Russische Militärflugzeuge gefährden die Luftfahrt

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"EINRÜHRSONNENSCHEIN"

Dieser Begriff (im Original INSTANT SUNSHINE) ist innerhalb der amerikanischen Armee (und nicht nur dort) ein Euphemismus für Nuklearwaffen.
Er ist vermutlich auf die Entwicklungsbemühungen der USA zurückzuführen, während der Zeit des kalten Krieges eine "saubere" Nuklearwaffe zu entwickeln.
Dieses Projekt zur Entwicklung einer "Neutronenbombe" lief unter dem Codewort "Project Instant Sunshine"
 
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..... Einrührsonnenschein
Hagewi schrieb:
= Atombombe. Aus dem englischen "Instant-Sunshine" auch mal "Sonnenschein aus der Dose" Gab es vielleicht auch aus dem anderen "Sprachraum" ähnlich.
Nein, aber eine Anekdote:

ABC-Schutzausbildung.
Schütze was würden Sie tun, wenn Sie erfahren, dass in einer Stunde über dem Leipziger Uniriesen eine Atombombe explodiert.
Sofort auf das Dach klettern!
Warum denn das ????
So etwas sieht man nur einmal im Leben!

und es war wieder Hofkehren angesagt.
Ich habe öfter den Hof gekehrt
 
Schorsch

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So weit ich weiß war die Intervention der Amis und Briten während des russischen Bürgerkriegs. Die Franzosen haben sich 1812 eine erfrorene Nase geholt, wobei mehr als die Hälfte dieser Armee dienstverpflichtete Deutsche waren.
Das Gedächtnis der Völker ist lang und tradiert sich von Generation zu Generation. Die Ängste und Resentiments mögen uns heute irrational erscheinen, aber sie sind im "Volksgedächtnis" immer noch verhaftet.
Ich denke, dass das "Volksgedächtnis" auch sehr durch das gesteuert wird, was ihm so mitgegeben wird. So wird kaum jemand seinen toten Ur^n-Onkel aus den napoleonischen Kriegen nachtrauern. Der Zweite Weltkrieg war für Russen und Deutsche gleichermaßen verheerend, die Russen hatten die höheren (relativ wie absolut) Verluste, wir am Ende die Niederlage.
Trotzdem, die Generation der Zeitzeugen schwindet und hat keine politische Bedeutung mehr. Wenn man "erhöhte Alarmbereitschaft" mit der "interventionistischen Historie" des westlichen Nachbarn begründet, dann ist das nur eine vorgeschobene Rechtfertigung. Am Ende geht es um Realpolitik, nach innen und außen. Russland will sich dem Druck des Westens nicht beugen (verständlich), die genauen Beweggründe sind jedoch schwer zu verstehen (es gibt ja in der Ostukraine nichts zu gewinnen).
Es hat mehr und mehr den Anschein, als wenn hier um den Sieg als solches gekämpft wird, und als wenn ein paar übermotivierte (und skrupellose) Separatisten irgendwie auch Russlands Kurs bestimmen. Solche Situation gab es häufig, dass große Konflikte von kleinen Einheiten ausgelöst wurden. Man schaue sich etwa den Start des japanisch-chinesischen Kriegs an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwischenfall_an_der_Marco-Polo-Brücke
 

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Alles klar, solange dieses Denken in Deutschland noch existiert, müssen die Deutschen sich nicht wundern, dass andere ihnen gegenüber mißtrauisch sein müssen. Solange die Deutschen den Russen jede Vergewaltigung einer deutschen Frau über einen ganzen Fernsehabend mit wochenlanger Auswertung vorhalten, gleichzeitig aber das millionenfache Abschlachten von Frauen und Kindern in den besetzten Gebieten ignorieren, negieren...

Wie ließ Konstantin Simonow in "Das sogenannte Privatleben"die Hauptperson sagen:
"Unsere russische Gutmütigkeit wird uns vergessen lassen und wir werden selbst denen verzeihen, denen wir eigentlich nicht verzeihen dürften."

Es gab und gibt übrigens genügend Deutsche, für die war der 8. Mai keine Niederlage sondern eine Befreiung. Das hatte schon vor 30 Jahren Richard von Weizäcker festgestellt.

Die Ukrainer, bei all ihrer unterschiedlichen Herkunft, resultierend aus ihrer Besatzungs-Geschichte, und die Russen sind geschichtlich und heute im wahrsten Sinne des Wortes Brudervölker, da gibt unendlich viele familäre Verbindungen. Da ist die Aufruhr in der russischen Bevölkerung über die jetzige Entwicklung schon verständlich. Eine Regierung in der Ukraine, vom "Westen" hofiert und unterstützt, die gleichzeitig die Geschichte mit Nazi-Sprüchen umschreibt und Nazis, wie in Odessa, in dem einmal bis 1941 die Hälfte der Bevölkerung aus Juden bestand, treiben lässt, wie es ihnen beliebt, wird natürlich dort bei der Mehrheit mit Mißtrauen betrachtet.
 
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Alles klar, solange dieses Denken in Deutschland noch existiert, müssen die Deutschen sich nicht wundern, dass andere ihnen gegenüber misstrauisch sein müssen. Solange die Deutschen den Russen jede Vergewaltigung einer deutschen Frau über einen ganzen Fernsehabend mit wochenlanger Auswertung vorhalten, gleichzeitig aber das millionenfache Abschlachten von Frauen und Kindern in den besetzten Gebieten ignorieren, negieren...
Ich schaue ne ganze Menge solcher Geschichtssendungen, eine Negierung habe ich noch nie gesehen. Die bildest Du dir ein.
Was richtig ist: es werden keine Verbrechen aufgerechnet. Verbrechen ist Verbrechen, der Hinweis da bitte mal nicht so genau hinzuschauen wegen der eigenen Taten ist Unsinn und Denke des 19. JH. Niemand würde es den Russen übel nehmen, wenn sie breit und lang auf deutsche Verbrechen im Russlandkrieg hinweisen (davon gibt es manche).
Weiterhin ist es nun mal so, dass vor allem die Geschehnisse in Deutschland verbreitet werden, die durch Deutsche erlebt wurden und die man auch weiter erzählen konnte. Umgekehrt wird es genauso sein. Ich kann dazu das deutsch-russische Museum im Osten Berlins empfehlen.

Ich stelle jedoch nicht fest, dass in Politik oder Bevölkerung aus diesen Dingen eine revisionistische Grundhaltung erwächst. Das bildest Du Dir ebenso ein. Ich wüsste nicht, welches Land klarer durch Gesten, Verträge & Handlungen seine Grenzen klarer anerkannt hat.
 

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Keine Einbildung, die stand nicht auf unserem Lehrplan damals, wir hatten nur maximal 12 Jahre Schule.
Siehe Prof. Dr. Guido Knopp : Der arme Führer mit seinen Hunden in 20 ausgewalzten Folgen
oder meinst du die Geste unseres Oberpräsidenten mit seinen Auslassungen von Gdansk letztes Jahr?
Mußt mir auch nix in den Mund legen, was ich nicht geschrieben habe. Ist auch so `ne dumme Angewohnheit mancher.

Scherz beiseite, bei dem Thema werden wir wohl nie auf einen Nenner kommen.

Aber ja, in einem hast du Recht: siehe Markierung
Wie sollen doch viele deutsche Soldaten sinngemäß gesagt haben, wenn sie mal auf Fronturlaub kamen: Gnade uns Gott, wenn die einmal zu uns kommen. Das was dort passierte, traute sich keiner weiter zu erzählen.
Das waren übrigens nicht nur manche Verbrechen, das war ein einziges Verbrechen.
 
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Keine Einbildung, die stand nicht auf unserem Lehrplan damals, wir hatten nur maximal 12 Jahre Schule.
Siehe Prof. Dr. Guido Knopp : Der arme Führer mit seinen Hunden in 20 ausgewalzten Folgen.
In meinem Lehrplan wurden solche Themen im Detail ausgeklammert und uns eingebläut, dass Hitler schlecht war, und die Niederlage gut und richtig. Irgendwelche Grautöne mit Verbrechen der Alliierten oder so wurde außen vor gelassen. Weiß ja nicht, wo Du Deine Schulbildung genossen hast (ich: goldener Westen, 80er und 90er). Schon in Österreich ist man da übrigens nicht so streng zu sich selbst und sieht sich eher in der Opferrolle.
Guido Knopp bedient ein latent morbides Interesse an Führer und Krieg. Es gibt allerdings keine Folge, wo nicht darauf hingewiesen wird, dass Hitler böse war, der Krieg wahnsinnig war (auch wenn es teilweise nicht stimmt) und am Ende alles seine Richtigkeit hatte. Das größte Kriegsverbrechen der Wehrmacht (im Gegensatz zu Verbrechen, die mit dem Krieg direkt nichts zu tun haben) - die systematische Tötung von 3.5 Millionen russischen Kriegsgefangenen - wird aber tatsächlich recht wenig thematisiert. Finde ich auch recht erstaunlich. Wenn da irgendwo ein gefangener Ami mit dem Panzer überfahren wurde, werden ganze Hollywood-Produktionen dem gewidmet. Die 3.5 Millionen hingegen scheinen auch die Sowjets früh mental abgeschrieben zu haben, ein tapferer Rotarmeist kann per Definition schließlich nicht in Gefangenschaft geraten.
 

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Da bin ich im Goldenen Osten aufgewachsen, da gab es kein Gut und Böse im Politiker-Sprech. Hitler war ein Verbrecher, unterstützt und gefördert von einer wohlwollenden Industrie.

Die Ermordung der jüdischen und slawischen Bevölkerung kannst du nicht vom Krieg trennen. Das war auch ein Hauptziel des Krieges.

Was sollte denn die Sowjetunion für die Gefangenen tun, wenn der Deutsche im Winter1941 vor Moskau stand? 1941 war ein viel zu großes Chaos an der Front auf sowjetischer Seite. Dazu kam die Evakuierung und der Wiederaufbau der Industrie. Das alles oft nur durch die Arbeit von Frauen und Kinder bei miserabelster Ernährungslage geschaffen, die Ernten fielen den Deutschen in die Hände... Da ging es ums nackte Überleben des Volkes.
Dass nach dem Krieg aus sowjetischer Seite mit den eigenen Kriegsgefangenen nicht gut umgegangen wurde, ist natürlich zu kritisieren.
Übrigens: Die sowjetische Weltkriegsliteratur war keinesfalls eine Hurra!!!!- und Sieges-Literatur und ziemlich selbstkritisch.
Lese einfach mal einen Simonow oder Alexander Bek.
 
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"Ziviler Flugverkehr war nicht gefährdet"

Hier sind wir wieder an einem Punkt angelangt, an den ich eigentlich nicht hin wollte. Die "Wolokolamsker Chaussee" habe ich gelesen, "Man wird nicht ..." usw. ebenfalls. Es ist zu viel verlangt, wenn man anderen das nicht näher erläutert, sondern das als bekannt voraussetzt. Selbst wenn zwei das selbe Buch lesen, verstehen sie etwas völlig unterschiedliches. Sowjetische Kriegsverbrechen gibt es nicht. Verbrecher waren nur die anderen. Kritisches Hinterfragen nur partiell. Stalin war bei Simonow immer der Gute, bis über seinen Tod hinaus, deshalb wurde er zeitweilig aus allen Ämtern entfernt, also der Herr Simonow, nicht der Hr. Stalin. Beck schrieb sein Agitationswerk 1943/44. Was will man da erwarten(nicht negativ gemeint, in GB kämpfte Sherlock Holmes auch gegen die Nazis, wo anders war Mike Mouse Antifaschistischer Kämpfer). Simonow schrieb mitten im Kalten Krieg. Da war der deutsche Faschismus immer noch als Feindbild aktuell. Wer am Image der unbesiegbaren Sowjethelden kratz landet schnell wo anders; Gulag oder Friedhof (meist nicht einmal das)
http://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_Emmanuilowitsch_Babel#Verhaftung_und_Tod

Das Verbrechen der Sowjetunion im Umgang mit den Kriegsgefangenen beginnt spätestens mit dem Ende des Krieges. Wenn man diese nicht ernähren kann, dann kann man diese in die Herkunftsländer abschieben (die Westalliierten habe es so gehandhabt) und nicht noch 10 Jahre sterben lassen!
Sowjetische Kriegsgefangene hat es nie gegeben, die sind heldenhaft gefallen und nicht in Gefangenschaft gegangen. Deshalb wurde ein Teil der 1945 befreiten Gefangenen gleich in die Gulags weiter geleitet.

Schulzeit (es kommt sicher sehr darauf an in welcher man war und wie es der Lehrer gerade sah): Judenvernichtung wurde erwähnt, aber nicht thematisiert. Die Nazis waren die "West"deutschen, der BBK (BitterBöseKlassenfeind) an allem Schuld, die DDR hat mit dem Faschismus gebrochen und die BRD nicht, deshalb hatte die DDR, außer den Reparationen an die UdSSR, auch nichts an andere zu leisten. Wir waren die Guten, jenseits der Grenze der Feind. Die Sowjetarmee kam als Befreier nur, um deutschen Kindern Brot zu bringen. Das Deutsch-Sowjetische (Hitler/Stalin) Abkommen wurde nicht behandelt. Der Angriff der Sowjetarmee auf Finnland und Polen und die Baltischen Republiken war entweder gut oder wurde verschwiegen. Diejenigen die den Terror der Roten Armee erlebt haben schwiegen, da der Weg in die ehemaligen KZs führte, für die man eine neue Verwendung fand. Wenn wir schon Literaturtipps geben, sei auch "Die Schleife an Stalins Bart" erwähnt.

Also die West -Böse - Ost - Gut -Sicht greift viel zu kurz. Dass in BRD in den Medien die Kriegsverbrechen der Deutschen beschönigt werden, habe ich so nicht erlebt. Eher wenn man als Deutscher über die Erlebnisse Deutscher im Krieg (Bombardement, Vertreibung und den Geschehnissen darum herum) berichtet ist man ein Nazi.

Wir sollten über Geschichte nur im weitesten Rahmen der Luftfahrt debattieren, sonst läuft das wieder aus dem Ruder.
Um den Bogen wieder zurück zu bekommen:
http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/entwarnung-nach-nato-alarm-russisches-manoever-in-europaeischem-luftraum-voellig-legal-41b92-51ca-20-2098401.html?utm_source=RCN_ntv&utm_medium=text&utm_campaign=veeseo_RCN
"Entwarnung von der Deutschen Flugsicherung (DFS): Die Flüge seien "völlig legal" gewesen. DFS-Sprecher Axel Raab sagte: "Der zivile Flugverkehr ist durch die russischen Flugzeuge nicht gefährdet gewesen."

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat gelassen auf die russischen Flugmanöver über den europäischen Meeren reagiert. "Ich bin jetzt akut nicht besorgt, dass hier eine Verletzung des Luftraums stattfindet", sagte sie.

Die Bomber und Kampfjets hätten sich in internationalem Luftraum bewegt, betonte Raab. Die Russen seien auch nicht verpflichtet, ihre Transponder einzuschalten oder einen Flugplan mitzuteilen. "Sie müssen sich auch nicht mir der zivilen Flugsicherung in Verbindung setzen." Für die zivile Luftsicherung sei diese Situation aber "nicht sehr schön", weil die Militärflugzeuge nicht unbedingt auf ihren Radargeräten sichtbar seien. Deswegen begleiteten in solchen Fällen oft Nato-Flugzeuge mit eingeschaltetem Transponder die Russen. Die Nato-Jets seien für die zivile Flugsicherung gut sichtbar, die Lotsen könnten zivilen Maschinen dann notfalls Ausweichrouten angeben. Dass russische Militärflugzeuge über europäischen Meeren fliegen, sei nicht neu, sagte Raab. Es scheine sich zurzeit aber zu häufen. Eine gefährliche Begegnung zwischen einem russischen Militärjet und zivilen Flugzeugen ist nach Einschätzung Raabs unwahrscheinlich. "Die Gefahr eines Zusammenstoßes oder einer gefährlichen Annäherung ist sehr gering, aber man kann es nicht hundertprozentig ausschließen."
 

Rhönlerche

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"Der Archipel Gulag" ist auch sehr eindrucksvoll.
 
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Was sollte denn die Sowjetunion für die Gefangenen tun, wenn der Deutsche im Winter1941 vor Moskau stand? 1941 war ein viel zu großes Chaos an der Front auf sowjetischer Seite.
Ich habe das Gefühl, dass die Sowjetunion niemals die Verluste unter den Kriegsgefangenen hervorheben wollte, weil man so indirekt zugegeben hätte, welche blamable Niederlagen man 41 und 42 erlitten hat. Weiterhin hätte dies das Bild des heldenhaften Kampfes befleckt, wenn man erfährt, dass mehrfach 200000 Mann starke Armeegruppen in Gefangenschaft gingen.
In gewisser Hinsicht ist die sowjetische Geschichtsschreibung auch Teil des Problems, weil man doch eine sehr selektive Auseinandersetzung gefördert hat, eine kritische Auseinandersetzung war bis in die 80er Jahre kaum willkommen. In der Historie Russlands ist der "Große Vaterländische Krieg" wohl eines der wenigen positiv besetzten Ereignisse, da jetzt mit Wenns und Abers zu kommen in keinem Interesse.

Übrigens: Die sowjetische Weltkriegsliteratur war keinesfalls eine Hurra!!!!- und Sieges-Literatur und ziemlich selbstkritisch.
Lese einfach mal einen Simonow oder Alexander Bek.
Ich lese keine russisch/sowjetischen Quellen, aber wenn man gute deutsch- oder englischsprachige Bücher liest, wird einem diese Arbeit an der Primärquelle quasi abgenommen und vorsortiert. Die Tatsache, dass speziell seit Mitte der 80er die eine gesteuerte Wahrheit auf sowjetischer/russischer Seite nicht mehr gibt, geht daraus gut vervor.
Hier kann man etwa über die teilweise widersprüchliche Quellenlage etwas erfahren:
http://www.randomhouse.de/Buch/Das-Deutsche-Reich-und-der-Zweite-Weltkrieg-Band-8/Karl-Heinz-Frieser/e227084.rhd
Jetzt ist mir auch wieder eingefallen, welches Buch ich damals las.
http://www.amazon.de/Utopie-Säuberung-Was-war-Kommunismus/dp/3596146380/ref=la_B001K1OBGW_1_5?s=books&ie=UTF8&qid=1422880400&sr=1-5
 
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Schon wieder ein typischer westlicher Trugschluß aus der Ferne:
Es gibt bereits seit Ende der 1950er Jahre sehr gute, kritische russische Originalliteratur auch, auf deutsch. Gut, eventuell weniger im "Goldenen Westen" , da wurde ja noch die Niederlage betrauert. Die Jahre 1941/ 1942 waren immer ein Schwerpunkt der sowjetischen Kriegsliteratur. Bitte sich vorher richtig informieren.

Und wie ich schon mal schrieb: Es ist besser mit den Leuten zu reden, als von weit weg gut gemeinte deutsche Ratschläge zu erteilen. Das geht oft schief.
Achso: Kommunismus gabs noch nicht, auch wenn Chrustschow 1960/61 davon schon träumte, das es in ein paar Jahren soweit ist.

Hatte dich eigentlich höher eingeschätzt, als dass du dich mit Sekundärliteratur fernab des Geschehens zufrieden gibst.

Es gab übrigens Ende der 1970er Jahre eine 20-teilige sowjetisch-us-amerikanische Dokumentation: "The Unknown War" mit Burt Lancaster als Moderator. Allen Wessis und Nachwendeaufgewachsenen sehr zu enmpfehlen.
 
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Was nochmal den "instant sunshine" anbetrifft: das ist typischer Galgenhumor, ursprünglich verbreitet in den Verbänden, die im Ernstfall die eine oder andere faktische One-Way-Mission hätten fliegen müssen. Zu diesem typisch frech-schonungslosen US-Humor und der Nukularthematik passt unter anderem auch der bekannte Patch der beiden Kalter Kriegs-F-111-Verbände aus Lakenheath und Upper Heyford, "Warsaw Pact Central Heating".

@Schorsch: Der "Große Vaterländische" war wohl das einigende Ereignis der Sowjetgeschichte. Polemisch ausgedrückt, hat Hitler Stalin da unwissenderweise einen echten Gefallen getan. Um den wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Zusammenhalt der Sowjetunion sah es vor 1941 nämlich nicht sonderlich gut bestellt aus. Die Instrumentalisierung dieses Kriegserfolges bis heute gehört nun zu dem, was gemeinhin als "Geschichtspolitik" bekannt ist und in den ehemaligen Staaten der SU sehr ausgeprägt ist.

Was die "sehr gute, kritische russiche Originalliteratur" anbetrifft: auch die war nicht objektiv und so glorreich wie dargestellt. Es stimmt nämlich, dass Chruschtschow die Stalin'schen Verbrechen gewissermaßen offiziell machte, aber damit konnte auch wunderbar jegliche Verantwortung an sämtlichen Fehlentwicklungen abgeschoben werden. Eine wirkliche Aufarbeitung fand nicht statt (durchaus parallel zu sehen zur Behandlung der NS-Zeit durch die DDR-Oberen, siehe AEs Beitrag). Mit den "Leuten zu reden", ist daher grundsätzlich zunächst mal nicht falsch, aber ein Allheilmittel stellt das nicht dar, gerade wenn wir es mit jahrzehntealten Erinnerungen zu tun haben.
 

flogger23

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"Ziviler Flugverkehr war nicht gefährdet"

@AE,
stimme dir in vielem zu.
Nur ganz kurz:
Bei A. Bek hab ich mich geirrt, meinte Wassili Bykau. Er thematisierte darin übrigens auch die russischen "Vorbehalte" gegenüber Soldaten aus den mittelasiatischen Gebieten und deren Verheizen an der Front. Erschien vor der Perestroika.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wassil_Bykau
 
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Der Link mit seinen Suggestivübersetzungen ist sehr vielsagend - vielsagend schlecht, ist ja auch eine RT-genehmigte Pressekonferenz. US-Flüge mit scharfen Nuklearwaffen an Bord, wie es Putin postuliert, finden seit Anfang der 90er nicht mehr statt*, und die Einstellung der Patrouillenflüge Anfang der 90er haben viel mehr mit den russischen Budgetschwierigkeiten jener Zeit als mit russischer Entspannungsgestik, wie bei Zar Wladimir I. rüberkommt. Ansonsten das bekannte Schema - der bitterböse Westen gönnt den Russen die eigenen Interessen nicht, man verteidigt sich nur, schwurbelbla. Die Intervention mit eigenen Truppen in der Ukraine wird gar nicht mehr geleugnet, aber diese Salamitaktik mit den nur verschmitzt verhohlenen Lügen Putins in der Ukrainefrage sind nichts Neues.

Die anderen Videos in diesem erheiternden Channel sind ähnlich entlarvend. "TV-Sender Russia Today ist die Stimme des Volkes und die Stimme von Revolutionären", RT-Dokus und Jürgen Todenhöfer - ja nee, is' klar. Es ist wirklich gleichzeitig faszinierend und angsteinflößend, wie einige Leute vehement die hiesige, angebliche "Lügenpresse" beklagen, dann aber an den Aussagen solcher Websites lippentreu hängen. Eine Mischung aus Wunschdenken und Realitätsverweigerung, vermute ich persönlich.



_____________
* Es gab nun ein oder zwei Vorfälle, aber das waren jeweils nicht beabsichtigte Flüge, die die sprichwörtlichen Köpfe haben rollen lassen.
 
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...

Und da will ich den Bogen zurück spannen zu jener Diskussion über den "völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Jugoslawien":
Mag sein, dass dort nicht die Form eingehalten wurde. Ist das aber auf der anderen Seite ein Freifahrtsschein für Völkermord?
...
https://www.freitag.de/autoren/hans-springstein/vor-15-jahren-nato-krieg-gegen-jugoslawien
„Es begann mit einer Lüge“
...
Nach allen bisher genannten Quellen haben andere als die von NATO-Seite genannten Gründe den Ausschlag für die Bombardierungen gegeben. Zu diesen dürften mit unterschiedlichem Gewicht stichwortartig folgende gehören, wobei in Klammern jeweils Vertreter dieser
Argumente stehen:
...
7. Möglicher Präzedenzfall für künftige Konflikte im Kaukasus (Prof. A. Pradetto).
...
Im Zusammenhang der Krim-Krise beurteilte Altbundeskanzler Gerhard Schröder den Angriff von 1999 als Verstoß gegen das Völkerrecht: „Da haben wir unsere Flugzeuge (...) nach Serbien geschickt und die haben zusammen mit der Nato einen souveränen Staat gebombt - ohne dass es einen Sicherheitsratsbeschluss gegeben hätte“ (F.A.Z., 10.3.14).
Sein Vorgänger, Altbundeskanzler Helmut Schmidt hielt bereits 1999 die deutsche Kriegsbeteiligung für nicht zu rechtfertigen: "Gegängelt von den USA haben wir das internationale Recht und die Charta der Vereinten Nationen missachtet“ (FR, 3./4.4.99).
 
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Nur um mal wieder auf das Thema zurückzukommen und damit auch auf eine Frage die ich mir selber immer noch nicht beantworten kann: Warum macht Russland eigentlich diese Flüge? Klar man könnte jetzt sagen um die Verteidigungsbereitschaft/Taktiken etc. der NATO-Staaten zu testen. Nur behaupte ich mal dass der Erkenntnisgewinn eher mau ist. So ein Eurofighter im Baltikum könnte wahrscheinlich sein Radar am Boden lassen, er wird es sowieso während der Mission nicht einschalten (denke ich), ELINT wird dort nicht sehr ergiebig sein.

Auf der Gegenseite würde Russland doch besser die NATO-Staaten in Sicherheit wiegen. Am besten gleich diese Flüge einstellen und eine Abrüstungsrunde von veralteten Nuklearsprengköpfen vorschlagen (man hat ja noch genügend viele) während man sich im selben Moment die Landbrücke auf die Krim heim ins Reich holt.
Schliesslich interessiert man sich hier nicht gross für die Ukraine. Viel eher ist man besorgt ob den wiederholten russischen Invasionen in seinen Nachbarländern (Georgien, Moldawien, Ukraine) und man will ein Zeichen setzen dass es so nicht weitergehen kann. Bei den ersten beiden hat man weggeschaut und Gute Miene zum Bösen Spiel gemacht, mit dem Resultat dass die Russen nun wieder in der Ukraine Krieg führen.

Hat da jemand eine gute Erklärung? In Russland wird man sich ja auch Gedanken gemacht haben.
 

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Nur um mal wieder auf das Thema zurückzukommen und damit auch auf eine Frage die ich mir selber immer noch nicht beantworten kann: Warum macht Russland eigentlich diese Flüge? Klar man könnte jetzt sagen um die Verteidigungsbereitschaft/Taktiken etc. der NATO-Staaten zu testen. Nur behaupte ich mal dass der Erkenntnisgewinn eher mau ist. So ein Eurofighter im Baltikum könnte wahrscheinlich sein Radar am Boden lassen, er wird es sowieso während der Mission nicht einschalten (denke ich), ELINT wird dort nicht sehr ergiebig sein.
Im Grunde sind das stinknormale Ünungsflüge zur Erhaltung der entsprechenden Fähigkeiten der Besatzungen, die jede Nation mit strategisch operierenden Streitkräften genauso vornimmt und elektronische Aufklärung betreiben auch alle bedeutenden Luftwaffen der Welt. Und diese Flüge (ihre Zahl) werden in Konfliktzeiten halt gerne mal genutzt um militärische Stärke zu demonstrien, wie jetzt eben durch Russland.

Und letztlich nur durch die Tatsache, dass sich die NATO inzwischen bis dicht an die russischen Grenzen ausgebreitet hat und Russland izumindest in Europa von NATO-Staaten umgeben ist, tangiert nahezu jeder dieser Flüge auch automatisch die ADIZ von irgendeinem NATO-Staat. Russland hat halt (nach Auflösung des Warschauer Paktes) kein Militärbündnis mit anderen Staaten mehr, in deren Luftraum es operieren kann ... wenn die USA dagegen Aufklärungsflugzeuge in die Nähe der russischen Grenze schicken wollen, findet das zumindest in Europa immer über NATO-Territorium oder von der NATO als Einflußzone betrachteten Seegebieten statt.

Das ist die schlichte faktenbezogene Antwort auf deine Frage .... die jeweilige Wahrnehmung ist in Konfliktzeiten dann allerdings häufig durch entsprechende Propaganda und Panikmache geprägt



Auf der Gegenseite würde Russland doch besser die NATO-Staaten in Sicherheit wiegen. Am besten gleich diese Flüge einstellen und eine Abrüstungsrunde von veralteten Nuklearsprengköpfen vorschlagen (man hat ja noch genügend viele) während man sich im selben Moment die Landbrücke auf die Krim heim ins Reich holt.
Schliesslich interessiert man sich hier nicht gross für die Ukraine. Viel eher ist man besorgt ob den wiederholten russischen Invasionen in seinen Nachbarländern (Georgien, Moldawien, Ukraine) und man will ein Zeichen setzen dass es so nicht weitergehen kann. Bei den ersten beiden hat man weggeschaut und Gute Miene zum Bösen Spiel gemacht, mit dem Resultat dass die Russen nun wieder in der Ukraine Krieg führen.
Dieser russophobe Teil hat doch mit deiner Frage eigentlich gar nichts zu tun und besteht aus Behauptungen über deren Beweisbarkeit und Wahrheitsgehalt man sicher trefflich streiten kann!?
Allerdings keimt mit dem von Deutschland und Frankreich modifizierten Putin-Plan zur Befriedung des Ukrainekonfliktes gerade wieder etwas Hoffnung auf eine friedliche und gerechte Lösung auf, dass man zumiondest diese Ergebnisse erst einmal abwarten sollte.
 
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