11.07.2020 Kollision zweier Segelflugzeuge bei Borkenberge

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In der Nähe des Flugplatzes Borkenberge sind heute zwei Segelflugzeuge kollidiert und abgestürzt. Beide Piloten sollen ums Leben gekommen sein. Ein Pilot wurde erst nach einer Suche in einiger Entfernung des Wracks gefunden - man vermutet, dass er noch versucht hat, sich mit dem Fallschirm zu retten.
Beides sollen Seglflugzeuge mit niederländischer Registrierung gewesen sein. Laut ASN eine DG300 (PH-1033) und eine LS-4 (PH-1282).


 
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DietmarSchlager

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So sad - collided in about 3400 ft AGL and both didn‘t manage to bail out in time. Perhaps the collision was so strong or with heavy G-forces directly afterwards.
 
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Wie der Track zeigt, kam die LS4 aus Amersfoort (bei Utrecht) und war auf einem Streckenflug. Bei Lüdinghausen hatte sie gewendet und war offensichtlich wieder auf direktem Weg nach Hause. In Borkenberge war sie nur 'zufällig' (bzw. weil sich Segelflugpiloten unterwegs auch an Flugplätzen orientieren, wenn es mit der Höhe enger wird - damit man einen Plan B hat, und man nicht gleich in einem Acker landen muss, falls man keine Thermik findet).

Die DG300 hatte auch ein Flarm - das Gerät wurde gestern aber offensichtlich nicht getracked. Das muss nichts bedeuten - die Flarm-Geräte werden häufiger getauscht und das Registrieren der Flugzeugkennung für die Flarm-ID in der öffentlichen Datenbank ist freiwillig (die meisten Piloten machen das allerdings, weil dann Freunde/andere Piloten auch die eigene Kennung sehen, und nicht nur ein anonymes Ziel). Könnte aber auch bedeuten, dass diese DG300 gestern ohne Tracker/Kollisionssystem geflogen ist, bzw. das Gerät ausgefallen war (und Flarm kann natürlich nur vor Kollisionen warnen, wenn es beide Flugzeuge installiert haben).

 
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Oh je. Das Flarm der DG300 war bei dem Unfall tatsächlich außer Betrieb - das Kollisionswarnsystem konnte daher nicht funktionieren:

"Obwohl das FLARM-Gerät in der DG-300 dem Piloten beim Hochfahren eine Meldung angezeigt haben sollte, dass die Funktion aktuell nicht zur Verfügung steht, entschied er sich dennoch dafür, den Flug anzutreten. Er akzeptierte damit den Wegfall einer Sicherheitsbarriere für sich und andere, die ihm zur Situationseinschätzung und für seine Flugdurchführung nützlich gewesen wäre. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass er sich über den Verlauf des Fluges immer weniger über die mangelnde Assistenz des FLARM bewusst war und das Problem schlussendlich vielleicht sogar ganz vernachlässigte.
Die DG-300 wurde auf dem Display der LS4-b nicht als Konfliktverkehr dargestellt, andere FLARM-Ziele in der Umgebung wurden jedoch angezeigt.

Nach Aussage des Halters war ein Firmware Update für das FLARM fehlgeschlagen, da der verunfallte Pilot (als Mithalter) eine nicht kompatible Version des Updates für das LX 7007C heruntergeladen hatte. Das Gerät habe einem entsprechenden Hinweis
auch ausgeben"


Klar, auf Flarm alleine darf man sich auch nicht verlassen. Aber sich nur auf "see & avoid" zu verlassen, ist eben auch schlecht. Gerade im Segelflugzeug eigentlich inakzeptabel. Und das Flugzeug war ja gut ausgerüstet. Traurig und sinnlos, dass es an solchen Kleinigkeiten scheitert.

Das mit diesen Firmware Updates ist leider ein Problem. Nicht jedem Pilot liegt so etwas. Es gibt viele, nicht nur ältere Piloten, die das nicht selbst hinkriegen. Aber dann muss man sich eben helfen lassen. Gerade bei Segelfliegern sollte das eigentlich kein Problem sein, weil sich unter den Flugkameraden am Platz immer genug "Techniker" finden, die helfen können - und wissen, wie man die richtige Firmware-Datei aus dem Netz herunterlädt und auf eine SD-Karte kopiert.

Wäre gut, wenn die Prüfung des Flarm/Firmware ein Teil der Jahresnachprüfung wäre. Dann würden die Updates ernstgenommen, und nicht einfach ignoriert. Aber, ja, geht nicht, weil Flarm kein zugelassenes Fluginstrument ist, und man daher rechtlich nichts vorschreiben kann.
 
pok

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Alien
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Wäre gut, wenn die Prüfung des Flarm/Firmware ein Teil der Jahresnachprüfung wäre. Dann würden die Updates ernstgenommen, und nicht einfach ignoriert. Aber, ja, geht nicht, weil Flarm kein zugelassenes Fluginstrument ist, und man daher rechtlich nichts vorschreiben kann.
Einen Aspekt dieser Diskussion kommt auch immer wieder in Lilium Thread auf, in dem es Vertreter der Meinung gibt, das es in absehbarer Zukunft keinen unkontrollierten Luftraum mehr geben wird/darf, um Drohnen und autonomen Flugtaxis den Betrieb zu ermöglichen.

Solange es keinen Funk oder Funktionsstörung gibt und Amateure die entsprechenden Anweisungen nicht ignorieren sollte das dann jeder Konflikt vermieden werden können.
Der Preis ist aber ein ansteigen der Betriebs- und Unterhaltskosten sowie ein Schritt weg vom unkomplizierten Privatfliegen für die Masse, was die Fürsprecher aufgrund ihrer schwer grünen Überzeugung gerne in Kauf nehmen und sowieso für unvermeidbar halten.
 
Intrepid

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Die Ausweichregel nach dem Prinzip "Sehen und gesehen werden" war schon immer eine Illusion. Früher gab es keine Alternative, aber heute könnte man es besser regeln.
 
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11.07.2020 Kollision zweier Segelflugzeuge bei Borkenberge

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