.... Langfristig können sich diese Länder einfach keine Träger leisten.....
Brasilien gehört mit
Russland,
Indien und
China (ergänzend:
Südafrika) zu den BRICs - Staaten. Das sind die Schwellenländer, die das Potential haben, zu den westlichen Industrienationen aufzuschließen - und die aufgrund ihrer, sich ergänzenden, wirtschaftlichen Strukturen von den globalen Finanzkrisen dieser Industrienationen (oder den europäischen Problemen - BREXIT) unabhängig sein könnten.
So hat sich bei diesen Staaten trotz der Lehman-Pleite noch jahrelang der wirtschaftliche Aufschwung fortgesetzt, in China und Indien tut er das noch immer. Die derzeitige Wirtschaftskrise in Brasilien (nach Lula) ist "home-made" und einer durch und durch unfähigen Regierung geschuldet. Das heißt dann aber auch, dass Brasilien mit einer anderen Regierung diese Wirtschaftskrise überwinden kann.
Zum nächsten Satz des Zitats:
....
Machtprojektion würde aber auch bedeuten, dass man sich gegen Mächte mit Flugzeugträgern durchsetzen müsste, was Brasilien nicht kann und auch nie konnte. Somit kann es seine Macht nur den Anreinern gegenüber projizieren, nicht aber gegenüber auswärtigen Mächten.
Das westliche und südliche Afrika wird aus brasilianischer Sicht als "Anrainer-Staat am Südatlantik" betrachtet. Keiner der Staat auf dem Kontinent verfügt über einen Flugzeugträger. Selbst mit den Skyhawks und dem bisherigen Träger wäre Brasilien dort zur "power-projection" fähig, also etwa um eine Regierung gegen aufständische Rebellengruppen zu unterstützen.
Eine Konkurrenz zu anderen Trägermächten ist dagegen nicht zu befürchten.
Für die USA unter Trump liegt der gesamte Kontinent südlich der Sahara außerhalb des eigenen Wahrnehmungshorizonts.
Da interessieren sich die ehemaligen europäischen Kolonialmächte noch mehr. Deren Einsatzfähigkeit "Subsahara" ist allerdings an den Grenzen des Machbaren angelangt. Recht viel mehr Engagement ist mittel- und langfristig kaum zu erwarten.
Hier liegt also eine Lücke vor, die in Ostafrika von China (mangels ausreichendem indischen Engagement) gefüllt wird, und im Westen des Kontinents bis nach Angola von Brasilien gefüllt werden könnte.
China engagiert sich zwar auch im Westen des Kontinents, von Südafrika bis Nigeria, wird sich aber mittel- und langfristig auf die Staaten am indischen Ozean fokussieren müssen, um sich gegen ein erstarkendes Indien zu behaupten. Die Interessen Chinas und Indiens konkurrieren, die Interessen Chinas und Brasilien ergänzen sich
Voraussetzung für Brasilien ist nur, dass es die selbst fabrizierte Wirtschaftskrise überwindet und zur alten "Lula-Stärke" zurück findet. Das ist durchaus möglich. Dann aber liegt auch eine CBG wieder "im Fokus des Machbaren".
Das Problem, vor dem Brasilien steht, ist lediglich die Frage, wie die jetzigen Kenntnisse aufrecht erhalten werden können. Die zeitliche Lücke darf also nicht zu groß sein. Russlands Beispiel mit der Admiral K. zeigt, wo in etwa das zeitliche Limit für eine solche Trainings-Lücke ist.