JohnSilver
Alien
Die Fokker F.VII hatte abgesehen von der Anzahl der Motoren nun wirklich wenig bis gar nichts gemeinsam mit der Ju 52.
Das war die national geprägte Sicht der Dinge aus dem Jahr 1939. Heute lässt sich die zeitliche Aufteilung in eine Phase mit Hugo Junkers und eine nach 1933 nicht mehr aufrechterhalten. Die Reichsregierung fiel ihm nur offiziell in den Rücken, um die Zusammenarbeit und Förderung durch die Reichswehr zu verdecken. Dieser Mythos der honorigen Weimarer Zeit wurde und wird bis in die Gegenwart aufrecht erhalten. Hat man das im Hinterkopf, dann sind unter Hugo Junkers und in den Werken unter seinem Namen einige gute Konstruktionen entstanden, die jedoch nicht primär die Zivilluftfahrt im Sinne hatte. Die Ju-52 /3m wurde staatlich gefördert um die dringend benötigten Devisen über die Exporte zu generieren. Deren Produktion kam erst nach 1933 in Schwung und ab 1935 gab es die Enttarnung der Luftwaffe und die schon bestehenden "zivilen" Einrichtungen, wie die LH blieb bestehen.Zur Frage "Durchbruch" mal ein Zitat aus der "Junkers-Lehrschau" 1939:
"Vergleicht man heute die Junkers-Bauweise mit der anderer Flugzeugfirmen, und hier insbesondere amerikanischer - so ist festzustellen, dass sich der Weltflugzeugbau auf die Junkers-Baumethoden, nämlich freitragender Ganzmetall-Tiefdecker in Glattblechbauweise, eingestellt hat. Gerade von denjenigen Ländern wurde diese Bauweise noch in den Jahren 1928/30 abgelehnt und bekämpft, die sie in den letzten Jahren selbst propagieren."
Es liegen wenige Jahre zwischen Ju52 und DC3. Die Ju52 war deshalb nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die nächste Junkersentwicklung war 1937 die viermotorige JU90, damals das weltgrößte Passagierflugzeug, weit besser, als die DC3, aber aus ökonomischen Gründen nicht in größerer Stückzahl produzierbar. Junkers war damals schon tot. Er war ein genialer Erfinder, aber ein schlechter Ökonom. Hinzu kam das Versailler Diktat zum Verbot des Flugzeugbaus. Nach der Auslagerung einiger Produktionsstränge in die SU (und Schweden) fiel ihm die Reichsregierung sogar noch in den Rücken. Trotzdem wurden dutzende zivile Konstruktionen geschaffen, die natürlich zum Teil auch militärisch genutzt wurden. Auch in der SU erlernte man damals den Ganzmetall-Großflugzeugbau für militärische Zwecke.
Sieht man diese Leistungen trotz enormer Schwierigkeiten in D. und dem gegenüber die Möglichkeiten von Kapital und Verfügbarkeit aller Konstruktionsdaten in USA, so muss man angesichts der großen Typenreihe von Junkers, dem die JU52 noch persönlich zugeschrieben werden kann, den Hut ziehen.
muss ich doch was schreiben:Mit den Nazis lag er über Kreuz und wurde von ihnen aus seinem eigenen Unternehmen gedrängt, ich sehe nicht was man ihm vorwerfen kann.
Marketinggeschwätz gab es auch schon 1939. Wann hat den Junkers von Wellblech auf Glattblech gewechselt? Wenn ich es richtig sehe erst mit der Ju 86 1934. Da flogen auch schon Boeing 247 und DC 2 (sowie einiges anderes mit Glattblech). Junkers Wellblechtechologie war ende der 20er einfach veraltet.Zur Frage "Durchbruch" mal ein Zitat aus der "Junkers-Lehrschau" 1939:
"Vergleicht man heute die Junkers-Bauweise mit der anderer Flugzeugfirmen, und hier insbesondere amerikanischer - so ist festzustellen, dass sich der Weltflugzeugbau auf die Junkers-Baumethoden, nämlich freitragender Ganzmetall-Tiefdecker in Glattblechbauweise, eingestellt hat. Gerade von denjenigen Ländern wurde diese Bauweise noch in den Jahren 1928/30 abgelehnt und bekämpft, die sie in den letzten Jahren selbst propagieren."
3 Jahre wenn man die Ju 52/3m nimmt. Wenn man aber auf der anderen Seite die Boeing 247 oder die DC 1 nimmt sieht man das es auch 1933 schon besser ging.Es liegen wenige Jahre zwischen Ju52 und DC3. Die Ju52 war deshalb nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Da liegen aber einige Konstruktionen dazwischen. Vor allem Ju 160 und Ju 86. Mindestens die Boeing 314 war deutlich größer.Die nächste Junkersentwicklung war 1937 die viermotorige JU90, damals das weltgrößte Passagierflugzeug,
Die Ju 90 sollte man dann aber eher mit der Boeing 307 vergleichen. Die hat dann gezeigt wohin der weg geht.weit besser, als die DC3, aber aus ökonomischen Gründen nicht in größerer Stückzahl produzierbar.
Die heimliche Aufrüstung schuf ja die Bedingungen, die es erlaubte die Luftwaffe aus dem Boden zu stampfen. Hugo Junkers hat vielleicht nicht gewollt was daraus wurde. Die Reichswehr durfte überhaupt keine Flugzeuge haben und das wusste jeder in Deutschland. Hätte es 1932 ein anderes Wahlergebnis gegeben, dann wäre ihm seine Haltung als Patriot zur Ehre gereicht. Es ging im ja nicht um den Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Er wehrte sich wie die anderen Hersteller gegen die staatliche Dominanz und wurde zwangsenteignet. Die Botschaft kam an und von da an gab es keinen Widerstand der anderen Hersteller mehr.Hugo Junkers war ein Patriot und es ist alles andere als verwerflich, wenn er mitgeholfen hat, die Reichswehr mit brauchbaren Flugzeugen auszustatten. Mit den Nazis lag er über Kreuz und wurde von ihnen aus seinem eigenen Unternehmen gedrängt, ich sehe nicht was man ihm vorwerfen kann.
Marketinggeschwätz gab es auch schon 1939. Wann hat den Junkers von Wellblech auf Glattblech gewechselt?
Erstflug: | 8. November 1932 |
Da sind die Flächen noch Wellblech.Junkers Ju 60 – Wikipedia
de.wikipedia.org
Erstflug: 8. November 1932
Wobei die A48 auch noch die Wellblech Flügel hatte. Mein Gefühl sagt mir das Wellblech bei den Tragflächen einen größeren Einfluß auf die Aerodynamik hat als am Rumpf. Gleichzeitig aber auch schwieriger umzusetzen ist.Danke für den Hinweis, Bernd. War mir vollkommen neu.
Zwei Boeing 247 wurden in Deutschland getestet und die Ergebnisse waren eher nicht so berauschend. Flugleistungen und Eigenschaften ähnlich oder schlechter als die vergleichbaren deutschen Muster. Sie ist m.W. auch nirgendwo in Europa geflogen. Wahrscheinlich nicht ohne Grund. Kann natürlich sein, dass der Amerikaner geringere Anforderungen an seine Flugzeuge hatte, was auch z.B. die Verarbeitungsqualität angeht.
Die Schikanen des Versailler Vertrages geschickt zu umgehen, finde ich alles andere als verwerflich. Hugo Junkers hat dies nicht gemacht um die Nazis zu unterstützen sondern als Dienst an seinem Vaterland.Die heimliche Aufrüstung schuf ja die Bedingungen, die es erlaubte die Luftwaffe aus dem Boden zu stampfen. Hugo Junkers hat vielleicht nicht gewollt was daraus wurde. Die Reichswehr durfte überhaupt keine Flugzeuge haben und das wusste jeder in Deutschland. Hätte es 1932 ein anderes Wahlergebnis gegeben, dann wäre ihm seine Haltung als Patriot zur Ehre gereicht. Es ging im ja nicht um den Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Er wehrte sich wie die anderen Hersteller gegen die staatliche Dominanz und wurde zwangsenteignet. Die Botschaft kam an und von da an gab es keinen Widerstand der anderen Hersteller mehr.
Die Ju 52 war ganz sicher nicht mit dem Ziel konstruiert worden, mit dem Ziel durch großen Aufwand ein technisches Spitzenprodukt herzustellen, sondern als billiges, zuverlässiger und robustes Flugzeug. Natürlich war die DC3 moderner, in den 30 er Jahren war das Fortschrittstempo in der Luftfahrt unglaublich hoch. Die Ju52 hatte aber dennoch einen Markt und das bestimmt nicht weil sie zu teuer und technikverliebt konstruiert war.Ein Problem der Deutschen Flugzeuge war, dass sie zu teuer konstruiert waren zu sehr technikverliebt. Die Amis haben ökonomischer gebaut. Die DC-3 war einfach besser auslastbar. Nachfolger der Ju-52 wurden in Deutschland immer noch mit Spornrad gebaut, während man in den USA über ging ein Bugfahrwerk zu bauen, womit man eine ebene Kabine hatte, was für die Passagiere besser war und so auch besser angenommen wurde und die Kabinen hatten mehr Volumen.
Um Deutschland wird viel Bohei gemacht, aber ökonomisch waren sie nicht gerade auf Höhe der Zeit.