Ach Gott, so viel un-weihnachtliches Aggressionspotential … Keine Geschenke bekommen ?!
Eher zu viel Zeit im Flieger mit der letzten Fliegerrevue in der Hand verbracht. :D
Waffen sind ein Mittel der Politik oder ihrer Fortsetzung (lt. Clausewitz). Um ihren Einsatz einzuordnen, halte ich eine politischen Kontext für unabdingbar.
Ich sagte schon, was ich von einem Artikel über MiG-21 erwartet hätte. Interessiert es Sie nicht, was ihre Leser lesen möchten? Oder ignorieren Sie es? Übrigens, La Belle, El Dorado Canyon und Lockerbie haben überhaupt nichts gemeinsames mit libyschen MiG-21.
Bleibt die Tatsache, dass der Titel fehl am Platz ist. So wie einige der Daten.
Die wörtliche Formulierung lautet "Es ist davon auszugehen, dass im Verlaufe der israelisch-arabischen Kriege weitere MiG-21 auch anderer Versionen in israelische Hände fielen …
Welche? Wann? Wie viel?
Mehr zum Sinn meiner Formulierungen - siehe unten.
Hört sich schon an wie Bericht der US Nachrichtendienste über iranische Atomwaffen...
Ich nehme an, hier sind die Länder Ira
k und Somali
a gemeint - siehe auch
hier. Für das behauptete Abschreiben hätte ich gern konkrete Belege.
Beispiel Somalien:
Müller, "MiG-21 im Einsatz, Teil 2..." S.26: "die ca. 40 bis 50 MiG-21UM und eine Anzahl von MiG-21UM umfassten."
Cooper, "African MiGs", S.109, "In July 1974, SAC received the first seven of an eventual total of 48 MiG-21MFs and MiG-21UMs..."
Somalien bekam niemals so viel MiG-21.
Müller, "MiG-21 im Einsatz, Teil 2..." S.26: "...äthiopischen F-5, die auch von israelischen Söldnern geflogen wurden..."
Cooper, "African MiGs", S.111, "...in June 1977 a group of four Israeli pilots and 22 technicians were recruited to help make an increasing number of EtAF aircraft operational, and train Ethiopian pilots...."
Es gab keine „israelische Söldner“ in Äthiopien. Dieser Gerücht stammt von einem Interview Siad Barres für Newsweek, dass im Herbst 1977 veröffentlicht wurde. Barre wollte es nicht haben, dass seine Piloten von Äthiopiern besiegt wurden.
Geben Sie mir bekannt, falls ähnliche Vergleiche im Bezug auf Iraq benötigt werden.
Nun zum Syrien-Lamento:
Leider weiß ich nicht, wer sich hinter V-ger verbirgt. Wenn ich mir Deine früheren Posts so anschaue, dann bist Du jemand....
Nur nicht persönlich werden. Was ich von anderen Angelegenheiten halte ist vollkommen irrelevant. Dieser Artikel, besonders Kapitel über Syrien, hätte deutlich mehr Recherchen nötig. Und zwar dringend. Fast ein Drittel ging auf Politik verloren. Dabei haben Sie sich auf falsche Entwicklungen konzentriert. Danach stimmt gar nichts. Sie sind nicht sicher waren es 24 oder 36 MiG-21F-13 die ursprünglich geliefert wurden. Etwas befremdend, nicht nur weil es deutlich mehr waren. Über dieses Thema wurde damals recht viel in syrischen Zeitungen geschrieben. Auch jenen die auf Englisch veröffentlicht werden. Syrien bekam keine MiG-21PF vor dem Krieg in 1967. Sie wurden auch nicht in al-Qusayr o. "Chalchala" stationiert, da es diese zwei Flugplätze damals noch nicht gab. Aber auch nicht in an-Nasiriyah, Hamah, o. Marj Ruhayyl.
Sonst: "Zum ersten Mal trat die MiG-21 auf dem nahöstlichen Kriegsschauplatz in Erscheinung, als syrische Maschinen - wahrscheinlich im November 1965 - über dem Jordan eine israelische Mirage II abgeschossen..."
Unsinn. Noch am 14. November 1964 stießen syrische MiG-21 zum ersten Mal mit Mirage über dem Golan. Eine MiG wurde getroffen, kam aber davon, siehe Aloni "Israeli Mirage and Nesher Aces", S.9. Syrische MiG-21 waren in keinen Zwischenfall mit Israelis im November 1965 über Jordanien verwickelt.
Dann: "Bereits während des ersten Kriegstags...wurde ein großer Teil der syrischen MiG-21 - nach israelischen Angaben 30 Maschinen - durch überraschende Luftschläge der Israelis am Boden zerstört."
Vollkommen veraltete Daten. Da wurde besonders in letzter Zeit viel veröffentlicht. Die Syrer verloren lediglich 2 o. 3 MiG-21 am Boden, und eine ähnliche Anzahl in der Luft. Sie schossen dafür zwei Mirage ab (siehe Aloni "The June 1967 Six-Day War", hab' keine Lust die genaue Seite zu suchen, ist schließlich Ihre Arbeit). Machte nichts aus, da sie anschließend tatsächlich ihre Luftwaffe auf nördliche Flugplätze - und somit aus dem Krieg - abzogen. Trotzdem schafften ihre MiG-21 am 7. Juni noch eine Mirage (diese war am Rückflug vom letzten Angriff auf H-3) zu beschädigen. Siehe Fliegerrevue Extra, Nr.17.
Nach dem Krieg wurden die "materiellen Verluste" nicht durch die UdSSR "kompensiert", da Syrien kaum Verluste hatte. Dies geschah erst ab 1969. Und so geht es weiter. Satz für Satz.
Die 200 vorhandenen MiG-21 halte ich für realistisch, auch wenn davon sicher nur 10 - 20 % einsatzbereit sind.
Diese
Meinung ist worauf basiert?
Für
belegte Informationen zur aktuellen Flotte bin ich natürlich dankbar. Von Dir ist, wenn ich mir
diese Aussage anschaue, so etwas wohl nicht zu erwarten.
Tatsächlich nicht. Der zitierte Beitrag ist eine Bestätigung dafür, dass ich ein böses kleines Mädchen bin, dass seinen Mitmenschen das Leben schwer macht. Ich veröffentliche aber nichts. Schon gar nicht Artikel über meine Vermutungen.
Ich habe keinen Geheimdienst zitiert und zähle Geheimdienste weder zu meinen Quellen noch zu meiner Zielgruppe.
Damit waren auch nicht Sie gemeint.
Ich habe bisher schon eine ganze Menge "selbst recherchiert" (vermutlich mehr als die meisten Autoren, die über die MiG-21 geschrieben haben), über 20 Länder in Sachen MiG-21 besucht und MiG-21 / F-7 aus 25 Ländern mit eigenen Augen gesehen, davon aus 15 Ländern fliegend.
Toll. Wie viel davon in Ländern wie Ägypten, Syrien, Iran, Iraq, Somalien, Jemen usw.?
Insofern wäre Syrien natürlich eine großartige Erweiterung meines Spektrums. Bisher hat man auf syrischer Seite meine Anfragen aber geflissentlich ignoriert.
(Wird schon seine Gründe haben.)
Wenn Du mir eine Genehmigung für eine Recherche vor Ort verschaffen kannst, würde ich mich freuen.
Kann ich nicht. Ist auch nicht meine Arbeit.
Wenn Du Deine weitergehenden Kenntnisse mit mir und den Lesern teilst (jegliche Ergänzungen werden dankbar in die Leserreaktionen im nächsten Heft übernommen) auch.
Bedauere. Nach diesem Artikel bin ich nicht sicher, ob Sie der richtige Autor für derartige Zusammenarbeit sind.