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Alien
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Mir ging es ausdrücklich nicht um Themenferne, sondern um Freundlichkeit untereinander.
..... Einrührsonnenschein
Nein, aber eine Anekdote:Hagewi schrieb:= Atombombe. Aus dem englischen "Instant-Sunshine" auch mal "Sonnenschein aus der Dose" Gab es vielleicht auch aus dem anderen "Sprachraum" ähnlich.
Ich denke, dass das "Volksgedächtnis" auch sehr durch das gesteuert wird, was ihm so mitgegeben wird. So wird kaum jemand seinen toten Ur^n-Onkel aus den napoleonischen Kriegen nachtrauern. Der Zweite Weltkrieg war für Russen und Deutsche gleichermaßen verheerend, die Russen hatten die höheren (relativ wie absolut) Verluste, wir am Ende die Niederlage.So weit ich weiß war die Intervention der Amis und Briten während des russischen Bürgerkriegs. Die Franzosen haben sich 1812 eine erfrorene Nase geholt, wobei mehr als die Hälfte dieser Armee dienstverpflichtete Deutsche waren.
Das Gedächtnis der Völker ist lang und tradiert sich von Generation zu Generation. Die Ängste und Resentiments mögen uns heute irrational erscheinen, aber sie sind im "Volksgedächtnis" immer noch verhaftet.
Ich schaue ne ganze Menge solcher Geschichtssendungen, eine Negierung habe ich noch nie gesehen. Die bildest Du dir ein.Alles klar, solange dieses Denken in Deutschland noch existiert, müssen die Deutschen sich nicht wundern, dass andere ihnen gegenüber misstrauisch sein müssen. Solange die Deutschen den Russen jede Vergewaltigung einer deutschen Frau über einen ganzen Fernsehabend mit wochenlanger Auswertung vorhalten, gleichzeitig aber das millionenfache Abschlachten von Frauen und Kindern in den besetzten Gebieten ignorieren, negieren...
In meinem Lehrplan wurden solche Themen im Detail ausgeklammert und uns eingebläut, dass Hitler schlecht war, und die Niederlage gut und richtig. Irgendwelche Grautöne mit Verbrechen der Alliierten oder so wurde außen vor gelassen. Weiß ja nicht, wo Du Deine Schulbildung genossen hast (ich: goldener Westen, 80er und 90er). Schon in Österreich ist man da übrigens nicht so streng zu sich selbst und sieht sich eher in der Opferrolle.Keine Einbildung, die stand nicht auf unserem Lehrplan damals, wir hatten nur maximal 12 Jahre Schule.
Siehe Prof. Dr. Guido Knopp : Der arme Führer mit seinen Hunden in 20 ausgewalzten Folgen.
Ich habe das Gefühl, dass die Sowjetunion niemals die Verluste unter den Kriegsgefangenen hervorheben wollte, weil man so indirekt zugegeben hätte, welche blamable Niederlagen man 41 und 42 erlitten hat. Weiterhin hätte dies das Bild des heldenhaften Kampfes befleckt, wenn man erfährt, dass mehrfach 200000 Mann starke Armeegruppen in Gefangenschaft gingen.Was sollte denn die Sowjetunion für die Gefangenen tun, wenn der Deutsche im Winter1941 vor Moskau stand? 1941 war ein viel zu großes Chaos an der Front auf sowjetischer Seite.
Ich lese keine russisch/sowjetischen Quellen, aber wenn man gute deutsch- oder englischsprachige Bücher liest, wird einem diese Arbeit an der Primärquelle quasi abgenommen und vorsortiert. Die Tatsache, dass speziell seit Mitte der 80er die eine gesteuerte Wahrheit auf sowjetischer/russischer Seite nicht mehr gibt, geht daraus gut vervor.Übrigens: Die sowjetische Weltkriegsliteratur war keinesfalls eine Hurra!!!!- und Sieges-Literatur und ziemlich selbstkritisch.
Lese einfach mal einen Simonow oder Alexander Bek.
https://www.freitag.de/autoren/hans-springstein/vor-15-jahren-nato-krieg-gegen-jugoslawien...
Und da will ich den Bogen zurück spannen zu jener Diskussion über den "völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Jugoslawien":
Mag sein, dass dort nicht die Form eingehalten wurde. Ist das aber auf der anderen Seite ein Freifahrtsschein für Völkermord?
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„Es begann mit einer Lüge“
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Nach allen bisher genannten Quellen haben andere als die von NATO-Seite genannten Gründe den Ausschlag für die Bombardierungen gegeben. Zu diesen dürften mit unterschiedlichem Gewicht stichwortartig folgende gehören, wobei in Klammern jeweils Vertreter dieser
Argumente stehen:
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7. Möglicher Präzedenzfall für künftige Konflikte im Kaukasus (Prof. A. Pradetto).
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Im Zusammenhang der Krim-Krise beurteilte Altbundeskanzler Gerhard Schröder den Angriff von 1999 als Verstoß gegen das Völkerrecht: „Da haben wir unsere Flugzeuge (...) nach Serbien geschickt und die haben zusammen mit der Nato einen souveränen Staat gebombt - ohne dass es einen Sicherheitsratsbeschluss gegeben hätte“ (F.A.Z., 10.3.14).
Sein Vorgänger, Altbundeskanzler Helmut Schmidt hielt bereits 1999 die deutsche Kriegsbeteiligung für nicht zu rechtfertigen: "Gegängelt von den USA haben wir das internationale Recht und die Charta der Vereinten Nationen missachtet“ (FR, 3./4.4.99).
Im Grunde sind das stinknormale Ünungsflüge zur Erhaltung der entsprechenden Fähigkeiten der Besatzungen, die jede Nation mit strategisch operierenden Streitkräften genauso vornimmt und elektronische Aufklärung betreiben auch alle bedeutenden Luftwaffen der Welt. Und diese Flüge (ihre Zahl) werden in Konfliktzeiten halt gerne mal genutzt um militärische Stärke zu demonstrien, wie jetzt eben durch Russland.Nur um mal wieder auf das Thema zurückzukommen und damit auch auf eine Frage die ich mir selber immer noch nicht beantworten kann: Warum macht Russland eigentlich diese Flüge? Klar man könnte jetzt sagen um die Verteidigungsbereitschaft/Taktiken etc. der NATO-Staaten zu testen. Nur behaupte ich mal dass der Erkenntnisgewinn eher mau ist. So ein Eurofighter im Baltikum könnte wahrscheinlich sein Radar am Boden lassen, er wird es sowieso während der Mission nicht einschalten (denke ich), ELINT wird dort nicht sehr ergiebig sein.
Dieser russophobe Teil hat doch mit deiner Frage eigentlich gar nichts zu tun und besteht aus Behauptungen über deren Beweisbarkeit und Wahrheitsgehalt man sicher trefflich streiten kann!?Auf der Gegenseite würde Russland doch besser die NATO-Staaten in Sicherheit wiegen. Am besten gleich diese Flüge einstellen und eine Abrüstungsrunde von veralteten Nuklearsprengköpfen vorschlagen (man hat ja noch genügend viele) während man sich im selben Moment die Landbrücke auf die Krim heim ins Reich holt.
Schliesslich interessiert man sich hier nicht gross für die Ukraine. Viel eher ist man besorgt ob den wiederholten russischen Invasionen in seinen Nachbarländern (Georgien, Moldawien, Ukraine) und man will ein Zeichen setzen dass es so nicht weitergehen kann. Bei den ersten beiden hat man weggeschaut und Gute Miene zum Bösen Spiel gemacht, mit dem Resultat dass die Russen nun wieder in der Ukraine Krieg führen.