Kongo

Diskutiere Kongo im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Du kannst zum DtBwVerb und dessen Vorsitzenden gerne eine - wie vorstehend zu lesen - Meinung haben. Aber zum Thema Kindersoldaten hatte ich eine...
BigLinus

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Schorsch schrieb:
Hatten wir das nicht schon mal? Warte ... hier:
http://www.flugzeugforum.de/forum/showpost.php?p=564757&postcount=169
von ... Dir!?
Ich sehe nicht ganz, wieso Herr Gertz irgendwelche neuen Erkenntnisse in die Diskussion einbringt. Der Bundeswehrverband läuft sowieso gegen jede Mission jenseits des Kasernenzauns Sturm, der Verdacht liegt also nahe, dass hier manche Stereotypen ("In Afrika gibt es Kindersoldaten.") als Contra-Argument gegen den Einsatz zweckentfremdet werden. In meinen Augen alles andere als zitierenswert. Suche dann lieber mal nach Untersuchungen über Zahl und Alter der Kindersoldaten.
Du kannst zum DtBwVerb und dessen Vorsitzenden gerne eine - wie vorstehend zu lesen - Meinung haben.
Aber zum Thema Kindersoldaten hatte ich eine völlig andere Äußerung des BH des EU-Einsatzes im Kongo GenLt Viereck gepostet. Bevor du also hier Wertungen abgibst und Aufgaben verteilts, solltest du vielleicht vorher den Artikel auch lesen.

Für den Titel des Artikels wende dich bitte an die Redaktion des Deutschlandradios. Wichtiger ist mir aber folgende Aussage von Herrn Gertz: "All die Soldaten, die aus Europa kommen, kommen letztlich nur, um die Wahl von Herrn Kabila abzusichern." Hier höre ich sehr gerne dein Statement dazu!
 
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Man geht allein in Afrika von 120.000 und welt weit von 300.000 Soldaten unter 18 Jahren aus, ohne Angola Wehrdienstalter 17 und Uganda 13 (!) Jahre. Haupteinsatzländer in Söldner/Rebellenarmeen Algerien, Angola, Burma, Burundi, 2 x Kongo, Kolumbien, Liberia, Ruanda, Sierra Leone, Sudan und Uganda. Einsatz ab ca. 12 Jahre. Betroffen sind Jungen und Mädchen.

http://www.afrikahaus.net/page169.html
http://www.stern.de/politik/ausland/509556.html?eid=509766

Hier der Weltbericht Kindersoldaten 2004 als pdf
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Kindersoldaten/weltreport2004.pdf

Es gibt viele Nationen u.a. auch Westeuropa die Freiwillige ab 16 zum Militär zulassen.
 
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BigLinus schrieb:
Du kannst zum DtBwVerb und dessen Vorsitzenden gerne eine - wie vorstehend zu lesen - Meinung haben.
Aber zum Thema Kindersoldaten hatte ich eine völlig andere Äußerung des BH des EU-Einsatzes im Kongo GenLt Viereck gepostet. Bevor du also hier Wertungen abgibst und Aufgaben verteilts, solltest du vielleicht vorher den Artikel auch lesen.

Für den Titel des Artikels wende dich bitte an die Redaktion des Deutschlandradios. Wichtiger ist mir aber folgende Aussage von Herrn Gertz: "All die Soldaten, die aus Europa kommen, kommen letztlich nur, um die Wahl von Herrn Kabila abzusichern." Hier höre ich sehr gerne dein Statement dazu!
Tschuldige meine Äußerung. Ich habe mich auf den Ausschnitt bezogen, welchen Du gepostet hast. Das Interview relativiert die in meinen sehr schlechte Zusammenfassung.
Trotzdem wäre es eventuell hilfreich, wenn Du nächstes Mal klarer zum Ausdruck bringst, was genau jetzt eigentlich gemeint ist. Ansonsten gilt für den normalen User (also mich und andere), dass man solche Dinge entweder ignoriert oder unangemessen reagiert, weil im Header was anderes (oder wenigstens stark interpretiertes) steht als im Text. Der gepostete Auschnitt ist nicht repräsentativ für den Inhalt des Interviews, das Lesen der Zusammenfassung führt in die Irre --> schlechte Textauswahl.

Die Aussage: "All die Soldaten, die aus Europa kommen, kommen letztlich nur, um die Wahl von Herrn Kabila abzusichern." hat Gertz nie gemacht. Vielmehr hat er das gesagt:
Bislang war es so, dass diejenigen, die sich haben vernehmen lassen, erklärt haben, die deutschen Soldaten seinen willkommen. Es hat aber auch Stimmen gegeben, die gesagt haben: All die Soldaten, die aus Europa kommen, kommen letztlich nur, um die Wahl von Herrn Kabila abzusichern, um sein Regime zu stabilisieren. Deswegen kann man nicht ganz sicher sein, dass dieser Willkommensgruß wirklich allgemein verbreitet ist.
Daraus ist keine Meinung ersichtlich, bestenfallsein hintergündiger Fakt. Wenn Herr Gertz hier ein konkretes Statement über Zweifel an der Mission abgibt, dann sehr indirekt und konditionalisiert.

Auf die Frage nach Konflikten mit Kindersoldaten sagt Gertz in meinen Augen ziemlich exakt das gleiche wie Gen. Vierkant:
Das kann man natürlich nicht ausschließen. Im Raum Kinshasa selbst ist die Gefahr wohl denkbar gering. Im ganzen Land, wenn es zum Beispiel zu Evakuierungsoperationen kommen müsste, wäre das eine andere Situation, aber die gilt für alle Soldaten der Welt: Wer auf mich eine Waffe richtet in der Absicht, auf mich zu schießen, dem muss ich möglichst zuvorkommen, und es besteht dann ganz objektiv nicht die Möglichkeit nachzufragen, ist derjenige, der die Waffe auf mich richtet, 12, 13, 14, 17 oder 19.
Man kann gar nichts ausschließen, aber eine wirkliche Gefahr sieht er nicht. Des Weiteren zieht keine erkennbare moralische Linie zwischen Waffeneinsatz gegen 18+ und 18- Kombatanten.
Im übrigen wurden "Kindersoldaten" im großen Stile von der NS-Deutschen Wehrmacht und Luftwaffe eingesetzt, und das nicht erst zu Zeiten des Endkampfs.
 
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Bei einer ersten Fahrt durch die Wohnviertel der einheimischen Bevölkerung wurde den deutschen Soldaten von den Kongolesen durch Gesten unmißverständlich klargemacht, was ihnen droht, falls sie ihre Fahrzeuge verlassen würden: durchgeschnittene Hälse!

Quelle: Bericht des Deutschlandfunks, 4. Juli 2006, "Informationen am Morgen"

Walther Stützle, Staatssekretär a. D. im Bundesverteidigungsministerium, beurteilt die Entscheidung,
die Bundeswehr in den Kongo zu entsenden, ausgesprochen kritisch:
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Deutschlands Kongo-Mission

Von Walther Stützle

So viel Außenpolitik war lange nicht - und so viel gedankliche Unordnung auch nicht. Bundeswehrsoldaten werden als Wahlhelfer in den Kongo entsandt; so hat es der Bundestag entschieden; doch niemand vermag den Soldaten überzeugend zu sagen, Teil welchen Konzeptes sie eigentlich sind. Bundeskanzlerin Merkel schwieg im Parlament - ungenutzt ließ sie die Möglichkeit verstreichen, Bundestag und Öffentlichkeit, vor allem aber auch die Bundeswehr, über Hintergründe und Ziele ihrer fragwürdigen Entscheidung aufzuklären. Und ihr Schweigen steckte an. Auch der Außenminister sagte kein einziges Wort und selbst die Fraktionen schickten - mit Ausnahme der Grünen - nicht ihre Vorsitzer ins Rennen. Was zu einer Sternstunde außenpolitischer Nachdenklichkeit hätte werden können und müssen geriet zu einer Koalition des Schweigens der Großen in der Großen Koalition.

Geredet aber wurde dennoch und nicht gerade wenig; vor allem die Verteidigungsexperten sollten die Kohlen aus dem Feuer holen. Vor ihnen aber hatte der Wehrbeauftragte des Bundestages, also der vom Parlament bestellte Sorgenanwalt der Soldaten und Soldatinnen, eine hohe Hürde aus Warnungen vor dem Kongo-Einsatz aufgebaut, die zu nehmen sich die Außenpolitiker erst gar nicht die Mühe machten und die zu überspringen keinem der Verteidigungs-Experten gelang. Komisch - um kein anderes Wort zu bemühen -komisch mußte da der Zuruf eines Abgeordneten an die Kongo-Truppe anmuten, die Soldaten sollten gut auf sich aufpassen und gesund wieder nach hause kommen; die Qualität dieser trostlosen Ermutigung entsprach jener anderen, nämlich, die Bundeswehrsoldaten träfen in Kongos Hauptstadt Kinshasa auf eine ihnen wohlgesinnte Stimmung. Mag ja sein - doch um Stimmung geht es nicht, sondern um außenpolitische Interessen und um Konzepte.

Fraglos liegt eine friedliche Entwicklung afrikanischer Staaten auch im Interesse Europas. Handelt es sich gar um einen so unendlich reichen Rohstoffstaat wie den Kongo, dann ist das europäische Interesse mit Händen zu greifen. Und fraglos erreicht Europa für Afrika und für sich selbst am meisten, wenn die Europäer gemeinsam und geschlossen auftreten. Eine gründliche Diskussion der vor zwei Jahren von der Europäischen Union beschlossenen Afrika-Strategie hätte viel zur Erhellung beitragen können. Doch niemand hatte den Mut, sich auf dieses schwierige Gedanken-Gelände zu begeben. Wann aber soll das geschehen, wenn nicht vor einem so einschneidenden Beschluß, wie dem, Bundeswehrsoldaten in den Kongo zu entsenden!

Und wann hätte es eine sinnvollere Gelegenheit gegeben zu fragen, ob die Kongo-Mission wirklich eine EU-Mission ist und nicht nur eine französische, die europäisch bemäntelt wird! Vor allem die Nichtteilnahme Londons am Kongo-Einsatz hätte mehr verdient gehabt als den rührenden Hinweis, England sei schon so stark in Afghanistan engagiert. Deutschland etwa nicht? Vergessen scheint, daß London und Paris sich treueste Partnerschaft für ihr gemeinsames Auftreten auf dem afrikanischen Kontinent geschworen haben! Gleichwohl hält England sich vom Kongo-Abenteuer fern; London ist das politische Risiko eines militärischen Fehlschlages zu groß und überdies hat Großbritannien kein Interesse daran, einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik auf die Beine zu helfen, in deren Namen die Kongo-Mission nämlich stattfinden soll.

Schließlich: wie oft noch darf man Soldaten in eine Mission schicken, die weder richtig erklärt ist noch große Aussichten auf Erfolg verheißt. Hört denn niemand die warnenden Signale aus Afghanistan, wo es der Bevölkerung zunehmend schwer fällt, Helfer nicht für Besatzer zu halten!
Nein, diksussionswürdige Fragen für eine ergiebige Kongo-Debatte hätte es wahrlich genug gegeben - doch die vor allem von den Liberalen ins Feld geführten Einwände zerschellten an der fest gefügten Mauer überwachter Fraktionsdisziplin in der Großen Koalition..

Streitkräfte sind ein Instrument der Außenpolitik - aber nicht ihr Ersatz. Zu einer Zeit, da so viel Außenpolitik ist wie selten, droht unser Land Schaden zu nehmen am Verzicht auf konzeptionelle Klarheit. Außenpolitik ohne Außenpolitiker - ein Rezept für Mißerfolg.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/themenderwoche/507641/ ........ - Sendung im Deutschlandfunk, 3. Juli 2006
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Im Februar waren aktuelle Artikel in deutschprachigen Medien über dem kongo allgemein fast nicht vorhanden, in den letzten Wochen eher unregelmäßig und heute verliert man fast den Überblick :FFTeufel:

EU troops set up base in Congo for election mission

KINSHASA, July 3 (Reuters) - European soldiers were putting the finishing touches to an impromptu headquarters in Congo's chaotic capital Kinshasa on Monday while Germany's defence minister toured the base ahead of elections.

...

The polls are meant to draw a line under a 1998-2003 war which sucked in neighbouring countries and killed millions of people, many from hunger and disease caused by the conflict.

...

But tensions are running high, with a main opposition party boycotting the vote, other parties arguing over logistics such as access to the media, and festering violence by rebels and renegade militia groups in the remote east.

Heavily-armed Polish military police patrolled the EU base at N'dolo airport, in the middle of the crumbling capital, as French soldiers set up satellite dishes alongside an air strip used by internal Congolese airlines.

Belgian soldiers chopped wood to put the finishing touches to rows of beige air-conditioned tents and Congolese workers welded a new roof onto a hangar that will be used by the force.

The EU soldiers will be backed by some 1,200 reinforcements positioned in nearby Gabon. EU force spokesman Lieutenant-Colonel Peter Fuss said 600 soldiers from the Congo-based contingent had already arrived.

The force has tried to overcome distrust among some Congolese, by stressing it would do more than rescue expatriates if violence broke out and has made clear it is not in the former Belgian colony to back incumbent President Joseph Kabila.

There are 32 challengers for Kabila's job and nearly 10,000 people have joined the race for 500 seats in parliament.

The international community spends over $1 billion every year on the U.N. peacekeeping mission in Congo and is investing over $400 million in the electoral process.
http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/L03719263.htm

sehr kurz: 600 Soldaten sind schon in kinshasa. Sie patrollieren, bauen die Zeltstadt und einheimische Arbeiter verpassen einem Hanger ein neues Dach. Über eine Millarde kostet die Munoc-Mission der int. Staatengemeinschaft jedes Jahr, die Wahlen selbst über 400mio.

Jung: Kritischste Phase nach den Wahlen

Deutscher Minister: "Im Ernstfall werden wir klar und deutlich einschreiten"

Kinshasa - Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung erwartet, dass die kritischste Phase des Militäreinsatzes im Kongo vier Wochen nach der Wahl am 30. Juli beginnt. Jung, der am Montag das Vorauskommando der deutschen Bundeswehr in Kinshasa besuchen wollte, sagte auf dem Hinflug, es müsse mit Unruhen gerechnet werden, wenn die Auszählung der Stimmzettel abgeschlossen sei und die Verlierer feststünden. Der CDU-Politiker geht weiter fest davon aus, dass das Mandat für die EU-Mission auf vier Monate beschränkt bleiben kann.

Es wird damit gerechnet, dass die Auszählung der ersten Parlaments- und Präsidentschaftswahl im Kongo seit mehr als vier Jahrzehnten vier Wochen dauert. "Die kritischste Phase beginnt dann, wenn das Ergebnis bekannt wird und wenn erkennbar ist, wer verloren hat", sagte Jung. Dann müsse alles getan werden, um eine Eskalation zu verhindern. "Im Ernstfall werden wir klar und deutlich einschreiten." Jung kündigte an: "Das ist auch der Punkt, wo ich beabsichtige, wieder da zu sein." Er werde nochmals in den Kongo gehen, wenn es kritisch werde und die Soldaten gegebenenfalls eingreifen müssten.

Jund: Vier Monate ausreichend

Jung hielt daran fest, dass die vier Monate - gerechnet vom Wahltermin an - für den EU-Einsatz ausreichten. Er erinnerte daran, dass sich der Auftrag auf Abschreckung konzentriere und nicht auf die Stabilisierung des Kongo. Dafür sei die UNO-Mission MONUC zuständig. Die deutsche Bundeswehr hat sich auch auf die Evakuierung internationaler Wahlbeobachter vorbereitet. Für eine ausreichend gute medizinische Versorgung sei gesorgt, beteuerte Jung. "Wir gewähren einen Standard wie in der Bundesrepublik Deutschland."

Besuch der Kongo-Mission

Der deutsche Verteidigungsminister ist der erste EU-Minister, der die im Aufbau befindliche Kongo-Mission besucht. Geplant waren neben dem Truppenbesuch auch Treffen mit Präsident Josef Kabila, Außenminister Raymond Ramazani Baya, Verteidigungsminister Adolphe Onusumba und dem Präsidenten der unabhängigen Wahlkommission, Apollinaire Malumalu. Jung wies Kritik zurück, seine Gespräche stellten eine Parteinahme für die Regierung dar. Das Angebot für Gespräche habe auch für Oppositionspolitiker gegolten, betonte er. Diese hätten sich aber teilweise auf Wahlkampfterminen außerhalb von Kinshasa befunden. "Wenn es Wünsche für Gespräche gibt, werden wir denen nachkommen."

Die EU-Mission umfasst 2.000 Soldaten, von denen Frankreich und Deutschland die größten Kontingente stellen. Österreich entsendet bis zu zehn Bundesheer-Offiziere. (APA/AP)
http://derstandard.at/?url=/?id=2502270
 

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Kritisch wird es nach der Wahl

Die umstrittene EU-Mission läuft an: Ab kommender Woche wird ein Großteil der Soldaten an die Einsatzorte verlegt - Mit Grafik

...

"Der Kongo ist von extremer strategischer Bedeutung", bemühte sich der EU-Sonderbeauftragte für die Region der Großen Seen (Kongo, Ruanda, Uganda, Burundi), Aldo Ajello, angesichts von Kritik an der Sinnhaftigkeit des Einsatzes zu versichern. Eine Destabilisierung Zentralafrikas "wäre eine Katastrophe für uns alle".

Die Europäische Union hat sich die Organisation der Wahlen bisher 250 Millionen Euro kosten lassen, was 80 Prozent der Gesamtkosten entspricht. Insgesamt beteiligen sich noch 21 europäische Staaten an der Mission, darunter auch die Türkei als Nicht-EU-Mitglied. Und Österreich: Wien entsendet fünf Stabsoffiziere, von denen drei in den Kongo geschickt werden. Zwei werden bis auf Weiteres in Potsdam Dienst tun, wo das Einsatzhauptquartier untergebracht ist.

Parole: Strikt neutral!

Berlins Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) ist eben erst aus dem Kongo zurückgekehrt und hat dort noch einmal die Parole für die Soldaten ausgegeben: "Wir verhalten uns strikt neutral."

Den "kritischen Zeitpunkt" des Einsatzes sieht Jung nach den Wahlen. Dann nämlich, wenn die Wahlverlierer mit Waffengewalt versuchen könnten, die Ergebnisse zu korrigieren. In einem solchen Krisenfall, machte Jung klar, hätten die Soldaten den Befehl, "klar und deutlich" einzuschreiten. (bau, cs, red/ DER STANDARD, Printausgabe, 7.7.2006)
http://derstandard.at/?id=2507710


Kongo-Einsatz schon 1960 unpopulär

Erster österreichischer Auslandseinsatz: SPÖ-Minister Kreisky war dafür, die ÖVP bremste

Der Einsatzraum Kongo ist dem österreichischen Bundesheer nicht unbekannt: Dorthin hatte vor 46 Jahren die erste internationale Mission geführt. Sie wäre fast gescheitert, bevor sie richtig begonnen hatte: Am 11. Dezember 1960 brachen 49 Sanitäter mit Hercules-Transportern der US Air Force in die Stadt Bukavu auf – am Tag nach der Ankunft wurden sie allerdings von kongolesischen Soldaten als vermeintliche "Belgier" gefangen genommen und mussten von nigerianischen UN-Truppen befreit werden. Dabei fiel ein nigerianischer Soldat, und die gesamte Ausrüstung des Spitals ging verloren.

Die Österreicher blieben dennoch bis Ende Mai 1961 und wurden dann durch ein neues Kontingent ersetzt – auch wenn der Einsatz daheim alles andere als populär war.

...

Die ÖVP war vorsichtig und berief sich auf Verfassungsjuristen, die Auslandseinsätze ablehnten. Die daraufhin getroffenen Festlegungen, dass Soldaten nur freiwillig ins Ausland verschickt werden können, wirken bis heute nach.

General Erwin Fussenegger stellte sich auf die Seite Kreiskys: "In diesem Hexenkessel sind nur militärische Formationen einsetzbar, da sie sonst erschlagen werden", steht in seinem Tagebuch. Dennoch wurde als Kompromiss beschlossen, nur zwei Feldspitäler zu entsenden, eines davon blieb vorerst in Österreich.

Während die Österreicher die ganze zweite Jahreshälfte 1960 lang zögerten, Soldaten zu schicken, wurde die Lage im Kongo immer schwieriger. Als die Sanitäter dann im Land waren, hatten sie zwar ihr Spital (und weit gehend die politische Rückendeckung Grafs) verloren, nicht aber die Motivation: Im Kongo war das belgische Gesundheitssystem durch den Bürgerkrieg zerstört worden - die Österreicher sprangen ein. Ab Januar 1961 betreuten sie Flüchtlinge in Bakwanga (heute: Mbuji-Mayi) in der Provinz Süd-Kasai, es folgten weitere Kontingente bis 1963 in verschiedene Regionen. Pro Monat wurden nur rund 100 UN-Soldaten, aber 4000 Zivilisten behandelt. Für Österreich hatte sich die Erwartung, mit dem Kongo-Einsatz stärker in der UNO verankert zu sein, erfüllt. (Conrad Seidl/ DER STANDARD, Printausgabe, 7.7.2006)
http://derstandard.at/?id=2507713


"Der Kongo ist ein Bettler"
von Jean Ziegler

Als UN-Sonderbeauftragter kämpft Jean Ziegler für das Recht auf Nahrung. Und der Schweizer Soziologe glaubt an die Effektivität von EU-Truppen.

Herr Ziegler, warum ist der Kongo so wichtig, dass EU-Truppen dort die Wahlen gewährleisten sollen?

Die kongolesische Tragödie bedeutet für Afrika permanente und totale Instabilität – die sich auf eine ganze Reihe anderer Staaten auswirkt. Wie eine infizierte Wunde, die sich an den Rändern weiter ausbreitet. Der immer noch andauernde Bürgerkrieg in Burundi, der schon zwei Millionen Opfer gefordert hat, der Bürgerkrieg in Angola, der Bürgerkrieg im Süden der Zentralafrikanischen Republik. Der Frieden im Südsudan ist sehr, sehr zerbrechlich; Uganda hat einen fürchterlichen Bürgerkrieg im Norden. Das sind alles Konflikte, die entweder direkt oder indirekt mit dem Kongo zu tun haben. Und die werden nicht zu Ende gehen, wenn diese Wunde im Herzen Afrikas weiter blutet.

Aber warum steht der Kongo im Zentrum dieses riesigen Konflikts?

Der Kongo ist ein Bettler, der auf einem wahren Goldberg an Bodenschätzen sitzt: Mangan, Uran, Gold, Diamanten und Coltan. Um diese Güter wird seit Jahrzehnten ein permanenter Krieg geführt. Der Kongo ist zu einem riesigen Heerlager geworden, wie Europa im Dreißigjährigen Krieg. Mordbanden ziehen durch das Land! Das kongolesische Drama hat eine Dimension, wie es nicht schlimmer sein könnte.

Und was soll da die kleine EU-Eingreiftruppe tun?

Wo diese Truppen sind, da gibt es zu essen, da gibt es Lazarette, Abwassersysteme, Impfkampagnen. Allein dadurch hätten Tausende eine Chance zu überleben. Außerdem braucht man ein europäisches Militärkontingent, sonst finden die Wahlen nicht statt. Und ohne Wahlen geht das Massaker weiter. Dann werden die verkappten Kriegsherrn, die internationalen Minengesellschaften, völlig freie Hand haben. Mit der Folge, dass das Land sich weiter auflöst und noch mehr Menschen sterben.

...
http://www.cicero.de/97.php?ress_id=1&item=1119
 
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UNO-Helikopter im Kongo beschossen

Im Osten des Kongos ist am Donnerstag ein Helikopter der Vereinten Nationen unter Feuer geraten. Der Kopilot aus Bangladesch sei von einer Kugel getroffen und verletzt worden, sagte UN-Sprecher Carmine Camerini. Der Helkopter habe seinen Flug fortsetzen können. Der Kopilot sei direkt nach der Landung operiert worden und nicht in Lebensgefahr.
Die insgesamt sieben Insassen hatten Flugblätter über der Provinz Ituri abgeworfen, in denen die Aufständischen aufgefordert wurden, vor der Parlaments- und Präsidentenwahl am 30. Juli ihre Waffen niederzulegen. Die Bundeswehr ist mit 780 Soldaten an der 2.000 Mann starken EUFOR-Truppe beteiligt, die einen geordneten Ablauf der Wahl sicherstellen soll.
http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=45363A9A-1422-0CEF-70689BAA0C5E015B

"Visibility" ist das große Schlagwort des bevorstehenden europäischen Kongo-Einsatzes: Die Soldaten sollen sichtbar sein und die bewaffneten Gruppen durch ihre bloße Anwesenheit davon abhalten, bei einer Wahlniederlage das Land in Unruhen zu stürzen.
....
Die offizielle Linie im Camp der Europäer am Flughafen N'Djili ist klar. "Deutsche Soldaten werden in Kinshasa keine Patrouille fahren - und andere auch nicht", sagt ein hochrangiger deutscher Soldat. Die Bevölkerung soll anders erreicht werden: Über eine Medienkampagne etwa, bei der die EUFOR mit Radiosendungen auf Französisch und der kongolesischen Sprache Lingála über die Wahlen und die europäische Truppe informiert. Außerdem sollen die drei deutschen Transporthubschrauber über der unübersichtlichen kongolesischen Millionenstadt kreisen. Deren Wirkung sei nicht zu unterschätzen, die Einheimischen seien Hubschrauber nicht gewöhnt, heißt es bei der Bundeswehr. Und: "Mehr ist mit diesen Kräften überhaupt nicht zu machen".
....
http://www.n-tv.de/685425.html

Ja so ungewohnt, das man schon weiss wie man sich lästige Hubschrauber vom Hals hält.
 

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DRC peacekeepers are freed

http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/5161604.stm

Rebellen der FNI haben 5 UN-Soldaten aus Bangladesh freigelassen. Sie wurden Anfang Mai westlich von Bunia in Ituri entführt. 2 weitere wurden schon vor 2 Wochen freigelassen.


Reasons for hope in DR Congo

http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/from_our_own_correspondent/4954412.stm

Ein ehemaliger BBC Korrospotend umd Unicef " goodwill ambassador" über die Grausamkeit im Kongo aber wieso Hoffnung besteht.


Africa in pictures: 1-7 July

http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_pictures/5158884.stm#
 
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aus einem Artikel von Harald Neuber, "Von Geltow nach Afrika":
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Widersprüchliche Aussagen über Sicherheitslage

Trotz der stetigen Erweiterung der Mission - von 1999 bis zu diesem Jahr wurde die Truppenstärke vom Sicherheitsrat der UN sechs Mal erhöht - ist die Situation in der DR Kongo unübersichtlich. Deutsche Politiker und Militärs versuchen dessen ungeachtet, wachsende Zweifel zu zerstreuen. Immerhin hat mit Generalmajor Karlheinz Viereck ein Deutscher das Oberkommando über die Afrika-Truppen. Der ebenfalls deutsche Diplomat und derzeitige politische Direktor der MONUC, Albrecht Conze, zeigte sich in einem Rundfunkinterview daher überzeugt, dass die deutschen Truppen "hochwillkommen" seien. Schließlich sollten sie das Land vor Chaos und Gewalt schützen. Ähnlich äußerte sich Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Es gebe eine "geradezu freudige Aufnahme unserer Soldatinnen und Soldaten nicht nur durch die Regierung, sondern auch durch die Bevölkerung", sagte der CDU-Politiker.

Solche Aussagen stehen in krassem Widerspruch zu den ersten Einschätzungen aus dem Einsatzgebiet. "Das ist ein Pulverfass hier, und die Mentalität ist nur schwer verständlich", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen der deutschen Soldaten. Mitunter werden scheinbar banale Details zur potentiell tödlichen Gefahr. So verwechseln viele Kongolesen die deutsche Fahne mit der Fahne der ehemaligen Kolonialmacht Belgien, die angesichts der Geschichte alles andere als beliebt ist. Wegen dieser und anderer Probleme vor Ort haben sich die 280 der insgesamt 780 deutschen EUFOR-Soldaten auf dem Flughafen N'Dolo nahe der Hauptstadt Kinshasa regelrecht verschanzt. Die Anwesenheit der ausländischen Truppen soll aus der Entfernung demonstriert werden, indem etwa Hubschrauber über der Hauptstadt kreisen. Außerdem will man die Bevölkerung durch einen Radiosender auf Französisch und der Nationalsprache Lingála über den Einsatz aufklären.

Bedrohung durch Militär und Rebellengruppen

Während die Erfolgsaussichten der ersten deutschen Militärpräsenz in Afrika seit über 50 Jahren zweifelhaft sind, ist hierzulande über den Widerstand gegen die ausländischen Truppen kaum etwas zu erfahren. Zu Beginn des Wahlkampfes gingen in Brüssel unlängst Exil-Kongolesen auf die Straße, um gegen die ausländischen Truppen und gegen den Neokolonialismus zu demonstrieren. Während die Veranstalter von mehreren Tausend Teilnehmern sprachen, zählte die Polizei nur 750 Demonstranten.

Schwerer als die politische Kritik an dem Einsatz wiegt die Gefahr des militärischen Widerstandes. Nachdem der deutsche Kommandeur Viereck nach Angaben der MONUC-Mission etwaigen Gegnern mit "tödlicher Gewalt" drohte, konterten kongolesische Militärs am 24. Juni mit einem offenen Brief. Die Ankündigung Vierecks werden als "exzessiv" und gegen die militärische Ethik bezeichnet. Die vier Unterzeichner zeigten sich "beunruhigt", weil sich Vierecks Drohung offenbar gegen Zivilisten wende. Der deutsche Generalmajor missachte grundlegende Menschenrechte und die Genfer Konventionen.

Zu den Verstimmungen vor Einsatzbeginn kommt die konkrete Bedrohung durch militärische Verbände im Land. Während nahe der Hauptstadt eine mehrere Tausend Mann starke Miliz unter dem Kommando von Vizepräsident Jean-Pierre Bemba, einem ehemaligen Rebellenkommandeur, ausharrt, wenden sich oppositionelle Gruppen wie die Partei UDPS grundlegend gegen das ausländische Eingreifen. Im Osten des Landes schließlich kommt es zu anhaltenden Spannungen mit der Rebellenmiliz unter Laurent Nkunda, der von den UN wegen Kriegsverbrechen gesucht wird. Sollten sich diese Truppen nach den Wahlen benachteiligt fühlen, könnten sie erneut in die Offensive gehen. Auch das Eingreifen der ihnen nahe stehenden ruandischen Truppen ist nicht auszuschließen.

Zu ersten militärischen Auseinandersetzungen kam es bereits. Am Donnerstag wurde ein UN-Helikopter über der östlichen Provinz Ituri beschossen, als die Besatzung Propaganda-Flugblätter abwarf, auf denen die Rebellen zur Niederlegung der Waffen aufgefordert wurden. Sollte es in den kommenden Wochen im Rahmen des EUFOR-Einsatzes auch zu Kampfhandlungen auf dem Boden kommen, stünden Bundeswehr-Soldaten gegebenenfalls erstmals Kindersoldaten gegenüber. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, erklärte dazu:
Das kann man natürlich nicht ausschließen. Im Raum Kinshasa selbst ist die Gefahr wohl denkbar gering. Im ganzen Land, wenn es zum Beispiel zu Evakuierungsoperationen kommen müsste, wäre das eine andere Situation, aber die gilt für alle Soldaten der Welt: Wer auf mich eine Waffe richtet in der Absicht, auf mich zu schießen, dem muss ich möglichst zuvorkommen, und es besteht dann ganz objektiv nicht die Möglichkeit nachzufragen, ist derjenige, der die Waffe auf mich richtet, 12, 13, 14, 17 oder 19.

Nach Angaben der UN-Kinderhilfsorganisation UNICEF wurden im Kongo bis zu 30000 Kinder für den Kriegseinsatz missbraucht. Einige Milizen im Osten des Landes bestünden zu bis zu 60 Prozent aus Kindern, heißt es in einem Infoblatt der Organisation.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23070/1.html
 

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DR Congo rebel chief 'to disarm'

Der Chef der Rebellengroupe FNI, Peter Karim, und min. 60 seiner Kämpfer geben ihre Waffen an die UNO ab

FNI ist einer der zahlreichen Rebellengroupen in Ituri und ua. verantwortlich für die Entführung von 7 Blauhelmen.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/5187148.stm
 
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Mehreren Berichten - u.a. im Deutschlandfunk - zufolge entsteht aus der Verwechslung der deutschen Nationalfarben mit denen Belgiens eine besondere Gefahr für die deutschen Soldaten im Kongo.

Da die belgische Flagge aus scharz-gelb-rot besteht, halten viele Kongolesen die Markierungen an deutschen Fahrzeugen oder Uniformen für Hinweise auf belgische Soldaten, wodurch ungute Erinnerungen an die einstigen Kolonialherren geweckt werden.

Erst eine Aufklärung von deutscher Seite sorgt dann für Entspannung.
 
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Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst Bernhad Gertz, hat erneut Kritik an den Rahmenbedingungen des Kongo-Einsatzes der Bundeswehr geführt.

So seien die Unterkünfte nicht rechtzeitig fertiggestellt worden und die Essensversorgung klappe nicht.

Außerdem warf Gertz der französichen Regierung vor, daß es dieser offensichtlich vor allem auf die Stabilisierung des Regimes Kabila ankäme, wodurch die gesamte EU-Mission bei der Bevölkerung des Kongo in Mißkredit geraten sei.

Quelle: NDR-Nachrichten, 18.07.2006
 
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Infektionen drohen

Die „Netzeitung“ meldete unter Berufung auf einen Bericht des Bundeswehr-Vorauskommandos in Kinshasa, ein Bundeswehrarzt habe die Unterbringung als teilweise katastrophal bezeichnet. Ohne eine Verbesserung der Hygiene in dem Feldlager seien Infektionen zu erwarten. „Eine Fäkalienentsorgung und Reinigung erfolgt nach bisheriger Beobachtung alle zwei Tage“, schreibe der Arzt in dem Bericht. „Diese Entsorgungsfrequenz führt dazu, dass die Fäkalienbehälter überquellen und den Boden der Toiletten bedecken.“

Quelle: http://www.netzeitung.de/deutschland/424937.html
 

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Schweiz unterstützt Kongo-Mission

Zwei Militärärzte arbeiten für die Bundeswehr
Die Schweiz schickt zur Unterstützung des deutschen Kontingents zwei unbewaffnete Militärärzte in den Kongo. Das Kontingent gehört zur EU-geführten Friedensmission, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte.

Der Bundesrat hat mit dem Entscheid gestützt auf einen gemeinsamen Antrag des EDA und des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) einem Ersuchen der deutschen Bundeswehr entsprochen.

Die beiden Militärärzte werden in den kommenden Tagen in den Kongo reisen. Sie sind im Friedensförderungsdienst und arbeiten primär für die medizinische Versorgung des deutschen Kontingents. Bei Bedarf können sie sekundär auch zugunsten der Zivilbevölkerung eingesetzt werden.

Die Bundeswehr gewährleistet die Sicherheit sowie Unterkunft und Verpflegung der Entsandten.

Grundlage des EU-Einsatzes ist die UN-Resolution vom 25. April, die den Einsatz zeitlich auf vier Monate während des Wahlzeitraumes beschränkt. Die Aufträge bestehen aus der Absicherung der Wahlen, dem Schutz des internationalen Flughafens Kinshasa sowie möglichen Evakuierungseinsätzen im Falle von Unruhen im Wahlzeitraum. Der Einsatz der Friedensmission dauert bis spätestens am kommenden 1. September.
http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2006/07/21/schweiz/42211

edit: Kennt irgendwer eine Seite wo es Bildmaterial zur Mission gibt?
 
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Bundeswehr von Krawallen in Kinshasa betroffen

Wenige Tage vor den Präsidenten- und Parlamentswahlen in Kongo ist die Bundeswehr in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa in Ausschreitungen am Rande einer Wahlkundgebung verwickelt worden. Ein VW-Bus der deutschen Soldaten sei bei einer Fahrt durch die Stadt in die Kundgebung geraten und angegriffen worden, sagte Oberstleutnant Peter Fuss am Dienstag abend in Kinshasa. Dabei seien die Front- und die Heckscheibe des Busses zu Bruch gegangen. Die drei deutschen Soldaten in dem Bus hätten ihre Fahrt vom Flughafen N'Djili zum Hauptquartier N'dolo dennoch fortsetzen können. Es habe sich nicht um einen gezielten Angriff gegen die Deutschen oder die europäische Kongo-Truppe Eufor gehandelt. Auch die übrigen Fahrzeuge am Rande der Kundgebung seien angegriffen worden. Vermutlich hätten die Angreifer ihrem Frust Luft machen wollen. Insgesamt sei die Lage ruhig, für die deutschen Soldaten stelle der Vorfall keine Bedrohung dar. .....

http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~E9576E724DD044655BDD21BDA61CFD606~ATpl~Ecommon~Scontent.html

na super, fängt ja schon gut an
 
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Deeskalieren !!! was für ein Mandat hat man da eigentlich. Ich bin gegen den Einsatz !!! Wünsche den beteiligten Soldaten aber Glück auf , sowie unversehrte Heimkehr !!!
 
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Der ganze Ärger geht erst noch los.Erst wenn die Wahl vorbei ist,ist die Büchse der Pandorra geöffnet :( :eek:
 
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"....Gelassen reagierte der Pressesprecher für den Kongo-Einsatz auf Kritik an der Unterbringung der deutschen Soldaten in unklimatisierten Zelten. Die meisten Zelte seien mittlerweile klimatisiert, sagte er. Die Klimaanlagen für die übrigen Unterkünfte stünden bereit, seien aber noch nicht angeschlossen. Derzeit würden für die restlichen Zelte Kabel zu den Generatoren gezogen. Die drei Transporthubschrauber der Bundeswehr seien nach dem Flugzeug-Transport inzwischen zusammengebaut und sollten noch am Donnerstag zu ihren ersten Flügen starten. ..."
http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=domesticNews&storyID=2006-07-27T135646Z_01_HAG750189_RTRDEOC_0_DEUTSCHLAND-KONGO-BUNDESWEHR.xml
 
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