Hallo Doppelnik,
grundsätzlich muss man beim Thema Motorsegler unterscheiden zwischen Segelflugzeugen mit Klapptriebwerk (diese sind dann primär für den Segelflug) und Reisemotorseglern. Reisemotorsegler waren früher für Segelflieger eine günstige und einfache Möglichkeit mal gezielt von A nach B zu fliegen ohne hierfür gleich einen Motorflugschein (PPL-A) zu erwerben, daher auch liebevoll "Luft-Mofa" genannt.
Heute stellt die TMG-Berechtigung (TMG = Touring Motor Glider = Reisemotorsegler) eine Erweiterung zu einem Segelflugschein (SPL) dar und seit April diesen Jahres ist auch wieder die Ausbildung vom Fußgänger direkt zum TMG (ohne Segelfliegen zu lernen) möglich.
Allerdings gibt es nicht sehr viele kommerziellen Flugschulen, welche diese Ausbildung anbieten und der typische weg zum TMG-Piloten ist in der Regel der Erwerb in einem Verein (für gewöhnlich über den Segelflug). Und hier bist Du dann recht schnell bei dem Thema: Zeit. Im Vergleich zu einer kommerziellen Flugschule wird im Verein eher eine ganztägige Teilnahme am Flugbetrieb erwartet, dafür halten sich die Kosten eher im Rahmen.
Zum Fluggerät selbst, ist der Scheibe Falke in seinen verschiedenen Versionen (Motorisierungen) der klassische Motorsegler welche heute noch in den meisten Segelflugvereinen zu finden ist. Dieser ist nicht sonderlich schwer zu fliegen und sowohl in der Anschaffung (ca. 15.000 - 40.000 Euro), wie auch im Unterhalt (ca. 50 bis 80 Euro / Stunde im Verein) relativ preisgünstig. Dafür bekommt man dann eine Reisegeschwindigkeit von 130 - 150 km/h bei einem Spritverbrauch von 10 bis 15 ltr/h geboten.
Darüberhinaus finden die HK Dimonas und die GROB G109 noch weitere Verbreitung, diese liegen sowohl in Anschaffung wie auch Unterhalt etwas höher (bei einer relativ neuen Dimona kann das auch schon bis 100.000 Euro gehen), sind dafür aber auch in der Reisegeschwindigkeit bei 160 - 190 Km/h angesiedelt.
Außerdem haben diese beiden noch den Vorteil aus GfK zu sein, womit man sie eher mal bei längeren Reisen auch bei schlechtem Wetter über Nacht draußen stehen lassen kann.
Eher weniger Verbreitet und fast ausschließlich in Privater Halterschaft zu finden die die Fournier Motorsegler (RF-3 & 4 (Einsitzer) / RF-5 & RF-9 & RF10 (Doppelsitzer)). Diese haben ähnliche Leistungsdaten wie die Kunststoff Motorsegler, sind bei Anschaffung und Betrieb aber eher bei einem guten Falken angesiedelt.
Allen gemein ist, dass sie sich eher nicht zum täglichen auf- und abbauen eignen (bei den Fourniers so auch gar nicht vorgesehen), d.h. für alle brauchst Du einen Hallenplatz am jeweiligen Heimatflugplatz.
Viele Grüße
RF-3 (inzwischen eigentlich RF-4 ;-) )