Ja, ich muß da wohl was neu bewerten. Und differenzierter darstellen.
Die Übung "Aufsetzen und Durchstarten" ist das Eine. Sie wird gemacht (und geprüft), ob es mir gefällt, ob ich sie für nützlich halte, oder nicht.
Das Andere ist die Ausbildungs-Routine, angewandt bei "jedem" normalem Schul-Platzrundenbetrieb, um Zeit, Lärm und Sprit zu sparen, auf die in dieser Form aber auch verzichtet werden kann. Wahrscheinlich hat mein Gewährsmann aus der Scene das gemeint, als er von der Nichtanwendung des Verfahrens bei Flugschulen sprach.
Da hätte ich dann ein Mißverständnis gehabt.
Wir waren uns jedenfalls einig in der Bewertung, daß A.u.D. ein unfallträchtiges Verfahren ist, das wegen der geforderten Handlungsdichte immer wieder zu brenzligen Situationen bis hin zu schweren Unfällen Anlaß gibt. Es gibt einfach zu viele Handgriffe und Checkpunkte, die dabei in kurzer Zeit abgearbeitet werden müssen, und bei denen die Überforderung immer nahe liegt. Die Liste der Möglichkeiten brauche ich ja hier keinem aufzuzählen.
Es könnte ja kurz nach dem Aufsetzen ein Hindernis auf der Bahn auftauchen, wo die Strecke nicht lang genug ist, um abzubremsen, jedoch lang genug ist, um wieder abzuheben.
[Hervorhebung von mir]
Für diese Entscheidung, behaupte ich, ist der Spielraum so verzweifelt eng, daß man sie in der Praxis kaum jemals wird treffen können oder überhaupt wird treffen müssen. Entweder flege ich noch, mit genügend Fahrt, dann ist Durchstarten mit etwas Übung überhaupt kein Problem (siehe Frontlader). Oder ich rolle schon, dann wird es in fast jedem Fall besser sein, unten zu bleiben (notfalls unter Inkaufnahme von etwas verbeultem Blech), als mich in einen ungewissen und eventuell überzogenen neuen Steigflug zu hängen und in den Baumkronen zu landen.