Adventskalender 2023

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Advent, Advent!

Alle Jahre wieder? Das soll auch dieses Jahr für den Adventskalender für Modellbauer gelten!

Zumindest hier bei mir hat gerade der Winter begonnen: pünktlich wird aus dem ewigen November-Regen nun Schnee – und er bleibt sogar liegen! Also ist für die nötige Grundstimmung in Richtung Weihnachtszeit schon mal gesorgt: Es ist noch Zeit, das Kaminholz vorzubereiten, die leckeren Plätzchen bereit zu stellen und sich je nach Geschmack einen Glühpunsch zu besorgen.

Diesmal soll der Kalender ein Thema haben: So in der stillen Zeit denken wir ja gern etwas zurück, und ich denke, Modellbauer haben da viele schöne Erinnerungen an Airshows, Museumsbesuche oder – Ausstellungen! Genau die sollen uns durch den Advent begleiten mit Bildern der 2000er Jahre. Geboten wurden nicht nur viele Versuchungen in Form von neuen Bausätzen und Materialien, neue Modellkunstwerke aus zum Teil neuen Produktionsmethoden, sondern vor allem viel Austausch mit Gleichgesinnten aus aller Welt.

Jedes Fenster zeigt ein Exponat, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, für jedes Jahr nur ein Fenster. Es gab so viel Herausragendes, also wurde es keine leichte Auswahl. Aber allein das hat mir schon mal viel Vergnügen gebracht! Kommt mit mir auf die Modellbauausstellungen dieses Jahrtausends!

 
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Das erste Adventsfenster – für Modellbauer!

Der Termin 2000 steht für viele auch für hohe Erwartungen: die hatte ich auch, als ich auf der Modelmania in Offenbach ausstellte. Für viele war aber auch dieser Sprung ins neue Jahrtausend etwas Unbegreifliches, etwas Fremdes. Aus solchen Gedanken mag dieses Exponat entstanden sein. Da fand wohl jemand über das Modell des VW New Beetle einen Denkanstoß – und dachte vielleicht an das seit dem Club of Rome für alle sichtbar drohende Umweltdesaster. Die hier dargestellte Zukunftsvision für ein vielleicht nicht so fernes Jahrtausend mag daraus entstanden sein. Kann man schon mal drüber nachdenken…

 
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Das zweite Adventsfenster – für Modellbauer!

2001 hat der PMC Thüringen seine Erlebniswelt Modellbau in Erfurt veranstaltet: die gepflegte alte Stadt voller Historie und guter Restaurants bot auch mit den weitgehend verglasten Pavillons im EGA-Park-Gelände eine schöne Alternative zu den etwas in die Jahre gekommenen früheren Austragungsorten in Pfiffelbach. Dort hatte ich schon mal diese skelettierten Flugzeuge von Reinhard Ulbrich gesehen. Mit Foto-geätzten Metallteilen hatte ich bis dahin keine Berührung und bin auch heute noch voller Bewunderung, wie man diese winzigen Teile nicht nur Handhaben, sondern auch sauber verkleben kann.

 
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Das dritte Adventsfenster – für Modellbauer!

Zum ersten mal in Lübeck dabei, begrüßt von einem Skelett mit Uhrmacher Lupe im nicht vorhandenen Auge, das auf die Gefahren bei unsachgemäßem betrachten der Exponate hinweist. Das ist aber nicht alles: Diese Dornier Do X fasziniert sicher nicht nur mich! So schön ins Wasser gesetzt in diesem Diorama hat sie mir besonders gut gefallen. Schwer vorstellbar, wie ab 1930 die Leute gestaunt haben, wenn sie diesen 52 Tonnen Koloss landen und vor allem starten sehen konnten. Hier in Lübeck hat mich der Dornier Virus befallen und besteht darauf, möglichst viele der ersten Metallflugzeuge im richtigen Maßstab zu bauen – eine Do X sollte man wirklich mal in 72 entstehen! Liegt auch schon länger traurig als Bausatz bei mir…

 
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Das vierte Adventsfenster – für Modellbauer!

Brüssel begeistert immer wieder – nicht nur die Stadt, auch der Ausstellungsort im Musée Royal de l’Armée im Parc Cinquantenaire. Für mich ist ein Tisch im Luftfahrtmuseum, unter dem Flügel eines vielleicht noch zu meinem Modell passenden Geräts das Höchste der Gefühle – auch wenn die Beleuchtung vielleicht nicht perfekt ist. Hier jedenfalls bin ich dem frankophilen Modellbau begegnet – und verfallen: Es sind diese hübsch-hässlichen Designs, die irgendwie doch attraktiv sind. Sicher kann man in einem Heft der Fana de l’Aviation alles über die Amiot 143 als Trägerflugzeug für die Kellner Béchereau lesen. Interessanter finde ich, dass die 1925 konzipierten Amiot 140 „Busse mit dem klobigen Flügel“ erst 1935 in Serie gingen und trotz offensichtlicher Schwächen bis 1944 eingesetzt wurden. 138 Exemplare der 140er Reihe sind gebaut worden!

Kellner Bécherau hatte wirklich eine Besonderheit zu bieten: so konnten Flügel und Querruder durch eine besondere Ausbildung „doppelten Auftrieb“ erzeugen.

Leider ist Ausstellung im Musee Royal Geschichte - wie in Cosford, in Oberschleißheim und selbst in Berlin Gatow werden die Modellbauer in eine Abstellhalle verbannt.
 
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Das fünfte Adventsfenster – für Modellbauer!

Das waren noch Zeiten für den Plastikmodellbau! Die Intermodellbau in Dortmund hatte mindestens eine ganze Halle für uns Plastikkleber und stellte den Clubs nicht nur den Platz, sondern auch beleuchtete Glasvitrinen kostenlos zur Verfügung – und natürlich für alle 4 Tage plus den Aufbautag einen Parkplatz unter der Halle! So konnten wir mit den Modellbauclubs von Düsseldorf, Koblenz und Köln mit unserer Interessengemeinschaft IP’84 einen über 170 m² großen Stand nutzen – mit Küchenzeile und Kühlschrank!!! Luxus-Probleme gab es natürlich auch: so musste der Stand eben auch vier Tage lang mit unserer Präsenz besetzt sein, wofür die meisten nur entsprechenden Urlaub nehmen konnten.

Ein weiteres „Problem“ war die Anwesenheit von allem, was mit Modellbau zu tun hatte, also Bausätze, Werkzeuge, Materialien und Literatur ohne Ende. Das geht in’s Geld…

 
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Das sechste Adventsfenster – für Modellbauer!

Markus Wüllner baut auf einem anderen Niveau – und das gilt nicht nur für den Maßstab. Seine 48er bestechen mit makellosem Finish, aber vor allem mit einer tollen Recherche: da diese Piasecki HUP innen mit einer Karo-abgesteppten Decke ausgekleidet waren, hat er das eben täuschend ähnlich nachgebildet. Auch seine zurückhaltenden und stimmigen Vignetten überzeugen und sind echte Alleinstellungsmerkmale.

Technikfreaks mag interessieren, dass dieser bereits ab 1949 gebaute Tandemhubschrauber der erste war, mit dem ein Looping geflogen werden konnte. Vielleicht noch wichtiger, er war auch der erste mit einem Autopiloten.


 
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Das siebte Adventsfenster – für Modellbauer!

Die Scale Model World in Telford war 2006 auch schon eine gigantische Veranstaltung mit über 15.000 zahlenden Besuchern am Tag, trotzdem ging es bei den „Ausländern“ mit dem traditionellen Lunch noch relativ zahm zu: jeder brachte aus seiner Region eine kulinarische Spezialität und dem wurde auch von vielen Besuchern aus dem Commonwealth kräftig zugesprochen – aber in spätestens 1 ½ Stunden war das Fress-Fest vorbei – und viele neue Freundschaften geschlossen, bei Bärentatzen aus Bulgarien und Danziger Goldwasser aus Polen. Auch aus Polen kam dieses scratch gebaute einer Supermarine Stranrear, das verdient den Best of Show gewann. Groß im Maßstab (32?), überzeugend im Metall-Finish, voll mit Details – eine Augenweide.

Die Stranrear hatte die Ausschreibung des Air Ministry verloren: dort wurde die Saunders Roe A.27 London vorgezogen. Supermarine betrieb das Projekt weiter und bekam schließlich Aufträge für 57 Maschinen, wovon 40 in Kanada gebaut wurden. Saunders Roe konnte nur 31 seiner London absetzen…

 
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Das achte Adventsfenster – für Modellbauer!

Der Modellbauclub im belgischen Mol erfreut traditionell mit ganz außergewöhnlichen Figuren, in letzter Zeit sind aber auch immer mehr Flugzeuge auf den Tischen. Zu diesem Trend passt diese Darstellung einer Grumman – ich schätze mal der F4F Wildcat – mit dem seine Manöver zeigenden Piloten bestens. Da ist das Modell genauso sorgfältig bemalt wie die Figuren. Der Modellbauer beteuert, Ölfarben seien das Beste für Modelle, gleich welcher Art.

Faszinierend für mich ist die Darstellung: der erhöhte Adrenalinspiegel des Piloten ist förmlich greifbar, die Haltungen sind einfach richtig: wie kann man solche Figuren nur schaffen? Und natürlich auch noch passend bemalen??

 
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Das neunte Adventsfenster – für Modellbauer!

Eigentlich hätte ich Marijn van Gils‘ Meisterwerke im letzten Fenster in Mol zeigen sollen, aber er war auch in Folkstone auf der Euromilitaire 2008 vertreten – so kriegt er hier gleich zwei Fenster für seine 54 mm Vignetten! Er scheint auf kein Thema festgelegt zu sein und sicher braucht er keine Vorlagen, denn wo wäre denn das Bild eines Highlander, dessen riesiges Standbild im Bau ist? Schaut mal genau hin, dann seht Ihr das Gerüst und auf Kniehöhe Besucher – unglaublich!

Wer traut sich, dynamische Bewegung in einer statischen Figur darzustellen? Marijn - er baut die typische Pose von Frank Zappa – da blendet unser Hirn den fehlenden Ton automatisch ein.

Marijn entwirft seine Figuren natürlich selbst, aber lädt auch Nachwuchs zum Mitmachen ein!

 
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Norboo

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oh ja, an die beiden Meisterwerke erinnere ich mich auch gut, einfach nur faszinierend! Jetzt weiß ich auch, wie der Künstler heißt.
 
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Das zehnte Adventsfenster – für Modellbauer!

In Hoboken bei Antwerpen ist einer der frühesten Termine für Modellbauer: der Schwerpunkt liegt hier eindeutig im Handel: neu oder gebraucht, Bausätze, Bücher, Materialien, alles in reicher Auswahl. Es gibt aber auch immer besonderen Modellbau zu sehen, wie hier den Scratchbau wohl für eine Meteor, die es 2009 im großen Maßstab nicht als Bausatz gab. Hier wird wie bei Funktionsmodellen von innen nach außen gebaut. Jedenfalls hat mich das begeistert, damit war quasi der Damm zum Scratchbau gebrochen. Es dauerte dann aber noch eine Zeit, bis der Weg zu guten Dokumentationen und zu einer Technik mit Schneidplottern (statt CNC-Fräsen wie an der Gloster Meteor hier) gefunden war.
Eines wird mir immer klarer: auf solchen Ausstellungen wird der Appetit auf Neues gefördert und neue Kontakte helfen ungemein beim Einstieg ins Modellbau-Neuland!




Da wir jetzt zweistellig sind, erlaube ich mir ein zweites Fenster!

Die SMW in Telford habe ich 2009 wieder besucht und durfte auf dem Stand der IPMS Deutschland ausstellen. Spaßhalber hab ich diese Vignette der Heinkel He 112A V-3 in den Wettbewerb gestellt und wurde mit einer Silbermedaille überrascht – allerdings nur verbal. Es hieß, die Medaille sei beim Transport verloren gegangen. Zu dieser Darstellung hat mich das Bild im Buch „Stürmisches Leben“ von Ernst Heinkel motiviert. Das Bild war so schlecht, dass ich glaubte, unter dem Flugzeug so etwas wie eine Schiene zu erkennen. Es handelte sich aber wohl eher um eine Grube mit bohlen-Abdeckung.

Es ging bei der V-3 um die Vorerprobung eines rein Raketen-getriebenen Flugs. Dort wurde ins Heck ein "kaltes" Walter (HWK) Triebwerk RII 201-a eingebaut, die V-4 bekam znächst die Konkurrenzentwicklung, ein von-Braun Triebwerk, das wohl wesentlich unzuverlässiger war. Das alles mündete wohl in der He 176, dem ersten reinen Raketen-getriebenen Flugzeug. Die mit Feststoff-Raketen versehenen Gleiter von Fritz Stamer (RRG Ente, 1928), Gottlob Espenlaub (E15, ebenfalls 1928) und Julius Hatry (Opel-Sander Rak1, 1929) will ich aber nicht unerwähnt lassen.

 
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Das elfte Adventsfenster – für Modellbauer!

Eine Ausstellung im Museum – hier geht das noch, 2010, in Oberschleißheim bei München, im Deutschen Museum! Dort habe ich Rüdiger Hain und seine herrliche „blaue Wand“ wieder getroffen. An der stellt der Spezialist für die zivile Luftfahrt auf Etagen-Brettchen eine Unzahl von Airlinern im 144er Maßstab vor, wie in einem Bücherregal. Auch eine Nummer größer hat er was zu bieten, meist mit passenden Dioramen. Das hier ist eines davon, typisch realistisch in Ausrüstung und mit tollen für sich sprechenden Figurengruppen.



2010 war die Air Atlantique noch in Coventry neben dem Midland Air Museum besuchbar: Da habe ich im November 2011 diese Scottish Aviation Twin Pioneer sehen können, die gerade wieder in die ursprüngliche weiß-rot-blaue Bemalung der Empire Test Pilot’s School restauriert wurde. Im Empire und darüber hinaus konnten immerhin 87 dieses robusten Flugzeugs abgesetzt werden, nachdem anfängliche strukturelle Probleme beseitigt werden konnten.
 
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Das zwölfte Adventsfenster – für Modellbauer!

Zur Halbzeit kann ich ja auch was von mir zeigen: die EWR VJ-101C X-2 aus dem MaModell-Bausatz von Adel Makhlouf konnte in 2011 eine ganze Reihe von Preisen einheimsen, unter anderem nach Best of Show der Plastic & Steel Affligem bei Brüssel eine silberne Medaille und ein schönes „Shield“ für das beste Zivil-Diorama auf der Scale Model World in Telford. Besonders gefreut hat mich, dass Rüdiger Hain das Shield (Wanderpokal) auch schon mal hatte!

Die Entwicklung von VTOL-Flugzeugen wurde in Deutschland stark gefördert. Das begann schon Mitte der 50iger bei dem Ringflügelprojekt C.450 der Nord Aviation und SNECMA, an dem unter anderem Heinrich Haberkorn, Helmut von Zborowski und Gerhard Eggers beteiligt waren. Die VJ-101C X-1 hatte ihren Erstflug 1963, es folgten 1967 der Transporter Dornier Do 31 und 1971 die VAK 191: viel Ruhm, viel technische Erkenntnisse, aber keine direkten Serienaufträge folgten daraus, soweit ich weiß.

 
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Das dreizehnte Adventsfenster – für Modellbauer!

Im Jahr 2012 habe ich an sieben Ausstellungen teilgenommen und dort heftig fotografiert. Da gäbe es etliche Kandidaten für das Adventsfenster, wovon 15 in die engere Wahl kommen. Daher gibt es jetzt sogar drei Fenster für Euch:

Auf der Scale Model World in Telford hatte ein in Irland lebender Russe fast alle der großen Antonow der Zwischenkriegszeit aufgebaut – alle im 72er Maßstab, alle scratch, alle unglaublich detailliert. Hier ist die ANT-26 für Euch, die die ANT-20 Maxim Gorkiy noch mal übertrumpfen sollte. Mit einer Spannweite von 95 Metern wäre sie wohl bis heute das größte Flugzeug der Welt geworden – die Antonov An- 225 brachte es auf 88,4m. Das Projekt wurde 1936 aufgegeben, wohl aus der Erkenntnis, dass keine für die benötigte Leistung keine passenden Motoren verfügbar waren. Aber was für ein Modell! Die ANT-20 Maksim Gorkiy stand übrigens daneben…




Da haben es die anderen Türchen nicht leicht – und doch, auch die Civil Aviation 1/72 SIG hatte in Telford was zu bieten. Besonders die großen Airliner der goldenen Jahre von Hilton Jones zogen viele Blicke auf sich. Meist ist die Basis Vacu, wie für seine Zeppelin Staaken oder seine Short S.23, die neben der epischen Junkers G38 hier standen. Wie können Hilton nicht mehr fragen, ob hier der CMR Resin Kit verbaut wurde – Hilton fehlt uns seit 2021.



Ein drittes Fenster hatte ich versprochen: Dies Diorama wurde in Krakau gezeigt. Das ist eine der Ausstellungen, in dem es Wettbewerb und Handel gibt, aber keine Clubtische. Freund Radek Kemski hatte mir trotzdem einen besorgt. Der Ausstellungsort war das Museum AK, wenn ich mich richtig erinnere: ringsrum riesige Bilder der Gräueltaten der Besatzer - da kamen sofort alle meine deutschen Flieger aus den 30igern zurück in den Karton. Als der Leiter des Museums sah, wie ich wieder einpackte, bestander darauf, alles auf den Tisch zu stellen – ohne abgeklebte Embleme, man sei ja schließlich im Museum und damit der Realität gegenüber der Vergangenheit verpflichtet!

Beeindruckt hat mich bei den ca. 1.200 Exponaten in dieser Ausstellung dieses Wrack eines japanischen Jägers, auch im Maßstab 72. Gerade solche Wracks benötigen viel Sorgfalt in der Auswertung der Vorlagen, wenn es so realistisch wirken soll. Und viel modellbauerisches Geschick braucht man wohl auch.



Übrigens gab es noch zwei beachtliche Pokale für den Umbau meiner Potez 62.1 F-APOC, wohl auch, weil diese Maschine oft in Krakau-Balice gelandet ist. Wieder was gelernt…
 
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Zur ANT-26: Soweit ich weiß, stand damals das ANT für Andrej Nikolaijewitsch Tupolew. Oder so ähnlich.
Und dieses Projekt hätte den Rekord der Do-X gebrochen, was die Anzahl von Motoren betrifft.
 
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Zur ANT-26: Soweit ich weiß, stand damals das ANT für Andrej Nikolaijewitsch Tupolew. Oder so ähnlich.
Und dieses Projekt hätte den Rekord der Do-X gebrochen, was die Anzahl von Motoren betrifft.
Das mit ANT sehe ich genauso und hoffe, dem nicht widersprochen zu haben: danke für die Eränzung, @Gilmore !
 
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Das vierzehnte Adventsfenster – für Modellbauer!

Und schon ist der Rekord vom Vorjahr deutlich eingestellt: fast doppelt so viele Ausstellungen konnte ich besuchen – war eben nur noch als Berater tätig -- aber noch nicht Rentner! Also machen wir auch hier drei Fenster auf!

Bei den Modellbaufreunden Siegen geht es immer herrlich familiär zu, obwohl auch hier weite Anreisen nicht selten sind. Norbert hatte es sicher nicht so weit, aber in meinen Augen mit der fliegend aufgehängten Global Flyer den Vogel abgeschossen. Kann man so nicht sagen? Naja, was Scaled Composites für die Erdumrundung geschaffen hat, ist auch kaum vorstellbar.




Nach dem Erlebnis in Krakau wollte ich in diesem Jahr mal in eines der Mutterländer des Modellbaus, nach Tschechien, genauer nach Brno. Sieht allerliebst aus wie eine handliche Verkleinerung von Wien mit viel Sommerfrische-Flair. Im Ausstellungsgelände war eine riesige verglaste Halle bereit, viel Besucher warteten geduldig, nicht nur vor den Türen, auch vor den Tischen: sowas hatte ich noch nie gesehen! Im Wettbewerb standen diese Tsybin NM-1 und die Mjassischtschew M-52. Beide hatten ihren Erstflug 1959, beiden war keine Zukunft beschieden: Die Tsybin hatte wohl auch wegen der durstigen Ramjets keine interkontinentale Reichweite, die sie als Aufklärer aber brauchte. Die M-50 wurde durch die unbemannte Atomwaffen-fähige M-51 Cruise Missile abgelöst. Von beiden Flugzeugen wurde nur 1 Exemplar gebaut. Das der M-50 hat Schlagzeilen gemacht: Aviation Week sprach von eine Atom-getriebenen Langstrecken Bomber und die Teilnahme an der Tushino Airshow 1961 war überall bemerkt worden Die M-50 Bounder wurde danach ins Museum Monino gestellt.

Hier beide im Maßstab 1/72, B-50 von Amodel, die NM-1 war wohl von Kora.




Fehlt noch das dritte Fenster mit der 14: In Thionville war auf unserem Nachbarstand etwas zu sehen, dass mein Interesse in Sachen Antriebstechnik besonders ansprach, und ich hatte mich auch schon mit Dokumentationen für einen Scratchbau versorgt. Da stand sie nun, die Piaggio P.7 Pegna im passenden 72er Maßstab, und ein Spezialist für Wohnhäuser aus Holz hat sie gebaut: Adrien Roy. Es sollte der Beginn einer intensiven Modellbau-Freundschaft werden!

Das 1929 für die Teilnahme am Schneider Cup gebaute Flugzeug kam allerdings nie zum Fliegen…



Ich kann's nicht lassen: ist das noch Mut oder schon Hybris??

 
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Das fünfzehnte Adventsfenster – für Modellbauer!

Mehr als eine Ausstellung pro Monat – das artet schon in Professionalität aus! Jedenfalls müssen wir hier auch wieder der Fensterchen haben.

Das erste steht in Ransart, ganz in der Nähe des belgischen Flugplatzes Charleroi-Brüssel-Süd, eine Gegend mit viel Luftfahrt-Geschichte wie dem ersten Einsatz von Ballonen in der Schlacht der Franzosen gegen den Habsburger Kaiser 1794 in Fleurus zur Artillerie-Leitung. Von besonderen Erfolgen ist nichts bekannt. Bei dem oft mit vereisten Straßen gesegneten Termin der Ausstellung fiel dieses Diorama besonders auf, das eine Zeppelin Staaken R.VI (72er Maßstab) zeigt, wie sie in den Hangar zurückgeschoben wird. Das letzte Relikt dieses Riesenflugzeugs hatte ich letztes Jahr in Krakau gesehen: eine Motorgondel, aber statt mit Motoren von Maybach mit stärkeren Austro-Daimler. Die Dinger müssen recht stabil gewesen sein und scheinbar gab es hier auch die erste Anwendung von Verstellpropellern (wohl durch das Tandem System gefördert).

Ob das Modell aus dem Roden oder Contrail Bausatz entstanden ist, konnte ich nicht klären. Egal, so große Doppeldecker so präzis zu bauen ist eine hohe Kunst!




Der Weg nach Lyon-Bron führt durch das Rhône-Tal, und hier bläst oft ein so starker Wind, dass man oft bergab kräftig Gas geben muss. Dafür ist die Ausstellung in Bron auch immer ein Hilight, vor allem für Freunde des Scratchbaus – und des lebendigen Zusammenseins! André Roy ist wie ich im JFR-Team und macht hinreißend schöne Modelle, die auch hin und wieder als Master von FSC-Modellen Verwendung finden. Die Bloch 220 ist ganz nach meinem Geschmack und er hat sie gekonnt gescratcht, dazu die einfache Szene und die Architektur von Le Bourget – das gefällt!





In diesem turbulenten Jahr gab es für mich auch einen Höhepunkt: Gold bei der SMW in Telford – bisher reichte es immer nur zu Silber. Der Airmodel Vacu-Bausatz mit den Resin Zurüstteilen ist durchaus baubar, nur der Anbau des Seitenleitwerks ist eher als Skulptur zu lösen. Dafür sind die Zylinder samt Kipphebeln erfreulich – wenn keine Luftblasen mittendrin sind. 7 Zylinder hat der Motor, ich meine 16 im Kit gezählt zu haben – kann knapp werden…

 
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Das sechzehnte Adventsfenster – für Modellbauer!

2015 war auch wieder so ein übervolles Jahr mit 15 Ausstellungen! Als Rentner kommt man ja zu nichts! Aber nach Bron und da gab es jede Menge nie Gesehenes. Der Nachbartisch gehörte dem leider verstorbenen Besitzer der Marke AirKits aus Leningrad – seitdem habe ich ein paar von seinen genialen Kits. Genial aber auch diesmal wieder die Dioramen von Gaet „la Bête“; das ist eines davon.



Auf Berthold Tackes EME, damals noch in Heiden hatte Andreas Weber wieder was hingestellt, das meine ohnehin schon hohen Erwartungen an ihn übertraf. Er hatte auch noch die Bemalung gewählt, die die älteste noch fliegende Boeing 247 ziert. Deren letzter Flug, angekündigt für den 26.April 2016, mag Anlass für dieses Modell gewesen sein. Der Typ war bei seinem Erscheinen so überlegen, dass United (an der Boeing mehrheitlich beteiligt war) mit seiner Bestellung von 59 Flugzeugen 2 Jahre lang den Verkauf an andere Fluggesellschaften blockieren konnte. Aber dann, 1934 wurde die 247 selber übertrumpft durch die DC -2. Eine andere Neuerung der United ließ sich nicht blockieren: 1930 setzte sie als erste Flugbegleiterinnen ein, und fast alle folgten!


Im südfranzösischen Hyere ist auch viel zu sehen, das außerhalb Galliens eher unbekannt ist. Dazu gehört mit Sicherheit der dreisitzige Autogyro SNCASE SE-700. Entwickelt während des Krieges verspätete sich der Erstflug in den Mai 1945 – schneller geht nicht! Durch die geschlossene Kabine vermittelt der SE-700 einen modernen Eindruck, dazu kam noch das raffinierte Design des Fahrwerks: die hinteren Räder waren im Seitenleitwerk gelager, das vorder Fahrwerksbein konnte in den rumpf eingezogen werden. Ob es nur die wohl zu geringe Leistung des Renault 6Q der Grund für die schwer zu kontrollierenden Flugeigenschaften waren? Auch der zweite Prototyp mit dem 330PS leistenden Bèarn 6D blieb erfolglos. Der Bausatz kommt vom roten Reiher, also von Atakombo Works. Da bleibt für den Modellbauer immer viel zu tun!




Gatow ist eher nicht für Exoten gekannt, aber 2015 stand da einer: Her Platzek aus Polen brachte ihn mit und er heißt Motolotnia Rotax Dream – oder so ähnlich. Mehr weiß ich davon nicht, aber das Modell war trotz seiner Kleinheit so auffällig, dass es in ein Fenster muss!





Zur Euro Scale Modelshow komme ich immer wieder gern, trotz gedrängtem Programm in dieser eintägigen Veranstaltung und der eher preußisch überkorrekten Verfahren zu Auf- und Abbau. Und die Drängelei, um noch einen Platz in der Nähe der Eingänge in Nieuwegein zu ergattern, ist legendär. Ebenso legendär sind die scratch-Modelle einer Truppe, geleitet von Rob Hamann: Im Wettbewerb stand seine Fokker F.XX Zilvermeeuw – und die hat sicher den ersten Preis gewonnen. Mit der F.XX hat Fokker viel Neuland betreten: statt des üblichen Kasten-förmigen nun ein Rumpf mit elliptischen Querschnitt, dazu das Einziehfahrwerk ergaben eine Verringerung des Luftwiderstandes von 58% gegenüber dem Vorgängertyp F.XVIII. So sollte der Airliner 1933 das Postflugzeug à la Pander Postjager für den Posttransport nach Indonesien ersetzen. Gut gedacht, aber dann kam eben 1934 die DC-2 und machte alles noch besser.

 
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