Einsatzerfahrung: Theorie und Praxis?
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EINSATZerfahrung lässt sich NUR durch EinsatzERFAHRUNG ersetzen-und nicht durch "Vorschriften" oder "Simulatorfliegen" (wie einem z.B. an der HFlgWaS immer wieder gerne vermittelt wird)... Andere Länder schicken ihre Piloten daher in Austauschprogramme, wo die Piloten AKTIV an Einsatzflügen (auch im "scharfen" Einsatz) teilnehmen, um somit die Erfahrungen zu sammeln, und in ihre Heimatverbände zu tragen. … Aber auch dies ist bei der Bundeswehr nicht gewollt. Jeder Pilot, der dort versucht, seine "Erfahrungen" weiterzutragen, bekommt zu hören "Nein, so was brauchen wir nicht...")
... Aber auch dort konnte fliegerische Erfahrung gesammelt werden, wie NVG in Gebirgsähnlichen Gelände unter extremer Dunkelheit, Schlechtwetter, Minengefahr an Außenlandeplätzen,...
Ein großer Teil, mit dieser Erfahrung, fliegt jetzt zivil
Huey und Bool Weevil haben mal wieder den berühmten Nagel voll auf den Kopf getroffen. Bravo!
Wie viele Andere, könnte auch ich
»aus der Lamäng« im Freundes- und Bekanntenkreis einen „Beraterstab“ so groß wie die ganze SOF-Air-Wing zusammentrommeln, d.h. Reservisten (Offz-, FD-Offz- und Fw) mit CHPL-H bzw. ATPL-H und/oder Prüferlizenzen, samt Kurden-Hilfe-, Kroatien-, Bosnien-Herzegowina-, IRAK-, AFG (Survey, Lidar), Afrika-, Extrem-Gebirgsflug-, Hot & High-, Off-Shore- bis (Ant-) Arktis-Erfahrungen, auch Luftlander und viele davon mit einschlägigen Länder-, Landeskultur- und auch Sprachkenntnissen.
Aber solche Leute passen und passten der Bundeswehr nie ins Konzept, weil man ja das „Fliegen“ per Simulator und den Auslandseinsatz samt eher lächerlichen Szenarien in „Bonndorf & Co“ zum zigsten Male neu und auch mit neuen Theorien erfindet!
Sollte man im Zuge der Strukturreform für die zukünftigen SOF-LUH-Piloten vielleicht einmal über folgende Ausbildung nachdenken?
Mensch (Fluglehrer & Flugschüler) und Gerät (Simulator) werden ab sofort auf 45°C - 55°C „aufgeheizt“ und vielleicht wird auch noch mit „Gummigeschossen von aussen auf die Dose geballert (Schießausbildung) oder noch besser, auch dieses wird optisch und akustisch "simuliert“ (verkürzt beachtlich die Simulatorbetriebszeiten, ist wirklichkeitsnäher und spart auch noch Gelder und Munition). Danach gibt es zur Belohnung Kraftausdauer bzw. Circuit-Training. In der Nato- und Mittagspause dürfen zwecks psychologischer Aufrüstung der Truppe nur noch einschlägige Sender wie Radio Radio Sada-e-Azadi, Radio Aljazeera und Radio Andernach gehört werden. Abends werden dann die Herren Piloteure von Luftwaffen-CH53 ins Diepholzer Moor ausgeflogen (die Luftwaffe will ja auch einen eigenen Anteil an der fliegerischen Ausbildung haben), dort ausgesetzt und diese dürfen sich je nach Lage im Schützenkneuel zur HFlgWaS durchschlagen (die Brücken des Mittellandkanals sind natürlich alle gesprengt, Pommesbuden durch Taliban besetzt, die Fluglehrer und der Innendienst bilden in Decken und Säcken gehüllt, samt phantasievoller Kopfbedeckungen, die feindlichen Jagdkommandos). Duschen in der Unterkunft wird zwecks Kostenersparnis im Zuge der Strukturreform ersatzlos gestrichen, dafür gibt es dann ein unbeheiztes Hallenbad, wo man die Jungs auch fordern kann (z.B. Zeit- und Ausdauerschwimmen in ausgesonderten Panzerkombis, Water-Boarding, etc. und anschließender Theorietest im Liegen vor Ort). Die Sauna danach darf ab sofort nur noch im kompletten Flugdienstanzug oder mit Broccoli-Dress betreten werden. Geschlafen wird in der Dackelgarage, welche zwecks Simulation des Tropenregens von der Flugplatzfeuerwehr bewässert wird (Winter- und Schneelagen sowie Sauerstoffmangel in großen Höhen lassen sich übrigens prima mittels Löschschaum samt Kühleffekt simulieren). Als Kopfkissen dient die ZDv 3/11
"Gefechtsdienst aller Truppen". Der weg zum Frühstück führt über die Hindernissbahn. Danach erfolgt erste Nahrungsaufnahme des Tages im Stehen unter einschlägiger Anleitung eines Stabsoffiziers (möglichst studierter Pädagoge, Phsychologe oder Sozialwissenschaftler, ersatzweise ESAK oder KASAK als o.V.i.A.). Von der mittlerweile privatisierten Truppenküche sind etatgemäß mittags und abends von der VEBEG angekaufte EPas, neu einzuführende Lotschik bzw. Tote Oma oder Indianerfleisch angesagt. Tagsüber (wenn nicht Flugdienst im Simulator) steht technischer Dienst am Hubschrauber an, z.B. drillmäßiges Compressor-Washing oder Entsanden eines ent- sprechend vollgefüllten Helicopters. Zwecks weiterer Kosten- und Flugstundenersparnis erfolgt als Ersatzflugdienst z.B. gruppen- und wechselweise Cockpit-Time (d.h. die eine Gruppe sitzt in den Hubschraubern, die andere dreht manuell an den Heckrotoren) oder z.B. Hubschrauber-Formationsschieben im Gelände (alles natürlich mit ausgemusterten Bo 105 P1M und UH1D). Als Nachtgebet ist ein Kapitel in der ZDv 3/11
Handbuch Überleben oder in der HDv 100/100
Besondere Einsatzverfahren - Jagdkampf oder in
Luftlandeeinsätze (AnwFE 358/100, ZDv 89/20) zu lesen. Nicht-Christen und Fortgeschrittene (z.B. Taktiklehrgang) dürfen auch auf die
satanischen Verse von Salman Rushdie zurückgreifen. Bei förmlichen Anerkennungen gibt es grundsätzlich zwecks langfristiger Motivation einen Bildkalender mit NH90- und UHTiger-Motiven als Zugabe, bei Versorgungsengpässen hilfsweise einen Polyglott Reiseführer über AFG, Somalia, Kongo oder Ruanda; usw., usw. An diesem Dienst müssen dann auch alle Stabsdiener des zukünftigen internationalen Hubschrauber- ausbildungszentrums mindesten einmal im Monat für 3 Tage teilnehmen ...
Ironie oder Sarkasmuss beiseite: Vielleicht würden dann einige
Gefechtsfeldbelüfter des Bereichs
Wiederertüchtigung und
Erholung aus ihren Theorie- und Simulator-Tag- und Nachtträumen aufwachen? Man hätte es aber auch effizienter, praxisbezogener und weniger theoretisch haben können!
Gruß @all, Vtg-Amtmann