Ja, ist mir klar, ich kenne einige Restauratoren aus Museen und auch Leiter von Flugzeugausstellungen und da gibt es gewaltige Unterschiede in der Wartung, Pflege und Wiederherstellung, was meist auch mit dem finanziellen Budget zu tun hat.
Manche wollen ihr Ausstellungsstück sehr nah am Einsatzzustand haben, andere dagegen wollen nur die Maschine auf ihrem Platz haben, egal in welchem Zustand.
Ich habe die Amerikaner z.B. sehr detailverliebt kennengelernt. Nirgendwo habe ich in einem Museum eine 21er stehen sehen, bei der die Landescheinwerfer ausgeklappt waren. (Vielleicht wußten die auch nur nicht, dass man das Roll- und Landelicht manuell ein- und ausfahren bzw. schalten kann).
Bei der "69" konnte man auch die Verkleidung der Schwertantenne noch leicht erkennen (ist auf den Fotos kaum zu sehen).
Nach Rückfrage beim Personal hieß es dann - da war auch bei Anlieferung keine drauf.
Man muß auch bei russischen Maschinen vorsichtig sein, denn die entsprechen nicht unbedingt dem Ausrüstungsstand der deutschen Modifikationen.
In Berlin habe ich einen russischen Piloten gesprochen, der mir in seiner MiG-29 Bedienelemente und Anzeigen gezeigt hat, die es in den deutschen MiGs nicht gibt, bzw. deren Bedienung "blindgeschaltet" ist.
Das wären "nur" Exportversionen und die entsprechen nicht dem russischen "Standard", meinte er voller Stolz auf seine rollende Rakete.
Den Unterschied zwischen den russischen und den Exportvarianten hätte es schon seit der MiG-15 gegeben. Man wollte sich wohl bei einigen Ausstattungsdetails nicht so in die Karten schauen lassen - selbst nicht unter "Waffenbrüdern".
Deshalb hat man "angeblich" 1973 auch keine "russischen" MiG-21 nach Syrien geschafft, sondern nur Exportmaschinen. (Die M`s aus dem JG-8 mußten dafür ausreichen).
Während meines Dienstes dachte ich ja, eine PF ist halt eine PF und an einer PFM/SPS ist halt mehr dran, die ist moderner.
Heute weiß ich, dass es selbst innerhalb einer Generation bzw. Modifikation Unterschiede in der Ausrüstung gab.
Deshalb auch mein Interesse an den Antennen, die eben nun nicht an allen PF`s bzw. PFM`s identisch waren, aber warum?
Für was waren die Antennen notwendig, welches Ausstattungsmerkmal hat dann gefehlt wenn diese oder jene Antenne nicht angebaut war?
Bei den 21er-Bausätzen von Eduard in 1:48 sind Schwertantenne und 2x 3-Spitz meist immer mit dabei, erst ab der "M" gibt es auch die beiden T-Antennen.
Das kann ja kein Zufall sein, obwohl in den Detailsets zu PF und PFM die T-Antennen als Ätzteile mit vorhanden sind.
Es wird einem Modellbauer nicht gerade leicht gemacht, eng am Vorbild zu bauen, ohne als "Nietenzähler" abgestempelt zu werden.
Jeder hat in seinem Hobby einen anderen Anspruch an seine Arbeit bzw. an sein Modell, das habe ich in Friedrichshafen gerade erst wieder gesehen.
Und das ist auch gut so, denke ich.