Syrische Terroristen versuchen, ein Passagierflugzeug abzuschiessen — Video
Also wer versucht, egal wie, ein Zivilflugzeug abzuschiessen, der ist in meinem Augen ein Terrorist.
Da ist es egal zu welcher militanten Gattung er sich zählt.
In meinen auch!
Allerdings wird man anzweifeln dürfen, genau so etwas zu sehen: Wenn ein erkläret Assad-Propagandist mit einem Video wie diesem herkommt, auf dem wirklich von einem Passagierflugzeug absolut nichts zu sehen ist, über dessen Herkunft nichts klar ist, dann wird man dessen Echtheit anzweifeln dürfen, oder? Oder glaubt jemand, zu "Brutkastenlügen" sind nur westliche Spin-Doktoren in der Lage?
Zumal einigen Beobachtern schon vor Wochen etwas aufgefallen ist - im Unterschied zum Irak 2003-2011:
"Vor allem bei Syriens Jihadisten gäbe es zum Beispiel Nuancen in der Gewalt: "Diese hohe Anzahl an Videos, wo Zivilisten vorgeführt und anschließend geköpft wurden gibt es in Syrien nicht. Man konzentriert sich vorwiegend auf militärische und nicht - wie im Irak - auf zivile Ziele."
Furcht vor der Irakisierung Syriens - Syrien - derStandard.at ? International
Zumal die FSA sonst sehr genau angibt, wann wo von wem welcher Typ abgeschossen wird:
http://www.flugzeugforum.de/buergerkrieg-syrien-pt-ii-71268-2.html#post1781325
Und dann plötzlich der Abschuss eines Zivilflugzeuges ohne all diese Angaben?
Es "passt" zu "gut", finde ich.
Interessanterweise zeigt das Video mal wieder , welche caotischen und nichtberechenbaren Typen da auch von unseren Medien zu "Freiheitskämpfern" stilisiert werden.
Wo steht eigentlich ständig was von "Freiheitskämpfern"? Ich lese ziemlich viel, aber von "Freiheitskämpfern" lese ich so gut wie nie etwas ... da heißen die immer - nimm einfach den oben zitierten Artikel! - "Rebellen", "Oppositionelle", aber eben auch "Jihadisten". Und die Nusra-Front auch ganz offiziell "Terrorgruppe".
Ich denke, interessierte Kreise bauen hier einen Popanz auf: Der Westen versucht sehr klar, zwischen den Assad-Gegnern zu differenzieren, zwischen unterstützungswürdigen Demokraten und gefährlichen Terroristen. Die Assad-Leute hingegen nennen alle unisono Terroristen, um am liebsten auch alle zum Teufel zu jagen, unabhängig davon, wie berechtigt oder unberechtigt deren Forderungen und Methoden auch sind.
Seien wir doch ehrlich: Die Lage dort ist viel zu verworren, die Berichte viel zu wenig verifiziert, um sich auch nur annäherungsweise ein Bild von der Lage machen zu können. Um so eher sollten wir alle uns doch vor denen hüten, die mit reinen Wahrheiten daherkommen und uns auffordern, bedingungslos Partei für eine Seite nehmen, oder?
Meine Prioritäten in Nahost sind sicher nicht der Sturz Assads, sondern die Angst vor einem großen Krieg. Und den sehe ich weder mit Assad noch mit jihadistischen Gottskriegern gebannt. Die wären für Israel vermutlich eine größere Gefahr als Assad. Deshalb wünsche ich auch nicht klammheimlich deren Sieg. Aber es gibt auch keinen Grund, Assad einen Sieg zu wünschen.