Ich will's Euch gleich sagen: Es gibt im Folgenden kein einziges Vogel- oder Insektenfoto zu sehen. Aber die Aktion vom vergangenen Samstag, die trotz aufkommender böiger Winde durchgezogen wurde, hat mir viel Spaß bereitet, sodaß hier ein paar Momente zum Besten gegeben werden sollen.
Vorausschicken muß man, daß es in unserer Kleinstadt schon einen seit Jahren erfolgreich genutzten Storchenhorst gibt. Aber da sich im letzten Jahr immer mal ein Storch auf einem alten Fabrikschornstein niederließ, habe ich der Firma, zu deren Gelände besagte Esse gehört, anonym einen Nestbauplan in den Briefkasten gesteckt - obwohl ich fast alle Mitarbeiter der Firma gut kenne
. Ich wollte ja nicht drängeln, deshalb das Ganze ohne Absender
.
Nach einiger Zeit schien die Idee auch einem der Firmeninhaber zu gefallen, zumal er ein guter Kletterer ist und dabei zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. Der Bauplan wurde der Situation vor Ort angepaßt, der Horstunterbau nahm Gestalt an. Einer der Mitarbeiter - ein guter Kumpel von mir - setzte die Zeichnung um. Am oberen Teil durfte ich mitwerkeln, weil es für manche Handgriffe doch von Vorteil ist, wenn man zu zweit in der Werkstatt steht. Noch ein bißchen Vogelkacke-Imitat aufgebracht, dann sieht das so aus (es fehlen aus Montagegründen die Verschlußplatte und die restlichen Leisten, die der Vermeidung von Staunässe dienen werden):
Da hinauf muß letztendlich alles - Scheitelhöhe 22 Meter über Grund
!
Zum Glück weist der Schornstein in seinem Innern noch sehr gut erhaltene Eisenbügel auf, durch die A. St. sich in luftige Höhen schwingt:
Der Plan sieht vor, die Spreizen mit der Grundplatte zu verbinden, dann durch die kleine Öffnung (siehe 1. Bild) auf die Grundplatte zu klettern, den Lukendeckel zu verschrauben, damit durch eventuelle Zugluft in der Esse das Storchengelege nicht von unten auskühlt (ein langjähriger Grund für das Scheitern der Brut im alteingesessenen Horst in ca. 1,8 km Entfernung), die restlichen Hölzer zu fixieren und - da der Rückweg nunmehr verbaut ist, sich am Schornstein abzuseilen
.
Im Bild der Horstunterbau, der auf dem Betonring positioniert werden muß. Der geht vom Gewicht her ja noch ...
Wir können unten mit zwei oder auch drei Mann ziehen - oben sieht die Sache für einen Einzelnen und angesichts des heftigen Windes schon etwas schwieriger aus. Gut zu sehen die integrierte Gerüststange, die als Umlenkrolle für die nächsten Materialtransporte dient und der nachher zum Schluß noch eine wichtige Rolle für's Abseilen zukommt.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Teil bereits mit den unter dem Betonring befindlichen Spreizen verbunden.
=== Fortsetzung folgt ===