arneh
Astronaut
Das ist jetzt vielleicht ein bisschen zu hart formuliert, und gerade auch im Hinblick auf die Mitarbeiter, die da sicherlich vor allem Leidtragende sind.Lachhaft, Airbus hat sich mit Projekten wie Tiger, CH-53, NH90 usw. als unzuverlässiger Partner erwiesen, da muss man dann halt im Ausland kaufen wenn man was funktionierendes haben will.
Aber man muss in aller Fairness sagen, dass Airbus Defence sich als Unternehmen daran gewöhnt hat, auch nach Schlechtleistungen weiterhin zuverlässig und unbeeindruckt Aufträge zu bekommen und sich im militärischen Bereich nicht 'strecken' zu müssen. Jahrzehntelang wurde Rüstungsbeschaffung eher als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und Melkkuh für die Industrie betrachtet, zumal man ja in Wirklichkeit eh kein kriegsbereites Militär haben wollte. Da hat sich jetzt halt die Sicht darauf doch schlagartig geändert, seit man gesehen hat, dass auch im Mitteleuropa des 21. Jahrhunderts einfach mal ein Staat beschließt: Sche*ß auf Verträge und Grenzen. Und dann machen die das einfach. Und plötzlich hilft einem ganz viel unterschriebenes Papier und ganz viel warme Worte gar nix mehr. Und irgendwelche Sanktionen schei*en einen entschlossenen Angreifer auch Nullkommanull. Hitler/die Nazis haben den WKII auch komplett auf Pump durchgeführt und sind nicht an der Knete gescheitert. Erkenntnis des Jahres 2022: Wie im Wald. Will man in Sicherheit und demokratischer Ordnung leben, braucht man sichtbare Zähne. Große Zähne. (Nicht nur Stacheln, Zähne! Stacheln merkt der andere erst nachdem er zugebissen hat)
Und deswegen ist es natürlich bedauerlich und ich blicke auch mit gewisser Sorge auf die Perspektiven der deutschen militärischen Luftfahrtindustrie. Aber nicht wegen dem EF. Der rettet die längerfristig nicht. Wenn man im Bereich NGF nirgends Fuß fasst, wird es schwierig. Egal, ob jetzt noch weitere 15 oder 30 EF gekauft werden. Und im Bereich Hubschrauber hält Deutschland als letztes Land dem NH90 noch die Stange, alle anderen haben genug und wollen auch keine weiteren oder wollen sich gar wieder davon trennen. Viel mehr kann man da nicht mehr machen. Auch da kann man nochmal 20 Stück bestellen. Und dann? Gerade beim NH90 ist das echt ein Desaster. Der hätte weltweit ein moderner Nachfolger für den Blackhawk werden können. Wenn man es nicht verkac*t hätte. Jetzt wird er Blackhawk weltweit der Nachfolger vom NH90. Und Apache löst den wesentlich neueren Tiger ab. Weltweit. Außer bedauernd zur Kenntnis zu nehmen, dass man da wohl nicht wettbewerbsfähig ist, was bleibt übrig? Tote Pferde nochmal durchschütteln? Ich habe auch kein Rezept aber einfach nochmal hier 10 und dort 10 Stück bestellen von global gesehen auslaufenden Plattformen ist keine Zukunftsstrategie. Was neues entwickeln? Da ist man bei FCAS schlecht aufgestellt (technisch und politisch) und bei den Hubschraubern? Da steht kein größeres Projekt an. Außer vielleicht 40 Kampfhubschrauber. Dafür braucht man nicht eine Sekunde darüber nachzudenken, etwas neues zu entwickeln. Dafür fehlt eine Null. Blieben UCAV. Und das ist ein Markt der Zukunft. Aber auch da. Außer bunten PPT habe ich da bislang Null gesehen. Airbus muss lernen von sich aus in Zukunftstechnologien zu gehen. Sich eigenes Spezial Know- How aufzubauen. Wie jedes andere Unternehmen, das überleben will auch. Diehl hat das mit seiner IRIS-T gemacht. Hat ein super Produkt an der Weltspitze. Und hat großen Erfolg. Rheinmetall entwickelt auch auf eigene Kappe Dinge. Und verkauft die dann. Nur bei Airbus habe ich irgendwie das Gefühl, dass da erst nach massivstem Bewerfen mit Staatskohle irgendeiner anfängt die PPT an Seite zu legen und sich ans 'Zeichenbrett' zu setzen.
Wenn man immer erst bei Null anfängt, nachdem man vom Staat mit ein paar Milliarden beworfen wurde, ist man immer hinten dran. Insofern wäre aus meiner Sicht der richtige Adressat für Kritik ihr eigenes Management.
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