Und da werden uns dann Meldungen über 6 Trägerkampfgruppen im Jahre 2015 angeboten und eben auch Meldungen über die T-50, wo man eben nur müde lächeln kann. Deswegen ist @Reinhards Vorschlag, diese Meldungen in den Spaßbereich zu verschieben, nicht von der Hand zu weisen.
Ich hatte schon ab und zu versucht zu argumentieren, daß die T-50 ein totgeborenes Kind ist. Egal, was man uns präsentieren wird, es wird nicht das Geld da sein, um die Maschine zur Serienreife zu bringen. Bei 40 Mrd. Militärhaushalt (USA: 450 Mrd.) kann da einfach nichts kommen. Selbst wenn man den Militärhaushalt um 50% aufstockt, sind es wieder nur 60 Mrd., was ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.
Wenn man sich die Entwicklungen der 20 letzten Jahre ansieht, nicht ein einziges Muster ist in nenneswerten Stückzahlen gebaut und an die Truppe ausgeliefert worden.
Und es ist kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
Wieviel Geld Rußland für die Rüstung aufbringen wird, hängt zum einen von der wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten Jahren ab. Das Land hatte in den letzten Jahren, und nicht nur durch das Rohstoffgeschäft, Zuwachsraten von 7-9 %; die Wirtschaftskrise hat das natürlich erst mal gestoppt. Der russische Haushalt hatte ja lange Zeit große Überschüsse. Ich hatte aber schon erwähnt, daß diese Überschüsse in Stabilisierungsfonds angelegt worden sind, die mehrere Hundert Milliarden US-$ betragen. Die sind durch die Krise zwar geschrumpft, aber immer noch gewaltig. Auch ist der Ölpreis wieder über 70 US-$ pro Barrel gestiegen, und der Gaspreis ist an die Entwicklung der Ölpreise gekoppelt. In der Vergangenheit fing der russische Haushalt bei einem Stand von 60 US-$ je Barrel an, überschüssig zu werden; das wird bei diesem Level durch die erhöhten Ausgaben sicher nicht zu halten sein.
Es hängt also vor allem vom Willen der russischen Regierung ab, wieviel Geld in die militärische Ausrüstung gesteckt wird; da wäre es sicherlich. Die Amerikaner machen gigantische Schulden, um ihr Militärbudget zu finanzieren. Rußland verschuldet sich im Moment zwar auch wieder, wird aber niemals eine derartig exzessive Auslandsverschuldung anstreben wie die USA, um unabhängig zu bleiben. Sollte es aber notwendig sein, wird auch in Rußland genug Geld da sein, um eine angemessene miltärische Ausrüstung zu finanzieren. Im Moment bewegt sich der Anteil des russischen Militärbudgets bei ca. 2,5 % des BSP, und der Willen der russischen Regierung, mehr Geld hineinzubuttern, ist auch nicht so groß, weil man das Geld für das Sozialsystem, Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und zur Bewältigung der Krise braucht. Allerdings kann letzteres meines Erachtens als Beleg gedeutet werden, daß Rußland weder angriffslustig oder aggressiv ist. Dies an alle, die immer noch in der Kaltel-Krieg-Logik befangen sind. War ja auch der Ausgangspunkt meines Postings.
