22.10.2023 Alaska/Horizon Air AS2059 "Sicherheitsbedrohung"

Diskutiere 22.10.2023 Alaska/Horizon Air AS2059 "Sicherheitsbedrohung" im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Nicht nur das. Auch die Abwesenheit einer solchen Erkrankung ist schwer zu beweisen. Genau deshalb gibt es hier keine 100%ige Sicherheit. gero

jackrabbit

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@gero

yep, das meinte ich dann auch mit „Hexenjagd“.
 
FastEagle107

FastEagle107

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[..] Lassen die Airlines auch Piloten anderer Gesellschaften mit im Cockpit fliegen?
Ja
[..] Das fände ich ja etwas fraglich. :unsure:
Warum?

Die Diskussion ist interessant und nicht einfach. Es gibt in den USA Airlines, die sehr gute Programme/Hilfen und auch Berufssicherheiten anbieten, um es einem Piloten einfach zu machen die Probleme anzusprechen.
Bei SWA wird das alles über die Gewerkschaft geregelt, die dem Piloten (oder Familienmitgliedern) hilft. Das geschieht in enger Absprache mit der Firma, die in diesem Thema sehr stark unterstützt. Letztlich gibt es Regeln, die von der FAA eingehalten werden müssen. Wer aber nicht mehr fliegen kann/darf/sollte wird nicht gefeuert sondern bleibt angestellt und wird weiterhin geschützt, bezahlt, krankenversichert bis die Heilung eintritt. Die Details dazu führen hier zu weit aber es wird an dem Thema hart gearbeitet. Die Hemmschwelle ist trotzdem natürlich nach wie vor sehr hoch sich und anderen zu zugestehen, dass man Probleme hat.
 
Alpha

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Ähnlich wie bei SWA gibt es auck bei mehreren deutschen Airlines ein viele Jahrzehnte etabliertes Programm "Anti Skid", dass solche Probleme (Alkohol, Drogen, Psyche, finanzielle Sorgen etc) angeht. Grundlage ist es, dass eine freiwillige und rechtzeitige OIffenbarung solcher Probleme nicht zu Rauswurf sondern zu professioneller Hilfe und Kontrolle führt und erst nach klar belegtem Ende des Problems ein weiteres Fliegen ermöglicht. Ein Verschweigen führt auch hier zum Karriereende.

Dieser Weg ist beweisbar erfolgreicher und sicherheitseffektiver als jede LBA Sanktion.
 

jackrabbit

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Hallo,

weil man dann für eine Person (wenn es ein Pilot einer fremden Airline ist) gegenüber den Passagieren garantiert ohne dass man über diese Person (hinreichend?) Informationen hat.
Ggf. haben wir uns falsch verstanden. Ich ging davon aus, dass unbekannte Personen als „fremd“ betrachtet werden und keinen Zugang zum Cockpit einer anderen Airline habe.
Oder kann man einwandfrei und sicher überprüfen, dass es sich um einen aktiven Piloten handelt?

Grüße
 
FastEagle107

FastEagle107

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Hallo,
weil man dann für eine Person (wenn es ein Pilot einer fremden Airline ist) gegenüber den Passagieren garantiert ohne dass man über diese Person (hinreichend?) Informationen hat.
Ggf. haben wir uns falsch verstanden. Ich ging davon aus, dass unbekannte Personen als „fremd“ betrachtet werden und keinen Zugang zum Cockpit einer anderen Airline habe.
Oder kann man einwandfrei und sicher überprüfen, dass es sich um einen aktiven Piloten handelt?
Grüße
Alle Piloten werden in den USA ständig von Homeland Security überprüft. Ich schreibe "ständig" da mir der genaue Zyklus nicht bekannt ist. Ich weiss auch nicht, was da überprüft wird aber diese, ich nenne es mal Sicherheitsüberprüfung, gewährleistet, dass wir weitestgehend freien Zugang durch die Sicherheits Checkpunkte an allen US Flughäfen (die dieses Program anbieten) haben, um nicht in der Schlange zu stehen. Zusätzlich sind alle Piloten in einem System registriert, welches allen Airlines erlaubt zu pruefen, wer man ist, wo man angestellt ist und ob man eine gültige Lizenz hat. Wer alle diese Ueberpruefungen besteht darf ins Cockpit. Der Kapitän muss dann nochmal alle Lizenzen und Ausweise (ATP, Medical, Airline Ausweis) ueberpruefen und dann darf der Pilot im Cockpit mitfliegen. Das ganze nennt sich Cockpit Jumpseat Agreement. Der Captain hat dann immer noch das letze Wort, ob der "Gast" ins Cockpit darf oder nicht (dazu spielt auch das korrekte Aussehen und Auftreten eine Rolle).

Die Antwort auf deine Frage ist also, ja, man kann einwandfrei und sicher ueberpruefen, dass es sich um einen aktiven Piloten handelt.

Das cockpit jumpseat agreement erlaubt und vereinfacht es allen Piloten mithilfe aller US airlines an den Ort zu fliegen, wo sie arbeiten/fliegen müssen, auch wenn der Flieger voll ist. Das wird natuerlich von allen als grosses Plus angesehen und daher wird dieses Verfahren stark behütet. Nach diesem Zwischenfall geht die Befürchtung um, dieses Program zu kippen. Allerdings muss man sich fragen, warum ein Pilot sicher genug ist, um in seinem eigenen Cockpit fliegen zu dürfen aber nicht sicher genug ist in einem anderen Cockpit mitfliegen zu können?

Übrigens ist dieser Mitflug im Cockpit umsonst.
 
Wolfsmond

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Ich glaube nicht dass es viel Sinn macht, aus einzelnen Vorfällen irgendwelche allgemeingültigen Regeln herzuleiten, insbesondere wenn es um die menschliche Psyche geht. Fakt ist, dass hier jemand versucht hat, aus irgendwelchen Gründen sich und viele andere Menschen zu töten. Ob schuldfähig oder nicht wird noch zu klären sein, wichtig ist in meinen Augen zunächst nur dass der Betreffende kein Cockpit mehr von innen sieht.
 
Chopper80

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Man muss doch einfach mal sehen wieviele Berufspiloten tagein tagaus auf unserem Planeten in die Cockpits steigen und es passiert nichts dergleichen. Eine 100%ige Sicherheit gibt es eben nicht, aber man ist schon recht nah dran!

C80
 

mg218

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Bei CNN heißt es, er habe 48h vorher Magic Mushrooms konsumiert.
Bevor ich etwas verlinke, warte ich auf seriösere Quellen.
 

YankeeZulu1

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Also sollte deiner Meinung nach jeder dauerhaft gegroundet werden, der beim Arzt ein psychisches Problem anspricht?
nicht, wenn er es anspricht. Aber wenn und so lange es vorhanden ist. Allgemeinwohl geht vor Einzelwohl. Vor den finanziellen Folgen kann sich der Flugzeugführer absichern (LoL).
und mit Bezug auf die Ausführungen von "bushande": die "Kranken" sind - leider - auch oft die "Psy`s", sprich Psychologen, Psychoanalytiker, Psychotherapeuten etc etc, welche in Ausübung ihrer Tätigkeit psychisch kranke Menschen als "ungefährlich" einstufen ("...stellt keine Gefahr mehr für andere dar..."), und in Folge solcher Fehldiagnosen wieder Leid über unschuldige Mitmenschen gebracht wird.
 
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_Michael

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und mit Bezug auf die Ausführungen von "bushande": die "Kranken" sind - leider - auch oft die "Psy`s", sprich Psychologen, Psychoanalytiker, Psychotherapeuten etc etc, welche in Ausübung ihrer Tätigkeit psychisch kranke Menschen als "ungefährlich" einstufen ("...stellt keine Gefahr mehr für andere dar..."), und in Folge solcher Fehldiagnosen wieder Leid über unschuldige Mitmenschen gebracht wird.
Weiss nicht, warum man das "krank" nennen muss? Wenn ein Flugzeugmechaniker, ein Pilot, ein Fluglotse einen fatalen Fehler macht, nennt man das nicht krank. Ebenso nennt man es nicht krank, wenn ein Arzt, ein Polizist, ein Busfahrer, ein Geologe, ein Begführer, ein Feuerwehrmann einen Fehler macht, der schlimme Folgen für andere hat. Aber wenn ein Psychologe einen Fehler macht, dann nennst du ihn "krank"? Ehrlich, mich erschreckt, wie sehr nach wie vor alles in die Ecke "gestört" gestellt wird, was irgendwie mit "psychisch" zu tun hat.
 
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bushande

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weit weit weg ;D
Weiss nicht, warum man das "krank" nennen muss? Wenn ein Flugzeugmechaniker, ein Pilot, ein Fluglotse einen fatalen Fehler macht, nennt man das nicht krank. Ebenso nennt man es nicht krank, wenn ein Arzt, ein Polizist, ein Busfahrer, ein Geologe, ein Begführer, ein Feuerwehrmann einen Fehler macht, der schlimme Folgen für andere hat. Ehrlich, mich erschreckt, wie sehr nach wie vor alles in die Ecke "gestört" gestellt wird, was irgendwie mit "psychisch" zu tun hat.
Ganz ehrlich, ich finde es nicht redlich, wenn man "Fehler" gleichsetzt mit "psychischen Erkrankungen bzw. Problemen". Das eine hat mit dem andere nichts zu tun.
Niemand spricht von bzw. erwartet hundertprozentige Sicherheit. Ich will auch nicht so verstanden werden, dass ich mal eben so einem Piloten die Existenzgrundlage wegnehmen will. Aber wie schon von Vorpostern angesprochen, heißt die Entfernung aus dem fliegerischen Dienst nicht notwendigerweise das Ende der Existenz. Es geht auch nicht darum, ein Stigma auf psychische Erkrankungen legen zu wollen. Aber man muss doch bitte einfach verstehen, dass man, wenn es um Menschenleben geht (zumal die außer der Inanspruchnahme bzw. Nichtinanspruchnahme einer Dienstleistung da kaum mitreden können), sich ein Spekulieren einfach nicht leisten darf, weder die von einem Problem Betroffenen (auch wenn ich dort sicherlich die Priorisierung der eigenen Belange menschlich nachvollziehen kann), deswegen gerade und im besonderen alle luftfahrtbezogenen / involvierten Organisationen und nicht zuletzt auch die Psychologen und Fachkräfte, an deren Urteil letztlich diese Menschenleben potentiell auch hängen. Bei so manchem Urteil von Fachleuten, die der Öffentlichkeit bekannt werden, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Niemand kann hundertprozentige Sicherheit verlangen, aber dass von den Verantwortlichen alles mögliche getan wird, um diese Risiken zu minimieren, auch wenn das ggf. persönliche Einschnitte bedeutet, schon. Das bedeutet selbstverständlich, dass man es Betroffenen möglichst einfach macht, von selbst Probelme anzusprechen und zu offenbaren; dazu gehört sicherlich - wenn möglich - ein Programm, was die Existenz sichert. Aber dazu gehört eben auch die knallharte Konsequenz, selbst potentielle Gefahrenquellen kategorisch auszuschließen, auch wenn das für ein Individuum dann persönliche Einschmitte bedeutet. Dessen muss man sich eigentlich auch schon bei der Berufswahl bewusst sein, finde ich.
 
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_Michael

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Ganz ehrlich, ich finde es nicht redlich, wenn man "Fehler" gleichsetzt mit "psychischen Erkrankungen bzw. Problemen". Das eine hat mit dem andere nichts zu tun.
Lies bitte meinen Beitrag nochmals, du gibst Antwort auf etwas, das ich dort nicht geschrieben habe. (Habe noch einen Satz eingefügt, um den Beitrag etwas klarer zu machen.)
 
pok

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Die ganze Diskussion hier ist zwar interessant, hat aber lediglich einen Bezug zum German Wings Flug 9525 vor 8 Jahren, wo der Flugzeugführer tatsächlich wegen psychischer Probleme gegroundet und dann wieder cleared war.

Dieses Mal (soweit bekannt bisher) hat jemand anscheinend Probleme gehabt und Drogen genommen. Hätte man bei seinem Medical Rückstande dieser Drogen entdeckt, oder hätte die Polizei ihn damit erwischt, dann wäre er gegroundet worden.

So geht es hier in den USA nicht nur Piloten, sondern allen Bundesbeamten, wie Hunter Biden schmerzhaft erfahren musste und auch mein Sohn, der als Zivilist in Michigan legal Cannabis konsumieren dürfte, weiß, dass damit seine militärische Laufbahn drastisch verkürzt wird und das ist auch richtig so.
 

YankeeZulu1

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_Michael: ich nenne es nicht krank, einen Fehler zu machen etc, aber bestimmte "Zustände" sind nun mal krank im Sinne von "eine Krankheit", und es gibt immer Therapie-/Behandlungsmöglichkeiten, gleich zu welchem Erfolg diese führen. ein Fehler, auch ein "fataler Fehler" hat nicht zwingend etwas mit Krankheit zu tun, Fehler passieren nun aml, und sollten generelltunlichst vermieden werden, bei bestimmten Tätigkeiten ist ganz besondere Sorgfalt notwendig.
Ich denke, Du hast entweder nicht richtig gelsen. oder mißverstehst mich grundsätzlich. Ich stehe dazu, daß nicht selten die Kranken nicht nur die "Patienten sind", und denke dabei zum Beispiel an die auf Grund von katastrophalen. haltlosen Fehlporognosen freigelassenen Kinderschänder, Vergewaltiger, Mörder etc etc.: bestimmte "Zustände" sind auch nicht heilbar,und einer meiner Lebensgrundsätze ist "Allgemeinwohl geht vor Einzelwohl.
Vllt. liest Du meine Zeilen nochmal - bitte.
 
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Sexualstraftäter, nicht Kinderschänder. Wir sind hier nicht im Mittelalter. 😉
Das ist ein furchtbarer Begriff ( für ein furchtbares Verbrechen) Wer hat sich den bloß einfallen lassen.
 
AE

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Sexualstraftäter, nicht Kinderschänder. Wir sind hier nicht im Mittelalter. 😉
Mittelalter, wohl eher nicht.

Begriff ist nicht zu beanstanden. Sexualstraftäter ist der Oberbegriff dazu und zu weiteren Begriffen für andere Untaten.

Umgangssprachlich oft verwendet.
).
 
Thema:

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