Die Anforderungen für beide Luftbetankungsverfahren waren grundsätzlich andere.
Die KC-135 wurde primär zu dem Zweck entwickelt die B-52 zu betanken, da diese Flugzeuge in der Zeit von "Massive Retaliation" 24 Stunden/365 Tage in der Luft gehalten wurden. Damit wollte man bei einem nuklearen Überraschungsangriff einen Gegenschlag mit kurzen Flugzeiten zum Ziel ermöglichen. Wie schon gesagt ist es einfacher, eine B-52 mit einem Boom zu betanken, der vom Boom Operator an die B-52 herangeführt wird, als mit der B-52 einen Schlauch mit Trichter anzufliegen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob aufgrund der Luftverdrängung der B-52 überhaupt ein Trichter angeflogen werden kann und nicht zu weit vom Flugzueg weggedrückt wird. Auch benötigt eine B-52 deutlich mehr Kraftstoff als ein Kampfflugzeug eines Flugzeugträgers und somit eine größere "Tankstelle". Die Boom-Tankerei wird im allgemeinen auch als "Air Force Methode" bezeichnet.
Bei der US-Navy diente die Lufttankerei weniger der Reichweitenverlängerung, als der Nutzlasterhöhung. Primär Jagdbomber sollten mit voller Waffenlast vom Träger starten können und sich danach den nötigen Sprit vom Tanker holen, um das Ziel angreifen zu können. Hierbei sollte der Tanker auch vom gleichen Flugzeugträger kommen und ggf. selbst ein umgebauter Jagdbomber oder U-Boot-Jäger sein. Derartige Forderungen liessen sich nur mit einem "Schlauch- und Trichter" Verfahren erzielen, welches im allgemeinen auch "Navy-Methode" genannt wird.