LHD für China?
Wenn Du mal den Wikipedia Artikel über die Giuseppe Garibaldi liest, dann steht da alles drin was Du brauchst. Dieser Typus hat nix mit den amerikanischen LHD zu tun hat.
und wer sagt, dass dieser Bauteil - über den wir seit Tagen diskutieren - etwas mit einem LHD zu tun hat? Ich hab die Überschrift im Eingangsposting bewusst mit einem "Fragezeichen" versehen, und meine Überzeugung dargelegt, dass dieses Bauteil (das vielleicht ein Muster darstellt und nicht unbedingt weiter verarbeitet wird) das Muster für einen kleinen Träger größer als > 20.000 ts - und ich grenze noch mehr ein - einen kleinen Träger zwischen 20- und 30.000 ts sein wird.
Ob man das Ding dann als "amphibischer Träger" bezeichnet (wie ich, um die Haupteinsatzmöglichkeit zu artikulieren), als Geleitzugträger oder als Jeep-Carrier, ist mir relativ egal.
Um solche Kleinstträger in Zukunft weiter betreiben zu können, werden solche Länder irgend wann auf die F-35 zurück greifen müssen. Der Harrier kann nicht ewig fliegen. Solche Träger sind für China uninteressant.
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solche kleinen Träger lassen sich jedenfalls für einen bestimmten Aufgabenbereich, den ich auch schon definiert hatte, deutlich effektiver und wirtschaftlicher betreiben, mit geringerem Risiko konstruieren und einsetzen als irgendwelche ohne jede Erfahrung aus dem Boden gestampften Nuklear-Träger-Phantasiemonster.
Auch westliche Fachleute machen sich Gedanken, ob diese Super-Carrier im Zeitalter von Drohnen nicht die Dinosaurier von heute sind.
Und STOL-Eigenschaften, besser gar VSTOL braucht es nicht, wenn zumindest der Start mit Katapult unterstützt werden kann. Das von Deino erneut gepostete Foto deutet darauf hin, dass die Chinesen konkrete Katapult-Pläne haben.
Die Frage ist, welche Flugzeuge dafür in Frage kommen.
Ich tippe auf agile, kleinere Flugzeuge, wie die JL-15, die genau die beiden Aufgaben erfüllen, die mit solchen amphibischen Trägern erfüllt werden können - Training und Bodenunterstützung.
.... Solche Träger sind für China uninteressant. China will richtige Träger mit konventionellen Flugzeugen...
da geht, glaube ich, die "westliche Erwartungshaltung" mit Dir durch - oder sitzt Du im Politbüro?
Chinas Politiker denken extrem rational. Und sie gehen mit großer Langmut schrittweise vor. "Nichts überstürzen" scheint die Devise zu sein.
Und China hat seine eigene Agenda, die analysieren die internationale Politik und Lage mit ihreren eigenen, Jahrtausende alten Erfahrungen und Erkenntnissen. Und sie machen das, was für China von Interesse ist - und nicht, was westliche Militärs mit ihrer "imperialistischen Sichtweise" denken.
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Es bringt auch nichts jetzt die Nachbarländer nur wegen wirtschaftlicher Beziehungen als mögliche Problemzonen auszuschließen, denn keiner weiß, wie die Zukunft aussieht. Mit fast allen gibt es Probleme und diese können irgend wann mal zu einem großen Problem werden.
es bringt erst recht nichts, völlig unrealistische Bedrohungsphantasien an die Wand zu malen, auch wenn die Militärs gerne auf alles incl. des Angriffs von Aliens vorbereitet wären
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Chinas Politiker denken extrem rational. Sie schütten nicht das Füllhorn der (auch in China beschränkten) finanziellen Mittel über die PLAN, sondern wägen sehr sorgfältig ab, welche Wahrscheinlichkeiten für ein bestimmtes Szenario bestehen, welche Chancen und Risiken bestehen - und wo mehr "zu gewinnen ist".
Konkret:
Taiwan - rund 28 % des Exports gehen nach China, Südkorea ist inzwischen zu 25 % (kurz nach der Jahrtausendwende waren es noch 12 %) von Exporten nach China abhängig, Japans Exporte nach China haben sich seit der Jahrtausendwende verdreifacht - auf nunmehr 20 % aller japanaischen Exporte.
Bei Malaysia, Thailand, Indonesien und den Philippien sind die Exporte nach China im gleichen Zeitraum von jeweis rund 5 % auf knapp 15 % gestiegen. In Thailand - dem "Tourismusland" (8 % des BIP) - kommen inzwischen knapp 15 % aller Touristen aus China, in Südkorea sind es rd. 25 % der Auslandstouristen.
Kurz: die südostasiatischen / pazifischen Nachbarstaaten - von Südkorea über Taiwan, Hongkong, Vietnam, Singapur bis hin nach Australien - würden gerade in der jetzigen Weltfinanzkrise erhebliche wirtschaftliche und nachfolgende soziale Probleme haben, wenn die chinesischen Staatskapitalisten alleine Wirtschaftssanktionen verhängen.
Was soll da gar eine massive militärische Auseinandersetzung? Faktisch genauso utopisch wäre ein Krieg zwischen Europa und den USA ...
nein - die einzigen halbwegs denkbaren und realistischen Szenarien hab ich geschildert, da gehts um begrenzte lokale Konflikte um ein paar Atolle (und das Meer drumrum) im südchinesischen Meer, und die Sicherung der Seewege nach und vor Afrika (Piraten). Das ist alles eher unter dem Begriff "asymetrische Bedrohung" zu subsummieren, und in diesen Szenarien sind kleine Träger mit Katapult deutlich (!) effektiver und wirtschaftlicher. So kann von mehreren kleinen Trägern ein deutlich größeres Seegebiet aufgeklärt, kontrolliert und überwacht werden als mit einem einzigen großen Superträger mit vergleichbar hohen Herstellungs- und Betriebsaufwand.
.... Das Hangardeck hat nur Platz für kleinere Flugzeuge, keine AWACS oder ähnliche. Also ein Supercarrier wird das nicht.
diese Hangarhöhe über zwei Decks sind dann rd. 4 -5 m - das reicht noch für die JL-15 aber nicht für die Standard-Transport- und AEW-Hubschrauber der PLANAF (Z-8) - allenfalls noch für Fahrzeuge wie Traktoren u.ä.; wenn man aber das Deck darüber noch dazu nimmt - also kein Zwischendeck zwischen Hangar und Flugdeck - dann kommen wir auf 12 - 15 m Höhe, und das würde reichen. Das Modul hat eine Breite von etwa 44 m, der Lift eine Länge von etwa 15 m und eine Breite von ca. 10 m - dazu die Daten der JL-15: Length: 12.27 m, Wingspan: 9.48 m, Height: 4.81 m
Wenn man dagegen der Meinung wäre, dass das ein etwa auf 2/3 verkleinertes Modul ist, würden sich größere Maße ergeben.
Die SU-35 ist schon knapp 22 m lang.
Bei einem 2/3 Ansatz wäre das Flugdeck dann insgesamt ~ 66 m breit, der Lift hätte eine Länge von ~ 22,5 m. Ein von 2/3 auf 3/3 vergrößertes Modul würde also auch für die J-15 ausreichen.