Während Rosetta seit Wochen spektakuläre Daten über die Auswirkungen der Sonnenannäherung, die nun ihren Höhepunkt überschritten hat, zur Erde funkt, gibt es von Philae keine Meldungen mehr. Ob er funkt weiß man auch gar nicht, denn Rosetta befindet sich nicht in der Position, um die Signale überhaupt zu empfangen. Die Sonde musste wegen der starken Ausgasungen des Kometen den Sicherheitsabstand zum Kometen auf 300 Kilometer vergrößern und befindet sich derzeit auch in einer Umlaufbahn, die den Funkkegel von Philae nicht kreuzt.
Sein schattiger Standort rettet dem Lander aber womöglich sein Leben. Es war erwartet worden, dass der Lander in seiner geplanten, unschattierten Landepostion durch die Außentemperaturen von bis zu 80° C quasi eingekocht wird. Nun steht er im Schatten und hatte beim letzten Kontakt Temperaturbedingungen von deutlich unter 50°, also einem Bereich in dem keine Hitzeschäden zu erwarten sind. Dies sollte es ihm eigentlich ermöglichen bis zum Spätherbst, wenn der Komet wieder in einer deutlich sonnenferneren, kälteren Position ist, zu Überleben, bis es dann so kalt wird, dass er einfriert. Man hofft daher, wenn sich die gefährliche Ausgasungs-Aktivität des Kometen wieder gelegt hat, die Sonde Ende September oder Oktober wieder so dicht ranzubringen, dass ein Funkkontakt zu Philae wieder möglich ist. Vielleicht meldet er sich dann ja wieder. Vielleicht funktioniert dann sein Funkgerät auch wieder so, wie es soll, denn einige Experten vermuten, dass die punktuelle Erwärmung bestimmter Landerpartien eine der Ursachen für die immer wieder aussetzende Kommunikation sein könnte.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/tschuri-hat-sonne-ohne-schaeden-passiert-a-1048020.html