Ist zwar OT, aber gerade in Hinsicht auf potenzielle Flugzeugkatastrophen doch interessant:
Die Verdingungsunterlagen für das
Digitale Funknetz wurden gerade erst Anfang August 2005 vom Bundesinnenministerium an die Anbieterkonsortien verschickt.
Einige Bundesländer haben Pilotprojekte nur für die Polizei, die aufgrund des fehlenden Standards, möglicherweise nicht einmal mit der gleichen Technik laufen, als flächendeckend eingeführt werden soll. Digitaler Behördenfunk benötigt zudem ein flächendeckenden digitales Funknetz, ähnlich des "Handy"-Mobilfunknetzes mit ensprechend vielen "Sendemasten".
Es wird sicher relativ einfach sein die Polizeien und das THW, sowie die Feuerwehren und offiziellen Fahrzeuge des Rettungsdienstes umzurüsten. Vor 2010 wird aber auch hier nichts passieren. Aber gerade freiwillige Feuerwehren und Hilfsorganisationen betreiben freiwillig, organisationsintern eine Vielzahl von Fahrzeugen und Funkgeräten für den Einsatz bei Großschadensfällen (oder "Katastrophen"), Sanitätsabstellungen, etc. für die kein öffentlich-rechtlicher Geldgeber zur Verfügung steht.
Um das hier klarzustellen. Die von Bund und Ländern finanzierte Ausstattung reicht gerade so aus das "Tagesgeschäft" mit kleinen Spitzen abzudecken. Alles was darüber hinausgeht, und das ist schon die berühmte "Massenkarambolage" auf der Autobahn kann vom regulären Rettungsdienst nicht mehr bewältigt werden und bedarf des Einsatzes der freiwilligen Kräfte.
Der anzunehmende Preis von 3000,-- Euro pro Funkgerät ist nicht aus Eigenmitteln oder Spenden finanzierbar. Das führt dann entweder dazu, dass die analogen Funknetze mit ihren Relaisstellen im Bereich Feuerwehr und Rettungsdienst weiterhin redundant betrieben werden müssen, oder es ist keine Kommunikation mit den freiwilligen Rettungskräften mehr möglich. Allein der Alarmplan des Flughafens München bei einem "Massenanfall von Verletzten" bindet die offiziellen Rettungsdienstkräfte von mehreren angrenzenden Landkreisen. Der "reguläre" Rettungsdienst in diesen Landkreisen soll dann von organisationseigenen Fahrzeugen übernommen werden, die dann nach dem Stand der Dinge aber kein digitales Funkgerät haben werden.
Man darf also gespannt sein.