'Growler Day'
Hier noch ein Kommentar von Steve Trimble von DefenseTech.org zu diesem historischen Moment:
In a drizzly ceremony today, we will witness Secretary of the Navy Don Winter accept the delivery of the first EA-18G Growler to the USN's fleet readiness squadron.
This would be a fairly routine affair except for a couple of very distinguishing facts: first, the event is occurring exactly according to the original schedule and, second, Boeing's five-year-old development program is not over-budget.
It'd be nice to think those two facts weren't so extraordinary, but, in the world of military acquisition, it is.
To be sure, there remain a few caveats. The operational test phase begins in September, which will expose any unresolved design or technology glitches. The Government Accountability Office reported in March that a few software issues need to be fixed before operational tests can be performed. We'll see how that pans out, but none of the issues sound like show-stoppers.
Some of the more cynical observers (blush) might also say that Boeing and the Navy cheated with the EA-18G.
This is not the same as starting a new weapon project from scratch. The airframe for the EA-18G is based on the design of the already proven F/A-18E/F Super Hornet and the electronic warfare package is based largely on the ICAP III suite already flying on the EA-6B Prowler. The ALQ-99 jammer is merely a decade-old, upgraded version of a pod that first flew in 1971 (and needs to be retired as threats evolve over the next decade).
But it's also not fair to Boeing to dismiss the complexity of this project. Repackaging the ICAP III to fit inside the Growler involved no small risk. The "football" ALQ-218 receiver mounted on the EA-6B's tail was split into two pieces and installed in the more aerodynamically harsh environment of the EA-18G's wingtips. I'm still curious how they managed to pull off the ALQ-218's radome, which must be sturdy enough to survive on the wingtip, yet not too sturdy to interfere with the operations of the embedded antenna.
Integrating the all-new Raytheon-made Communications Countermeasures Set (CCS) also added some complexity to the project, as did the introduction of the highly useful interference cancellation system (INCANS), which allows the EA-18G to continue jamming an enemy radar even while the pilot continues to communicate with other friendly aircraft.
It's reasonable to question whether the navy should have been still more ambitious. Why not introduce an all-new, digital-era jamming pod with the first delivery of the EA-18G? Why not design a next-generation jammer aircraft around a more stealthy platform, like the navy's forthcoming F-35C due to be delivered in 2015? Why not challenge your contractor -- to which you're paying billions of dollars -- to invent something completely new, versus "repackaging" two familiar systems?
At the end of the day, the navy is getting exactly what it paid for, on-time. In this day and age, maybe that's all you can really ask for.
Mr. Trimbles Kommentar auf Deutsch:
"In einer Zeremonie im Nieselregen erleben wir heute im Beisein des Marineministers Don Winter die Auslieferung der ersten EA-18G Growler an die Navy-Umschulungsstaffel. Eigentlich ist dies eine Routineangelegenheit, die allerdings durch zwei außergewöhnliche Umstände begleitet wird: erstens findet diese Auslieferung exakt nach Zeitplan statt, und zweitens ist Boeings Budget am Ende des 5-Jahres-Entwicklungsprogramms nicht überzogen worden. Es wäre schön, wenn diese beiden Umstände nichts Besonderes wären, doch bei militärischen Beschaffungen sind sie das.
Ein paar Vorbehalte bleiben aber, um sicher zu gehen. Die operationelle Testphase beginnt im September [2008] und sie wird etwaige designerische oder technologische Mängel offenlegen. Der Bundesrechnungshof hat im März [2008] darüber berichtet, dass noch einige Softwareprobleme gelöst werden müssen, bevor die operationellen Tests beginnen können. Wir werden sehen, welche Auswirkungen dies hat, aber es scheint so, dass gravierende Verzögerungen nicht zu erwarten sind.
Etwas zynischere Beobachter mögen sagen, dass Boeing und die Navy mit der EA-18G mogeln.
Dies ist nicht das selbe wie die Entwicklung eines ganz neuen Waffenprojektes. Die Zelle der EA-18G basiert auf der bewährten F/A-18F Super Hornet und die Ausrüstung zur elektronischen Kampfführung basiert weitgehend auf dem ICAP-III-Paket, mit dem bereits die EA-6B Prowler fliegt. Der ALQ-99-Störsender ist lediglich die ein Jahrzehnt alte Aufrüstung eines Behälters, der erstmals 1971 benutzt wurde (und der während des kommenden Jahrzehnts bei steigender Bedrohungslage ersetzt werden muss).
Aber es ist trotzdem nicht fair, Boeing die Komplexität dieses Projektes abzusprechen. Die erforderliche, geänderte Unterbringung des ICAP III in der Growler war durchaus mit Risiken behaftet. Der "Football" des ALQ-218-Empfängers auf dem Leitwerk der EA-6B wurde in zwei Stücke zerteilt und an den aerodynamisch vergleichsweise stärker beanspruchten Flügelspitzen der EA-18G installiert. Ich bin immer noch neugierig, wie sie es geschafft haben, das Radom des ALQ-218 wegzunehmen. Es wird robust genug sein, um an den Flächenspitzen zu funktionieren, aber nicht robust genug, um sich nicht mit der dort verlegten Antenne zu überlagern. Die Integration des komplett neuen Gerätes zur Störung von Kommunikationsverbindungen (CCS) der Fa. Raytheon erhöhte die Komplexität des Projektes zusätzlich, ebenso wie die Einführung eines äußerst zweckmäßigen Interferenz-Ausschalters (INCANS), der es der EA-18G erlaubt, feindliche Radargeräte zu stören und gleichzeitig Funkverbindung mit freundlichen Flugzeugen zu halten.
Es ist erlaubt, zu fragen, ob die Navy nicht hätte ehrgeiziger sein sollen. Warum hat man mit der EA-18G nicht gleich auch einen völlig neuen, digitalen Störbehälter eingeführt? Warum hat man kein komplett neues Störflugzeug um eine signaturreduzierte Stealth-Plattform herum entwickelt, so wie die künftige F-35C, die 2015 ausgeliefert werden soll? Warum fordert man den Vertragsnehmer, dem man schließlich Milliarden Dollar zahlt, nicht dazu heraus, etwas völlig Neues zu erfinden, statt nur zwei etablierte Systeme neu zu verpacken?
Am Ende dieses Tages bekommt die Navy genau das, wofür sie bezahlt hat, und das pünktlich. Vielleicht kann man hier und heute aber auch einfach nicht mehr verlangen."
Ebenfalls historisch war die erste Landung einer EA-18G auf der NAS Whidbey Island am 9. April 2007, siehe Foto.
(Foto: USN)