Airbus Military A400M - News

[koehlerbv]

Um 19:43 Uhr habe ich beschlossen, in March-Holzhausen eine Friedenspfeife zu rauchen. Also ab ins Freie. Über mir war ein Passagierflugzeug zu hören, Blick nach oben: Hoch, aber an Hand der Farbgebung als "vermutlich Air Berlin" noch zu deuten. Im selben Moment kam tiefer, sehr viel tiefer, eine Militärmaschine aus Nordosten ins Sichtfeld, machte eine recht scharfe Wendung über dem Marchhügel (kein Kilometer entfernt, Höhe bestimmt unter 2.000 Füssen - und sehr, sehr leise. Die Lichtverhältnisse waren denkbar schlecht (gegen untergehende Sonne), aber herrjeh: Es war ein 400M. Genau vor meiner Dachterrasse. Über unserem Dorf. Bei all dem Flugverkehr hier von A 380 hoch oben und meist 10 km weit weg bis Warbird direkt über dem Haus: Das war nun wirklich mal was besonderes
By the way: Laut FR24 hat EC-402 fünf Kilometer nördlich von uns seine südlichste Kehre geflogen. Aha.

Bernhard

 

[gk juergen]

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Hellmich, fordert von Airbus Klarheit über die Lieferschwierigkeiten beim Militärtransporter A400M.
Man sei in einer sehr schwierigen Situation und könne den Auftrag auch noch stornieren", sagte der SPD-Politiker der Funke-Mediengruppe. Sein Ausschuss wolle noch in der kommenden
Woche von dem Unternehmen sowie Verteidigungsministerin von der Leyen wissen, ob es für die jüngsten Getriebeprobleme eine Lösung gebe und ob neue Lieferschwierigkeiten drohten. Auch könne man einen ungeschützten Transportflieger nicht in Gebieten wie Mali einsetzen, um Soldaten zu transportieren.

Hellmich bezog sich damit auf Berichte, wonach es beim A400M Probleme bei der Ausrüstung mit einer Selbstschutzeinrichtung sowie dem Getriebe geben soll. Airbus selbst hatte zuletzt Schwierigkeiten mit einer Aluminiumlegierung eingeräumt. An die Bundeswehr ausgeliefert wurden bisher erst drei Maschinen.

http://www.deutschlandfunk.de/militaertransporter-a400m-spd-verteidigungspolitiker-droht.447.de.html?drn:news_id=610254
und diversen anderen Publikationen

wieder nur politisches Säbelrasseln ohne irgendwelche greifbaren Konsequenzen ?!?!

 

[GorBO]

wieder nur politisches Säbelrasseln ohne irgendwelche greifbaren Konsequenzen ?!?!

So wird es wohl sein: ein Angriff gegen das BMVg und UvdL als Ministerin.
Praktisch kommt Deutschland aus der A-400M Beschaffung nicht raus. Die Verträge würden das unglaublich teuer machen und die Bundeswehr wurde so auf diesen Flieger als zukünftigen Transporter eingeschossen, dass es mittelfristig keine Alternative gibt.

 

[ramier]

Gibt es eigentlich Neuigkeiten zu den Gerüchten, dass man über eine Hercules Beschaffung nachdenkt ?

 

[Jumo 004]

Gibt es eigentlich Neuigkeiten zu den Gerüchten, dass man über eine Hercules Beschaffung nachdenkt ?

Scheint konkret zu werden. Man löst die Transall durch eine noch ältere Konstruktion ab. Wenn das nicht funktioniert, wird man wohl eine Neuauflage der Ju 52 ins Auge fassen

 

[Sens]

Man löst die Transall durch eine noch ältere Konstruktion ab. Wenn das nicht funktioniert, wird man wohl eine Neuauflage der Ju 52 ins Auge fassen

Wenn das jemand aus der Tagespresse so schreiben würde, dann könnte man noch schmunzeln. Die C-130J repräsentiert die Technologie der 90iger und erhält in der Produktion laufend Verbesserungen. Für viele kleine NATO-Staaten scheinen ja eine Handvoll Hercules keine logistische Herausforderung zu?!
Die A400M will erst noch richtig flügge werden, damit sie uneingeschränkt einsetzbar ist. Eine Option wäre es ja, einige der Anforderungen und Spezifikationen für die deutschen A400M zu streichen und wir uns eben weiterhin bis 2020 durchwurschteln.

 

[Praetorian]

Die C-130J repräsentiert die Technologie der 90iger

In Teilen, ja. In anderen Teilen repräsentiert sie die Technologie der 50er.

Letzteres ist auch mit ein Grund dafür, warum das Argument mit den unbefestigten Pisten nicht zieht - denn die deutlich leichtere Hercules stellt höhere Ansprüche an die Tragfähigkeit von Flugbetriebsflächen als ein A400M. Warum? Weil man seit 60 Jahren des Fahrwerk nicht mehr relevant angefasst hat, aber mittlerweile fast die doppelte Masse auf die gleichen Räder stellt.

Immer im Hinterkopf behalten - die C-130J ist quasi ein neu gefertigter Mercedes Kurzhauber, dem man Motor, Antriebsstrang und Cockpit eines Mercedes Actros implantiert hat.

 

[Jumo 004]

Wenn das jemand aus der Tagespresse so schreiben würde, dann könnte man noch schmunzeln. Die C-130J repräsentiert die Technologie der 90iger und erhält in der Produktion laufend Verbesserungen. Für viele kleine NATO-Staaten scheinen ja eine Handvoll Hercules keine logistische Herausforderung zu?!
Die A400M will erst noch richtig flügge werden, damit sie uneingeschränkt einsetzbar ist. Eine Option wäre es ja, einige der Anforderungen und Spezifikationen für die deutschen A400M zu streichen und wir uns eben weiterhin bis 2020 durchwurschteln.

Nach deiner Logik wäre eine Flugwerk FW 190 (neue Technik - sic!) mit Bewaffnung ein moderner Jäger
Spaß beiseite. Für den Transport des Materials, über das die BW aktuell verfügt, ist die Hercules nicht wirklich geeignet. Es wäre allenfalls eine unzureichende Notlösung, weil alles, was über die Größe eines Wolfs, Wiesels oder Mungos hinausgeht, dort nicht mehr hineinpasst. Vergleiche doch nur einmal den Unimog 404 mit dem neuen U5000 oder auch Dingo und du weißt schon, was ich meine. Der Laderaum der Hercules ist in den letzten 50 Jahren in Breite und Höhe nicht gewachsen.

 

[Sens]

In Teilen, ja. In anderen Teilen repräsentiert sie die Technologie der 50er.

Letzteres ist auch mit ein Grund dafür, warum das Argument mit den unbefestigten Pisten nicht zieht - denn die deutlich leichtere Hercules stellt höhere Ansprüche an die Tragfähigkeit von Flugbetriebsflächen als ein A400M. Warum? Weil man seit 60 Jahren des Fahrwerk nicht mehr relevant angefasst hat, aber mittlerweile fast die doppelte Masse auf die gleichen Räder stellt.

Immer im Hinterkopf behalten - die C-130J ist quasi ein neu gefertigter Mercedes Kurzhauber, dem man Motor, Antriebsstrang und Cockpit eines Mercedes Actros implantiert hat.

Vergleiche hinken immer, wenn man außer acht lässt, welche Forderungen ein Entwurf zu erfüllen hatte.
Da scheint es von Seiten der Nutzer keine ernsthafte Forderung gegeben haben, speziell das Fahrwerk der Hercules für unbefestigte Pisten zu verbessern. Dein Einwand relativiert sich um so mehr, da kaum ein Nutzer die Absicht hat eine C-130J mit maximal möglicher Beladung von unbefestigten Pisten zu betreiben. Der Grundentwurf lies ja mehr Räder ähnlich der C-160 zu.
Die C-160 bot ja schon immer den Vorteil in Bezug auf unbefestigte Pisten, was in der Rückschau niemals wirklich entscheidend für die meisten Käufer war.
Die Franzosen betreiben die C-160, C-130 und A400M und beschaffen zusätzlich einige C-130J. Nationalstolz hin oder her, deren Beschaffung ist für sie notwendig.

 

[Praetorian]

Vergleiche hinken immer, wenn man außer acht lässt, welche Forderungen ein Entwurf zu erfüllen hatte.
Da scheint es von Seiten der Nutzer keine ernsthafte Forderung gegeben haben, speziell das Fahrwerk der Hercules für unbefestigte Pisten zu verbessern. Dein Einwand relativiert sich um so mehr, da kaum ein Nutzer die Absicht hat eine C-130J mit maximal möglicher Beladung von unbefestigten Pisten zu betreiben. Der Grundentwurf lies ja mehr Räder ähnlich der C-160 zu.

Das ist in Hinblick auf die Argumentation, man müsse Hercules beschaffen weil der A400M nicht für unbefestigte Pisten geeignet sei, vollkommen egal. Die unterschiedlichen ACN sind Tatsachen, die jenes Argument komplett entkräften. Wie es dazu gekommen ist, ist irrelevant.

 

[Wolfsmond]

Für mich ist die Argumentation, man wolle die Zeit bis zur Verfügbarkeit des A400M überbrücken, reine Augenwischerei. Ich glaube eher dass man endlich erkannt hat, dass man mit dem A400M alleine nicht weit kommen wird, und maskiert den notwendigen Flottenmix jetzt als "Interimslösung". Letztendlich ist das aber auch wurscht, Hauptsache man handelt jetzt schnell.

 

[ramier]

Für mich ist die Argumentation, man wolle die Zeit bis zur Verfügbarkeit des A400M überbrücken, reine Augenwischerei. Ich glaube eher dass man endlich erkannt hat, dass man mit dem A400M alleine nicht weit kommen wird, und maskiert den notwendigen Flottenmix jetzt als "Interimslösung". Letztendlich ist das aber auch wurscht, Hauptsache man handelt jetzt schnell.

Das sehe ich genauso. Es ist der beste Weg nicht das Gesicht zu verlieren, nachdem man immer auf die Eierlegendewollmilchsau A400M gesetzt hat. Anscheinend könnte sich Geschichte wiederholen, die Phantom war ja auch mal nur als Zwischenlösung gedacht.....

 

[Sens]

Nach deiner Logik wäre eine Flugwerk FW 190 (neue Technik - sic!) mit Bewaffnung ein moderner Jäger
Spaß beiseite. Für den Transport des Materials, über das die BW aktuell verfügt, ist die Hercules nicht wirklich geeignet. Es wäre allenfalls eine unzureichende Notlösung, weil alles, was über die Größe eines Wolfs, Wiesels oder Mungos hinausgeht, dort nicht mehr hineinpasst. Vergleiche doch nur einmal den Unimog 404 mit dem neuen U5000 oder auch Dingo und du weißt schon, was ich meine. Der Laderaum der Hercules ist in den letzten 50 Jahren in Breite und Höhe nicht gewachsen.

Einmal ernsthaft. Die C-160 pfeifen aus dem letzten Loch und müssen sich noch immer nach Afghanistan, Mali oder die Türkei fliegen. Es geht darum, das deren Aufgaben durch neue Maschinen übernommen werden. Alles was über die von Dir genannten Größen hinausgeht wird in der Zwischenzeit womit transportiert?! Die C-130J sollen ja kein Ersatz für die A400M sein sondern diese nach unten ergänzen. Die meisten Missionen brauchen halt nicht das Volumen und die Kapazität der A400M.
Ob die Minister Steinmeyer oder von der Leyen demnächst in einer C-130J oder später in einer A400M in den "Irak" reisen scheitert sicher nicht am jeweiligen Volumen der Maschinen oder deren Landefähigkeit. Wer genau hinschaut sieht, dass sie schon längst Passagiere in C-130 anderer Luftwaffen waren, weil keine eigene C-160 oder A400M verfügbar war.

 

[GorBO]

Ich habs glaube ich schon mal geschrieben, aber warum auch nicht: Wenn es darum ginge die im Zulauf befindlichen A-400M fähigkeitsmäßig nach unten abzurunden, wären C-27 oder C-295 die besseren Alternativen. Sie sind nicht nur günstiger in Beschaffung und Unterhalt, sondern bieten einen signifikanteren Unterschied zum Atlas. Dann hätte man für den Transport von sperrigen Gütern oder für längere Strecken den A-400M und alles darunter machen die Kleinen.
Die C-130 hat bei dieser Argumentation keine Chance, weil sie dem A-400M zu "ähnlich" ist.

Und auch für die kurzfristige Unterstützung der wegbrechenden Transall-Flotte reichen die Beiden. Dann bleiben eben, wie auch bei der C-160 Aufgaben, die diese Flugzeuge nicht können und die werden, ebenfalls wie bisher fremd vergeben.

 

[lowdeepandhard]

Ich habs glaube ich schon mal geschrieben, aber warum auch nicht: Wenn es darum ginge die im Zulauf befindlichen A-400M fähigkeitsmäßig nach unten abzurunden, wären C-27 oder C-295 die besseren Alternativen. Sie sind nicht nur günstiger in Beschaffung und Unterhalt, sondern bieten einen signifikanteren Unterschied zum Atlas. Dann hätte man für den Transport von sperrigen Gütern oder für längere Strecken den A-400M und alles darunter machen die Kleinen.
Die C-130 hat bei dieser Argumentation keine Chance, weil sie dem A-400M zu "ähnlich" ist.

Und auch für die kurzfristige Unterstützung der wegbrechenden Transall-Flotte reichen die Beiden. Dann bleiben eben, wie auch bei der C-160 Aufgaben, die diese Flugzeuge nicht können und die werden, ebenfalls wie bisher fremd vergeben.

Für normale Transportaufgaben ist das sicher richtig.

Aber, wie schonmal geschrieben: wenn man aber ins ursprüngliche A400M-Lastenheft hineinsieht und sich dann vor Augen hält, wofür die Briten ihre C-130J jetzt länger behalten und die Franzosen gar neue kaufen, dann geht es um eine Ergänzung der A400M in den Aufgabenbereichen SpezKrUstg/CSAR und nicht um eine Abrundung des Transportraums nach unten.

 

[seahawk]

Die Franzosen nutzen die C235/295 auch. Und irgendwie denke ich, dass eine Beschaffung der C-130 schwieriger wird als eine Beschaffung der C295, gerade im Hinblick auf die überzähligen A400 und die Verspätung der Lieferung riecht das nach einem Deal mit Airbus. *hust* H145 *hust*

 

[Wolfsmond]

Ich habs glaube ich schon mal geschrieben, aber warum auch nicht: Wenn es darum ginge die im Zulauf befindlichen A-400M fähigkeitsmäßig nach unten abzurunden, wären C-27 oder C-295 die besseren Alternativen. Sie sind nicht nur günstiger in Beschaffung und Unterhalt, sondern bieten einen signifikanteren Unterschied zum Atlas. Dann hätte man für den Transport von sperrigen Gütern oder für längere Strecken den A-400M und alles darunter machen die Kleinen.
Die C-130 hat bei dieser Argumentation keine Chance, weil sie dem A-400M zu "ähnlich" ist.

Und auch für die kurzfristige Unterstützung der wegbrechenden Transall-Flotte reichen die Beiden. Dann bleiben eben, wie auch bei der C-160 Aufgaben, die diese Flugzeuge nicht können und die werden, ebenfalls wie bisher fremd vergeben.

Ist alles absolut richtig. Nur ist die Luftwaffenführung momentan wohl so stinksauer auf Airbus, dass man vermutlich aus Prinzip mal bei der Konkurrenz einkaufen möchte. Ob die Politik das so durchwinkt, darf allerdings bezweifelt werden.

 

[sixmilesout]

wird man wohl eine Neuauflage der Ju 52 ins Auge fassen

Wäre Schmarrn. Eher Fw200. Da passt dann auch ein Tankboom drunter.

 

[sixmilesout]

Ist alles absolut richtig. Nur ist die Luftwaffenführung momentan wohl so stinksauer auf Airbus, dass man vermutlich aus Prinzip mal bei der Konkurrenz einkaufen möchte. Ob die Politik das so durchwinkt, darf allerdings bezweifelt werden.

Dann muss man halt mal die Konzernbonzen zum Gespräch einladen und den Leuten nen Einlauf verpassen und evtl auch mal laut werden.

Vom rumheulen wird nix besser.

 

[Tracer]

Wer bitte soll einem Konzernbonzen einen Einlauf verpassen? Unsere Luftwaffenführung, oder doch besser die durchsetzungsfähigen Politiker?

Ich höre die Bonzen schon zittern...