Lohnt sich bemannte Raumfahrt?

Diskutiere Lohnt sich bemannte Raumfahrt? im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Weiß ich. Das war nur ein Beispiel zwecks Abschätzung der Größenordnungen. Lichtgeschwindigeit ist "nicht drin", aber signifikante Anteile davon...
Toryu

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Vorsicht!
Um ein Raumschiff mit einer Masse auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen sind die benötigte Energie sowie die auftretende Beschleunigungskraft nach unserem aktuellen Physikverständnis unendlich gross.
Weiß ich. Das war nur ein Beispiel zwecks Abschätzung der Größenordnungen. Lichtgeschwindigeit ist "nicht drin", aber signifikante Anteile davon.

1. Dem Raumschiff geht die nötige Antriebsenergie (ob nun mitgeführt oder extern) aus.
2. Das Raumschiff und/oder seine Fracht werden durch die auftretenden Beschleunigungskräfte zerstört.
3. Die Druckwelle und/oder die abgegebene Wärmestrahlung des Antriebes werden so gewaltig um 1g weiterhin aufrecht zu halten, dass sie das Raumschiff zerstören.
4. Das Raumschiff kollidiert mit Weltraumpartikeln (Staub) bei so hoher Geschwindigkeit, dass sie das Raumschiff zerstören.
5. Wir erreichen Lichtgeschwindigkeit und alle physikalischen Gesetze werden aufgehoben. Was dann passiert weiss keiner
1-3) Wir halten uns im näherungsweise gravitationsfreien Raum auf. Ergo bewirkt jedes anstoßen des Schiffs gemäß F=m*a eine Beschleunigung. Dabei ist die Beschleunigung konstant mit der Schubkraft. Das erklärt auch, warum bei einem herkömmlichen Raketenstart die Beschleunigung mit Abnahme der Raketenmasse (verbrannter Sprit) zunimmt*.
Die auftretenden Beschleunigungskräfte sind proportional zum Schub. Blöd ist dabei, dass gemäß der Relativistischen Effekte mit größerer Nähe zur Lichtgeschwindigkeit auch die Eigenmasse des Schiffs ansteigt (=> größerer Energiebedarf!). Beschränken wir uns auf 0,33-0,5c sind diese Effekte noch tragbar.

4) Das ist tatsächlich problematisch.

5) Physikalische Gesetzte werden niemals aufgehoben. Wir kennten (Konjunktiv von Kennen? :loyal: ) eben die Theorie dahinter (sofern überhaupt möglich) bisher noch nicht. So wie Newton noch nicht wusste, welche Signifikanz die Lichtgeschwindigkeit hat. Ich würde keine Wunder erwarten, aber Max Planck riet man ja auch mal, lieber Musik zu studieren, da in der Physik nichts mehr zu erforschen sei...

FWIW: Sonnensegel könnten eine Reise mit bis zu ~0,1c in Richtung unserer direkten galaktischen Nachbarn ermöglichen. Bisher utopisch sind dafür aber die benötigten Ausmaße der Segel und Linsensysteme und die Präzision, mit der ein Beschleunigungs- und Bremsstrahl über mehrere Lichtjahre hinweg geschickt werden müsste.

___
* Wir vernachlässigen mal die Effekte um die Effizienz der wahlweise unter- oder überexpnadierenden Düse.
 

hmd

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1) Es ist kein Problem, Menschen auf eine Reise ohne Wiederkehr zu schicken. Das wurde in der Besiedlungsgeschichte der Erde dauernd betrieben und hat ziemlich gut funktioniert.
Es gab doch keinen einzigen Siedler der sich geopfert hat, im Wissen dass er niemals am Ziel ankommen wird. Das braucht schon spezielle Leute die sich das antun würden. Ein Leben lang in dieser engen Büchse mit ein paar wenigen Leuten auskommen, ist psychologisch überaus schwierig. Das Raumschiff kann man ja nicht beliebig gross bauen, weil das Beschleunigung kosten würde.

2) Wer sagt dir, dass es zu diesen "5000 Jahre Forschung" kommen wird? So wie wir uns momentan anstellen, ist der nächste Asteroid, der hier einschlägt, ein Killer.
Versteh ich nicht, die Wahrscheinlichkeit dass dein Generationenrauschiff aus einem technischen Grund irreparabel den Geist aufgibt und du den schnellen Tod stirbst, ist wahrscheinlich 10000nde Male grösser.
 
Toryu

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Es gab doch keinen einzigen Siedler der sich geopfert hat, im Wissen dass er niemals am Ziel ankommen wird. Das braucht schon spezielle Leute die sich das antun würden. Ein Leben lang in dieser engen Büchse mit ein paar wenigen Leuten auskommen, ist psychologisch überaus schwierig. Das Raumschiff kann man ja nicht beliebig gross bauen, weil das Beschleunigung kosten würde.
Da würde ich mir an deiner Stelle mal die Besiedelungsgeschichte Polynesiens vor Augen führen.

Das Wissen "nie anzukommen" ist ab einer gewissen Größe des Schiffs unwichtig. Bin ich (z.B.) auf einem Flugzeugträger, habe ich durch die Größe der Crew mein eigenes Mikro-Sozialsystem an Bord. Für die Insassen ist ein solches Schiff kein Transportmittel, sondern ihr Lebensraum. Am "Ziel" anzukommen ist dann nicht mehr der Lebensinhalt.

Je Länger der Flug wird (mehrere Generationen), desto unwichtiger sind kleinere Abstriche bei der Beschleunigung.

Versteh ich nicht, die Wahrscheinlichkeit dass dein Generationenrauschiff aus einem technischen Grund irreparabel den Geist aufgibt und du den schnellen Tod stirbst, ist wahrscheinlich 10000nde Male grösser.
Nicht unbedingt. Mit der Größe des Schiffs steigen die Möglichkeiten der Wartung und Instandhaltung rasant.
Redundanz ist ein Schlüsselwort. Zusätzlich kann sich eine große Besatzung hier produktiv betätigen.
 
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Ihr meint nicht, dass Ihr Euch vielleicht ein ganz klein wenig in der Diskussion verloren habt...?:FFTeufel:
 
atlantic

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Ihr meint nicht, dass Ihr Euch vielleicht ein ganz klein wenig in der Diskussion verloren habt...?:FFTeufel:

lass sie noch ein wenig
und sie werden demnächst anfangen ihre jeweiligen Theorien beweisen zu wollen.:wink:

einer baut das Generationenraumschiff und der andere seinen fliegenden Automaten................. und beide werden bis zum Mittelpunkt des Weltalls reisen.:TD::TD:

( ironie wieder aus )
 
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Du sprichst von Hypothesen.
Theorien sind - durch Experimente - bereits bewiesen.
 

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Versteh ich nicht, die Wahrscheinlichkeit dass dein Generationenrauschiff aus einem technischen Grund irreparabel den Geist aufgibt und du den schnellen Tod stirbst, ist wahrscheinlich 10000nde Male grösser.
An der Risikobereitschaft wird es nicht scheitern.
Für Mars One haben sich auch schon genug Leute gemeldet, sozusagen eine
verlorene Mission als Vor-Vorstufe zum Generationenschiff - Raumstation Mars?
Finanziell soll sich diese Aktion für die Stiftung bzw. die davon auf der Erde Beschäftigten ja auch lohnen?

Möglicherweise hofft man im Stillen darauf, daß die "Marsbewohner" während des Langzeitprojektes von neuen Missionen "eingeholt" werden, die sich parallel entwickeln, wäre eine Überlebenschance...

Für die sagen wir mal nächsten 20 Jahre scheinen sich bemannte und unbemannte Raumfahrt gut zu ergänzen.
Automatisierung und Mensch in Erdnähe ebenso.
Was noch weiter in der Zukunft passiert ist sehr schwer abschätzbar, lohnt also nicht, irgendwelche Denkmodelle mit aller Macht abzuwürgen.

Die Frage, ob sich Raumfahrt finanziell lohnt, ist nach meiner Meinung ähnlich einer Frage nach dem Sinn hochspekualtiver Geldanlagen, viele hoffen auf Gewinne,
bei etlichen Aktionen springt was raus, andere scheitern.
Die Hoffnung auf Erfolg treibt die Investoren an, siehe private Raumfahrtprojekte.
In der Wirtschaft gibt es immer "Gewinner und Verlierer".
 

hmd

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Da würde ich mir an deiner Stelle mal die Besiedelungsgeschichte Polynesiens vor Augen führen.
Die Situation ist wirklich nicht unähnlich, die haben ja angeblich alles abgeholzt und sind dann ausgestorben. :wink:

Das Wissen "nie anzukommen" ist ab einer gewissen Größe des Schiffs unwichtig. Bin ich (z.B.) auf einem Flugzeugträger, habe ich durch die Größe der Crew mein eigenes Mikro-Sozialsystem an Bord. Für die Insassen ist ein solches Schiff kein Transportmittel, sondern ihr Lebensraum. Am "Ziel" anzukommen ist dann nicht mehr der Lebensinhalt.
Dem würde ich zustimmen, wenn die Masse für die Beschleunigung egal wäre. Ist sie aber nicht, wie ich in der Doku gesehen hab. Die sind dort von ausgegangen, dass das Raumschiff auf jeden Fall minimalst klein und unbemannt sein müsste, damit man die maximale Beschleunigung erreichen könnte, denn nur so würden sich hohe Geschwindigkeiten erzielen lassen.

Daraus könnte man ableiten, dass wenn man überhaupt bemannt in einem Generationenschiff reisen würden, maximal die Anzahl Menschen transportieren würde, die zur Inzuchtvermeidung nötig wäre (+Reserve versteht sich). Nicht über 20 Stück, denke ich.

Je Länger der Flug wird (mehrere Generationen), desto unwichtiger sind kleinere Abstriche bei der Beschleunigung.
Ich bin nicht der Physiker, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass du um Faktoren langsamer reisen würdest, wenn du nach dem Schema Flugzeugträger verfährst.

Nicht unbedingt. Mit der Größe des Schiffs steigen die Möglichkeiten der Wartung und Instandhaltung rasant.
Redundanz ist ein Schlüsselwort. Zusätzlich kann sich eine große Besatzung hier produktiv betätigen.
Stimmt, das wäre der Fall, wenn die Masse keine Rolle spielen würde. Aber auf der Erde bist du selbstverständlich immer noch viel sicherer, die totale Zerstörung des Planeten ist einfach extrem unwahrscheinlich, im Vergleich zu einem Raumschiff.

@odlanir
Möglicherweise hofft man im Stillen darauf, daß die "Marsbewohner" während des Langzeitprojektes von neuen Missionen "eingeholt" werden, die sich parallel entwickeln, wäre eine Überlebenschance...
Die werden doch im Eiltempo bezüglich Technik auf dem Mars veralten. Sie haben keine Möglichkeit, sich bezüglich aller Technikbereiche im Gleichschritt wie auf der Erde, zu entwickeln. Ich nehm mal an, da fliegt nicht dauernd ein Versorgungsschiff zum Mars. ;) Das kann man doch schlicht nicht bezahlen, das ist ja ein privates Unternehmen. Ich frag mich auch, wie das mit der medizinischen Versorgung funktionieren soll? Die müssten ja alles mitnehmen. Nachproduzieren was bei uns x-Pharmaunternehmen machen, ist da wahrscheinlich nur eingeschränkt drin. Also ehrlich, ich glaub diese Leute stellen sich das viel zu simpel vor. Das ist ein logistischer Mammutakt der hier geleistet werden muss, damit man nicht nach kürzester Zeit in Versorgungsnot gerät. Man muss sich mal vorstellen, wenn da Probleme in einer nahrungsproduzierenden Bauzelle auftauchen. Da darf nicht viel schief gehen und die sterben alle.
 
Toryu

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Die Situation ist wirklich nicht unähnlich, die haben ja angeblich alles abgeholzt und sind dann ausgestorben.
Rapa Nui gehört zwar zu Polynesien, ist aber ein isolierter Spezialfall.
Auf allen anderen Inseln findet sich zuhauf Flora und Fauna.

Dem würde ich zustimmen, wenn die Masse für die Beschleunigung egal wäre. Ist sie aber nicht, wie ich in der Doku gesehen hab. Die sind dort von ausgegangen, dass das Raumschiff auf jeden Fall minimalst klein und unbemannt sein müsste, damit man die maximale Beschleunigung erreichen könnte, denn nur so würden sich hohe Geschwindigkeiten erzielen lassen.

Daraus könnte man ableiten, dass wenn man überhaupt bemannt in einem Generationenschiff reisen würden, maximal die Anzahl Menschen transportieren würde, die zur Inzuchtvermeidung nötig wäre (+Reserve versteht sich). Nicht über 20 Stück, denke ich.
Wie Masse und Beschleunigung bei gegebener Kraft (Schub) in Relation stehen, ist von mir bereits oben (Newton II) beschrieben worden.

Da wir sowieso lange Flugdauern und geringe Beschleunigungen ansetzen (niedriger spezifischer Impuls des Antriebs), macht der zeitliche Mehraufwand nichts aus. Ob ich bei einer Flugdauer von mehreren Jahrhunderten (Beispiel) nun ein Jahrzehnt früher oder später ankomme, ist egal.

Ich hätte eher an eine Größenordnung um 5000 Menschen gedacht - daher auch das Flugzeugträgerbeispiel. Die Ausmaße eines solchen Raumschiffs sind nicht sonderlich restriktiv, solange man es nicht auf der Erdoberfläche baut, und anschließend in den Orbit bringen muss. Es empfiehlt sich viel eher eine Montage auf einem Orbit, der ein möglichst geringes dv zum Verlassen des Sonnensystems ermöglicht.

Stimmt, das wäre der Fall, wenn die Masse keine Rolle spielen würde. Aber auf der Erde bist du selbstverständlich immer noch viel sicherer, die totale Zerstörung des Planeten ist einfach extrem unwahrscheinlich, im Vergleich zu einem Raumschiff.
Da muss man sich zuerst überlegen, welche Schadensszenarien man betrachten möchte. Ich kann die Gefahr für alle Insassen minimieren, indem ich das Schiff sektionsweise baue und im Notfall die "Schotten dicht" machen kann, um eine oder mehrere Sektionen mit gravierenden Schäden zu isolieren.

Prinzipiell ist der Weltraum vor allem eins: leer. Das trifft selbst auf verhältnismäßig dicht belegte Regionen, wie den Asteroidengürtel (zw. Mars und Jupiter), den Kuiper-Belt (außerhalb der Neptunbahn) und die Oort'sche Wolke zu. Die Abstände zwischen einzelnen Objekten sind einfach riesig.
 

Fliegernase

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Mal was anderes, welche Ziele böten sich denn überhaupt an?
In unserem Sonnensystem gibt es außer Mars keine lohnenswerten Ziele. Vielleicht noch der eine Jupiter-Mond.
In "nächster" Nähe unseres Sonnensystems gibt es vor allem Rote Zwerge.
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_nearest_stars_and_brown_dwarfs
Hängt ganz davon ab von welcher art Mission wir reden. Erforschung wäre in jedem Fall interessant. Von einer Besiedelung sind wir noch weit entfernt. Wir haben auch noch keine Planeten gefunden von denen wir hoffen könnten, dass diese besiedelbar sind.

Für das angesprochene Generationenschiff gebe es nun drei denkbare Missionen.
- Reine Erforschung mit Rückkehr nach Jahrhunderten. Das wäre bei all diesen Systemen denkbar.
- Gezielte Besiedelung zur Erweiterung des Lebensraums der Menschheit. Hierfür müssten wir erst einmal ein sicheres Besiedelungssystem finden.
- Flucht ohne Wiederkehr bei der alle denkbaren Systeme abgeklappert werden bis man hoffentlich irgendwann ein geeignetes Zuhause findet.
 
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Hängt ganz davon ab von welcher art Mission wir reden. Erforschung wäre in jedem Fall interessant. Von einer Besiedelung sind wir noch weit entfernt. Wir haben auch noch keine Planeten gefunden von denen wir hoffen könnten, dass diese besiedelbar sind.

Für das angesprochene Generationenschiff gebe es nun drei denkbare Missionen.
- Reine Erforschung mit Rückkehr nach Jahrhunderten. Das wäre bei all diesen Systemen denkbar.
- Gezielte Besiedelung zur Erweiterung des Lebensraums der Menschheit. Hierfür müssten wir erst einmal ein sicheres Besiedelungssystem finden.
- Flucht ohne Wiederkehr bei der alle denkbaren Systeme abgeklappert werden bis man hoffentlich irgendwann ein geeignetes Zuhause findet.
Bevor man gleich nach Alpha Centauri fliegt, wäre ja erst mal eine unbemannte Mission denkbar um überhaupt zu sehen, welche Planeten dort sind. Aber um da irgendwann anzukommen, muss man schon 10% der Lichtgeschwindigkeit haben, selbst dann sind es noch 40 Jahre.
 

Fliegernase

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Bevor man gleich nach Alpha Centauri fliegt, wäre ja erst mal eine unbemannte Mission denkbar um überhaupt zu sehen, welche Planeten dort sind. Aber um da irgendwann anzukommen, muss man schon 10% der Lichtgeschwindigkeit haben, selbst dann sind es noch 40 Jahre.
Müssen ja nicht unbedingt aber es würde unter Umständen Sinn machen.
Wird wohl ähnlich laufen wie bei den Missionen in unserem Sonnensystem. Erst mal unbemannt weil es anders nicht geht und um die Himmelskörper bzw. Systeme besser kennen zu lernen und dann wenn man es dann kann und will auch bemannt.
Solche unbemannten Flüge sind ja auch schon untersucht worden (Bsp. Daedalus). Im Moment ist das Interesse aber nicht so gross.

Ein nicht zu unterschätzender Unterschied zwischen den Sonden innerhalb unseres Systems und den möglichen interstellaren Sonden liegt in den Kosten und Zeitabschnitten. Die Sonden die wir zu Mond, Venus, Mars etc. geschickt haben konnten relativ kurzfristig und "billig" umgesetzt werden. Oft wurden mehrere Sonden projektiert und gestartet da man für die ersten Flüge von einem Fehlschlag ausgegangen ist. Viele erfolgreiche Sonden haben nur einen Teil ihrer Mission ausführen können bis der Funkkontakt ausgefallen war. Für interstellare Sonden würde dieser Anspruch nicht funktionieren. Die Flüge sind zu lang, die Übertragungszeiten zu gross und die Sonden zu teuer um derartig viele Fehlschläge einzukalkulieren. Überhaupt waren viele dieser Missionen so billig durchzuführen weil es keine Rückkehr gab. Ob es möglich ist über derartige Distanzen ausreichend Informationen zu gewinnen damit sich die Mission lohnt ist auch erst einmal zu klären. Unsere bisherigen Sonden haben ja immer nur spezifische Ziele innerhalb unseres Systems gehabt. Eine Sonde die wir z.B. nach Alpha Centauri schicken muss dort gleich ganze Systeme untersuchen. Da ein grosser Aufwand im Flug selber liegt würde eine solche Sonde dann vielleicht Tochtersonden haben die zu den einzelnen Himmelskörpern geschickt werden damit sich der Flug auch lohnt.
Wenn man sich nun das Design einer solchen Sonde anschaut wird klar wie gross und komplex diese Maschine sein muss um die Mission sicher und ertragreich durchführen zu können.

Ich will damit nicht sagen, dass sich Sonden nicht lohnen und alles bemannt durchgeführt werden muss. Das Verhältnis aus Kosten und Nutzen der Sonden könnte sich aber im Vergleich zu den Missionen innerhalb unseres Sonnensystems stark verschieben. Vielleicht so stark, dass die Vorteile gegenüber einem Bemannten Flug nicht mehr so gross sind und bemannte Missionen deutlich attraktiver werden.

Es ist natürlich auch denkbar, dass wir niemals zu anderen Systemen aufbrechen egal ob bemannt oder unbemannt.
 
Toryu

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Die Planeten kann ich aus der Ferne per Teleskop hinreichend genau analysieren (Atmosphärenzusammensetzung, Größe, Ortbitcharakteristika =>Kategorisierung in bewohnbar, oder nicht).

Was man aus der Ferne freilich nicht klären kann, ist ob entsprechende Kandidaten bereits bewohnt (in welcher Form auch immer) sind. Dafür braucht man schon "Boots on the Ground" oder zumindest einen Lander, dem etwas Lebendiges vor die Linse kommt.

Unsere bisherigen Sonden haben ja immer nur spezifische Ziele innerhalb unseres Systems gehabt. Eine Sonde die wir z.B. nach Alpha Centauri schicken muss dort gleich ganze Systeme untersuchen. Da ein grosser Aufwand im Flug selber liegt würde eine solche Sonde dann vielleicht Tochtersonden haben die zu den einzelnen Himmelskörpern geschickt werden damit sich der Flug auch lohnt.
Scheint mir auch am sinnvollsten - bremse ich einmal auf Bahngeschwindigkeit ab, bin ich innerhalb des stellaren Systems ziemlich "committed". Dann zu einem anderen Planeten zu kommen, braucht zu viel Treibstoff.
=> Clustersonden, die sich vor Einflug in das zu untersuchende System ihren Forschungsobjekten autark nähern.

Um möglichst nah an verschiedene Monde eines Planeten zu kommen, bietet sich dann ein stark elliptischer Orbit an.
 

Mannerl

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was haben denn diese phantastischen Gedanken hier mit dem eigentlichen Thema zu tun?
 

Fliegernase

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was haben denn diese phantastischen Gedanken hier mit dem eigentlichen Thema zu tun?
Die Frage war ja ob sich die bemannte Raumfahrt lohnt. Diese Frage führt undweigerlich zur Diskussion über die Zukunftsaussichten von bemannter und unbemannter Raumfahrt. So fantastisch ist das aller auch gar nicht. Fusst ja letztlich auf Studien von Wissenschaftlern.
 

Mannerl

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naja Generationenraumschiffe und der Weltraumlift sind doch irgendwie im Reich der Fantasie angesiedelt.

Intessant wäre meiner Meinung nach was die jetzigen Wissenschaftler bei NASA und ESA für Vorstellung haben was in nächster Zeit machbar und sinnvoll erscheint.

MFG Mannerl, der Jules Verne Leser
 
Toryu

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Steht bereits in diesem Thread.
Wissenschaftler können dir erstaunlich wenig über die "nähere Zukunft" sagen. Was Ingenieure darüber denken, ist wesentlich entscheidender. Da sind wir wieder bei ersten Satz.

naja Generationenraumschiffe und der Weltraumlift sind doch irgendwie im Reich der Fantasie angesiedelt.
Nein. Das ist kein Comic-Material, sondern Themen, mit denen sich bereits wiss. Arbeiten beschäftigten und noch immer beschäftigen.
 

hmd

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Intessant wäre meiner Meinung nach was die jetzigen Wissenschaftler bei NASA und ESA für Vorstellung haben was in nächster Zeit machbar und sinnvoll erscheint.
Letzteres ist der richtige Ansatz, es geht darum was sinnvoll ist. Sinnvoll ist sicher nicht, jetzt mit den heute verfügbaren Antrieben sich mit einem Generationenraumschiff auf die Reise zu machen. Tschuldigung, da kann man auch auf Sylt Ferien machen, man wird auch noch in 1000 Jahren in etwa gleich weit vom Ziel entfernt bleiben. :wink:

Privat kann man natürlich jeden Ferientrip selber finanzieren. Niemand wird davon abgehalten, sein Leben im All zu verbringen. Wenn die Leute auf den Mars wollen und das selber bezahlen, bitte, das ist deren Entscheidung. Aber bezüglich Steuergelder fänd ich es schon ein Affront, wenn man sich solcher unnützen Spielwiesen bedienen würde. Es gibt so viele Dinge die wir hier unter viel besseren Bedingungen noch auf der Erde zu erledigen hätten.

Dass man nach Grundlagen forscht, wie man solche Reisen (nicht der Mars / nähere Sonnensysteme und deren Planeten) machen könnte und sich vor allem um die Antriebe kümmert, das find ich aber völlig OK und da soll man auch Mittel für sprechen (max. 10%). Aber Priorität hat sicher die Forschung im All, von der wir auch auf der Erde einen Nutzen ziehen könnten.

Ich find es wird schon sehr viel Geld ausgegeben. Wenn man bedenkt, wie viele Forscher man hier durchfuttert ohne einen real messbaren Nutzen. Ich bin da immer im Zweispalt. Wenn man den einzelnen Forscher anschaut, dass der ein Leben lang finanziert wurde um vielleicht einmal im Leben etwas Bedeutendes gefunden hat, da komm ich ins Grübeln. Was wollen wir die Milliarden Sonnen und wahrscheinlich noch viel mehr Planeten kartographieren? Irgendwann ist das so sinnvoll wie Blätter an einem Baum zählen. Da sag ich dann wieder ... ja, aber wenn schon automatisch, dann kostet die Sache wenigstens nicht so viel.
 
Toryu

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Letzteres ist der richtige Ansatz, es geht darum was sinnvoll ist. Sinnvoll ist sicher nicht, jetzt mit den heute verfügbaren Antrieben sich mit einem Generationenraumschiff auf die Reise zu machen. Tschuldigung, da kann man auch auf Sylt Ferien machen, man wird auch noch in 1000 Jahren in etwa gleich weit vom Ziel entfernt bleiben.
Ich warte noch immer darauf, dass mir einer der hiesigen Bedenkenträger mal erzählt, wo genau die grenze zu "sinnvoll"(TM) liegt.
Vermutlich lief die Doku aber noch nicht im Fernsehen, weswegen ich da noch ein paar Äonen drauf warten muss.

Aber bezüglich Steuergelder fänd ich es schon ein Affront, wenn man sich solcher unnützen Spielwiesen bedienen würde. Es gibt so viele Dinge die wir hier unter viel besseren Bedingungen noch auf der Erde zu erledigen hätten.
Stimmt! Zum Beispiel Banken freikaufen, oder Kriege bezahlen, die im Minutentakt das Budget einer ganzen Raumfahrtmission auffressen.
Rechne doch mal das Budget der NASA mit dem Budget des DoD gegen.

Konstruktive Misstrauensfrage:
Wie viele irdische Probleme haben wir pro Zeiteinheit mehr gelöst, bevor wir Raumfahrt betrieben haben? Wie viele Probleme werden also "frei", wenn wir uns von der vermeintlich ruinierenden Raumfahrt verabschieden?

Ich find es wird schon sehr viel Geld ausgegeben. Wenn man bedenkt, wie viele Forscher man hier durchfuttert ohne einen real messbaren Nutzen. Ich bin da immer im Zweispalt. Wenn man den einzelnen Forscher anschaut, dass der ein Leben lang finanziert wurde um vielleicht einmal im Leben etwas Bedeutendes gefunden hat, da komm ich ins Grübeln.
Naja, der real messbare Nutzen ist ungefähr proportional zum wissenschaftlichen Verständnis des Betrachters.
Wenn man zu doof ist, zu kapieren, was ein Higgs-Boson für den Alltag bedeutet, wird sich auch fragen, wozu man einen Large Hadron Collider für zig Milliarden € baut.

Ebenso zeigt sich, dass der geneigte Beitragschreiber nicht die geringste Ahnung von Wissenschaft hat, dann aber groß über die Verteilung der Forschungsgelder (bist du dir überhaupt im Klaren darüber, wie verschwindend gering der Forschungsetat in Staatshaushalten ausfällt?) titulieren muss.

Was wollen wir die Milliarden Sonnen und wahrscheinlich noch viel mehr Planeten kartographieren? Irgendwann ist das so sinnvoll wie Blätter an einem Baum zählen. Da sag ich dann wieder ... ja, aber wenn schon automatisch, dann kostet die Sache wenigstens nicht so viel.
Wieso "wir"?
Durch deine obigen Ergüsse dürfte mehr als deutlich geworden sein, dass du vom Thema nicht allzu viel Dunst hast.

Dass die Frage nach dem "Warum sind wir?" (So ziemlich die existenziellste Frage der Menschheit, worüber sich heute noch die Köpfe eingeschlagen werden) maßgeblich von der Klärung nach der durchschnittlichen Beschaffenheit anderer Sonnensysteme abhängt, ist selbst einem Kindergartenkind verständlich zu machen.

Wie "häufig" oder "selten" kommt Leben vor? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser biochemische Vorgang entwickelt? Kommt er eventuell sogar von "außerhalb"?
 
Thema:

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