe ich keine konkreten Zahlen für das spanische Upgrade-Programm gefunden, aber folgende Aussage:
"However, on 14 December 2018, the current minister, Margarita Robles, approved an extra €906M to improve the capabilities of the EUROFIGHTER fleet until 2023.“"
Das wären dann 53 Mio € pro Flugzeug (wenn das Geld allein in das T1-Upgrade fließen würde).
Verglichen mit den
145 Mio € pro Flugzeug, die D pro Quadriga-EF einplant, geradezu ein Schnäppchen. (OK, D oder GB wollen sicher auch Geld für die gebrauchten T1 haben. Spanien wollte von Peru für die gebrauchten T1
45 Mio €/Stück, von daher sollte das ohne Peripherie und mit älteren Zellen deutlicher weniger werden.) Genügend Lebensdauer werden die alten T1-Zellen noch haben. Die Luftwaffe ist mit denen in den ersten 15 Jahren wenig geflogen. Die RAF-Zellen werden auch noch
mehr als die Hälfte ihrer Lebensdauer haben, wenn sie 2025 abgestellt werden sollen.
Das könnte sich auch industriell für Spanien lohnen, sollten sie ein gutes Angebot für die österreichischen T1 abgeben können (die vielleicht um ein paar Doppelsitzer ergänzt werden).
Trotzdem dürfte die Fast Jet-Flotte damit zahlenmäßig schwächer ausfallen als heutzutage.
Das könnte man akzeptieren und mit der gesteigerten Leistungsfähigkeit der Flotte begründen. Genauso kann das gesparte Geld in Entwicklung und Beschafung eines Jettrainers oder FCAS-Aktivitäten investiert werden.
Als zumindest teilweisen Ausgleich wäre der Ersatz der Harrier-Flotte (bei gleichzeitigem Aufwuchs) möglich. Mit Ausphasung der AV-8B in den USA und Italien könnte sich Spanien ein größeres Ersatzteil-Polster sichern, um den Betrieb auch über 2030 hinaus zu sichern und um die absehbar auflaufende Industrieunterstützung zu kompensieren. Im Anschluss bietet sich an, mit vielleicht 24 F-35B eine deutliche Aufstockung der STOVL-Flotte vorzunehmen. Das würde aus militärischer Sicht den gewachsenen eigenen Trägerkapazitäten entsprechen (
Juan Carlos I zu
Príncipe de Asturias) und die geringere Stärke der Luftwaffe etwas ausgleichen. In jedem Fall bliebe damit der Anschluss an die US-Streitkräfte gewahrt, genauso die Kommunalität mit anderen europäischen STOVL-Betreibern. In meinen Augen hätte diese Entscheidung deutlich mehr Sinn, als zwei Mini-Flotten aus vielleicht 24 F-35A für die Luftwaffe und 12 F-35B für die Marine zu betrieben.
Aus finanzieller Sicht würden die AV-8B am besten ohne Ersatz auslaufen, aber eine Struktur mit reiner EF-Flotte, ohne US-Jets und einem Flugzeugträger ohne Flugzeuge wäre aus meiner Sicht nicht zweckmäßig - erst recht nicht bei der aktuellen Sicherheitslage.