Die US-amerikanischen und russischen Weltraum-Fahrzeuge hatten durchaus unterschiedliche Ziele und waren daher unterschidlich konzipiert. Man wußte bei der NASA um die enormen technischen Herausforderungen, die der Bau und Betrieb des Shuttles mit sich bringen würde, hat aber die eigenen Fähigkeiten, die dabei auftauchenden Probleme lößen zu können, überschätzt. Die Atmosphäre zwischen den Wissenschaftler und Technikern damals war eine von unglaublichen Fortschrittsglauben getragene, ähnlich dem am Anfang des letzten Jahrhunderts. Zwischenzeitlich hat eine Konsolidierung und Ernüchterung stattgefunden, die nicht zu letzt mit den veränderten militärischen, politischen und finanziellen Gegebenheiten einher ging. Man kann dies z.B. auch daran sehen, dass kaum noch Sci-Fi Serien im Fernsehn laufen und nur noch wenige Sci-Fi Bücher herausgegeben werden. Die Menschen flüchten sich mit ihrren Hoffnungen lieber in die Fantasiewelten. Die Zukunft ist im Augenblick nicht (positiv) aufregend genug, der technische Fortschritt war zu schnell und es besteht eine gewisse Inovationsmüdigkeit. Dementsprechend wächst die Skepsis, ob all diese neuen Techniken (gleich ob neue Handies oder neue Raumfahrzeuge) wirklich der Mühe wert sind.
Ich stimme Jesco v. Puttkammer zu, der vor Jahren mal meinte, dass das Shuttle ein excellenter Technik-Demonstrator sei, aber ein als Serienfahrzeug noch zu unausgereift sei. Viele der Punkte, an denen das Shuttle heute schwächelt, hat man aber auch erst im Laufe des Betriebes festgestellt. Ohne diese Erkenntnisse würden die neuen Entwürfe dieses Wissen nicht berücksichtigen können.
Unter den jetzigen Gegebenheiten erscheint das ehrgeizige Ziel, Material und Personal gleichzeitig in einem wiederverwendbarem Fahrzeug ins All zu bringen, gar nicht mehr notwendig. Damals wollte man aber gleich den ganz großen Schritt nach vorne machen und nicht zwei oder drei Zwischenschritte. Nun gut, man hat diesen Schritt geschafft, aber die "alltägliche" Nutzung der Weltraumfahrt, die man sich damals vorstellte, hat sich nicht realisiert und wird auch für die nähere Zukunft als nicht mehr realistisch eingeschätzt.
Die derzeitigen Ziele im All, einschließlich der wissenschaftlichen sind zu abstrakt, um sie der Menshcheit in West und Ost wirklich so nahe zu bringen, wie es erforderlich ist. Ein Mann auf den mond zu bringen, dass versteht jeder, irgendwelche Legierungen in Schwerelosigkeit zu testen, kaum einer. Ein Grund mehr, warum die Gesellschaften nicht mehr glauben, dass die fast unvermeidbaren Kosten an Menschenleben und Geld durch die Ziele aufgewogen werden.