Dimona-Jockey
Flieger-Ass
Dem Modellflug verdanke ich letztendlich, dass ich - nunmehr seit vielen Jahrzehnten - bei der "richtigen" Fliegerei, ebenfalls als Hobby, landete.
Ende der Fünfzigerjahre steckte der RC-Modellflug noch weitgehend in den Kinderschuhen und die Kosten für einen Schüler waren kaum tragbar. Blieb also nur der Fesselflug und der Freiflug. Ich hatte den Fesselflug favorisiert.
Mein erstes Fesselflugmodell war damals das Graupner-Fertigmodell "Super-Flitzer" mit 1 ccm Motörchen, auf dem ich den Fesselflug erlernte. Der Super-Flitzer war sehr widerstandsfähig und ertrug auch so manche Landung, die bei einem sensibleren Modell zum Bruch geführt hätte. Ein ständiger Kostenpunkt war die Holzluftschraube, die kaum eine harte Landung heil überstand. Später waren dann Nylon-Luftschrauben verfügbar, die sich sehr schonend für das schmale Taschengeld auswirkten. Da das Modell mit dem schwachen Motörchen relativ schwierig in die Luft zu bringen war, bat ich in einer nahen Kartonagenfabrik um ausrollbare Pappereste, die wir dann auf einer Wiese halbkreisförmig auslegten und als ideale Startbahn nutzten.
Später, als die starken japanischen OS-Glühkerzenmotoren auf den Markt gelangten, baute ich über den Winter Kunstflug-Fesselflugmodelle mit grosser Spannweite, die hervorragend flogen.
In eines dieser leistungsfähigen Modelle baute ich eine Nachtflugbeleuchtung mit rotem und grünem Lämpchen an den Tragflächenenden und weissem Licht am Heck ein. An einem Sommerabend bei Vollmond fuhr ich mit Kameraden vor die Stadt und startete zum Fessel-Nachtflug. Der nächtliche Sound des Glühkerzenmotors erzeugte so etwas wie Gänsehaut........
Dann baute ich einmal eine Ju 87 "Stuka". An der Rumpfunterseite bekam der Flieger zwei in Flugrichtung offene Häkchen, an denen eine Bombenattrappe aus Balsaholz eingehängt wurde. Beim Sturzflug rutschte die "Bombe" aus den Haken und fiel originalgetreu zu Boden.
Von den heutigen Möglichkeiten war die damalige Modellfliegerei natürlich meilenweit entfernt - aber - es waren ja auch noch ganz andere Zeiten.
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