Die einzigen Betriebe, die wenigstens noch teilweise in Sichtweise mit dem technischen Fortschritt sind, gehören dem Militär. Aber seit die Finanzierung des Militärs immer schwieriger wird, steuert man in Nord-Korea auf das chinesische Finanzierungsmodell zu, d.h. das Militär muss durch den Verkauf selbst-produzierter, ziviler Güter und Abbau, Veredelung von Rohstoffen das Geld für seinen Unterhalt weitgehend selbst verdienen. Wenn dies wirklich so kommen würde, bliebe noch mehr Geld für die Verschwendungssucht der Regierenden und das Militär wäre noch stärker in der Kontrolle des Lebens in Nord-Korea.
Durch die steigenden Löhne sind viele Produktionsverfahren auch in China nicht mehr so kostengünstig wie früher herzustellen. Dies betrifft auch Dinge, die China für den Eigenbedarf benötigt. Steigende Löhne führen damit zu steigenden Preisen und damit zu einer zunehmenden Inflation. Wenn China dafür sorgt, dass Nord-Korea kein weiteres Problem mehr darstellt, wäre der Westen vielleicht bereit damit zu leben, dass Nord-Korea Chinas Off-Shore Produktionsland wird. Einige versprechend sich davon vielleicht, dass dann in Nord-Korea doch schleichend der Wandel und wirtschaftlicher Aufschwung kommt, aber man sollte nicht vergessen, dass die Bevölkerung in Nord-Korea die chinesischen Machthaber überhaupt nicht interessiert und dass das nord-koreanische Militär ein hohes Interesse hat, attraktiv für China zu bleiben. Aber wir reden hier eh über ein Zeitrahmen von 20-30 Jahren.
Süd-Korea würde sich zwar freuen, wenn es eine Wiedervereinigung gibt, hängt aber an dieser Idee nicht mal annähernd so emotional, wie damals West-Deutschland an der Wiedervereinigung.