So viel mehr ist aber ein wenig übertrieben. Bei der Gripen gibt es genau 5 Abstürze ... davon 2 in der Erprobungsphase, 2 durch reine Pilotenfehler im Luftkampftraining und einer hatte mit dem Flugzeug selbst nichts zu tun, da hier wohl der Schleudersitz eine Fehlfunktion hatte.
Grundsätzlich scheinen heutzutage alle modernen Kampfflugzeuge sehr sicher zu sein, und das relativ unabhängig von der Anzahl der Triebwerke. Insgesamt scheint es auch sehr wenig technikbezogene Ursachen zu geben.
Zeiten wo ein Flugzeug dabei extrem heraus ragte wie die F-15 in den 80er/90er Jahren sind wohl vorbei.
In Zahlen
Gripen:
3 Abstürze nach Indienststellung 1996 bei ca. 202 Maschinen im aktiven Dienst.
Macht 3434 Maschinenjahre und ca. 0,9 Abstürze/1000 Maschinenjahre
Eurofighter:
1 Absturz nach Indienststellung 2004 bei ca. 350 Maschinen im aktiven Dienst.
Macht 3150 Maschinenjahre und ca. 0,3 Abstürze/1000 Maschinenjahre
D.h. die Absturzrate bei der Gripen beträgt 300% der Absturzrate des Eurofighter oder anders gesprochen für jeden Eurofighter stürzen 3 Gripen ab.
Das ist schon ein deutlicher Unterschied. Wobei eine statistische Beurteilung bei so geringen Absturzzahlen sehr ungenau ist.
Die Abstürze durch Pilotenfehler zähle ich mit, da ich davon augehe, das die Piloten etwa gleich gut sind. Abstürze können also durch eine Überforderung der Piloten durch das Flugzeug hervorgerufen worden sein. Das ist ja auch eine der Stärken des Eurofighter. Er entlastet den Piloten sehr stark wodurch sich dieser besser auf seine Aufgaben konzentrieren kann.
Was meinst Du mit rausreden? Ich bezweifle nicht den hohen Sicherheitsstandard des EF, habe nur darauf hingewiesen, das heute alle modernen Flugzeuge sehr sicher sind und kaum technische Ausfälle vorkommen.
Gerade im Triebwerksbereich hat es erhebliche Fortschritte gegeben!
Das ist korrekt. Diese Fortschritte beruhen aber auch darauf, dass aktuelle Triebwerke im Grunde Weiterentwicklungen von bestehenden Triebwerken sind. Siehe Gripen. Hier haben wir ein Triebwerk, das technisch absolut erprobt ist und dessen Zuverlässigkeit nachgewiesen ist. Für ein kleines Flugzeug wie die Gripen genügt auch ein Triebwerk dieser Leistungsklasse. Um eine F22 oder einen EF mit nur einem Triebwerk zu befeuern müsste man dann aber doch wieder etwas Neuland betreten. Die Triebwerksentwicklung wäre dann sehr viel Zeit- und Kostenintensiver. Ausserdem wäre die Zuverlässigkeit unsicherer gegenüber zwei kleineren Triebwerken. Ein gutes Beispiel hierfür ist die F35. Hier hat das Triebwerk grosse technische Schwierigkeiten bereitet und der ursprüngliche Plan zwei verschiedene Triebwerke anzubieten musste aus Kostengründen fallen gelassen werden. Wie gut sich das Triebwerk in der Praxis schlagen wird muss noch abgewartet werden. Jedenfalls ist noch nie ein Triebwerk dieser Leistungsklasse verbaut worden. Man betritt also Neuland.
Stealth ist ja auch veraltet. Modern sind ein paar skrupellose Bänker. Die sind weit effektiver als ein Stealth-Jäger/Bomber.
Abolut
Ich kann mich nicht erinnern das der EF auf Distanz ne grosse Chance hatte am RF ?
Der EF ist wie die F22 auf Luftüberlegenheit ausgelegt. Dabei ist der EF eher auf die Abfangjägermission optimiert wohingegen die F22 auf die Angriffsjagd optimiert ist. D.h. beide können BVR und WVR sehr gut. Die F22 ist in fast allen Belangen etwas besser als der EF, hebt sich aber nur bei der Stealthtechnologie wirklich ab.
Beim Übungen wie dem RF werden verschiedene Szenarien durchgespielt. In dem Artikel der ja hier diskutiert wierd wurde nur auf die Situation WVR eingegangen. Hier hat sich der EF gegnüber der F22 gut geschlagen (auf Augenhöhe). Für Kenner nicht wirklich überraschend aber für Fanboys je nach dem Munition oder Grund zur Empörung.
Über die Erkenntnisse aus BVR Übungen zw. EF und F22 ist nichts detailiertes bzw. belastbares bekannt. Ich schätze, dass dieses Szenarion nicht intensiv getestet wurde oder die Szenarien eine Beurteilung nicht wirklich zulassen.
Hallo,
täusche ich mich oder geht dieses "Szenario" von keinen oder gleich großen Verlusten durch Feindeinwirkung aus?
Maßgeblich ist wohl eher die Größe der technologischen Überlegenheit,
bei sehr unterschiedlichen Verlustraten setzen sich die logistischen Vorteile nicht mehr durch.
Ansonsten gehe ich auch davon aus/ hoffe ich, dass es heutzutage nicht mehr zu einem "Abnutzungs-Krieg" kommt.
Grüsse
Dieses Szenario geht von etwa gleich grossen Verlusten aus. Bei einem Kampf F22 und EF Seite an Seite gegen einen "Schurkenstaat" werden die Verluste vernachlässigbar sein. Ein Kampf F22 und EF gegeneinander ist derart irrsinnig, dass es kaum möglich ist ein realistisches Szenario zu erstellen. Ohne ein Szenario lässt sich die taktische Lage nicht beurteilen und ohne taktische Lage können auch keine Verluste abgeschätzt werden.
Die ganze Überlegung bezieht sich also ausschliesslich auf logistische Rahmenbedingungen.
Tatsächlich war in keinem der Kriege des 20. Jahrhunderts die technologische Überlegenheit Ausschlaggebend für den Ausgang eines Krieges. Es ging immer um Ressourcen und Logistik.
Bsp. Me262 im 2.WK war den anderen Flugzeugen eine Generation voraus. Der Vorteil war technologisch erheblich grösser als der der F22 gegenüber einem EF. Aber selbst wenn die Me262 ein oder zwei Jahre früher an die Front gekommen wäre, der Krieg wäre nicht zu gewinnen gewesen. Die Ressourcenlage und die Logistische Situation sowie das dadurch bedingte fehlen jeder Strategie hätten über kurz oder lang zum Zusammenbrechen der deutschen Luftwaffe geführt.
Thema Abnutzungskriege. Anfghanistan und Irak sind Abnutzungskriege wenn auch in einer weniger konventionellen Form.
Ich glaube schon das der EF als Allzweck Flieger der Beste seiner Art ist. Ich denke aber als Air to Air Jäger wird die F22 das beste Flugzeug sein. Wie realistisch ist den schon ein Dogfight? Genau, so gut wie ausgeschlossen und auch wenn, so schlecht schneidet die F22 da nicht ab. Aber auf Distanz wird es fast unmöglich sein, für normale Flieger die F22 zu orte, aufzuschalten und dann auch tatsächlich abzuschiessen. Alleine schon die Chance, das ein stealth flieger schneller gesehen wird als ein normales Flugzeug, halte ich einfach nur für Optimistisch. Vorallem folgt dann ja auch immer der SAtz "wenn alles passt"
Das kann man ja auch immer umkehren.
Sehe ich anders.
Für Allzweck ist die F22 Auslegungstechnisch besser als der EF. Allerdings zum hohen Preis der Kosten, Wartung und Verfügbarkeit. Fraglich ist wieweit die Luft-Boden Rolle der F22 je entwickelt wird.
In der Luft-Luft Rolle wird sie technologisch in den meisten Fällen besser sein als der EF. Aber auch hier verliert sie letztlich über die Verfügbarkeit.
Das mit der Ortbarkeit hängt von dem Szenario ab. Man kann nicht pauschal sagen, dass Flieger A Fliger B nicht sehen kann. Die grosse Frage hier ist, wie viele Augen es gibt.
Ich schätze den EF in der Abfangrolle zur Landesverteidingung für effektiver ein als die F22. Diese ist wiederum effektiver bei Angriffen in feindlichen Luftraum.
3. Dass das FCS des Eurofighter "revolutionär" ist ist Unsinn, auch die Verbundbauweise ist an sich nicht einzigartig, wenn auch zu dieser Zeit in dem Umfang nicht üblich.
Da möchte ich doch wiedersprechen.
- Die Flugsteuerung war in dieser Komplexität von den Entwicklern nie zuvor gebaut worden. D.h. Es war für die Entwickler keine bekannte und erprobte Technologie sondern durchaus eine erfolgreiche Innovation.
- Die Verbundbauweise war nie derart umfangreich eingesetzt worden. Das ist korrekt aber nichts anderes ist behauptet worden. Zum Zeitpunkt der Entwicklung war sie aber in diesem Umfang einzigartig da nicht erprobt und somit eine Innovative Leistung wenn auch eine logische Konsequenz.
Um nichts anderes ging es. Es wurde in den Raum gestellt, der EF hätte ein konvetionelles Design und die Leistung und Sicherheit wären da zu erwarten gewesen. Da muss ich schon widersprechen und eine Lanze für die Entwickler brechen.