WB2023RO Kamow Ka-26, INTERFLUG, Amodel 1:72

Diskutiere WB2023RO Kamow Ka-26, INTERFLUG, Amodel 1:72 im Roll out Forum im Bereich Wettbewerb 2023 - Zivile Luftfahrt; Der Fertigbau dieses Modells hat nun doch funktioniert. Hat lange gedauert, aber gut Ding will Weile haben. Der Bausatz von Amodel hatte leider...
Flugi

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Alien
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Der Fertigbau dieses Modells hat nun doch funktioniert. Hat lange gedauert, aber gut Ding will Weile haben.
Der Bausatz von Amodel hatte leider keine Anlage für den Landwirtschaftseinsatz dabei. Folglich habe ich auf den Scratch- Bau einer Aviochemischen Anlage verzichtet, weil es den Bau unnötig verlängert hätte. Dabei war es gerade das Haupteinsatzspektrum des Ka-26.
Aber auch gerade diese Basisvariante wurde bei Überführungsflügen zur Instandhaltung in die Werft nach Leipzig oft benutzt. Man brachte eine „abgeflogene“ Maschine dort hin und nahm eine Neue wieder mit zurück in sein Einsatzgebiet.

 
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Das Original zum Modell der DM-SPO ist so etwa aus dem Jahre 1983.

Ich habe nicht alles, aber sehr viel zum Grundbausatz geändert und wer den Baubericht verfolgt hat, wird es wissen. Würde man dieses Modell neben einen OOB gebauten Modell stellen, der Unterschied wäre sofort ersichtlich. Es gibt von der russischen Firma Guntower 3D Modelle in drei Maßstäben, die qualitativ besser sind als dieses Modell. Problem für mich, derzeit schwierig zu bekommen.
Begnügen wir uns also damit, was wir haben und versuchen das Beste daraus zu machen.
Es ist nun der zweite Teil meiner Trilogie, „My life and my planes”.

Den Baubericht findet man hier.

 
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Ein wenig Geschichte zum Thema.

Die ersten zwei Hubschrauber dieses Typs, wurden 1970 vom der Interflug, Betriebsteil Spezialflug übernommen. Stationiert waren diese in Berlin/ Schönefeld und trugen die Kennzeichen DM-SPZ und DM-SPY. Dienten diese zwei Maschinen anfänglich der Pilotenausbildung und der Vertrautmachung mit der Technik, ging man später zur Erprobung und Entwicklung zahlreicher Einsatzvarianten und Flugtechnologien über. Hier zeigte sich sehr schnell die große Robustheit, Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit dieser Konstruktion.

 
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Die eigentliche Aviochemische Hubschraubererprobung in der DDR begann dann erst 1972.
In diesem Jahr wurden im ACZ Wernshausen (ACZ= Agrochemisches Zentrum) mit den ersten Erprobungsflügen im Mittelgebirge begonnen.

Der Anteil des Ka-26 gegenüber bodengebundener Einsatzmittel an der Gesamtleistung des ACZ Wernshausen betrug gegenüber der Bodengeräte bereits drei Jahre später, bei 440 Flugstunden im Jahr, 25% in der Stickstoffdüngung, 15% in der Grunddüngung und 50% im Pflanzenschutz.

 
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So war es dann eigentlich eine logische Konsequenz, das ab 1973/74 weitere 10 Hubschrauber Ka-26 beim Betrieb Agrarflug eingeführt wurden. Aufgrund des optimalen Sprühbildes und Querverteilung beim Einsatz im Pflanzenschutz , wurde ständig ein Hubschrauber in den Obstanbaugebieten des Havellandes um den Stützpunkt Groß Kreuz stationiert.

Auch bei den ab der 80er Jahre wiederkehrenden Einsätzen in der Forstwirtschaft gegen die Fichtengespinstblattwespe und dem Borkenkäfer, erreichte der Ka-26 einen hohen Mechanisierungseffekt und hatte einen nicht zu unterschätzenden volkswirtschaftlichen Nutzen. Es gab in der DDR keine bessere und effektivere Pflanzenschutzmaschine als den Ka-26.

 
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Bis 1977 stieg die Zahl der Ka-26 auf 21 Maschinen.

Ein Verdienst der Besatzungen und des technischen Personals ist es, dass es beim zwanzigjährigen Einsatz des Ka-26, trotz zweier größerer Vorkommnisse, keinen Personschaden gab.

Am 20. Juni 1976 havarierte am Grundflugplatz Heinersdorf (bei Lobenstein) die DM-SPW (HSF Wittig) bei einer Kontrollstandschwebe wegen einer nicht ausgebauten Besatzungssicherung. Die Maschine wurde nicht wieder aufgebaut und diente als „Ersatzteilspender“ für die neue DM-SPZ.
Die alte DM-SPZ landete am 27. Juni 1981, aufgrund eines Pilotenfehlers (HSF Unger) etwas unsanft in einer Gartensiedlung nahe der Ortschaft Struppen. Außer am Hubschrauber entstand weiter kein Schaden.

 
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Die zentrale Werftinstandsetzung der Ka-26 erfolgte am Flugplatz in Leipzig -Mockau. Hier war der rechte Teil der großen Wartungshalle mit drei Standplätzen für den Kamow reserviert. Alle größeren Reparaturen, Ersatzteilversorgung so wie Triebwerkswechsel in den Einsatzgebieten wurden von hier operativ sicher gestellt.

 
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Alle 1000 Flugstunden wurden die Kamows zur Grundüberholung nach Winniza (Ukraine) überführt. Dies waren für die jeweiligen Besatzungen, erlebnisreiche, aber auch oft sehr abenteuerliche und zeitaufwendige Überführungsflüge. Eine einzige Grundüberholung (DDR-SPG) wurde in Ungarn durchgeführt. Man beließ es dann aber bei den Grundüberholungen in Winniza, da Ungarn zu teuer und mit Valuta bezahlt werden wollte.

 
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Nachbrenner

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Was soll man schreiben bei einem so toll gebauten Modell. es ist aber viel mehr als ein Roll Out. Persönliche Lebensgeschichte , Geschichte der Ka 26 in Diensten der Interflug mit vielen Details und die Liebe zur Fliegerei. Zum Jahresende ein Roll Out im FF das in der obersten Liga für mich angesiedeld ist.
Einfach klasse und DANKE !
bestens , der Jan
 
boxkite

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Hallo Bernhard,

vor vielen Monden - wir kannten uns noch nicht so lange - habe ich Dir in meiner Naivität die Frage gestellt, ob Du denn auch schon einen Kamow als zentrales Thema Deines Arbeitslebens gebaut hättest. Du hast mich Nichtmodellbauer aufgeklärt, daß es in Deinem Maßstab nur einen Bausatz von Amodel gäbe, der angesichts Deiner zwangsläufigen Detailkenntnisse unbaubar sei, weil sich das im Grunde genommen verbiete.

Dann kam @Fitter mit dem genialen Einfall daher, Dich einen begonnenen VP-Kamow fertigstellen zu lassen - Herausforderung und Erprobungsfeld für die Möglichkeiten zu eigenen Verbesserungen zugleich. Was bin ich @Fitter dankbar, daß er Deine Blockade auf diese Art und Weise gelöst hat, denn sonst wären wir womöglich nie Zeuge des Bauberichts und des Rollouts geworden, was angesichts der Qualität und der aus dem (Berufs-)Leben gegriffenen Geschichten außerordentlich schade wäre.

@Flugi, das hat sich für alle Beteiligten wieder gelohnt: Für Dich, für die Leser Deiner Beiträge (und für mich, weil ich mir wieder was abgucken konnte :FFTeufel: , was ich hoffentlich irgendwann mal verwenden und umsetzen kann) - dafür ein großes Dankeschön 👍 !
 
FREDO

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Was wäre eine Flotte Ka-26 gegen die fiesen Borkenkäfer in Harz und ThüWald gewesen... Diese Gebiete könnten noch mehr oder weniger stehen...
Weiter o.W.
 
neo

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Ich hab's ja nicht so mit Helis. Es gibt ein paar Ausnahmen. Dieses nervöse Geflatter eines Kamowschen Doppelrotor ist so eine. So richtig in seinen Bann gezogen hat mich das 2001 auf der Maks, das war allerdings eine Nummer größer am Hokum. Wie dem auch sei, Kamows finde ich also sehr interessant. Und so schaue ich mir natürlich auch sehr sehr gerne Modelle von solchen Helis an. Viele sieht man nicht, und wenige sind richtig gut. Insofern bin ich froh, dass sich Bernhard aufgerafft hat und sein vor langer Zeit begonnenes Modell wieder in die Hand zu nehmen, um es zu vollenden. Ich weiß, wieviel Überwindung das kostet. Viele Dinge will man unweigerlich nochmal und besser machen. Andere Dinge wiederum geht man inzwischen gänzlich anders an. Das Ergebnis ist eine Augenweide - wiedermal! Das ist die Art Modellbau, wie sie mir am besten gefällt. Immer ganz nah am Original, mit vielen kleinen Details. Ein kluger Kopf sagte mal, ein Bausatz ist nur ein Werkzeug auf dem Weg zu einem guten Modell. Daran fühlte ich mich immer wieder bei Betrachten des Bauberichtes und des Rollouts erinnert.
Danke Bernhard für die interessante, kurzweilige und inspirierende Lektüre!
Tolles Modell!
Meine Highlights:
  • die vielen kleinen, gescrachten Details
  • INTERFLUG spezifische Umbauten
  • saubere Lackierung
  • die Durchbiegung der Rotorblätter
Was ein Winzling!
 
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Bernhard, das ist wieder ein Supermodell geworden. :thumbup:
Das paßt zusammen.
Exzellenter Flieger, exzellenter Mechaniker, exzellenter Modellbauer.
Nachtrag:
Der Ka-26 (DDR/DM-SPU) Seriennummer 7303405 wurde bei der INTERFLUG am 12.04. 1973 in Dienst gestellt und am 03.09.1990 in D-HOAU umregistriert
 
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Danke Fredo, aber lass mich folgendes sagen.
Für die massive Bekämpfung der Waldschädlinge, hätte es nicht zwingend der Ka-26 sein müssen. Es gibt, oder gab damals schon weltweit, durchaus Hubschrauber, die Leistungs- und somit kostengünstiger waren, als der Kamow.
Diese Fehl- oder Nichtentscheidungen zu den Waldschäden, muss man an einer ganz anderen Stelle suchen.
Der Ka-26 war ein Hubschrauber, ein Arbeitsgerät seiner Zeit, aber in den 1980er Jahren schon, technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

Schon Ende der 1980er Jahren war bekannt, das bei Kamow an einer Turbinen Variante des Ka-26, den 126 gearbeitet wurde. Warum? Weil das variable Konzept diese Hubschraubers sich bewährt hat und weil es neben der DDR weitere Betreiberstaaten gab, die größere Flotten im Betrieb hatten, die irgendwann ersetzt werden sollten.
Die politischen und gesellschaftlichen Änderungen kamen dann schneller, als gedacht.
 
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Ich hab's ja nicht so mit Helis. Es gibt ein paar Ausnahmen. Dieses nervöse Geflatter eines Kamowschen Doppelrotor ist so eine. So richtig in seinen Bann gezogen hat mich das 2001 auf der Maks, das war allerdings eine Nummer größer am Hokum. Wie dem auch sei, Kamows finde ich also sehr interessant. Und so schaue ich mir natürlich auch sehr sehr gerne Modelle von solchen Helis an. Viele sieht man nicht, und wenige sind richtig gut. Insofern bin ich froh, dass sich Bernhard aufgerafft hat und sein vor langer Zeit begonnenes Modell wieder in die Hand zu nehmen, um es zu vollenden. Ich weiß, wieviel Überwindung das kostet. Viele Dinge will man unweigerlich nochmal und besser machen. Andere Dinge wiederum geht man inzwischen gänzlich anders an. Das Ergebnis ist eine Augenweide - wiedermal! Das ist die Art Modellbau, wie sie mir am besten gefällt. Immer ganz nah am Original, mit vielen kleinen Details. Ein kluger Kopf sagte mal, ein Bausatz ist nur ein Werkzeug auf dem Weg zu einem guten Modell. Daran fühlte ich mich immer wieder bei Betrachten des Bauberichtes und des Rollouts erinnert.
Danke Bernhard für die interessante, kurzweilige und inspirierende Lektüre!
Tolles Modell!
Meine Highlights:
  • die vielen kleinen, gescrachten Details
  • INTERFLUG spezifische Umbauten
  • saubere Lackierung
  • die Durchbiegung der Rotorblätter
Was ein Winzling!
Ein "Gefällt mir" darunter zu setzen, das war mir jetzt zu wenig. :wink2:
Wer war dieser kluge Kopf? Das gilt es heraus zu finden.
Ist ja nicht unwahr, egal was man als Grundlage für ein Modellprojekt auf dem Tisch hat, und wenn es nur ein paar Plastikplatten oder andere Dinge sind. Entscheidend ist immer, was steht am Ende dann da, das man auch sagen kann, gefällt mir, super gemacht.
Weißt Du, wer mir da spontan einfällt, der Christian. Der macht so aus nix, interessante Modelle, die sonst keiner anfasst. :wink2:

Danke Kai, für Deine Worte.
 
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