Auch von der STS-125 Mission gibt es Neuigkeiten. Die NASA hat entschieden, sich alle Optionen bzgl. des Starttermins offen zu halten. Was erstmal nach einer totalen Nullnummer klingt, ist aber in Wirklichkeit keine, da sie eine Entscheidung aufschiebt, die möglicherweise völlig unnötig für eine recht komplexe und aufwendige Startvorbereitungsphase für die STS-125 Mission gesorgt hätte. Aber um mal aus dem Management-Getöns zu den harten Fakten runterzukommen…Für die STS-125 Mission bestehen derzeit zwei Starttermine mit völlig unterschiedlichen Anforderungen: Einmal die einfache Lösung am 12. Mai und einmal die recht komplexe Variante am 29. Mai.
Bedingt werden die beiden unterschiedlichen Szenarien durch die mittlerweile aufgelaufene Verspätung der Vorbereitung des ersten Teststarts der ARES-I Startstufe (Teilprojekt ARES-I-X) . Diese ist bislang für Juli 2009 geplant und würde den Startplatz 39B benötigen. Also genau jenen Ausweichstartplatz, auf dem normalerweise auch die Rettungsmission für die STS-125 Startfertig gemacht werden würde. Da aber für den ersten Teststart recht umfangreiche Zusatzarbeiten während der Startvorbereitungsphase im VAB und am Startplatz erforderlich sind, stände der Startplatz nur bis Ende April/Anfang Mai für eine Rettungsmission zur Verfügung. Da der Start zu Hubble aus diversen Gründen (z.B. Verfügbarkeit der zusätzlichen Ersatzhardware und Training) aber erst ab Mitte Mai erfolgen kann, würde dies bedeuten, dass zunächst die Rettungsmission mit der Endeavour zum Startplatz 39A gerollt würde und dort soweit für den Start vorbereitet würde, wie es geht. Dann würde sie wieder zurück ins VAB gerollt werden und die Atlantis würde zum Startplatz 39A gerollt werden und dort dann für den Start vorbereitet und gestartet werden. Danach würde man dann wieder das Endeavour-Gespann wieder zum Startplatz 39A rollen und entweder als Rettungsmission oder als Folgemission STS-126. Das ganze Hin und Her würde nicht nur den Starttermin der STS-125 um mehr als zwei Wochen nach hinten verschieben, sondern auch die Nachfolgemission, die dann wiederum genau in das für den Teststart geplanten Zeitraum Mitte Juli fallen würde.
Sollte sich allerdings die bislang angelaufene Verspätung von gut einem Monat für den ARES-I-X Teststart nicht mehr einholen lassen, könnte man es einfach wie im letzten Jahr machen und die Hubble-Mission und ihre Rettungsmission auf den beiden Startplätzen nebeneinander vorbereiten. Die endgültige Entscheidung zwischen den beiden Varianten wird Mitte März fallen, wenn besser abzusehen ist, wie viel das Ares-I-X Projekt hinter seinem Zeitplan zurückliegt und ob der Startplatz 39B ohne zusätzliche zeitlichen Verzögerungen für das Projekt genutzt werden kann. Möglicherweise liegt dann auch schon die Sicherheitseinschätzung für eine weitere Startvariante vor, in der die Rettungsmission schon Ende März am Startplatz vorbereitet wird und man so Zeit und einen freien Platz im VAB für die Startvorbereitungen der ARES gewinnen könnte.