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Video belegt deutsche Version von Zwischenfall mit Israel
Über den Ablauf des Zwischenfalls mit israelischen Kampflugzeugen und einem deutschen Schiff gibt es jetzt Bildbeweise. Der Marine zufolge ist der Vorfall auf video festgehalten. Weil das Flottendienstboot "Alster" ein Aufklärungsschiff sei, "haben wir glücklicherweise alles akribisch auf Video mit guten Zeiss-Objektiven aufnehmen können und schon nach Berlin geschickt", erklärte der Befehlshabers der Flotte, Vizeadmiral Hans Joachim Stricker, heute in Flensburg. "Es ist tatsächlich alles so passiert, wie es von der deutschen Seite bekannt gegeben worden ist."
Stricker fügte hinzu: "Natürlich hat der israelische Verteidigungsminister Recht, wenn er sagt, die deutschen Einheiten sind nicht beschossen worden." Aber es sei auch richtig, "dass die F-16 geschossen hat". Stricker bezeichnete den Vorfall als "unfreundlichen Akt".
Das israelische Militär rückte inzwischen von seiner ersten Stellungnahme ab. Heute räumte ein Sprecher des israelischen Militärs ein, dass sich die bedrohte "Alster" zum Zeitpunkt des Zwischenfalls in internationalen Gewässern befand. Damit korrigierte er frühere Angaben, wonach sich das Schiff am Dienstag unmittelbar an der libanesisch-israelischen Seegrenze befunden habe.
Korrigiert wurde auch ein israelischer Bericht, wonach ein deutscher Hubschrauber, der als mögliche Gefahr für die Sicherheit Israels ausgemacht worden sei, nicht zu identifizieren gewesen sei. Anders als berichtet habe der Helikopter ein elektronisches Erkennungssystem eingeschaltet gehabt, sagte der Militärsprecher. Die Besatzung sei auch auf einer internationalen Frequenz über Funk zu erreichen gewesen, allerdings erst beim Anflug der israelischen Kampfflugzeuge.
Die Bundesregierung betrachtet den Zwischenfall nun als geklärt. "Wir sind zuversichtlich, dass sich ein solcher Fall in Zukunft nicht wiederholen wird", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, heute in Berlin. "Wir betrachten das nicht als Provokation." Das Flottendienstboot "Alster" habe sich Anfang der Woche 50 Seemeilen (gut 90 Kilometer) vor der israelischen Küste auf internationalem Gebiet befunden und sei von sechs israelischen F-16-Maschinen überflogen worden. Dabei seien zwei Schüsse aus einer Bordwaffe abgegeben worden, allerdings nicht zielgerichtet. Das Schiff sei auch nicht getroffen worden.
SPon-Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,445116,00.html
Marine-Quelle:
http://www.marine.de/01DB070000000001/CurrentBaseLink/W269DAWH037INFODE
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