Wieso die verschiedensten Triebwerke? Seitens Flugwerk war als einziges Triebwerk der chinesische Russenmotor geplant. Oder reingebastelt, oder wie auch immer man die Vorgehensweise nennen mag. Für diesen Motor hat sich Flugwerk ein Kühlkonzept ausgedacht, das letztlich, zumindest hinsichtlich der Ölkühlung, nicht funktioniert hat. Auch deren zweite Variante funktioniert kaum besser als das 1940 die Vorserien-BMWs taten, nämlich so schlecht, dass man von Einsatzfähigkeit kaum sprechen kann. Die ringförmig in der Motorverkleidung angeordneten Ölkühler erreichen ohne spezielle Luftführung nicht den nötigen Wirkungsgrad.
Das mit Propellerdrehzahl laufende Kühlgebläse mag im Stand die Kühlung sogar wirklich verbessern. Im Flug bremst es den Kühlluftstrom aber. Und wenn da schon Schaufeln wegfliegen, will ich mir garnicht vorstellen, was ein schneller laufendes Bastelgebläse machen würde
Lösung "Meier1" sind zusätzliche Kühler in der Flügelwurzel. Das funktioniert bekanntlich sehr gut, wohl besser als BMWs Kühlkonzept jemals funktioniert hat.
Und zum hundertsten Mal: Flugwerk hat die Original Holmstruktur verändert, indem das Loch weggelassen wurde. Im Original ist da ein Loch. In dieses Loch kam entweder eine Lafette, oder ein Blinddeckel. Beide haben das Loch im Blech verstärkt. Flugwerk musste den lochfrei geänderten den Holm nachrechnen, sonst wäre es nie zu einer Zulassung gekommen. Dieses weggelassene Loch wurde von Herrn Meier nachträglich wieder eingebracht, wodurch die Zulassung selbstverständlich zunächst erlosch, weil sie nur für einen lochfreien Holm gütig war. Nur einfach ein Loch reinschneiden würde eine unzulässige Schwächung darstellen. Auch im Original durfte nicht mit leerem Loch geflogen werden. Deshalb gibt es da auch nicht einfach eine dünnwandige Luftführung zum hinter dem Holm liegenden Kühler, sondern einen stabilen Flansch, der das Loch verstärkt. Aus erster Hand weiß ich, dass der Holm mit Loch und Flansch für eine neue Zulassung ganz offiziell neu gerechnet wurde, wobei verglichen mit Flugwerks durchgehendem Blech eine höhere Festigkeit festgestellt wurde. Das wurde also nicht "ja so abgenommen", sondern es wurde bewiesen, dass es nicht nur nicht schlechter ist als durchgehendes Blech, sondern sogar besser! Nur optisch ist's halt nicht ganz so schön.
Die auf ausdrücklichen Kundenwunsch entwickelte Lösung "Meier2" ist Flugwerks zweitem Versuch prinzipiell ähnlich, nämlich ein Ringkühler innerhalb der Motorverkleidung, diesmal aber mit recht aufwändiger Luftführung. So soll der Ringkühler mit nicht vorgewärmter Luft beaufschlagt werden. Das scheint auch zu funktionieren. Ob es genauso gut wie "Meier1" funktioniert, wird sich noch zeigen müssen.
Der R-2800 der Frasca Maschine war so von Flugwerk nie vorgesehen, von da her ist es auch nicht Flugwerk anzulasten, dass bei der Kühlung nachgebessert werden musste. Mit den Flächenkühlern scheint man jetzt eine befriedigend funktionierende Lösung gefunden zu haben.
Bei BMW war die Kühlung übrigens integraler Teil des Motors. Das ganze System wurde einbaufertig, inklusive Verkleidung geliefert. Nach heftigen Anlaufschwierigkeiten und vielen Änderungen, hat es schließlich sogar an heißen Sommertagen in Südeuropa befriedigend funktioniert.