Das zweiundzwanzigste Adventsfenster – für Modellbauer!
Es war richtig schön in Gatow, Herbst vom Feinsten und die Restaurants bieten besonders leckere Pilzspezialitäten an. Haben Rüdiger Hain auch geschmeckt, trotz seiner Rückenverletzung. Und was stellt er aus? Russische Flieger in sichtbar kalter Umgebung. Trotzdem lecker!
Die Antonow An-12 ist ab 1957 mit fast 1.250 Exemplaren gebaut worden und war meist militärisch eingesetzt. Viele „unterentwickelte“ Länder setzten sie ein, weil sie trotz des hohen Gewichts von 28 to mit Feldflugplätzen zurechtkam. In der Zivilvariante war da Platz für 130 Personen, sonst bis zu 20 to Fracht! Es würde mich nicht wundern, wenn immer noch etliche An-12 geflogen werden, denn die Dinger sind wohl haltbar.
Am Rand der Pyrenäen im französischen Baskenland ist die neue Heimat der Bordeaux Metropole, weil die Halle in Bassens nach Covid unbezahlbar wurde. Hier in Saint Palais ist der Bürgermeister stolz, die Plastik-Modellbauer willkommen heißen zu können! Alles wie in Bassens, jeder hilft, immer gibt’s was zu Essen und vor allem Trinken, alles easy – und jede Menge interessanter Modellbau. Da macht diese Präsentation der Couzinet 70 keine Ausnahme: einfach gemacht mit überzeugender Wirkung. Da kommt der Uralt-Bausatz von Heller bestes zur Wirkung! René Couzinet, ein Mann mit besonderem Schicksal, ein begnadeter Erfinder, der z.B. 1928 das Patent für Tragflügelboote erwarb, hat mit seinen Arc-en-Ciel (Regenbogen) Fliegern viel Aufmerksamkeit und unendliches Pech erlebt. Der verheerenden Brand der Couzinet-Fabrik verzögerte die Produktion der C.70. Doch schon 3 Jahre danach konnte das Fliegergenie Jean Mermoz die Couzinet C.70 nach Buenos Aires fliegen – Frankreich hatte nun noch einen neuen Helden, den 29 jährigen René Couzinet!
Luftfahrtgeschichte ist auch das Lieblingsthema von IP’84 Kollege Wolfgang Kampschulte. Seine Spezialität ist die Darstellung von zeitgenössischen Szenen, so auch hier der Silver City, die den Begüterten die Möglichkeit bot, mitsamt ihren Fahrzeugen nach Frankreich zu fliegen und so die Reisen auf dem Kontinent im eigenen Fahrzeug fortzusetzen. Eine Art „Lufttunnel des Ärmelkanals“. Bristol hatte mit dem Freighter 170 das ideale Flugzeug für diesen Einsatz geschaffen.
Schon 1948 gründete Air Commodore Griffith J. ("Taffy") Powell mit der Solver City das erste Air Ferry Unternehmen. In den 50igern war das recht beliebt, die Flüge gar nicht mal so viel teurer als die unbequeme Fähre. Bessere Fähren, auch die neuen Hovercraft beendeten in den 60igern diese britische Geschäftsidee.