Die F-104 bei der Bundeswehr - Erinnerungen und Impressionen

Diskutiere Die F-104 bei der Bundeswehr - Erinnerungen und Impressionen im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; So sieht die M 117 GP Bombe aus, gefüllt mit Tritonal (drei gelbe Ringe, wie auf Bild rechts). Hier mit einen ungebremsten Leitwerk und am Pylon...
Christian Schütz

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So sieht die M 117 GP Bombe aus, gefüllt mit Tritonal. Hier mit einen ungebremsten Leitwerk und am Pylon hängend!

Frank
Was ist denn Tritonal? Bin unter Google nicht fündig geworden....danke für die Hilfe im Voraus.

Gruss Christian
 
Hagewi

Hagewi

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Hoffe, es ist nicht OT, passt aber doch zu "Erinnerungen".
Am Donnerstag droht ja der RTL-Film. In der aktuellen HörZu ist ein Artikel von RTL-Chefreporter Peter Klöppel. Darin steht, dass eine Schwachstelle die Tragflächen (wenigstens sagt er nich "Flügel") gewesen seien und weil kurz und dünn "sehr schnell" brachen. Ich will nicht behaupten, da der Superspezialist zu sein, aber das habe ich als Absturzursache noch nie gehört/gelesen. Ist da was dran?
Hagewi
 
Viking

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Im Norden
Ich kenne nur die Geschichten in Bezug zu asymetrisch ausgefahrenen Flaps durch Ausfall der Stellmotoren, bzw einseitiger Ausfall der BLC Anlage durch Bruch der Rohre. Beim ausfahren der Flaps wird Zapfluft aus dem Triebwerk über selbige geblasen, um den Auftrieb zu erhöhen.
 

netvoyager

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Die Tragflächen boten natürlich auch beim "open nozzle" Problem, also dem Leistungsverlust durch offene Schubdüse, oder anderweitigem Triebwerksausfall keinerlei aerodynamische Reserven, um das Flugzeug in der Luft zu halten. In der Start- und Landephase gab es da einige Abstürze. Gerade im Endanflug hätte man mit größeren Tragflächen womöglich noch die Runway erreichen können.
Ansonsten gab es neben dem Ausfall des Boundary Layer Control (BLC) Systems auch größere Probleme mit den Stellmotoren, bzw. den Antriebswellen der Landeklappen. Diese Gewindeantriebe wurden häufig überlastet, so dass es ebenfalls zu asymmetrischem Ausfahren der Flaps, mit unkontrollierbarer Rollbewegung kam. Fatalerweise kündigte sich dieser Ausfall oft schon beim Fahren der Landeklappen zum Start durch "schreiende" Geräusche an, was aber vom Wartungspersonal oft überhört wurde, bzw. zunächst nicht richtig gedeutet werden konnte.
 
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Wingcommander

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Das betraf aber nur die F-104 F. Bei einem Absturz wurde der Bruch des BLC-Rohrs als Ursache diagnostiziert, worauf der ganzen F-104 F - Flotte der Luftwaffe die "Flugerlaubnis" entzogen und sie alle gegroundet wurden. Keine ist mehr geflogen!

Frank
 
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Zippermech

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Moin,
BLC-Anlage ausgefallen ist für mich nicht das Gleiche wie Bruch des Rohres. Die Anlage fällt dann aus, wenn auch das Triebwerk steht - keine Abzapfluft mehr, ergo keine Grenzschichtbeeinflussung mehr...
Bei der G sind meines Wissens nach, sprich auch nach Aussage ehem. Ausbilder, ebenfalls BLC-Rohre gebrochen bzw. die Schweißnähte; der Begriff "BLC-Rohr" war bis weit in die 1970er Jahre ein Schreckgespenst, das die Jungs nachts nicht schlafen ließ:wink:
 
Hagewi

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OK. Also Erkenntnis bis jetzt: Tragflächenbruch als Absturzursache ist Unfug.
Hagewi
 
chopper

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Nicht nur Unfug, sondern grober Unfug.
Mir ist kein Fall bekannt, bei dem eine Tragfläche in der Luft "gebrochen" sein soll.
Auch wenn man Peter Klöppel heisst, so hat man doch die Verpflichtung sich sachkundig zu machen, bevor man solchen Unsinn absondert.
 
Augsburg Eagle

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Für uns ist das klar.
Aber als Werbung für den Film hört sich "gebrochene Tragfläche" natürlich viel besser an, als "Schweißnaht am BLC-Rohr gebrochen" :TD:
 
Wingcommander

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Nicht nur Unfug, sondern grober Unfug.
Mir ist kein Fall bekannt, bei dem eine Tragfläche in der Luft "gebrochen" sein soll.
Auch wenn man Peter Klöppel heisst, so hat man doch die Verpflichtung sich sachkundig zu machen, bevor man solchen Unsinn absondert.
Aber der war doch Wehrpflichtiger beim Jabo G 31 "Boelcke", heute TLG 31 "Boelcke". Da hat man doch Ahnung und braucht nicht zu recherschieren:FFTeufel::FFTeufel::FFTeufel:.
Kein Wunder, dass der Info-Offz die Anfrage über Informationen vom Starfighterbetrieb an "dat RTL" verweigert hat:TOP:

Frank
 

netvoyager

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Kein Wunder, dass der Info-Offz die Anfrage über Informationen vom Starfighterbetrieb an "dat RTL" verweigert hat
Soviel weigern muss man sich da gar nicht.
Für die Unterlagen über die Flugunfälle wurde die Geheimhaltung um weitere 30 Jahre verlängert. Ansonsten wären diese schon seit einigen Jahren einsehbar. Die restliche Flugbetriebsdokumentation dürfte mittlerweile vernichtet sein.
 
phantommike

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So abwegig wäre das komplette Abbrechen einer Fläche nicht, wenn man sich die dünnen "Bölzchen" ansieht, mit der sie an der Zelle befestigt sind. Ich weiß - hier nur als Vergleich - von einem Absturz über der Nordsee, bei dem das vollständige T-Teilwerk an einer Gustav abgerissen ist.
 
nospam

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So abwegig wäre das komplette Abbrechen einer Fläche nicht, wenn man sich die dünnen "Bölzchen" ansieht, mit der sie an der Zelle befestigt sind. Ich weiß - hier nur als Vergleich - von einem Absturz über der Nordsee, bei dem das vollständige T-Teilwerk an einer Gustav abgerissen ist.
Meines Wissens sehr selten, aber doch vorgekommen.
Bruch der Tragfläche am 05.03.1969, Absturz Gila Bend/ Arizona. Werknr. 8021 (Quelle Deutsche Starfighter, Klaus Kropf)
 

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Diese Rohre hatten auch oft Risse, die bis zu einer gewissen Länge abgebohrt werden konnten. Haben wir auf der Flight Line selbst gemacht, besonders in Decci. Zur Erklärung: Ich war 1.Wart beim alten JaboG33 in Büchel!Wir Hatten auch zwei Abstürze.Den Film und die Doku bei RTL habe ich mir natürlich angesehen ud festgestellt das doch so einige Dinge schlampig gemacht waren. Die Bugradschere nicht angeschlossen? Beim Walk around nicht gesehen? Über das Staurohr hängen? Wäre mit einer Diszi belangt worden. Die Kombi war zu der Anfangszeit grau, orange kam erst viel später.

Die Beiträge sind klasse und alte Erinnerungen werden wach.
 
CD5E

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Wittmund
und auf den Tower in Rheine hätten die ruhig ne grün"weiße Lampe bauen können
 
Fletcher1

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Ich habe den Film auch gesehen.
Dazu eine Frage:
Wenn ich das richtige erkannt habe hatten die doch G-Hosen an?
Gab es die bei der F 104 schon?
Ich dachte die wären erst später beim Tornado eingeführt wurden.

Grüße
Uwe


Ich freue mich wenn es regnet, weil wenn ich mich nicht freue regnet es auch. Frei nachKarl Valentin
 
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