Jetzt aber mal „Farbe bei die Mustang...“
Dazu erst mal ein paart Worte zum Vorbild...
Wie das so manchmal ist mit der Vorbildrecherche, stellt man fest dass das gewählte Vorbild schlecht dokumentiert ist. Die paar Informationen die man finden kann weisen dann auch noch in eine Richtung die einem gar nicht gefällt... So ging es mir mit den Salvadorianischen Maschinen, die der Aztec-Bogen zulässt: 407 gefiel mir die Kennzeichnung nicht, 409 war zu unklar (Farben, Hoheitszeichen an den Rumpfseiten) und die 406, die eigentlich meine Favoritin war ist wahrscheinlich nie geflogen, hatte keine Bewaffnung eingebaut und nur zwei Fotos: halb zusammenbaut vor einem Hangar und vollkommen verwittert und ohne Kennzeichen nach der Rückführung in die USA...
Plötzlich werden da andere Optionen wieder attraktiv. War da nicht was mit Haifischmaul und Wölkchentarnung? Tja Motschke, so erlag ich dann doch der Versuchung... Und habe mich in Richtung Dominikanische Republik gewandt. Dumm nur, dass ich meine Mustang schon mal zum Doppelsitzer umgebaut hatte. Also schnell den „Diest & Hagedorn“ („North American F-51 Mustangs in Latin American Air Force Service“, Aerofax) rausgesucht und sehen was sich machen lässt:
Die Dominikanischen Mustangs stammten zum größten Teil aus Schwedischen Beständen – waren also streng genommen „J-26“, die nach Ende ihrer Dienstzeit Mitte der Fünfziger - wie übrigens auch etliche „Vampires“ - in die Karibik verkauft wurden. Diese Maschinen entsprachen damit weitestgehend dem Produktionsstandard. Ein paar Ausnahmen gab es dann aber doch. Insgesamt hatte die Dominikanische Luftwaffe (FAD) drei doppelsitzige Mustangs im Inventar: die „1900“, die „1919“ und die „1923“(jeweils immer die zweite Maschine mit dieser Nummer). Von der „1900“ gab es nicht nur etliche Fotos in den verschiedensten Tarnschemen – unter anderem auch eines mit Haifischmaul – sie war auch als Bemalungsvorschlag bei den Aztec-Decals dabei. Hier allerdings mit gelbem statt rotem Bug. Das Foto, das ich im Internet aufgetrieben hatte, zeigte allerdings klar einen roten Bug. Dafür war die Nummer am Leitwerk alles andere als klar. Auf jeden Fall handelt es aber mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Doppelsitzer. Auf dem Foto ist deutlich zu erkennen, dass die Maschine keinen Rückenpanzer eingebaut hat. Das war bei den Dominikanischen Mustangs sonst aber immer der Fall. Die Nummer ist also etwas spekulativ – allerdings weisen alle Bilder, die man so um Internet findet in diese Richtung...
Welche Besonderheiten gibt es noch zu beachten: Das Foto zeigt ein paar interessante Details:
- Tragflächenpylone aber keine Montagepunkte für Raketen
- „shrouded“ (verkleidete) Abgasrohre
- Aeroproducts Propeller mit langer Haube
- „Dallas“-Typ Kabinenhaube
Auf diesem Foto nicht zu sehen auf anderen aber schon: eine rechteckiges „Kästchen“ auf dem Rumpfrücken, kurz vor dem Seitenleitwerk. Das ist entweder eine Montageplatte für die Antenne des Funkkompass oder aber gleich eine komplett neue Antenne. Die Dinger sind mit der Zeit ja auch kleiner geworden...
Martin