Thema: Neues aus dem Iran (unkommentierte Meldungen): Fortsetzung
Das Problem ist, dass alle Beteiligten wissen, dass es keine stabile Lösung für dieses Problem gibt. Man müsste die Gesamt-Entwicklung in dieser Region stabilisieren, was aber die meisten Beteiligten nicht wollen, da sie sich durch derzeit mögliche Veränderungen Vorteile für ihrere eigenen Interessen versprechen.
Dass man nach Vorteilen und Interessevertretung strebt, ist ja völlig normal; so etwas kann man aber Politikern nicht vorwerfen.
Was die "Gesamt-Entwicklung" betrifft: Ich sehe nicht, dass
1. eine Vergrößerung eines ohnehin schon sehr komplexen Problems um weitere Probleme zu einer leichteren Lösung führen soll;
2. dass es auch nur leichter sein soll, gemeinsame Interessen oder Standards zu formulieren.
Wir scheitern ja schon daran, dass der Iran seine Auflagen jetzt nicht erfüllt. Warum sollte es leichter werden,
- wenn Saudi-Arabien nicht mehr in Bahrein militärisch eingreift,
- wenn die Kurdenfrage gelöst ist
- wenn die Frage umstrittener Golf-Inseln eindeutig geklärt ist,
- wenn Syrien wieder zur Ruhe gekommen ist,
- wenn die Machtfrage in Afghanistan gelöst ist,
- wenn ... - man kann hier noch dutzende Streitfragen auflisten. Und jede für sich ein schwieriges, seit Jahren ungelöstes Problem.
Mich erinnert dieses Herangehen an einen Vorschlag von Saddam Hussein 1990: Man ziehe sich aus Kuweit zurück, wenn die Palästinenserfrage geklärt werde. Jeder wusste, dass das ein Ablenkungsmanöver war: Die annektion Kuweits hatte nichts mit Palästina zu tun.
Das Ziel ist denn auch offensichtlich: Die internationale Gemeinschaft soll gespalten werden, in viele einzelne Gruppen und Grüppchen, die sich in ihren jeweiligen Einzelinteressen mal treffe,, mal nicht, die sich immer wieder neu finden und sortieren usw. usf.
Insofern wird eine "Gesamt-Fragestellung" das Problem nicht bereinigen, sondern vertiefen. Interesse daran haben nur die, die das Atom-Problem nicht lösen wollen.