Angeregt durch den 70.Jahrestag der Luftbruecke nach Berlin (1948/1949) stellt sich mir heute die Frage:
Was wusste die damalige Bevoelkerung in der sowjetischen Besatzungszone und auch spaeter in der DDR ueber dieses lokale Geschichtsereignis. Wie vermittelte die Lehrerschaft in der DDR diese Thematik im Unterricht (Heimatkunde?), wenn ueberhaupt? Oder wussten DDR-Buerger einige Details spaeter nur durch "hoeren sagen".
Zumindest in der Berliner Region (also auch ueber dem oestlichen Teil Berlins) wird es 1948/49 ausgiebig "gebrummt" haben! Das kann den Anwohnern eigentlich nicht verborgen geblieben sein. Wie wurde das gedanklich verarbeitet?
Nun das sind alle interessante historische Fragen, nur sei mal bemerkt das wir die irgendwie direkt oder am Rande "40 Jahre DDR" erlebt haben, (oder stellvertretend diese Feier und Parade Oktober 1989) von sehr nahe bis aus der ferne, da auf andere weise in die Geschichte zuruckblicken. Zurecht wurde gemeldet bis 7 Oktober 1949 gab es keine DDR oder DDR-Bewustsein. Die DDR als solchens ist da gepraegt von den Jahren davor Luftbrucke inklusieve. Das DDR-denken, Identitaet und Bewustsein in folgende 40 Jahre, bis heute noch.
Die Stadt in Schutt und Asch, viele ihre Bewohner in andere Gegenden oder Kriegsgefangenschaft, auslandische Besatzungsmaechte die das sagen hatte, Wohnung, Essen, Arbeit da gab es vieles um sich Sorgen ruber zu machen, uberfliegende Flugzeugen waren da nicht so von Interesse, wenigstens solange keine Bomben runtervielen.
Politische Parteien wurden neugegrundet oder wieder aufgebaut. Ein erster Spaltung erfolgte mit die Verschmelzung Teilen der SPD mit der KDP in 1946.
Das geschah unter Druck der Sowjetischen Militärverwaltung.
In die Sowjetzone wurde nicht daruber gewahlt in Westdeutschland schon.
Da war 82% dagegen. SPD-er fluchten nach westen, wurden SED Mitglied oder gingen nach Buchenwald, Hohenschönhausen, Jamlitz, und
Sachsenhausen
Ironisch hatten einigen dort wahrend der WW2 auch schon Zeit verbracht.
In Ost Berlin konnte der SPD weiter bestehen, da hatte 1 von drei Mitglieder sich beim SED angeschlossen.
Beim Wahl in Ostberlin in 1946 bekam die SPD 48,7% die SED 19,8%.
Bei die Landeswahlen wurde der SED aber der grosste in die Sowjetzone, was man obenstehend lesend nicht ganz verwundern kann.
Ob das alles auch im DDR Unterricht erzaehlt wurde?
Nun wurde Berlin von die vier Siegermachte verwaltet bis Marz 1948 die Sowjets sich aus den allierten Kontrolrat verabschiedeten.
Eine gemeinsame Loesung fur die blühende Schwarzhandel, der drastischer Geldüberhang, die mangelnde Akzeptanz der Währung fur benoetigte Reform dringend war da kaum noch moglich.
Am 18. Juni verkündete die Westmächte eine Währungsreform, zwei Tage wurde sie später eingeführt. Die sowjetische Militäradministration unterbrach bereits am 19. Juni dann schon den Personenverkehr von und nach Berlin, wohl um sich vor einer zu erwartenden Flut der nun wertlos gewordenen Reichsmark zu schützen. In der sowjetische Besatzungszone wurde vier Tagen spaeter am 23. Juni ein eigene Währungsreform erlassen, welcher „Ostwährung“ von den Westmächte dann wieder nicht anerkaant wurde.
Ab dem 25. Juni galt in West-Berlin dann auch die Deutsche Mark der Bank deutscher Länder (DM-West).
Berlin war nun nicht nur in vier Besatzungssektoren, sondern auch in zwei Währungszonen geteilt, und viele Landwege, Schienen und Wasserwege blockiert.
Da erfolgte die Luftbrucke.
Am Ende bedeutete das fur vielen das die drei Westmaechte nicht mehr vorerst als Besatzer aber vor allem als Helfer und Freunde nun wahrgenommen wurden.
Wie die Ostberliner, Brandenburger, Sachsen Thuringer usw die Blockade damals empfunden haben ist eine gute Frage an Historiker, oder die Grosseltern.
Oder vereinzelt ein FFler die das selber noch miterlebt und scharf in Erinnerung hat.
Die Luftbrucke war aber schon ein Ereignis, bestimmte Guter wurden fast direkt aus den USA, mit Zwischenlandung auf Grönland und in BRD nach Berlin geflogen.