Alaska Airlines 1282 - Druckverlust nach Rumpfschaden

Diskutiere Alaska Airlines 1282 - Druckverlust nach Rumpfschaden im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; August? Macht ja auch Sinn, eilt ja nicht das Ganze.
Wolfsmond

Wolfsmond

Space Cadet
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Dinge vertuschen, das Image irgendwie retten und die Aktionäre zu befrieden ist ja auch wichtiger als Sicherheit der Fluggäste, bei einem großkapitalistischen Konzern. Da gehts jetzt nur noch über Anwälte.
Das ist jetzt schon ein bisschen eindimensional. Ich vermute mal stark, dass die momentan ganz einfach nicht wissen wie sie ihre weitreichenden Probleme zeitnah in den Griff bekommen sollen, und massiv auf Zeit spielen. Das Image ist so oder so den Bach runter, und ich denke das wissen sie auch ganz genau.
 

jackrabbit

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August? Macht ja auch Sinn, eilt ja nicht das Ganze.
siehst Du eine aktuelle Gefahr, die es nötig macht, die Anhörung schneller durchzuführen?
Ich persönlich finde es auch zu spät, aber ein rationale Begründung dies schneller durchführen zu müssen, gibt es wahrscheinlich nicht.
 

nuggen

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siehst Du eine aktuelle Gefahr, die es nötig macht, die Anhörung schneller durchzuführen?
Ich persönlich finde es auch zu spät, aber ein rationale Begründung dies schneller durchführen zu müssen, gibt es wahrscheinlich nicht.
Ja, es gibt auf Grund der aktuellen Gesamtsituation dringend Handlungsbedarf.
Es läuft alles andere als 'geschmiert‘ bei Boeing:

 
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jackrabbit

Astronaut
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Moin,

Ja, es gibt auf Grund der aktuellen Gesamtsituation dringend Handlungsbedarf.
das ist unbestritten, aber Du hast ja selber den Zweck der Anhörung benannt (Zitat: "Das NTSB wird am 6. und 7. August eine öffentlich Anhörung durchführen, im Rahmen der Untersuchung wie und warum sich ein “door-plug“ von einer Boeing 737-9 MAX gelöst hat.") Dabei geht es halt um den konkreten (Einzel-)Fall und Boeing wird es verwehren dort die Gesamtsituation mit beleuchten zu lassen.

Es wäre natürlich fatal, wenn die NTSB erst nach der Anhörung weitere Schritte in Bezug auf die "Gesamtsituation" bei Boeing durchführen kann. Ich hoffe, dass Du mit dieser Annahme Unrecht hast.

Grüße
 

nuggen

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Hm, mMn steht dieser spezifische Montageschritt stellvertretend für die ges. Q-Absicherungspolitik, die hinterfragt und schnellstmöglich optimiert werden muss.

Ps. Ich habe das Gefühl wir sind inhaltlich der selben Meinung ;)
 
doerrminator

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Nun kommt auch Alaska Airways in den Focus der Ermittler:


Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nicht schon mal in diesem umfangreichen Thread erwähnt wurde.
 
Intrepid

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Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nicht schon mal in diesem umfangreichen Thread erwähnt wurde.
Der schleichende Druckverlust und dass das Flugzeug deshalb im Fokus der Instandhaltung war, wurde schon berichtet. Den konkreten Termin für eine intensivere Untersuchung lese ich zum ersten Mal. Das man Flugzeuge mit erkannten Mängeln noch ein paar Legs fliegen lässt, so wie es die MEL zulässt, ist aber normal.
 
mcgyvr81

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Der Brief ist die vereinbarte Information über den aktualisierten Ermittlungsstand ggü. den beiden Senats-Ausschussmitgliedern, eine Woche nach der Befragung. Die entscheidende (und im Prinzip alles zusammenfassende) Passage daraus:

To date, we still do not know who performed the work to open, reinstall, and close the door plug on the accident aircraft. Boeing has informed us that they are unable to find the records documenting this work. A verbal request was made by our investigators for security camera footage to help obtain this information; however, they were informed the footage was overwritten. The absence of those records will complicate the NTSB’s investigation moving forward.
Bis heute kann niemand eine Aussage treffen, wer genau kurz vor Auslieferung den "Door Plug" geöffnet und danach wieder verschlossen hat - seitens Boeing kann hierzu keinerlei(!) Dokumentation geliefert werden (dass das Verschlusspanel in Renton zweifellos geöffnet/in Servicestellung gewesen sein muss, geht aus div. Bildern über die von Beoing ggü. Spirit beanstandeten Vernietungen am benachbarten Spant hervor). NTSB hat selbst nach Aufnahmen von Überwachungskameras o.Ä. nachgefragt, aber auch diese waren zu dem Zeitpunkt bereits gelöscht/überschrieben.
 

12pepe34

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Das kann man gar nicht in Worte fassen wie schlampig und stümperhaft in dieser Firma gearbeitet wird. Da hat sich nach den beiden Abstürzen nichts zum Positiven verändert. Eigentlich sollte man die Produktion und Auslieferung stoppen.
 

Onkel Ju

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Bis heute kann niemand eine Aussage treffen, wer genau kurz vor Auslieferung den "Door Plug" geöffnet und danach wieder verschlossen hat - seitens Boeing kann hierzu keinerlei(!) Dokumentation geliefert werden
Bzgl. Dokumentation ist das allerdings auch nicht verwunderlich: es war ja länger klar, dass der Door-Plug ausgebaut worden war, ohne den entsprechenden Arbeitsschritt in der (digitalten) Dokumentation zu vermerken. Wäre der Ausbau dokumentiert worden, wäre automatisch der Arbeitsschritt für den Einbau/Installation der Bolzen, sowie eine erneute Qualitätskontrolle ausgelöst worden - somit wäre das Problem nicht entstanden. Ausbau ohne Dokumentation war gerade die Voraussetzung für die Entstehung des Problems. Soweit nichts neues.

Das neue an der o.g. Information ist, dass es nun selbst nach Befragung der Mitarbeiter nicht gelungen ist, herauszufinden, wer den Door-Plug ausgebaut hat und wie das abgelaufen ist. Siehe aktueller Artikel dazu in der Seattle Times. Der betroffene Kreis der Mitarbeiter in der Fertigung "hält dicht". Das liegt laut Seattle Times an der parallel laufenden Voruntersuchung der Justiz, die derzeit prüft, ob sich Mitarbeiter durch "Schlamperei" strafbar gemacht haben. Unter den Mitarbeitern der Fertigung soll nun die Angst umgehen, ins Visier dieser Strafermittlungen zu geraten und selbst angeklagt zu werden. Die NTSB Chefin sagt daher, dass das Verfahren der Justiz nun die Untersuchung der NTSB torpediert: Mitarbeiter die genaueres wissen, bzw. selbst beteiligt waren, würden nun nicht mehr mit der NTSB kooperieren.
 
pok

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Surprise surprise, wobei eine Kooperation mit der NTSB natürlich sowieso nicht heißt, dass man strafrechtlich nicht belangt wird, wenn man so wie hier entgegen einer Arbeitsanweisung und/ oder Qualifikation so eine Arbeit ausführt oder die Ausführung anordnet.

Ich denke, bei dieser Sachlage kommt weder die NTSB noch Boeing wirklich weiter und deswegen ist es auch im Interesse der Luftfahrtsicherheit, dass die Justiz versucht, die Sachlage aufzuklären. Fingerabdrücke sollten eigentlich zeigen, wer an dem Plug wann gearbeitet hat und diese Person wird dann sicher auch sagen können, warum er das getan hat bzw. wer es angeordnet hat.
 

jackrabbit

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Moin,

Fingerabdrücke sollten eigentlich zeigen, wer an dem Plug wann gearbeitet hat und diese Person wird dann sicher auch sagen können, warum er das getan hat bzw. wer es angeordnet hat.
interessant. Es ist in den USA also gestattet deswegen Fingerabdrücke zu nehmen und abzugleichen?

Grüße
 
pok

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Na klar, warum nicht?
Wenn das in Lemwerder passiert wäre und die Befragung der MA nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt hätte, dann würde die Kripo oder die Bundesanwaltschaft genau das Gleiche tun. Man könnte auch DNA Spuren auswerten, aber im Gegensatz zu den Fingerabdrücken könnte man so nicht sicher sagen, wer das Bauteil als letzter wortwörtlich „in den Fingern" hatte.
 
Friedarrr

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Ich glaube es arbeiten bezüglich giftiger Stoffe und/oder auch Verletzungsgefahr viele mit Handschuhen. Ich würde es machen! Also der der die Bolzen zum Einbau freigegeben hat und ggf. keine Handschuhe getragen hat ist dann der...?

Wie leicht das ist! ;)
 

jackrabbit

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Moin,

Na klar, warum nicht?
Wenn das in Lemwerder passiert wäre und die Befragung der MA nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt hätte, dann würde die Kripo oder die Bundesanwaltschaft genau das Gleiche tun.
sorry, aber der Fehler liegt in der Aufsichtspflicht des Arbeitgebers und ist damit eine firmeninterne Angelegenheit.
Da kann man nicht die Polizei einschalten, um einen einzelnen Mitarbeiter hinzuhängen.
Desweiteren kann man nicht formell eine ganze Schicht/ Arbeitsgruppe, ggf. von mehreren Firmen, unter Generalverdacht stellen. Das wird die Gewerkschaft/ der Gewerkschaftsanwalt beides recht schnell erklären und wenn man da als Arbeitgeber gegenüber der Belegschaft Sch… baut, kann man in Deutschland recht schnell seinen Hut nehmen und zwar als Chef und da wäre man nicht der erste, dem das passiert.
Das dies bis nach ganz oben gehen kann, hat man ja bei Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender Volkswagen, gesehen.

Grüße
 
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pok

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Das Ganze ist keine firmeninterne Angelegenheit, sondern eine strafrechtliche Ermittlung wegen Gefährdung der Luftfahrt und eine Untersuchung einer schweren Störung durch die NTSB. Auch wenn der Lynchmob des FF ja anscheinend schon das Boeingmanagement als Schuldigen ausfindig gemacht hat, so ist es rechtlich schon relevant, wer im Werk diesen Plug ohne Anweisung und Dokumentation wieder ausgebaut und dann unvollständig wieder eingebaut hat. Wenn, und davon gehe ich aus, dass gegen interne Vorschriften verstoßen wurde, dann ist eben nicht der Firmenvorstand schuldig, sondern die MA und evtl. der Manager, der das angeordnet hat.
Welche Mittel die Staatsanwaltschaft bei der Untersuchung einsetzt, unterliegt weder dem Vetorecht des Unternehmens noch der Gewerkschaft. Weder hier noch in Deutschland seltsame Vorstellungen haben hier einige muss ich sagen.
 
The Duke

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[ˈviːsˌbaːdn̩]
im Interesse der Luftfahrtsicherheit, dass die Justiz versucht, die Sachlage aufzuklären
Nein, denn es ist nicht die Aufgabe der Justiz, Flugsicherheitsarbeit zu leisten, die bewertet nur, ob strafrechtliche Normen verletzt wurden, und spricht wenn ja eine Strafe aus.

Flugsicherheitsarbeit im Vergleich ist non-punitive, damit die Leute alles sagen, auch wenn sie sich in Teilen selbst belasten würden und deswegen ist das auch immer ein Widerspruch zur strafrechtlichen Aufarbeitung, wo der einzelne natürlich so gut wie möglich davon kommen möchte und deswegen lieber gar nichts sagt.

Das ist auch ein altbekannter Widerspruch, für den es keine 08/15-Antwort gibt, wie man damit verfahren soll, das Problem tritt immer wieder auf.

dann ist eben nicht der Firmenvorstand schuldig, sondern die MA
Das ist das „Schöne“, wenn es kein Unternehmensstrafrecht gibt, dann ist es egal, welche Umgebung das Management schafft, am Ende des Tages sind immer die Manager der mittleren Ebene und die normalen Mitarbeiter schuld, weil die ja letztendlich die Arbeiten gemacht haben. Haben wir in Deutschland auch schön so bei Volkswagen gesehen.
 
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