Baubericht
Auch mit diesem Modell hat sich Thomas Hopfensperger [5] bereits auseinandergesetzt. Auf der positiven Seite schreibt er:
- „Ideal für Einsteiger in den Short-Run-Modellbau geeignet, lässt sich Out-of-Box an ein paar Wochenenden ein ansehnlicher kleiner Jet realisieren.
- Special Hobby hat die Proportionen der D-558-2 sehr gut getroffen, bei den Panels und den Außendetails gab es aber noch einiges zu verbessern. Drei aufgesetzte Einlässe und zwei Auslässe sind nun ergänzt, zwei kleine Pitots (an der vorderen Fahrwerkklappe) und zahlreiche Vents aufgebohrt und, wo nötig, mit Spritzkanülen bestückt. Der dem Kit fehlende Alkoholablass der „144“ mit seiner auffälligen Form (rechts am Heck direkt hinter dem breiten Lufteinlass) wurde aus Plastik und den Resten von Fotoätzplatinen gearbeitet. Die zwei winzigen Vents an den Triebwerksauslässen habe ich mühsamst zu den originalen Dreibeinen umgewandelt und war dabei nicht nur handwerklich ziemlich überfordert! Nach dieser veritablen Grenzerfahrung habe ich den Pitot Boom neu aufgebaut. Damit kann das rundgedrehte und dann hochglanzpolierte metallfarbene Teil im Ganzen an den Rumpf gesetzt werden.
- Wirklich sehr schön von Special Hobby getroffen sind die superfiligran geätzten Yaw Vanes – die Anstellwinkelmesser.
- Ansonsten sind die vorbildlichen Decals von Special Hobby auch hier extrem sauber reproduziert und gedruckt. Der superdünne Film klebt enorm und ist geradezu phänomenal unsichtbar.“
Sein Bericht [5] führt aber auch folgende Mängel auf:
- die Hauptfahrwerkschächte und die viel zu dicken Klappen sind ganze 4,5 Millimeter zu kurz
- der Bugfahrwerkschacht ist zu flach und zu schmal
- die Resin-Räder sind deutlich zu groß
- die Frontradfelge wurde sechsfach durchbrochen, ein auffälliges Feature, das beim Kit vergessen wurde (vergl. Skyrocket)
- komplett falsche Hauptfahrwerksbeine, so dass weder Form, Spur noch Bodenabstand stimmen
- falsch geformter Übergang vom Hinterrumpf zum Seitenleitwerk
- falsches Rumpfende (Teil A6)
- fehlender Tail Bumper mit Zurröse
- Tragflügelprofil zu dick und am Rumpf hinten abfallend
- entgegen der Bauanleitung hatte die „144“ schon mindestens ab Anfang August 1953 keine Grenzschichtzäune (PE13) mehr an den Flügeln
- die Haube ist das einzige Teil, das erst mit Spachtelmasse passt
- „Das Original hatte einen komplexen Innenraum mit freistehenden Instrumenten, offen liegendem Verschlussmechanismus und Dämmmatten rundum, auch in der Kabinenhaube. Das alles fehlt ganz und gar.
- Der arg mitgenommene NACA-Schriftzug nur oben rechts am Flügel und die Zahl 144 am Leitwerk entstanden aus Abreibebuchstaben von Verlinden. Sie kommen den originalen Schrifttypen viel näher als die Kit-Decals. Die zumindest 1953 zu großen und dünnen Fotokreuze habe ich gegen die der Tamiya X-1 getauscht. Das kalte Gelb des NACA-Logos wurde etwas aufgewärmt und einige fehlende Markierungen ergänzt.“ [7]
Um mir selber ein Urteil zu bilden, lege ich mal die Zeichnung, die ich von
www.the-blueprints.com habe, auf eine Seitenansicht der NACA. Demnach passt diese Zeichnung ganz gut zum Vorbild.
Beim Versuch, dies mit den Bausatzteilen zu wiederholen fällt auf, dass das Special Hobby Modell größer ist als erwartet.
Habe ich mich so stark verrechnet oder bin ich falschen Daten aufgesessen?
Ich gebe mich geschlagen und drucke meine Pläne 5% größer, bevor ich die Aktion wiederhole.
Und siehe da, alles passt nun besser!