What if ... das perfekte Dogfight-/Luftkampfflugzeug !?

Diskutiere What if ... das perfekte Dogfight-/Luftkampfflugzeug !? im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Wobei bei einigen Kampfflugzeugen (Lightning, F-104, F8U-3, etc.) andere Dinge ausschlaggebend waren als das SEP (was durchaus vorhanden war!)...
Toryu

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Wobei bei einigen Kampfflugzeugen (Lightning, F-104, F8U-3, etc.) andere Dinge ausschlaggebend waren als das SEP (was durchaus vorhanden war!). Das waren beispielsweise Yaw-Stability, CIT* oder irgendein anderes Strukturteil, das zu warm wurde.

Natürlich hatte das alles eh keine operationelle Signifikanz.
FunFact: Nach dem M2-Punkt bei einem Performance-Testflug der F8U-3 musste das Chase-Plane (F-104) abgelöst werden, weil dessen Sprit alle war. Für den subsonischen Rest des Fluges übernahm jene Aufgabe dann eine F-100.

___
* Compessor Inlet Temperature
 

Sens

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Ja, es ist war damals als Endlösung der Flugzeugfrage gedacht. Schon der Starfighter war als Jäger für die zu erwartenden Verhältnisse nicht das Optimum. Ich denke, dass dieses Mach2-Kriterium dann irgendwo hängen blieb.

Eine F-18 ist auf Meereshöhe auf Mach 1.0X begrenzt, aber die F-18 ist keine gute Referenz in dieser Hinsicht.

Der Tornado F3 sollte durchaus längere Zeit Überschall fliegen können. Für die speziellen Anforderungen war der F.3 sicherlich eine passende Lösung, besser als eine F-15 (Reichweite, Sensoren) und vermutlich preiswerter als eine F-14.

Die Concorde war aufgrund ihrer optimierten Aerodynamik und Antriebs oberhalb von M1.3 fast jedem Kampfflugzeug an Beschleunigung überlegen.
Im supersonischen Bereich wird der meiste Schub vom Einlauf erzeugt. Erst ab den 60iger Jahren verfügte man über genügend Erfahrung und Rechenleistung für ungeregelte Einläufe, die noch Schub für mehr als Mach 1,4 erzeugten und auch entsprechend leistungsstarke Triebwerke.
Etwa Mach 1,7 mit AAM ist nötig um eine Dienstgipfelhöhe von ~ 18 km zu garantieren und ohne AAM wären das etwa Mach 1,8-2,0.
Um noch genügend Reichweite zu haben ist die Nutzung des NB eh auf größere Höhen beschränkt. Darunter kommt er nur beim Start oder für kurze Beschleunigungsphasen zu Einsatz.
Beim Übergang in den transonischen Bereich steigt der Schubbedarf steil an und sinkt erst wieder beim Übergang in den supersonischen Bereich. Die VG Flugzeuge wie der Tornado haben die Option, die beste Tragflächen/Widerstands-Konfiguration für die drei Geschwindigkeitsbereiche ein zu nehmen und eben auch geregelte Einläufe um das jeweilige Maximum zu erfliegen.

Eine F-4E mit Außenlasten und maximalen Trockenschub erreicht im Tiefstflug fast 550 kt. In der gleichen Konfiguration mit maximalen NB sind es etwa 600 kt. Da der Schubgewinn durch den geregelten Einlauf erst ab dem transonischen Bereich bedeutsam wird und mit steigender Machzahl im supersonischen Bereich zunimmt kann man im niedrigen und mittleren Höhen darauf verzichten ohne einen bedeutsamen Geschwindigkeitsverlust zu erleiden. Die Druckverhältnisse in der Troposphäre lassen lassen eh kaum Geschwindigkeiten über Mach 1,5 zu und dann sind Mach 1,35 für den Tornado IDS oder Su-24 mit fixierten Einlauf auch keine bedeutsame Einschränkung, da die Fluggeschwindigkeiten im supersonischen Bereich eh nur auf kurze Sprintphasen beschränkt sind.

Nur in der Eröffnungsphase eines Gefechts in der Höhe wird supersonisch geflogen, um eng zu Kurven sinkt sie zwangsläufig darunter ab. Im transonischen und subsonischen Bereich ist die installierte Antriebsleistung im Verhältnis zu geregelten Einlauf wichtiger. Der feste Einlauf der F-16 ist für den transsonischen Bereich optimiert und bleibt bis Mach 1,5 wirksam, um danach deutlich zu verlieren. Eine Mirage 2000 hat dank des variablen Einlaufs ab Mach 1,3 ein höheren Schub als eine F-16. Doch dieser Vorteil wird erst mit der Höhe bedeutsam, da darunter der Luftdruck beide in Bezug auf die erlaubte Geschwindigkeit limitiert.
Das kann man alles auch der Grafik zur F-4F in #140 entnehmen.
 
Toryu

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Im supersonischen Bereich wird der meiste Schub vom Einlauf erzeugt
Wieder so ein populärwissenschaftlicher Blödsinn, der durch zigmaliges Wiederholen nicht richtiger wird:
Der Einlauf erzeugt Widerstand. Was er macht, ist einen großen Anteil der Verdichtungsarbeit zu leisten. Das wird gerne fälschlicherweise in einen Prozentsatz des Schubs umgerechnet.

Die Druckverhältnisse in der Troposphäre lassen lassen eh kaum Geschwindigkeiten über Mach 1,5 zu und dann sind Mach 1,35 für den Tornado IDS oder Su-24 mit fixierten Einlauf auch keine bedeutsame Einschränkung, da die Fluggeschwindigkeiten im supersonischen Bereich eh nur auf kurze Sprintphasen beschränkt sind.
Kommt drauf an: In den Tropen geht die Troposphäre schonmal bis FL500 und weiter. Die Maximalgeschwindigkeit erreicht man idR. zwischen FL300 und FL400 (Flugzeugabhängig). Je nach Breitengrad also in der Troposphäre oder Tropopause.
Weder Toni, noch Susi spielen gerne in dieser Höhe.

Nur in der Eröffnungsphase eines Gefechts in der Höhe wird supersonisch geflogen, um eng zu Kurven sinkt sie zwangsläufig darunter ab. Im transonischen und subsonischen Bereich ist die installierte Antriebsleistung im Verhältnis zu geregelten Einlauf wichtiger. Der feste Einlauf der F-16 ist für den transsonischen Bereich optimiert und bleibt bis Mach 1,5 wirksam, um danach deutlich zu verlieren. Eine Mirage 2000 hat dank des variablen Einlaufs ab Mach 1,3 ein höheren Schub als eine F-16.
Naja:
Das mit dem BVR-Gefecht steht so zumindest im Lastenheft. Heißt so viel wie "in der Realität zu 99% anders".
Im echten Leben macht der bewegliche Einlauf gegenüber dem Starren eher Ärger (Gewicht, Wartungsaufwand, Zuverlässigkeitsrisiko).
 
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Im supersonischen Bereich wird der meiste Schub vom Einlauf erzeugt.
Ich finde Deinen Beitrag sehr gut!
Aber Toryu hat schon Recht: man macht es sich mit der zitierten Aussage etwas leicht.
Daher spricht man auch ingenieurwissenschaftlich von "Druckverlustrückgewinnung". Durch die Abbremsung des Überschall-Luftstroms entsteht ein Druckanstieg, welcher einen Widerstand darstellt. Wenn ich dies als "Vor-Verdichter" nutze, gewinne ich Teile dieses Widerstands wieder zurück. Schlecht ausgelegte Einläufe erzeugen einen massiven Widerstand, der vor allem verpufft.

Die MiG-25 und SR-71 stellen dabei den Gipfel da: man verlagert die Verdichterarbeit in den Einlauf und spart am Triebwerk. Ab M3+ kann ich theoretisch komplett auf einen mechanischen Verdichter verzichten und den Staudruck nutzen. Der Preis, den beide zahlen, sind traurige Wirkungsgrade im subsonischen Bereich.

Die Technologie für einen brauchbaren ungeregelten Einlauf existierte ab den 60ern. Tatsächlich ist es aber selbst dann schwer, einen eher (für ein Kampfflugzeug) durchschnittlich motorisierten Jagdbomber Richtung Mach 2 zu bewegen.
 

LFeldTom

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Im supersonischen Bereich wird der meiste Schub vom Einlauf erzeugt. Erst ab den 60iger Jahren verfügte man über genügend Erfahrung und Rechenleistung für ungeregelte Einläufe, die noch Schub für mehr als Mach 1,4 erzeugten und auch entsprechend leistungsstarke Triebwerke.
Da werf ich mal frech den Hut für die F-8 in den Ring. Geistiges Kind der ersten Hälfte der 1950er, eher kein bulliges Triebwerk und der Lufteinlauf wirkt jetzt auch nicht besonders trickreich.

Mit der XF8U-3 wurde das dann nochmal ordentlich getoppt. Ja, auf Triebwerksebene wurde ordentlich gepimped und der Lufteinlauf hat auch eine neue Geometrie. Dafür huscht die Nadel auch deutlich früher bei M2.0 vorbei als bei der F-4.

F-101 Voodoo ? F-105 Thunderchief ? Bei den sowjetischen Modellen kann man mit Abstrichen möglicherweise die Su-15 benennen. Die Einläufe sind variabel - aber soweit ich das erkennen kann nur zusätzliche Hilfseinläufe gegen Atemnot beim Start - keine variable Geometrie zum Beeinflussen der Luftströmung bei höheren Geschwindigkeiten.

Bei Irrtum meinerseits bitte korrigieren...
 

Henry

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Könnte mann ann sagen, ein für den Dogfight perfekt ausgelegtes Flugzeug hätte nicht nur "No pound for air to ground" sondern auch "No pound for mor then M1.5 (oder oder gar subsonic)" , aber eine Beschleunigung jenseits von gut und böse ?? Geht das , hammer Leistung zwischen 250 und 600 Knoten und 0 bis 20000 ft , außerhalb eher nicht , oder bringt viel Leistung auch mehr oder minder zwangsweise Mach 2 (wie war das mit dem Ziegelstein der nur genug J79er brauche :-) )

Henry

p.s.
Haben die Entwickler der Tornado nicht die lehren von Vietnam studiert ( wo M1+ ganz selten war ?? )
(Ich meine aber , die Engländer hatten von Anfang an auch einen Langstreckenjäger im Sinn wenn nicht schon Deutschland die Kiste zur Jagd wollte)
 
Toryu

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Die Thud hat auf jeden Fall (ulkige) Rampen. Bei der Voodoo (und F-106) müsste ich nochmal nachgraben.

Die F-8 ist sowieso der Antichrist. :FFTeufel:
Was allerdings gerne vergessen wird: Die Triebwerke wurden zunehmend größer (lies: stärker) - in der Hotel und Juliet waren dann TWKe mit 19,600lbs installiert! Das Limit war hier die Yaw-Stability, (zumindest ab der F8U-2N/ F-8D), weniger der Triebwerksschub.

Wäre man böse, müsste man sagen, dass eine A-4 mit F404 dem "perfekten" Dogfighter schon sehr nahe kommt - man müsste nur noch ein bisschen Transonic-Performance drauflegen (die A-4 kann Überschall nur im Steilsturz).

Der Toni ist weniger vietnamgerecht (da flog man aufgrund der AAA und "Small Arms Fire" in mittleren Höhen) ausgelegt worden, sondern war ein expliziter Tieflugspezialist. Man ging nicht davon aus, dass im Nukularkrieg irgendwelche Reisbauern mit AK47 / LMG auf einen Schießen würden.
 

Philipus II

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Der Tornado ist zum Abfangen von Langstreckenaufklärern- und Bombern über dem Meer konzipiert. Vietnam ist ein völlig anderes Szenario.
 
Toryu

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Noch eine Anmerkung zu den starren Einläufen:

Nicht jeder starre Einlauf ist gleich. Es gibt einmal die Einläufe direkt an der Nase (kommt dem klassischen "Pitot" am nächsten), wie bei der F-100 oder der MiG-19. Bei diesen Einläufen ergibt sich ein abgelöster Verdichtungsstoß, der natürlich einen katastrophalen Druckrückgewinn hat.
Bei Flugzeugen, bei denen sich der Lufteinlauf nicht gänzlich am Bug befindet (F-8.........F-16*), ergibt sich an der Nase ein schräger VS mit entsprechender Vorverdichtung, bevor die langsamere Luft (noch immer überschallschnell, sofern M>1,x) dann in den starren Einlauf kommt. Schon bei der F-8 ergaben sich mit Veränderung der Nasenform (größeres Radar) Verbesserungen des Druckrückgewinns. Selbes trifft natürlich verstärkt auf die F-16 zu (die allerdings turbofangetrieben ist!).

Das ganze Thema ist freilich recht komplex.
Die F-8 hatte zeitlebens Probleme mit "duct rumble" und Verdichterpumpen bei hoher Machzahl (von der F-100 wollen wir gar nicht erst anfangen!) aufgrund der nicht hundertprozentig optimalen Einlaufverhältnisse. Das J57 war aber eben auch ein Zweiweller der allerersten Stunde und Dinge wie VSV zur Massenstromregelung gab es noch nicht.

___
* Natürlich auch bei einigen anderen Flugzeugen, aber diese Beiden Maschinen zeigen die Evolution des weiter nach hinten wandernden Einlaufs (leichter!) sehr schön!
 

Lubeo

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Toryu, einen abgelösten Verdichtungsstoss gibt es angeblich nur, wenn der Gegendruck zu gross ist. Viel eher sehe ich das Problem darin, dass der Verdichtungsstoss entweder zu intensiv war, oder die Verdichtungsstösse ins Triebwerk hinein liefen.

Die Thud hat auf jeden Fall (ulkige) Rampen. Bei der Voodoo (und F-106) müsste ich nochmal nachgraben.
Die Voodoo hat einen seitlich klar abgesetzten Einlass mit Grenzschichtabscheidung.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/F-101B_18FIS_GrandForks.jpg

Bei der F-106 ist es praktisch gleich.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d0/ConvairF-106DeltaDart01.JPG

Aber wenn wir schon bei variablen und festen Lufteinlässen sind, warum hat der €F einen variablen Einlass? :headscratch:
Sogar die Chinesen kriegen scheinbar bei der J-10 einen DSI hin.


(Ich meine aber , die Engländer hatten von Anfang an auch einen Langstreckenjäger im Sinn wenn nicht schon Deutschland die Kiste zur Jagd wollte)
Sehe ich auch so. Zumal, das Projekt lief gelegentlich unter der Bezeichnung MRCA (Multi Role Combat Aircraft)
http://www.panavia.de/company/programme-evolution/

Vorausgesetzt, dass eine Viggen und IDS gleich gut wären, dann würde die Entwicklung und der Einbau einer elektronischen Flugsteuerung damals schon halbwegs für eine Eigenentwicklung gesprochen haben. Oder besass die Viggen eine TFR?
 

LFeldTom

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Die Thud hat auf jeden Fall (ulkige) Rampen. Bei der Voodoo (und F-106) müsste ich nochmal nachgraben.

Die F-8 ist sowieso der Antichrist. :FFTeufel:
Was allerdings gerne vergessen wird: Die Triebwerke wurden zunehmend größer (lies: stärker) - in der Hotel und Juliet waren dann TWKe mit 19,600lbs installiert!
Danke für den Hinweis bzgl. F-105. F-106 war mir nach dem Posten auch in den Sinn gekommen. Ebenso die Draken. Ging auch gar nicht darum die genannten Muster als die ultimative Lösung für Lufteinläufe anzupreisen - war nur der Hinweis, dass schon vor vielen Jahren deutlich über M1.4 auch mit realen Einsatzmustern ohne variable Lufteinlaufgeometrie realisiert werden konnte.

M1.6 ging bei der F-8 immerhin schon in den frühen Varianten ohne TF30

Aber wenn wir schon bei variablen und festen Lufteinlässen sind, warum hat der €F einen variablen Einlass? :headscratch:
Sogar die Chinesen kriegen scheinbar bei der J-10 einen DSI hin.
Da hilft in meinen Augen einfach der Blick auf die Zeitleiste.
 

Sens

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Wieder so ein populärwissenschaftlicher Blödsinn, der durch zigmaliges Wiederholen nicht richtiger wird:
Der Einlauf erzeugt Widerstand. Was er macht, ist einen großen Anteil der Verdichtungsarbeit zu leisten. Das wird gerne fälschlicherweise in einen Prozentsatz des Schubs umgerechnet.



Kommt drauf an: In den Tropen geht die Troposphäre schonmal bis FL500 und weiter. Die Maximalgeschwindigkeit erreicht man idR. zwischen FL300 und FL400 (Flugzeugabhängig). Je nach Breitengrad also in der Troposphäre oder Tropopause.
Weder Toni, noch Susi spielen gerne in dieser Höhe.



Naja:
Das mit dem BVR-Gefecht steht so zumindest im Lastenheft. Heißt so viel wie "in der Realität zu 99% anders".
Im echten Leben macht der bewegliche Einlauf gegenüber dem Starren eher Ärger (Gewicht, Wartungsaufwand, Zuverlässigkeitsrisiko).
Das Kampfflugzeug von heute. Technik und Funktion - Klaus Hünecke
Wer es schafft den Inhalt in verkürzter Form auch für nicht Fachleute in unserem Forum dar zu legen der soll sich melden. Entscheidend ist doch, dass mit zunehmender Geschwindigkeit die Verdichterarbeit nicht im Triebwerk sondern im Lufteinlauf stattfindet.
Bei der charakteristischen Verteilung des Schubes auf die Komponenten des Antriebssystems ergeben sich für den Lufteinlauf folgende Werte. Von Subsonisch bis zum hohen Überschallbereich: -9% (Widerstand) und +21% (Schub) ~ 12 % Netto oder -12% (Widerstand) und + 75 % (Schub) ~ 63 % Netto.
Für das Kerntrieb fällt der Anteil von +82% auf +8% und die Differenz kommt von der Schubdüse. Deren Anteil reicht von +6% bis +29%.
Der Anteil der Komponenten bezieht sich immer auf den Nettoschub ( Der selbst eine Variable innerhalb der atmosphärischen Bedingungen ist und damit man ihn überhaupt beziffern kann eben auf Prozent ausweicht.) Es soll in das Bewußtsein gerückt werden, warum der Einlauf und der divergente Teil der Schubdüse kritische Bauteile des Antriebssystems sind. Von ihnen wird nahezu der gesamte Nettoschub erbracht, so daß hier ein besonders hoher Wirkungsgrad angestrebt werden muß.

Nur so ist es verständlich, warum es kaum Sinn macht eine Komponente, wie das Triebwerk zu ersetzen, wenn es um höhere Geschwindigkeiten geht.

http://books.google.de/books?id=xauQAgAAQBAJ&pg=PA139&lpg=PA139&dq=Pitoteinläufe&source=bl&ots=uzpl4IzhF0&sig=QjZfZiUbJk7mrXTqmhwZHEvgPsY&hl=de&sa=X&ei=QdtSVMS5M8KPPfWagNgJ&ved=0CDEQ6AEwAw#v=onepage&q=Pitoteinläufe&f=false

Der Verzicht auf geregelte Einläufe hat nicht nur Vorteile und muss in anderen Bereichen, w.z.B. der Luftzuführung, Triebwerksregelung u.s.w., konstruktiv kompensiert werden.
 

Sens

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Danke für den Hinweis bzgl. F-105. F-106 war mir nach dem Posten auch in den Sinn gekommen. Ebenso die Draken. Ging auch gar nicht darum die genannten Muster als die ultimative Lösung für Lufteinläufe anzupreisen - war nur der Hinweis, dass schon vor vielen Jahren deutlich über M1.4 auch mit realen Einsatzmustern ohne variable Lufteinlaufgeometrie realisiert werden konnte.

M1.6 ging bei der F-8 immerhin schon in den frühen Varianten ohne TF30



Da hilft in meinen Augen einfach der Blick auf die Zeitleiste.
Auch ein Pitot-Lufteinlauf hat einen optimalen Betriebspunkt. Entweder im subsonischen, im transonischen oder im supersonischen, je nachdem, welcher der wichtigste für mein Design ist.
Das kann man zwar an der maximal möglichen Geschwindigkeit erkennen, doch bei einem Pitot Lufteinlauf sind es etwa Mach 1,5 oder man installiert ein stärkeres Triebwerk, das den dann beginnenden Druckabfall etwas verzögert. Mehr installierte Leistung die auch genutzt wird bedeuted immer einen viel höherern Verbrauch. Erst recht, wenn es der NB ist.
All das natürlich möglichst nur im Horizontalflug oder ohne größere Schubänderungen, um die Anströmung im Einlauf möglichst konstant zu halten. Da können gerade die F-8 Piloten einiges zu berichten.
Wollte man damals mit dem Pitot-Lufteinlauf manövrieren oder etwas Reichweite behalten dann blieb man hübsch subsonisch. Wie bei einem Gepard gab es nur kurze Sprints in den transsonischen oder supersonischen Bereich mit Hilfe des NB. Nur in großer Höhe waren die etwas länger.
 
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Der Verdichtungsstoß löst sich ab, wenn der Umlenkwinkel zu groß wird, was bei "Spillage" passieren kann. Das passiert dann, wie du sagtest bei einem unterkritischen Zustand (Gegendruck zu groß (z.B. geringere Triebwerksleistung)).

Der Lufteinlass der F-106 hat (wie vermutet) eine Rampe - Design ähnlich der Rampe der F-4:
http://www.f-106deltadart.com/photo_gallery/index.php/Pratt-Whitney-J75-Engine/590023_Intake_VariRamp

Bei der charakteristischen Verteilung des Schubes auf die Komponenten des Antriebssystems ergeben sich für den Lufteinlauf folgende Werte. Von Subsonisch bis zum hohen Überschallbereich: -9% (Widerstand) und +21% (Schub) ~ 12 % Netto oder -12% (Widerstand) und + 75 % (Schub) ~ 63 % Netto.
Für das Kerntrieb fällt der Anteil von +82% auf +8% und die Differenz kommt von der Schubdüse. Deren Anteil reicht von +6% bis +29%.
Der Anteil der Komponenten bezieht sich immer auf den Nettoschub ( Der selbst eine Variable innerhalb der atmosphärischen Bedingungen ist und damit man ihn überhaupt beziffern kann eben auf Prozent ausweicht.) Es soll in das Bewußtsein gerückt werden, warum der Einlauf und der divergente Teil der Schubdüse kritische Bauteile des Antriebssystems sind. Von ihnen wird nahezu der gesamte Nettoschub erbracht, so daß hier ein besonders hoher Wirkungsgrad angestrebt werden muß.
Das Problem bei dieser Darstellung ist, dass das Gesamtsystem in seine Einzelkomponenten zerstückelt wird und diese dann anhand ihres Schubanteils aufgelistet werden. Das ist - gelinde gesagt - fragwürdig.
Halte ich nur den Lufteinlauf in den Wind, erzeugt er Nettowiderstand. Dito die konvergent-divergente (vma. auch nur eine konvergente Düse - damit kann man auch supersonisch fliegen!) Schubdüse.
Die zitierte Kraftverteilung ergibt sich nur durch die Präsenz des Gasgenerators in der Mitte des Kreisprozesses - ohne das Triebwerk (oder bei einem Ramjet den Verbrennungsprozess) erzeugt weder die Schubdüse, noch der Einlauf "Schub".

Der Verzicht auf geregelte Einläufe hat nicht nur Vorteile und muss in anderen Bereichen, w.z.B. der Luftzuführung, Triebwerksregelung u.s.w., konstruktiv kompensiert werden.
Das wird normalerweise über Sekundärluftführungen geregelt. Die wenigsten Flugzeuge haben einen "geregelten" Einlauf, der aktiv die Fangstromröhre beeinflusst. Die meisten Einläufe sind starr und haben eine bewegliche Rampe, die ausschließlich zur Erzeugung der Schockverteilung dient.

M1.6 ging bei der F-8 immerhin schon in den frühen Varianten ohne TF30
Die F-8 hatte nie das TF30, sondern zeitlebens das J57-4 (A,B,L), -16 (C), -20 (D,E,K) oder -420 (H,J). Bei den RF müsste ich nochmal nachschauen, aber die A dürfte das -8 gehabt haben und die G dann das -20 oder -420.
Die frühen F-8 waren auch M1,5 bis M1,6 limitiert* (Schub), während die C schon schneller war (konnte sicher M1,7 erreichen). Die D erreichte standardmäßig über M1,9 (und je nachdem, wie mutig man war und wie gut das Flugzeug abgestimmt war, erreichte man auch M2). Die E war schwerer als die D, hatte aber dank des noch größeren Radars mehr dynamischen Schub zur Verfügung, wodurch die max. Machzahl ~konstant blieb.

Woran du dachtest war die A-7, die in der A,B und C das TF30 verbaut hatten. Die D und E dagegen hatten das TF41. Die A-7 war strikt subsonisch - nur im Sturz ging da die Nadel auf >M1.

Wollte man damals mit dem Pitot-Lufteinlauf manövrieren oder etwas Reichweite behalten dann blieb man hübsch subsonisch. Wie bei einem Gepard gab es nur kurze Sprints in den transsonischen oder supersonischen Bereich mit Hilfe des NB. Nur in großer Höhe waren die etwas länger.
Naja. Während Project Bullet flog John Glenn supersonisch Transcon und tankte dabei drei mal nach. Würde ich nicht unbedingt als "sehr kurze Reichweite" bezeichnen - da war die F-8 vergleichsweise sehr gut. Ohne Nachbrenner kam man mit einer Tankfüllung nicht ganz auf die selbe Flugdistanz.
"Manövrieren" ist auch hier relativ - problematisch sind eher Gashebelbewegungen als das bloße Manövrieren, da die Anstellwinkelveränderungen (Schockverteilung) relativ klein sind. Gashebelbewegungen haben dabei auch bei Flugzeugen mit beweglichem Einlauf (z.B. Mirage) zum Rülpsen geführt.


Aber wenn wir schon bei variablen und festen Lufteinlässen sind, warum hat der €F einen variablen Einlass?
http://scilib.narod.ru/Avia/DAC/dac.htm#2_4_5
 
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Ja: YF-16. Die Mach 2.0 der F-16 sind mehr Abfallprodukt, niemand forderte mehr als M1.5, aber bitte sollte man auch in diesem Leben dahin kommen. Die F-16 ist nicht als BVR-Sieger konzipiert. Für einen erfolgreichen BVR-Kampf sind - wie Sens schreibt - M1.8 in der Theorie schon von Vorteil.

Nur als Beispielrechnung:
M1.9@40000ft schafft eine F-16 mit 100 ftps verbleibender Steigrate.
M2.2@50000ft schafft eine F-15C ebenfalls mit 100ftps verbleibend.

Bei 295m/s Machzahl ergibt sich die totale Energie im letzteren Fall mit 33% mehr. Das ist zumindest in der Theorie das Entscheidende Mehr an Reichweite.

Sens schrieb:
Das Kampfflugzeug von heute. Technik und Funktion - Klaus Hünecke
Hab ich auch im Regal, vermutlich Toryu auch.
Und daher sollte fairerweise dazu sagen, dass Hünecke hier eine SR-71 als Beispiel nimmt, welche in keinster Weise repräsentativ für einen normalen Jäger ist. Daher ist die Aussage "im Überschall wird der Schub durch den Einlauf erzeugt" in der Vereinfachung eher falsch als richtig.
 

Lubeo

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Ja: YF-16. Die Mach 2.0 der F-16 sind mehr Abfallprodukt, niemand forderte mehr als M1.5, aber bitte sollte man auch in diesem Leben dahin kommen. Die F-16 ist nicht als BVR-Sieger konzipiert.
:headscratch: Wieso sollte dann heute noch jemand eine F-16 kaufen wollen?


Und daher sollte fairerweise dazu sagen, dass Hünecke hier eine SR-71 als Beispiel nimmt, welche in keinster Weise repräsentativ für einen normalen Jäger ist.
Eine MiG-21, F-104 oder Mirage kommt meines Erachtens recht nahe: http://scilib.narod.ru/Avia/DAC/images/fig127.gif
Leider fehlt dabei der Vergleich zu einem DSI.
 
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:headscratch: Wieso sollte dann heute noch jemand eine F-16 kaufen wollen?
Weil es sich bei der F-16 um eine ausgreifte und leistungsfähige Plattform handelt. Die Flugleistungen haben unter der Hinzugabe vermehrter Jagdbomber-Gene etwas gelitten. Eine auf A-A reduzierte F-16C ist immer noch ein sehr gutes Flugzeug.

Lubeo schrieb:
Eine MiG-21, F-104 oder Mirage kommt meines Erachtens recht nahe: http://scilib.narod.ru/Avia/DAC/images/fig127.gif
Leider fehlt dabei der Vergleich zu einem DSI.
Im Endeffekt sind die meisten "starren" Einläufe (etwa F-16, Saab Viggen) teilweise 2-Schock Einläufe. Die Geometrie des Schocks ist Machzahlabhängig und keineswegs so schön stetig wie dargestellt. Am Ende sucht man sich mit einem festen Einlauf einen "Sweet Spot".
 
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