Douglas D-558-1 "Skystreak" und D-558-2 "Skyrocket" – Special Hobby 1/72

Diskutiere Douglas D-558-1 "Skystreak" und D-558-2 "Skyrocket" – Special Hobby 1/72 im Jets bis 1/72 Forum im Bereich Bauberichte online; Also so schlecht ist meine Milliput-freie, neue Düse nicht geworden! Am oberen Rand des Seitenruders sind schon zwei Streifen weiße Decalfolie...
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Alien
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Also so schlecht ist meine Milliput-freie, neue Düse nicht geworden!
Am oberen Rand des Seitenruders sind schon zwei Streifen weiße Decalfolie, damit das Rot nicht so stark durch das Gelb hindurch scheint.



Bei den rot lackierten Anschluss-Verkleidungen der Höhenleitwerke lasse ich mir von der Silhouette helfen. Zur Vorbereitung habe ich auf weißer Decal-Folie rote Farbe gespritzt. Die Silhouette schneidet mit Andruckstärke 5 nur durch die Folie. Der Karton bleibt ganz. Das Ganze ist auch gleich mein erster Versuch auszuprobieren, ob man weiße Decals (z.B. für Buchstaben) aus leerer Folie plotten kann.



Ging ganz flott.



Hier sieht man, warum ich die Höhenleitwerke erst jetzt angebracht habe. Vorne muss ich aber des rote Decal nochmals um einen Millimeter verlängern.

 
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Alien
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Die Radnaben wurden vor dem Lackieren „durchbrochen“.



Vom Vorbild gibt es Farbfotos aus den Fahrwerkschächten. Da sieht man durch bis an die Decke der hinteren Haube und sieht, dass die innen grün ist. Daher wir diese als erstes grün gespritzt und dann erst „eingeweißt“.



Die NACA-Maschine braucht drei Staurohre.

 
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Alien
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Das will ich Euch nicht vorenthalten: Das Ätzteil No. 10 für die allererste Skystreak. Das sieht aus wie das Steuerrad eines heutigen Formel-1-Boliden, wenn ich mich nicht irre. Und das gab’s also schon 1947!



Ganz einfach: wenn man die Radstreben kürzt, dann kommen die Räder näher zum Rumpf.



Eine erste Stellprobe zur Kontrolle der Abstände zum Boden.

 
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Zivilist

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Ich nicht - beide sehr Schoen.
Nur das Milliput fehlt...
 
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Sorry, aber es ging halt schneller (und mit weniger "Sauerei") ohne :thumbup:
 
Motschke

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Toller Baubericht! :thumbup:

Die Anschlussbleche aus lackiertem, mit dem Plotter ausgeschnittenen Decalbogen - sehr interessante Methode.
 
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Nachtrag
Beim Vergleich mit dem Vorbild musste ich entsetzt feststellen, dass ich die Bugradklappe auf der Backbordseite angeschlagen habe anstatt an Steuerbord! Da zum Kleben Sekundenkleber verwendet wurde, der leicht bricht, ging die Korrektur ohne Schaden über die Bühne.



Im Vergleich zum Vorbild fällt Folgendes auf:
  • der Rumpf ist etwas zu dick
  • die Cockpithaube zu hoch
  • die Finne zu niedrig
  • der Randbogen des Seitenleitwerks sollte runder sein
  • das Staurohr am Flügel zeigt nach unten statt nach oben
  • das Bugrad hätte noch 1 mm weiter nach vorne gehört
  • die Hauptfahrwerksräder sind zu groß
 
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Inzwischen ist es Zeit für die “Skyrocket”. Ich stelle Euch zunächst den Bausatz vor und was mir dabei so durch den Kopf ging.

Douglas D-558-2 "Skyrocket"



Historie:
Von diesem Forschungsflugzeug wurden erneut drei Exemplare gebaut (also genauso viele wie vom Vorgänger Skystreak). Inzwischen hatte man erkannt, dass Pfeilflügel dafür sorgen, die unangenehmen Kompressibilitätseffekte bei Erhöhung der Machzahl, zu vermeiden. Als Ziel wurde der Flug mit doppelter Schallgeschwindigkeit (Mach 2.0) ausgegeben. Am 20 November 1953 wurde diese auch erreicht (Pilot Scott Crossfield).

Vom Vorgänger D.558-1 wurde so gut wie nichts übernommen (in meinen Augen höchstens Bugrad und Steuerhorn).

Interessant ist auch die Tatsache, dass die Maschinen anfangs noch ein Turbinentriebwerk im Rumpf hatten, so dass sie eigenstartfähig waren. Später gab es nur noch den Raketenantrieb im Heck und die Maschinen wurden von einem B-29-Trägerflugzeug in die Luft gebracht.

Quellen

[1] Scott Libis: Skystreak, Skyrocket, & Stiletto: Douglas High-Speed X-Planes, Specialty Press, 2005
[2] Peter E. Davies: Douglas D-558, D-558-1 Skystreak and D-558-2 Skyrocket, X-Planes 12, Osprey 2019
[3] https://www.luftfahrtmuseum-hannover.de/images/wehrmann/Douglas D-558-II Skyrocket.pdf
[4] Douglas D-558-2 Skyrocket - Special Hobby - 1/72
[5] Thomas Hopfensperger: Rekordjäger – Teil 2. D-558-2 Skyrocket von Special Hobby, ModellFan 2012-01
 
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Bausatz
Special Hobby liefert einen Spritzrahmen, Ätzteile, Resinräder, eine gegossene Haube, eine Folie für die Instrumente, einen Decalbogen für drei Versionen und einen farbig gedruckten Bauplan. Lufteinläufe und einen Triebwerksauslass gibt es nicht, also ist der Bausatz für das reine Raketenflugzeug gedacht. Im Unterschied zu sonst, ist der Rumpf zur Abwechslung mal horizontal geteilt!

 
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Wie schon bei der Skystreak gibt es nur leichte Gravuren, sowohl für mögliche Blechstöße als auch die Ruderspalte. Ersteres finde ich sehr gut, letzteres schlecht. Aber man sollte Ruderflächen ja sowieso freistellen.



Für einen Shortrun-Kit sind einzelne Teile relativ filigran. Die Cockpitseitenwände (hier in Spritzguss) sind weniger markant detailliert als bei der Skystreak (Resin). Dies ist jedoch relativ unbedeutend, da man höchstens bei geöffneter Haube überhaupt etwas davon sehen können wird. Somit zeichnet sich schon ab, dass ich die Haube auch bei diesem Modell wieder aufgestellt zeigen muss.

 
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Auch mit diesem Modell hat sich Thomas Hopfensperger [5] bereits auseinandergesetzt. Auf der positiven Seite schreibt er:
  • „Ideal für Einsteiger in den Short-Run-Modellbau geeignet, lässt sich Out-of-Box an ein paar Wochenenden ein ansehnlicher kleiner Jet realisieren.
  • Special Hobby hat die Proportionen der D-558-2 sehr gut getroffen, bei den Panels und den Außendetails gab es aber noch einiges zu verbessern. Drei aufgesetzte Einlässe und zwei Auslässe sind nun ergänzt, zwei kleine Pitots (an der vorderen Fahrwerkklappe) und zahlreiche Vents aufgebohrt und, wo nötig, mit Spritzkanülen bestückt. Der dem Kit fehlende Alkoholablass der „144“ mit seiner auffälligen Form (rechts am Heck direkt hinter dem breiten Lufteinlass) wurde aus Plastik und den Resten von Fotoätzplatinen gearbeitet. Die zwei winzigen Vents an den Triebwerksauslässen habe ich mühsamst zu den originalen Dreibeinen umgewandelt und war dabei nicht nur handwerklich ziemlich überfordert! Nach dieser veritablen Grenzerfahrung habe ich den Pitot Boom neu aufgebaut. Damit kann das rundgedrehte und dann hochglanzpolierte metallfarbene Teil im Ganzen an den Rumpf gesetzt werden.
  • Wirklich sehr schön von Special Hobby getroffen sind die superfiligran geätzten Yaw Vanes – die Anstellwinkelmesser.
  • Ansonsten sind die vorbildlichen Decals von Special Hobby auch hier extrem sauber reproduziert und gedruckt. Der superdünne Film klebt enorm und ist geradezu phänomenal unsichtbar.“
Sein Bericht [5] führt aber auch folgende Mängel auf:
  • die Hauptfahrwerkschächte und die viel zu dicken Klappen sind ganze 4,5 Millimeter zu kurz
  • der Bugfahrwerkschacht ist zu flach und zu schmal
  • die Resin-Räder sind deutlich zu groß
  • die Frontradfelge wurde sechsfach durchbrochen, ein auffälliges Feature, das beim Kit vergessen wurde (vergl. Skyrocket)
  • komplett falsche Hauptfahrwerksbeine, so dass weder Form, Spur noch Bodenabstand stimmen
  • falsch geformter Übergang vom Hinterrumpf zum Seitenleitwerk
  • falsches Rumpfende (Teil A6)
  • fehlender Tail Bumper mit Zurröse
  • Tragflügelprofil zu dick und am Rumpf hinten abfallend
  • entgegen der Bauanleitung hatte die „144“ schon mindestens ab Anfang August 1953 keine Grenzschichtzäune (PE13) mehr an den Flügeln
  • die Haube ist das einzige Teil, das erst mit Spachtelmasse passt
  • „Das Original hatte einen komplexen Innenraum mit freistehenden Instrumenten, offen liegendem Verschlussmechanismus und Dämmmatten rundum, auch in der Kabinenhaube. Das alles fehlt ganz und gar.
  • Der arg mitgenommene NACA-Schriftzug nur oben rechts am Flügel und die Zahl 144 am Leitwerk entstanden aus Abreibebuchstaben von Verlinden. Sie kommen den originalen Schrifttypen viel näher als die Kit-Decals. Die zumindest 1953 zu großen und dünnen Fotokreuze habe ich gegen die der Tamiya X-1 getauscht. Das kalte Gelb des NACA-Logos wurde etwas aufgewärmt und einige fehlende Markierungen ergänzt.“ [7]
Um mir selber ein Urteil zu bilden, lege ich mal die Zeichnung, die ich von www.the-blueprints.com habe, auf eine Seitenansicht der NACA. Demnach passt diese Zeichnung ganz gut zum Vorbild.



Beim Versuch, dies mit den Bausatzteilen zu wiederholen fällt auf, dass das Special Hobby Modell größer ist als erwartet.



Habe ich mich so stark verrechnet oder bin ich falschen Daten aufgesessen? :evil: Ich gebe mich geschlagen und drucke meine Pläne 5% größer, bevor ich die Aktion wiederhole.



Und siehe da, alles passt nun besser!

 
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Vor dem Instrumentenbrett bleibt ein großes Loch. Damit das nicht ins Unendliche geht, schlachte ich einen Labello-Stift dafür. Später solle ein wenig Kabele etc darauf und gut isses.



Interessant ist die exakt kreisförmige Trennfuge zum hinteren Cockpitspant. Die passt in jeder Lage perfekt. Also muss man selber darauf achten, dass der Cockpitboden am Ende waagrecht liegt.

 
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Thema:

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