Mistfahren mit dem Landegutscheinheft

[gero]

Apropos Grenze. Eicha ist die letzte Ortschaft in Thüringen, dicht an der Bayrischen Grenze. Einen Kontrollpunkt gibt es (noch) nicht, aber dafür atemberaubende Vorgartengestaltung.

 

[gero]

Die Franken haben natürlich eine Grenzbefestigung. DIe Burg Brennhausen westlich von Sulzdorf an der Lederhecke. Die Burg ist sogar bewohnt, nur für den Fall, daß Franken irgendwann einmal aus der Bundesrepublik austreten will.

 

[gero]

Humprechtshausen liegt schon hinter den Hassbergen und hat 511 Einwohner. Wir haben nicht gar zuviel Zeit für die Schönheiten dieses Unterfränkischen Ortes. Wir melden uns gerade am Funk zur Landung.

 

[gero]

Bei Obertheres erreichen wir den Main. Hier gibt es mal wieder einen Gelehrtenstreit über die Namensherkunft. Nun ja, es wird halt einiges vergessen in mehr als tausend Jahren Stadtgeschichte.

 

[Flint]

Sag mal Gero,
kann man eigentlich von oben noch die alte Grenze mit dem Todesstreifen erkennen, also Waldschneisen, getrennte Ackerflächen oder andere Merkmale?

 

[gero]

Obwohl es bis zur offenen See doch ein ganzes Stückchen hin ist, gönnt sich Theres den Luxus eines Hafens. Und ein repräsentatives Schloss. Als Kloster vor fast tausend Jahren gegründet, und 1802 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die spätbarocke Bausubstanz war aber noch gut, und so ließ man es 1809 in ein Schloss umwandeln. Irgendein altmärkisches Adelsgeschlecht steht heute im Grundbuch.

 

[gero]

kann man eigentlich von oben noch die alte Grenze mit dem Todesstreifen erkennen, also Waldschneisen, getrennte Ackerflächen oder andere Merkmale?

Nur an ganz wenigen Stellen (und da wurde es museal erhalten). Was man, mit ein wenig geschärfter Brille gelegentlich erkennen kann, ist das "Grüne Band", ein Streifen mehr oder weniger belassene Natur. Aber da muß man schon genau hinschauen.

 

[gero]

Im Gegenanflug auf Haßfurt lassen wir Knetzgau rechts liegen.
Haßfurt kennen wir schon. Hier gibt es Fahrräder zu leihen und der Ort liegt wirklich nur ein paar Radminuten entfernt. Der Gegenwind war uns treu geblieben, nach der Landung sind noch genau 20 Liter in den Tanks. Wir hatten in Alkersleben 20 Liter Reserve gebunkert.

Und vor der nächsten Etappe ist noch einmal eine Pause.

B-A und gero

 

[ESPEZ]

...Und die ganzen Gnubbelreien an der Außenhaut auch schön abgeschliffen...

Hat er sich nicht gewundert daß ein Blech nach dem anderen abgefallen ist?
Aber das ist schon starker Tobak.

 

[boxkite]

Lackier ich halt jedes Blech separat. Aber wie bekomme ich sie wieder dran ...

Ich möchte weder in der Haut des Auftraggebers, noch in der des Lackierers gesteckt haben.
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@gero: Weiterfliegen (& dabei Wissen auf sympathische Art und Weise vermitteln )!

 

[flogger23]

Lackier ich halt jedes Blech separat. Aber wie bekomme ich sie wieder dran ...

Ich möchte weder in der Haut des Auftraggebers, noch in der des Lackierers gesteckt haben.
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@gero: Weiterfliegen (& dabei Wissen auf sympathische Art und Weise vermitteln )!

Kann er nicht eine Punktlandung auf deinem Turm machen?

@gero: Sehr schöner, unterhaltsamer und wissenswerter (!!) Bericht, danke!

 

[boxkite]

Nee, zu spät! Habe just die seit dem Winter gewachsene "Gras-(Quecken-Löwenzahn-)Landebahn" entfernt .

 

[gero]

Am nächsten Morgen dann zeitig zurück zum Flugplatz. Es hatte ein wenig geregnet, aber unser Reisegefährt hatte die Nacht im Freien gut weggesteckt. Die Fallschirmspringer waren schon wieder dabei, den Himmel blankzuputzen. Machen wir uns auf die Strecke.

 

[gero]

Und weil die Fallis schon morgens sehr fleißig gewesen sind, schimmern hier und da schon blaue Stellen durch die Wolken.

 

[gero]

Wenig später sind wir in der Luft. Am Main, gerade noch mit aufs Bild gekommen der Rosengaren am Amtsgericht. In der Kirche aus dem 14. Jahrhundert gibt es Werke von Tilman Riemenschneider. Und zwischen den Altstadthäusern romantische Spazierwege. Zumindest, wenn es nicht regnet.

 

[gero]

Wir lassen den Main jetzt einmal Main sein und wenden uns gen Süden.

 

[gero]

Und schon sehen wir die nächste Wunderlichkeit. Der Steigerwald. Und dabei könnte ich schwören, daß wir den vor kurzem, einige Kilometer nördlich, überflogen haben. Der Steiger(wald) gehört also zu den wenigen Dingen, die tatsächlich über die Gabe der Bilokation verfügen. Ob dieser Steigerwald hier auch über ein Waldhaus, den Hubertus und ein nach ihm benanntes Stadion verfügt? Selbst Oberschwappach, der Ort der ja nun ganz in der Nähe liegt, kann das nicht beantworten. Wahrscheinlich bleiben auch nach dieser Reise wieder einige Fragen offen.

 

[gero]

Damit kann der Erfurter Steigerwald nicht aufwarten. Eine riesen Klosteranlage. Ebrach, nicht etwa nach den dicken Wildschweinen, sondern angeblich nach Wasser benannt, hatte Jahrhundertelang ein Kloster. Das wurde, wie viele in der Gegend, 1803 aufgelöst. Auch die Ebracher wußten, mit den Gebäuden etwas Praktisches anzufangen. Ein Gefängnis macht doch auch was her. Seit 1851 atmet hier der eine oder andere gesiebte Luft. Die Parkanlagen sehen trotzdem interessant aus.

 

[gero]

Andere Orte in der Gegend haben ganz gewöhnliche Schlösser. Scheinfeld zum Beispiel schmückt sich mit dem Schloss Schwarzenberg. Architektonisch eher eine Rhapsodie, wird es, soweit ich weiß, auch heute noch von den von Schwarzenbergs bewohnt. Diese Adelsfamilie spielte in der Geschichte Böhmens eine nennenswerte Rolle. Und prompt holten sich die Tschechen nach der Wende einen aus diesem Clan als Außenminister.

So, kleine Pause, morgen gehts weiter.

B-A und gero

 

[Howy-1]

Damit kann der Erfurter Steigerwald nicht aufwarten. Eine riesen Klosteranlage. Ebrach, nicht etwa nach den dicken Wildschweinen, sondern angeblich nach Wasser benannt, hatte Jahrhundertelang ein Kloster. Das wurde, wie viele in der Gegend, 1803 aufgelöst. Auch die Ebracher wußten, mit den Gebäuden etwas Praktisches anzufangen. Ein Gefängnis macht doch auch was her. Seit 1851 atmet hier der eine oder andere gesiebte Luft. Die Parkanlagen sehen trotzdem interessant aus.

Ha, das ist ja lustig, ich hab die Anlage gestern auf dem Heimflug von Jesenwang auch fotografiert, nur eben in der Gegenrichtung und nicht in so guter Qualität...

Grüße
Dirk